auch wenn du hier nicht mehr schreiben magst, möchte ich dir sagen, dass ich immer dankbar für deine Beiträge war und es auch noch bin. Ich möchte auch sagen, dass ich, auch wenn es hier den Anschein macht, nicht alle Dinge analysiere. Ich neige jedoch zu Übertreibungen und sehr ausufernden Erklärungen.
Da du die Dinge von einem anderen Standpunkt aus betrachtest, unterscheiden sich unsere Sichtweisen, in einigen Bereichen möglicherweise extrem. Das macht natürlich weder die eine Ansicht, noch die andere in irgendeiner Weise besser oder schlechter. Ich habe in einigen Aussagen von dir Dinge gefunden, die ich bereits umgesetzt habe und sie daher einfach nicht weiter in meine Sichtweise passen.
Egal wie die Sichtweisen hier waren, und egal wie ich mich für oder gegen sie ausgesprochen habe, ich habe sie dennoch mit einbezogen und darum bin ich auch dafür dankbar, dass es hier eben zu Diskussionen kommt. Hätten wir alle die selbe Ansicht, bräuchten wir ja nicht schreiben, denn dann könnten wir nichts voneinander lernen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich hier als roboterartiger Eisklotz (oder doch tiefgekühlter Roboter?) angesehen werde, aber das ist eben nur die Seite, die ich hier zeige. Vielleicht auch aus Selbstschutz, denn wie wir wissen, bringen Gefühle eine gewisse Verwundbarkeit mit sich.
Dennoch habe auch ich Gefühle, sehr tiefe Gefühle sogar und das sieht jeder, der mich mit meiner Tochter sieht. Besonders heute denke ich viel an sie, denn vor einem Jahr, war ich im Kreißsaal und habe meine Ex unterstützt, so gut ich es konnte. Am Abend um 22:44 Uhr war es dann soweit, meine Tochter war geboren und ich war Vater geworden. Eine enorme Freude und zugleich eine enorme Verantwortung. Ich bin so froh, diesen Schritt gegangen zu sein, denn sie ist einfach das Beste, was mir je passierte.
Es gibt einige Dinge, die ich hier nicht preisgegeben habe, denn ich habe mit Absicht versucht, so wenig Gefühle wie möglich mit einfließen zu lassen, um eine objektive Sicht der Situation zu ermöglichen.
Ja es gab auch bei mir Nächte, in welchen ich bei Musik einfach an die Decke blickte und mir Tränen übers Gesicht flossen. Ich habe mir solche Nächte gegönnt, um die Emotionen, die in mir stecken, einfach auch nach Außen zu lassen, damit sie mich nicht zerstören. Ja auch ich habe zwischenzeitlich Hoffnungen gehegt und sie dann selbst wieder zerstören müssen, da sie nichts brachten. Ja auch ich hatte Tage mit Kopfkino, mit Brennen im Herzen, mit Übelkeit und habe zu Beginn dadurch mehrere Kilo abgenommen. Auch ich bin nur ein Mensch, egal wie maschinenhaft ich hier wirke.
Ich wollte dieses "Hin und Her", dieses "eigentlich gar nichts wirkliches", zwischen mir und meiner Ex nicht mehr, da es meinem eigenen Weg geschadet hat. Es hat immer wieder meine Konzentration von mir auf sie gelenkt.
Ich habe es zwar geschafft, mich auf der Gefühlsebene immer weiter von ihr zu lösen, jedoch hat sie sich durch diese nichts sagenden Aktionen immer wieder in meinen Kopf gedrängt gehabt, da es einfach kein klarer Weg war.
Egal ob sie nun einen neuen gehabt hätte oder nicht, ich wollte vorgestern die "absolute Klarstellung" - genau genommen wusste ich da noch nichts von ihrem Neuen, es waren nur Vermutungen.
Nun kann sie ihren Weg gehen und ich meinen, weswegen ich ihr wirklich Glück für ihr Leben wünsche. Da er nun für diese "unbedeutenden Gespräche" zuständig ist, muss sie mich dafür nicht länger beanspruchen. Als ich vorgestern etwas gereizt reagiert hatte und ihr auch auf entsprechende Art erneut klar machte, dass diese Gespräche mich nichts mehr angehen, fand ich es auch blöd. Denn eigentlich hatte ich gehofft, dass sich das auch alles sachlich klären lässt. Aber da sie es mehrfach nicht verstanden hatte bzw. sogar absichtlich ignorierte (sagte sie mir sogar), musste es eben so kommen.
Ich hoffe in Zukunft ist dies nicht mehr notwendig und wir können einfach als zwei erwachsene Menschen für eine gute Zukunft unserer Tochter sorgen.
Was mich jedoch jetzt schon wieder stört: Ich sagte ihr vor zwei Tagen, dass ich weniger Kontakt möchte und nur wichtige Dinge besprochen werden müssen und zwar so knapp es geht.
Nun hat sie direkt wieder ein paar Aktionen gebracht, vielleicht aus Trotz, wegen meinem gereizten Auftritt.
Heute jedoch fragte sie mich, ob ich unsere kleine schon nächsten Mittwoch holen möchte, da danach die Kita geschlossen hat. Das ist ja kein Problem, denn es ist in der Tat etwas, was wir besprechen müssen. Jedoch scheint sie einfach keine Geduld zu haben. Sie schrieb mir, als ich noch schlief, mehrere Nachrichten. Da ich natürlich nicht antworten kann, während ich schlafe, schrieb sie mir über eine andere Kontaktmöglichkeit erneut mehrere Nachrichten. Da ich nun zwischenzeitlich andere Dinge zu tun hatte, schrieb sie mir erneut mehrfach, ich werde hier regelrecht zugeschüttet mit Nachrichten. Sie wird natürlich noch eine Antwort erhalten, ich muss jedoch zunächst klären, ob ich dort Zeit habe oder nicht, da nächste Woche auch die Einführungsveranstaltungen der Universität sind.
Wie dem auch sei, es hat mich gefreut, hier mit euch zu schreiben, auch wenn es nicht immer so harmonisch ablief. Unabhängig von diversen Vorkommnissen danke ich an dieser Stelle auch allen anderen Personen, die sich hier beteiligt haben, auch Mr New, der bereits seit Beginn meiner "Situation" hier im Thread zu finden war und mir einige Dinge aufzeigte.
Grüne Grüße
