Hallo Peacey!
Ich kann dir, sollte es sich in der Tat um eine klinische Bindungsangst handeln, nur davon abraten weiterhin in ihn zu investieren.
Ich selbst bin/ war eine passive Beziehungsvermeiderin und hatte bisher nur eine einzige Beziehung ( der Grund meiner Registrierung ) die ausschließlich von Nähe und Distanz Rangeleien geprägt war und weder mich, noch meinem Pendant ( aktiver Beziehungsvermeider ) jemals gut getan hätte. Es gibt KEIN Happy End. Das hat auch nichts damit zu tun wie du dich ihm gegenüber verhälst oder auch nicht.
Alleiner hatte das bereits erwähnt: Vernachlässigung und/oder Missbrauch können mögliche Auslöser für diese Form der Angst sein. Ich selbst kann keine Bindung aufbauen, ich kann sie jedoch mittlerweile "aushalten". Geprägt wurde ich als Säugling und habe zu meinen Eltern kein Urvertrauen aufbauen können. Das kann man auch nicht mehr nach holen, man kann es nur kompensieren lernen. Und das muss einzig allein vom Betroffenen selbst ausgehen. Es sind lange, zehrende Prozesse die stattfinden müssen. So wie ein Autist lernen kann Gesichtsausdrücke und damit auch Gefühle anderer Menschen zu deuten, können Bindungsphobiker zwischen menschliche Beziehungen aushalten lernen. Es wird aber immer nur eine Form dessen sein, was du dir wünschst und es wird immer fragil sein und unbeständig bleiben.
Ich schreibe dir in erster Linie deshalb, weil du meinem Empfinden nach etwas zu heilen versuchst ( mit Liebe, Geduld, Verständnis ) das du gar nicht beeinflussen kannst. Du trägst keine Verantwortung dafür, ob eine Beziehung zu ihm und mit ihm funktionieren könnte, denn das was er bräuchte um überhaupt diese "Funktion" erfüllen zu können, hat er gar nicht.
Um die Frage zu beantworten, ob er dir gegenüber aufrichtige Gefühle empfindet: Ja. Das denke ich schon. In den Momenten in dem der eigene Überlebensmechanismus greift, fließen die Gefühle und alle Kanäle sind offen. Als ich Mutter wurde, brauchte es vieler dieser Mechanismen und ich kann behaupten, ich liebe mein Kind. Es ist aber nicht beständig und muss immer bewusst gesteuert werden. Ich muss mich daran erinnern wie man liebt, denn ich habe es nicht gelernt.
Ich bezweifle einfach das dein Wunschkandidat diesen Prozess angesteuert hat. Er kann mit deinem Verständnis nichts anfangen und wird wohl weiterhin Reibungspunkte suchen, Krisen initiieren oder ganz auf Distanz gehen. Das letzte was ich dann wollte, war jemand der wegen mir leidet. Mich zerfraßen Schuldgefühle und Gewissensbisse, denn man weiß das man sich dem anderen gegenüber "schlecht" verhält. Man reißt sich zusammen, nimmt wieder Anlauf und kracht dann doch bloß wieder gegen die Wand.
Es wäre also falsch ihm niederträchtige Motive zu unterstellen, denn das würde ich aufgrund eigener Erfahrungen ausschließen. Es würde jedoch nichts daran ändern das der Ausgang ebenso unerfreulich wäre. Du wirst nicht mit ihm glücklich werden.
Weißt du, von Bindungsangst liest man hier ja öfter. Ob das so stimmt sei dahin gestellt, aber wenn, dann wirst du in diesem Forum keine Hilfe zu ihm hin finden. Dann kannst du hier lediglich Unterstützung erfahren, um zu dir selbst zu finden. Und die solltest du wirklich nutzen!
Bindungsangst
Re: Bindungsangst
Hallo Sonnenblume.
