Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Es hat zwischen Euch "gefunkt", doch er meldet sich nicht mehr. Es ging aus Deiner Sicht alles in Richtung Beziehung, aber plötzlich distanziert er sich. Dieses Forum ist der richtige Ort, wenn es noch keine "richtig feste Beziehung" war.
Indiana
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von Indiana » Di 25. Mär 2014, 00:39

IckesPerle hat geschrieben:liebe indiana....
Ich bin männlich... :lol:
IckesPerle hat geschrieben:der entzug wird nicht kürzer, er wird immer schlimmer und unerträglicher, bis er sich wieder meldet und dir das gefühl von seeligkeit vermittelt.
Hier möchte ich was fragen. Also ich hab auch deinen anderen Text gelesen, brauch ihn aber nicht alles zu wiederholen hier.
Folgendes:
Wenni ch die Berichte hier so lese und auch die von Sonnenblume darunter, dann ist mein Ergebnis so ein Mischmasch. Ich fühle mich einersetis in der Rolle des Verlassenen, dann aber sehe ich, dass auch ich immer mal wieder für einen Kontakt gesorgt habe, müsste also auch ein BAler sein.
Letztlich war ich aber nie derjenige, der die Sache beendet hat, sondern das war immer nur sie.
Und ich habe mich auch als Energiedräuber erwicht, wusste, dass ich dies und das nur tue, um über die Nacht zu kommen, um ihre Droge zu erhalten und weiterleben zu können.

Ich bin ja nun noch nicht wirklich lange getrennt. Was sind schon 2 Wochen gegen 3 Jahre? Ein nichts. Aber... ich habe bereits neuen Kontakt gefunden, habe nichts wirklich dafür getan und habe ähnliche Gefühle der gemeinsamen Chemie erlebt wie mit der Ex. Die Ex hat es beim letzten Gespräch auch betont, dass ich ein liebenswerter Mensch sei und es bestimmt ejmanden geben würde, der mich so akzeptieren könne wie ich sei. Sie könne das nicht, da für sie ihre Vorgaben gelten würden und die wären ihr heilig: "Liebe allein reicht nicht!"

Ich denke, einerseits hat sie recht. Andererseits sehe ich ganz klar, dass sie eine Aufgabe hatte in meinem Leben. Wegen ihr habe ich die Arbeit an mir selbst wieder aufgenommen, auf eine Weise, wie ich sie sicher noch nicht hatte. Dennoch fühle ich mich noch nicht frei innerlich, jetzt schon wieder etwas Neues zu beginnen. Auch weiß ich, dass wenn ich jetzt was Neues beginne, dies nur wieder eine Fortführung des Status Quo ist, also ich nichts gelernt habe. Da habe ich aber wenig Bock drauf, denn auch wenn es jetzt noch nicht sichtbar ist, es ist sicher wieder eine BA-lerin!

Also, ich habe hier beim Lesen der Beiträge immer wieder die Position einmal des Täters inne gehabt, dann wieder des Opfers. Und ich weiß einfach nicht, was oder wie ich wirklich bin. Ich habe den Energiedieb gemacht, habe immer wieder die Beziehung nach einer Trennung aufleben lassen, doch sie war es, die mir völlig unsinnige Gründe nannte, weswegen es nicht klappen würde und das meist nach Tagen höchster Intensität.
Sie hat bisher nie den ersten wieder auf mich zu gemacht. Das war meist immer ich. Oder die Situation, dass man sich zufällig traf.

