ich lese seit einigen Tagen hier mit, habe aber beschlossen, mal meine Geschichte zu schildern, da ich dringend Rat und Hilfe brauche. Die Geschichte ist eine etwas längere - vielleicht macht sich hier trotzdem der ein oder andere die Mühe und liest sie komplett:
Mein Ex-Freund und ich waren 8 Monate zusammen. Davor haben wir gemeinsam an einem Uniprojekt teilgenommen und über ein halbes Jahr quasi jeden Tag zusammen verbraucht und sehr viel erlebt. Danach hat er sich sehr um mich bemüht und wir sind zusammengekommen (er 25, ich 20, für mich war er der erste in jeder Hinsicht). Leider ging es nicht ohne auf und ab, er ist ein eher unemotionaler, komplizierter Mensch. Nach etwa einem Monat zog er sich zurück, meinte, es wäre nicht so zwischen uns, wie er gedacht hätte, er hätte den Eindruck, wir würden nicht zusammenpassen. Ich bin aus allen Wolken gefallen (im Nachhinein hatte er wohl recht, zu dem Zeitpunkt hat vieles nicht gepasst) und hab angefangen zu weinen. Am nächsten Tag schrieb er mir, er würde es schade finden, wenn alles vorbei wäre, ob wir nochmal reden könnten. Wir rauften uns letztlich nochmal zusammen, aber die Beziehung war nicht ohne Probleme und inoffiziell, was bei mir zu wachsender Unsicherheit geführt hat. Nach weiteren zwei Monaten stellte ich ihm ein Ultimatum, entweder er macht es offiziell und steht dazu, dass wir zusammen sind, oder es ist Schluss. Über die plötzliche Ansage war er sehr verärgert, wir haben uns sehr viel gestritten und letztendlich hat er Schluss gemacht. Wieder mit der Begründung, es würde nicht passen, wir würden uns oft in die Haare kriegen usw. Wieder einen Tag später kam er an und hat sich sehr bemüht, sich aufrichtig entschuldigt, mich gefragt ob ich ihm noch eine Chance gebe und es verzeihen kann.
Habe ich, und ab dann (Ende August) hatten wir eine wirklich harmonische Beziehung - alles offiziell, gemeinsamer Urlaub, über Silvester bei mir und meiner Familie usw. Ich habe ihn wirklich lieben gelernt. Ab Januar ging es dann bergab - ich hatte eine schwierige Phase, er wenig Zeit und ich habe ständig Streit angezettelt, meistens grundlos. Er reagiert darauf sehr empflindlich und allergisch, wie ich weiß. Irgendwann ist es eskaliert, er meinte, er würde das als ernsthafte Krise ansehen und das große Ganze in Frage stellen. Ich war vollkommen schockiert, hab geweint, er hat es direkt zurückgezogen und meinte, wir sollten es doch weiter probieren. Daher hab ich das ganze nicht ernstgenommen und (leider) nichts an meinem Verhalten geändert, geklammert, ihn in die Enge getrieben gezickt usw. Eine Woche später war es dann soweit, ich hab den Bogen überspannt, wir sind im Streit auseinander und nachdem er sich Gedanken gemacht hatte, wollte er Schluss machen. Es war sehr emotional, wir haben beide geweint (was bei ihm sonst nie vorkommt), er war am Ende. Irgendwann meinte er, er könnte "jetzt" einfach nicht weitermachen, es sei zu viel kaputtgegangen usw. Ich habe eine Beziehungspause vorgeschlagen, auf die er eingegangen ist. Ein bis zwei Wochen hat er vorgeschlagen, mit normalem Kontakt, und war auch sehr positiv, er hat mir den Eindruck vermittelt, dass es danach weitergeht. Die erste Zeit hat er sehr viel Kontakt gesucht,aber sich dann irgendwann zurückgezogen. Als wir wieder geredet haben, wollte er dann mal zum Essen zu mir kommen, aber als ich meinte, dass er das erst wieder tun kann, wenn die Pause zu Ende ist, hat er sich Gedanken gemacht und ist nicht gekommen. Am Tag darauf (schlimmer Fehler) habe ich ihn konfrontiert und wollte wissen, was Sache ist. Hab ihn in die Enge getrieben, warum er sich so viel Zeit lassen würde, wir müssten doch reden usw. Darauf war er sehr kalt, meinte, er hätte die Tendenz, dass es keinen Sinn mehr macht. Er sei kein Beziehungstyp, seine längste Beziehung wären 7-8 Monate gewesen, er würde von so etwas sehr schnell genervt sein und er wollte grade einfach nicht. Ich habe ihn angefleht es sich nochmal zu überlegen und vor der Entscheidung nochal einen schönen Tag mt mir zu verbringen (armselig, ich weiß....). Am nächsten Abend kam er zu mir (mir zuliebe, ich hatte ja um ein Treffen gebeten), wir haben gekocht, es war wirklich schön. Aber für ihn hat sich wohl nichts geändert, er hat sich sporadisch gemeldet und wollte mich danach nicht mehr sehen. Vorgestern (nach zwei Wochen Beziehungspause) hat er mich gebeten anzurufen und Schluss gemacht. Mit der selben Begründung, die er mir vor ein und zwei Wochen geliefert hat. Er hätte verstanden, dass ich mich ändern wolle, aber er könne einfach nicht, er sehe keinen Sinn darin, er könnte das nicht so rational in Wochen sehen, für ihn wäre zu viel zerstört.
Wie gehe ich jetzt vor? Ich bin vollkommen fertig, er klang so entschlossen und kalt und resigniert, nichts, was ich gesagt habe, hat etwas geändert. Ich habe ihm Vorwürfe wegen telefonisch Schluss machen gemacht, darauf hat er angeboten, nochmal essen zu gehen. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich das wahrscheinlich nicht könne... Jetzt hat seit Mittwochabend keiner von uns beiden etwas geschrieben oder Kontakt gesucht. Ich will ihn unbedingt zurück, ich weiß, dass es von mir nur eine Phase war und es so viel harmonischer sein könnte!! Ich habe solche Angst, dass er sich jetzt von mir distanziert, wie schon in der Pause. Er hat bisher ja oft ans Schlussmachen gedacht, es aber immer direkt danach bereut und die letzten Monate waren es wert. Ich vermisse ihn nicht nur als meinen Freund, sondern als Mensch in meinem Leben.
