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von Polistar76 » Mi 3. Feb 2016, 15:56
Liebes Forum,
ich wollte euch ja auf dem Laufenden halten bzgl. meines geplanten Treffens und HEIRATSANTRAGES.
Heute vor 1 Woche habe ich ja mit der Kontaktsperre angefangen und ich dachte mir, dass ich das ursprünglich für das vergangene Wochenende geplante Treffen mit meiner Ex zur Regelung der letzten vertraglichen Angelegenheiten (sie sind nicht so dringlich) lieber erstmal auf unbestimmte Zeit verschiebe, bis SIE sich meldet. Ich war aufgrund eines Werkstatttermines aber doch in München und sie wußte das auch. Auf zwei Nachrichten habe ich erst nicht reagiert, ihren Anruf nahm ich dann an und ich kam um ein Treffen am Montag nicht herum.
Von meinem Heiratsantrag hatte ich ja schon Abstand genommen und war glaube ich auch gut so, wie sich noch zeigen sollte.
Ich habe mich dank des Ratgebers auch hierauf "vorbereitet", um nicht wieder die typischen Fehler zu machen. Und in der Tat hat mir der Ratgeber auch schon geholfen, die Dinge anders - auch aus ihrer Sicht - zu sehen und sie besser zu verstehen, die Probleme und das WARUM zu verstehen. Allerdings kam alles anders als ich erwartet hatte:
Sie empfing mich Zuhause anfangs kühl. Dann setzten wir uns bei einem Kaffee ins Wohnzimmer zusammen und plötzlich fing SIE an, die Beziehung und die Probleme nochmal aufzurollen und durchzugehen. Es erschien mir unhöflich/unfreundlich nicht darauf einzugehen und einfach auf die vertraglichen Sachen umzulenken, und erwiderte dann meine Gedanken dazu, ohne Vorwürfe zu machen. Ich war total ehrlich und wahrhaftig. Erstaunlicherweise waren die früheren Streitthemen bei nachträglicher nüchterner Betrachtung doch lösbar gewesen und wir haben uns in vielen Dingen wieder angenähert und nahezu übereingestimmt. Wir hätten einfach FRÜHER über Die Probleme reden sollen, ehrlich und ohne runterzuschlucken!
Eines der Hauptprobleme war sicherlich auch die Fernbeziehung und die zu seltenen Treffen, die dann auch noch zeitweise durch Stress oder Streit geprägt waren. Es war uns auch klar, dass es wohl anders gelaufen wäre, wenn ich schon hingezogen wäre und sie geheiratet hätte.
Ich sagte ihr auch ehrlich, dass das Geldthema immer unsere Beziehung vergiftet hat und wir dies auch hätten erkennen und anders regeln müssen.
Sie fühlte sich offenbar sehr alleine dort und wünschte sich einen Mann, der bei ihr ist, ihr zeigt, wie sehr es sie liebt, und sie heiratet. Ein Leben zusammen, das ihr schon so lange gefehlt hat.
Dann eröffnete sie mir, dass sie jemanden kennengelernt hat. Zunächst nur als Geschäftskontakt seit November über das Internet. Dann, nachdem sie im Riesenstreit mit mir Anfang Januar Schluß gemacht hatte, hat sie ihn persönlich getroffen, hat sich wohl verliebt und sie sind zusammengekommen, natürlich auch intim. Dies sagte sie mir unter Tränen. Sie sei im Moment(!) glücklich mit ihm, er gebe ihr etwas, was sie bei mir nicht (mehr) bekommen hat, auch der Sex sei wieder schöner. Allerdings habe sie auch schon einige Macken bei dem Neuen festgestellt, wo sie genau wüßte, dass sie sich damit nicht dauerhaft anfreunden könne. Er habe sie sogar schon gefragt, ob sie ihn heiraten würde. Da sei sie erstmal zurückgeschreckt. Es sei wohl nur eine vorübergehende Beziehung. Dann offenbarte sie, dass sie ihn eigentlich nur genutzt hat, um endlich von mir loszukommen und die Gefühle für mich zu vernichten/zu ersetzen!