Das Tolle ist, dass ich derzeit an allen Ecken und Enden Hilfe bekomme, nicht nur hier im Forum. Das ist schon beezichnend, denn das alles scheint nicht zufällig zu geschehen. Also glaube ich, dass jeder Moment derzeit genau richtig für mich ist, dass ich genau hier hinkommen sollte, wo ich jetzt bin: Mitten im Schmerz und in der Loslösung von emotionaler Abhängigkeit. Eine eigene Autonomie finden, derjenige zu werden, der selbst entscheidet, was ihm gut tut und Abgrenzung gegenüber jedem hinzubekommen, und das ohne Verlustangst.
Doch der Mangel begleitet mich immer noch stark. Ich habe noch nicht alle Lücken stopfen können, ja sie nicht einmal alle entdecken können.
IckesPerle hat geschrieben:sie sind deine "arschengel".... sie triggern ununterbrochen deine kindheit.
An dem Punkt ertappe ich ich selbst, dass ich auch so einer bin. Also wieder die andere Seite einnehme.
IckesPerle hat geschrieben:...bitte bitte lass die finger von. zieh deine laufschuhe an und lauf so weit du kannst von ihm weg... er frisst deine seele... glaube mir!
Bei mir ist es SIE , die die Seele frisst. Aber ich habe auch die Befürchtung, dass ICH IHRE Seel fresse. Das ist bei uns nicht so eindeutig. Bin ich es, der alles so kaputt macht oder ist sie es? Ich weiß es nicht. Sie war jedenfalls immer diejenige, die ständig komische neue Gründe fand. Mir ging das nie so. Es gab ein paar Sachen, die ich nicht toll fand, aber so krasse Sachen und so verrückte Sachen waren das nie. Bei mir waren es eher Sachen, die man in Gemeinsamkeit immer mal wieder erlebt. Das war doch letztlich sogar in einer WG so, dass man sich zusammen raufen musste.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Die BPs haben so ihre Tricks drauf, wie sie einen an der Stange halten. Ein kleines Bild, ein einziger Satz wie "ich denke an Dich" und man ist wieder in der Situation und fühlt sich unglaublich hingezogen, obwohl man weiß, dass es nicht gut ist und dass er nicht gut tut.
Genau so etwas habe ich auch gemacht. Wenn wir eine Zeit auseinander waren, hab ich mich wieder bei ihr eingeklingt. Habe sie wieder haben wollen. Ich wollte eh nie, dass Schluss ist. Sie hat dann erstmal nicht reagiert, leiß mich hängen und irgendwann kam dann ein Smiley von ihr oder sonstwas.
Ich war dann sofort wieder On. Die Liebe brannte und ich nahm, was ich kriegen konnte. Natürlich lebte ich ständig im emotionalen Mangel, damit ich auch ja für sie ein offenes Fenster hatte. Und diese Mangelzustände fand ich grausam. Aber ich war ständig in diesen Löchern, ich lebte quasi dort drinnen. Und immer konnte nur eine Sie, die Ex oder die davor, mich aus diesem Mangel befreien.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Solche Beziehungen sind eine Sucht, nichts Anderes. Und gegen Sucht hilft nur eines: kompletter und stetiger Entzug, also Kontaktabbruch.
Dasss sie eine Sucht sind, sehe ich auch. Sie machen einen total kaputt, ziehen andere mit hinein, die eigentlich unschuldig sind. Ich bin immer noch krank und das schon länger. Mein Körper erholt sich nur schwer und ich weiß genau, dass ich ihm zu viel zugemutet habe. Dass ich von ihm wollte, dass es mit der Ex wieder was wird. Meinem Körper habe ich stets klar gemacht, dass es nur die Liebe der Ex sein kann, die mich erfüllt.
Inzwischen habe ich, obwohl es noch gar nicht lange aus ist, bereits gelernt, dass das alles ein grosser Mist ist. Andere Menschen sind auch sehr einfühlsam und ich selbst bin mir auch ein guter Geselle. Allein meine Abstinenz habe ich noch nicht erreicht. Freue mich aber drauf wie ein kleiner Junge, denn ich weiß, dass ich dann geheilt bin und mich nicht mehr in Abhängigkeiten begebe (freiwillig), sondern das Leben führen werde, das ich wirklich leben will.
Sonnenblume10 hat geschrieben:...wenn er Dir wieder ein Brösel seiner Aufmerksamkeit hinwirft, um sich in Deinem Leben wieder breit zu machen...
Das habe ich auch gemacht :-(
Sonnenblume10 hat geschrieben:Gesetzmäßig ist es der aktive BP, der entscheidet,
Ja, genau so habe ich sie immer erlebt. Selbst wenn esncihts zu entscheiden gab, glaubte sie, sie müsse jetzt entscheiden. Also über den Fortbestand unserer Was auch immer, denn wir hatten ja (noch) keine Beziehung.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Und dann kommen die ganzen Distanzmanöver: Distanz aufbauen, nicht zur Verfügung stehen, abblocken, schweigen und den Anderen abwerten, abtauchen usw.
Dann kommt bei ihm wieder der Wunsch nach Nähe und er klopft wieder an, weil sein Wunsch übermächtig wird. Aber nur, um Dich dann wieder zurück zu stossen.
Und dann sehe ich dann wieder ihren Part, den sie ausfüllte.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Und Du bist vermutlich ähnlich gestrickt wie er.
Ja, das habe ich bereits erkannt. Daher werde ich erst einmal alleine bleiben. Kontakte ergeben sich genug und ich brauche mir da keine Sorgen zu machen. Aber erst einmal autonom werden, erleben, dass es ohne einen anderenn Menschen geht, ohne geliebt zu werden geliebt sein. Ohne Mangel voll in der Liebe leben.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

IckesPerle
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von IckesPerle » Di 25. Mär 2014, 17:11

mal schnell zwischendurch geschrieben...
ja, auch du hast so was ähnliches. es gibt den passiven baler und den aktiven... der aktive, also der dominante, der verdrückt sich. der passive der leidet meist unter verlustangst. letzendlich sind beide daran beteiligt. es gibt ein forum, es heisst bindungsangst.de... lies dich schlau...
man wird selbst ambivalent, so wieder aktive partner... ich habe einen menschen kennengelernt der selbst ein aktiver bbäler war. 10 jahre lang... er hat sich selbst durchschaut. der hilft mir wenns mir sehr schlecht geht und das ist oft der fall. mein kopf sagt, NEIN... mein herz sagt JA... natürlich versucht man an seine droge zu kommen und raubt dann energie... aber hallo? das machtverhältnis ist völlig in schräglage, man ist dem bäler vollkommen ausgeliefert also arbeiten wir passiven mit allen mitteln um an sie ranzukommen...

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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von IckesPerle » Di 25. Mär 2014, 17:14

noch kurz gesagt.... der bäler hat nur wenig selbstwertgefühl... warte ab, sie meldet sich wieder... das tun sie fast alle. wenn nicht passiert es das du wieder schwach wirst. ich hasse diesen kreislauf und lieben diesen menschen... oder ist es die angst vor dem verlust? die emotionale abhängigkeit???

kasia
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von kasia » Di 25. Mär 2014, 19:18

Hallo Ihr Lieben
Und Danke für Eure Beiträge!

Liebe Sonnenblume - mich hat dein letzter Post sehr berührt, besonders der Teil, wo du schreibst, dass jeder Mensch eine Aufgabe in deinem Leben zu erfüllen haben. Ich versuche das so zu sehen, dass er mir die Augen öffnet, dass ich keinen Mann will, der nie richtig zu mir stehen kann und sich immer wieder zurück zieht.

Doch ich habe Mühe, einem andern Mann, den ich seit einiger Zeit kenne, eine Chance zu geben, obwohl ich weiss, dass dieser besser für mich wäre. Daher hast du wohl recht mit deiner Aussage, dass ich selber irgendwie ein "Problem" habe... Gestern beispielsweise habe ich mich über diesen neuen Mann, aufgeregt wegen einer Kleinigkeit und prompt wieder zum Handy gegriffen, um meinem Bindungsängstler zu schreiben. Ich hasse mich dafür, dass ich mich jeeedes Mal wieder dazu hinreissen lasse, ihm wieder hinterher zu laufen, obwohl der neue Mann mich so gut behandelt und ich auch die Zeit, die ich mit ihm verbringe, geniesse.