Ich konnte es natürlich im ersten Moment nicht fassen, aber ich merkte, dass es keinen Sinn machte, es in Frage zu stellen oder dagegen anzugehen. Ich redete ruhig und vermittelte ihr, dass ich ihre Situation, ihre Gefühle und ihre Entscheidung akzeptiere und dass SIE glücklich werden soll. Das sei mir am Wichtigsten! Sie weinte noch mehr und war dann aber auch irgendwie beeindruckt, "wie ich so vernünftig sein kann" und "dass ich mich wirklich schon verändert habe".
Aus Zeitgründen kamen dann die Vertragsangelegenheiten zum Zug, dann verabschiedete ich mich von ihr und fuhr weg. Sowohl sie als auch ich hatten Tränen in den Augen.
Ca. 1 Stunde später rief sie mich im Hotel an und fragte, ob ich sie zum Flughafen fahren könne, um noch geschäftlich Tickets zu besorgen. Ich wollte einerseits standhaft bleiben, andererseits wollte ich nicht, dass das letzte, woran sie sich bei mir erinnert, ist, dass ich ein Arschloch war und sie nicht mal fahren konnte, wo sie zur Zeit keinen Führerschein hatte.
Als ich im Auto zu ihr unterwegs war, rief ihre Tochter mich an, die gerade von ihr gehört hatte, dass ich da war und fragte, ob wir noch mal ins Block House essen gehen könnten? Ich wollte auch zwecks Abschied ihr den Wunsch nicht abschlagen und wir gingen dann essen. Es war angenehm und harmonisch, als wäre kein Streit oder Trennung gewesen. Irgendwie merkwürdig.
Nach dem 2. Abschied von ihrer Tochter und ihr selbst, war ich dann ziemlich down.
Meine Ex schrieb mir ca. 1 Stunde später per WhatsApp verschiedenes, "Es tut ihr so leid. Es ist so schwer." Ich bedrängte sie nicht, erwähnte nochmal, dass ich kein Mitleid brauche, sondern Liebe, dass SIE glücklich werden soll und dass sie ihr Herz entscheiden lassen soll. Ich würde das akzeptieren und zurecht kommen. Ich sagte aber auch, dass ich daran glaube "dass eines Tages zusammen kommt, was füreinander bestimmt ist."
Ihre Antwort: "Ich weiß es. Ich weiß, dass du recht hast. Wie kannst du so vernünftig sein heute?? Glaube mir, ich möchte dir gerne glauben, dass du dich geändert hast, aber ich weiß nicht, ob das sein kann oder nicht. Es gab schon viele Enttäuschungen. Ich bin nur voller Angst. Und Problem, dass ich niemandem mehr glauben kann."
Danach auch noch weinerliche Sprachnachricht an mich, unter anderem dass "keiner mehr zu ihr stehe und sie alleine da stünde."
Ich dachte nach, über alles was ich auch über die "Strategie" gelesen hatte und dachte mir, dass es in diesem Fall jetzt taktisch klüger wäre, das Gespräch rasch zu beenden. Ich wollte nicht in die Kumpelschiene gedrückt werden und dachte auch, dass ein abruptes Ende im Sinne eines harten "Entzugs" von mir vielleicht helfen könnte.
Ich schrieb ihr, dass sie nicht allein sei. Sie habe jetzt jemand anderen, der ab nun hinter ihr stehe, sie stütze und auffinge. Wenn er sie lieben würde, dann würde er immer für sie da sein.
Sie antwortete nur mit "Ja."
Ich wünschte ihr alles Gute, sie mir dann auch und schickte noch einen Kußmund.
Seither FUNKSTILLE!
Wie soll man das jetzt alles begreifen??
Ist dieser andere Mann nur Mittel zum Zweck, um mich loszuwerden?
Ist er ein Trostpflaster, das nicht lange halten wird?
Habe ich noch eine reele Chance, sie trotzdem zurückzugewinnen oder konnte sie jetzt etwa ihren Abschied/Frieden mit mir machen?
Liebt sie mich vielleicht doch mehr, als sie zugeben möchte?
Ich bin total verwirrt. Im Moment möchte ich die Strategie nicht über den Haufen werfen und an der Kontaktsperre festhalten, frage mich aber auch, ob dieses Vorgehen bei IHR funktionieren kann. Sie ist eine sehr starke Frau und revidiert nur selten ihre Entscheidungen.
Frage ans Forum: Wie schätzt ihr denn die Sache ein?
Ich bin dankbar für jede Meinung.
Liebe Grüße,
Martin