Auf meine SMS kam dieses Mal nichts zurück, er ist offenbar wieder in der Distanz-Phase. Ist auch gut so, dennoch macht es mich verrückt.

Ich wünsche mir so sehr, dass ich ihn loslassen kann, ihm nicht mehr schreiben oder ihm "zufälligerweise" über den Weg laufen will und mich auf diesen Mann ganz einlassen kann, der mir gut tut und der mich so gut behandelt. Wie ihr alle sagt, ist er wie eine Droge für mich, von der ich nicht loskomme. Ich habe Angst, dass ich ihm immer wieder hinterherlaufen werde und somit einen Mann, der mir die Zuneigung und die Sicherheit geben kann, die ich suche, verliere, da er denkt, ich halte ihn nur hin.

Es hilft sehr, Eure Erfahrungen und Euer grosses Wissen zu diesem Thema zu lesen!

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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von IckesPerle » Di 25. Mär 2014, 20:56

hallo kasia,
bitte vergiss auch nicht wie sehr du den anderen mann verletzt. möchtest du das er seiner ex hinterher läuft, sie ansimst, nur weil du dich nicht so verhalten hast wie er es gerne möchte?
ich finde das schon sehr gemein. hier geht es nicht darum das du ihn auch noch VERLIERST weil er dir ja gut tut, denn es geht darum das DU ihm damit nicht gut tust

Indiana
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von Indiana » Mi 26. Mär 2014, 00:03

IckesPerle hat geschrieben: es gibt ein forum, es heisst bindungsangst.de... lies dich schlau...
www.bindungsangst.net ist's richtig!
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 26. Mär 2014, 13:13

Weißt Du, Kasia,

Du siehst ganz klar, was los ist. Da ist ein Mann, der gut zu Dir ist. Du magst ihn, bringst ihm Zuneigung entgegen, aber das Feuer lodert für den Bindungsphobiker, denn der hat es richtig angefacht.
Und jeder Kontakt (warum um Himmels Willen schreibst Du ihm denn schon wieder?) ist wie neue Nahrung für das Feuer, von dem Du weißt, dass es Dich verbrennt.
Also warum sich nicht mal etwas intensiver mit dem Mann befassen, der wie ein warmes Öfchen beständig vor sich hin bullert anstatt sich in die Feuerhölle zu begeben. Beim Öfchen ist es entschieden gemütlicher und stressfreier als in der Hölle, die Dir nicht gut tut.

Du solltest Dir schlichtweg zu SCHADE dafür sein, Deinen BP wieder zu kontaktieren. Honoriert er es? Nein, tut er nicht. Er lässt Dich vor sich hin schmoren und Du ärgerst Dich über Dich, weil Du wieder einem Impuls nachgegeben hast. Also bist Du an seiner Angel und zappelst wie ein hilfloser Fisch. Gefällt Dir diese Rolle?
Ich glaube nicht. Also mobilisiere Dein Selbstwertgefühl und sage Dir, ich bin es mir nicht wert, jemand hinterherzulaufen, der das gar nicht will. Ich werde das tun, was gut für mich ist und daher lasse ich den BP da, wo er ist.

Und die Aktion, beim anderen anzuklopfen, bloß weil man sich über den Anderen gerade ärgert, ist doppelt verwerflich, weil unfair. Du ärgerst Dich, schreibst dem Anderen? Warum? Weil der Deinen Ärger verscheuchen soll, weil es Dir besser geht, wenn er gerade geruht sich zurückzumelden und Du Dir dann sagen kannst, wenn Nr. 1 mich verärgert, dann habe ich immer noch Nr. 2? Ganz schön perfide! Und gar nicht nett.

LG
Sonnenblume

kasia
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von kasia » Mo 31. Mär 2014, 21:03

Meine Lieben,

Danke für eure Antworten... @Sonnenblume10: Du hast vollkommen recht, dass ich mir zu schade sein sollte, ihm schreiben zu wollen. Es wird besser, je mehr ich mir erlaube, dem andern eine Chance zu geben. Er tut mir so gut, warum also dem BP nachrennen, der weder in der Öffentlichkeit nicht mal so weit gehen wollte, meine Hand zu halten oder sich wenig von selbst meldete.. Seit 2 Wochen gings echt bergauf und ich dachte weniger an ihn... habe bei Whatsapp auch ein Foto von mir und meinem "Neuen" reingestellt, weil ich mich je länger je besser auf diesen einlassen kann...
Und bäm, laufe ich heute im Restaurant unserer Firma dem BP über den Weg.. Er starrte mich die ganze Zeit hinweg an und sah dermassen verletzt aus. Meine Kollegin meinte, er sei den ganzen Tag extrem down gewesen und habe auf dem Handy rumgedrückt, hat also wohl mein Bild im Whatsapp gesehen... wir grüssten uns nicht mal und ich hatte endlich mal nicht das Bedürfnis, ihm wieder hinterher zu rennen und zu schreiben.. Dennoch beschäftigt mich sein verletzter Blick ziemlich und mir tut er so Leid..

aber ja, ich muss zu mir schauen, dass es mir gut geht.. Er muss selbst mit sich fertig werden. Trotzdem sind die Gedanken an ihn heute wieder da.. Hoffe, das legt sich jetzt auch noch und ich kann endlich abschliessen mit ihm..

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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von Indiana » Di 1. Apr 2014, 01:11

kasia hat geschrieben: Dennoch beschäftigt mich sein verletzter Blick ziemlich und mir tut er so Leid..
Mitleid ist das letzte was man/frau mit einem Menschen hat und das hat nichts mit wahrer Liebe zu tun!
Bedenke also bei Deinen Erinnerungen, dass Du jetzt keine Liebe mehr für ihn empfindest, sondern Dir nur Dein Gewissen ins Herz redet.
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Re: Bindungsangst - habe ich eine Chance?

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 1. Apr 2014, 09:26

Kasia,

er hatte eine - ach was, mehrere - Chancen, die er allesamt nicht genützt hat. Und jetzt den verletzten kleinen Jungen rauskehren, den keiner lieb hat!
Ja, ich weiß schon, wenn man verliebt ist, gerät man sofort in die Mitleidsfalle. Der Arme, war ich nicht zu grausam mit ihm? Er sieht jetzt so jämmerlich aus, womöglich bräuchte er Hilfe?

Ja, Hilfe braucht er auch, weil er sich nämlich Beziehungen von vornherein selbst kaputt macht, denn das ist sein Programm. Immer, wenn er Liebe, Nähe und Vertrauen haben könnte, geht er auf Abstand und dabei geht ER ja nicht gerade mitfühlend um, oder? Er lässt Dich eiskalt im Regen stehen und verteilt seine Aufmerksamkeit nach Belieben.
Insofern ist Dein Mitleid deplatziert, es hilft ihm nämlich auch nichts, denn es würde gesetzmäßig wieder mit diesem Tanz - einen Schritt vor und zwei zurück - weiter gehen.
Die Hilfe, die er bräuchte, kannst Du ihm nicht geben.
Er selbst muss erkennen, dass er Hilfe braucht und er muss den ernsthaften Willen zu einer Änderung haben und sich mit Hilfe eines Therapeuten seinen Prägungen stellen.

Weißt Du, BPs sind sehr robust, denn eines erwartet man von ihnen umsonst: Empathie.
Er weint jetzt ein paar Krokodilstränen, die schnell versiegen werden, keine Sorge. Und schon bald wird er sich nach einer Anderen umschauen. Das geht schnell bei ihnen. Denn sonderlich tiefe Bindungen können sie nicht aufbauen, daher ist das Alte schnell vergessen und er ist schnell bereit für eine neue weiße Fee, auf die er dann alles projiziert, was er gerne hätte. Wenn aus der Fee dann eine ganz normale Frau wird, schwindet sein Interesse meist recht schnell wieder.
Also spar Dir Dein Mitleid auf für Jemanden, der es wirklich braucht.

LG
Sonnenblume

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