Vielen herzlichen Dank dafür, dass Du mir die Augen geöffnet hast. Ich wusste bereits das diese Begegnung sicherlich auch da war, damit ich mich mit meinen Themen auseinandersetzen durfte.. Das habe ich auch gemacht und es hat mir viel Licht ins Dunkle gebracht.. Es war für mich einfach schwer nachzuvollziehen aber mittlerweile verstehe ich all diese Zusammenhänge.. Vielen Dank dafür - Du hast mir sehr geholfen!
Vielen herzlichen Dank dafür, dass Du mir die Augen geöffnet hast. Ich wusste bereits das diese Begegnung sicherlich auch da war, damit ich mich mit meinen Themen auseinandersetzen durfte.. Das habe ich auch gemacht und es hat mir viel Licht ins Dunkle gebracht.. Es war für mich einfach schwer nachzuvollziehen aber mittlerweile verstehe ich all diese Zusammenhänge.. Vielen Dank dafür - Du hast mir sehr geholfen!
Re: Bindungsangst
Hallo Sonnenblume.
Vielen herzlichen Dank dafür, dass Du mir die Augen geöffnet hast. Ich wusste bereits das diese Begegnung sicherlich auch da war, damit ich mich mit meinen Themen auseinandersetzen durfte.. Das habe ich auch gemacht und es hat mir viel Licht ins Dunkle gebracht.. Es war für mich einfach schwer nachzuvollziehen aber mittlerweile verstehe ich all diese Zusammenhänge.. Vielen Dank dafür - Du hast mir sehr geholfen!
Vielen herzlichen Dank dafür, dass Du mir die Augen geöffnet hast. Ich wusste bereits das diese Begegnung sicherlich auch da war, damit ich mich mit meinen Themen auseinandersetzen durfte.. Das habe ich auch gemacht und es hat mir viel Licht ins Dunkle gebracht.. Es war für mich einfach schwer nachzuvollziehen aber mittlerweile verstehe ich all diese Zusammenhänge.. Vielen Dank dafür - Du hast mir sehr geholfen!
Re: Bindungsangst
Ach und noch eine Frage
Wie soll ich ihm begegnen sollte ich ihn wieder sehen? Wir sind oft im gleichen Club unterwegs und da kann es schon sein das man sich über den weg läuft..

Wie soll ich ihm begegnen sollte ich ihn wieder sehen? Wir sind oft im gleichen Club unterwegs und da kann es schon sein das man sich über den weg läuft..
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- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
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Re: Bindungsangst
Ich bin ein Mensch, der keine Schwäche zeigen will. Schon gar nicht einem Ex gegenüber.
Ich sehe meinen auch - gelegentlich und im Abstand von Monaten und wenn, dann nur dienstlich. Aber wir müssen nicht direkt miteinander kommunizieren.
Ich handhabe das immer so. Wenn wir Augenkontakt haben sollten, dann grüße ich selbstverständlich und manchmal lächle ich auch. Und dann gehe ich weiter bzw. befasse mich mit anderen Menschen, die ich dort kenne.
Wenn es geht, vermeidet er jeglichen Kontakt zu mir.
Ich habe einmal vor Jahren und Monate nach der Trennung einen Versuch unternommen und bin einen Schritt auf ihn zugegangen. Wir waren uns auf einer Veranstaltung fast in die Arme gelaufen, denn ich verließ den Schulungsraum, als er reinkam. Ich sehe noch sein erstauntes Gesicht, ein scheues Lächeln, ein leises "Hallo".
Ich ging raus und er rein und auf einmal war mir klar, heute würde ich das Eis brechen. Und tatsächlich, als ich wieder kam, saß er weit hinten und damit unweit vom Eingang und allein. So, als würde er mir die Möglichkeit eröffnen auf ihn zuzugehen.
Ich kam praktisch an ihm vorbei, blieb stehen und wir sprachen ein paar Takte. Belangloses Zeug. Manchmal lächelte er ein wenig. Ich fühlte mich gut, sehr gut, denn ich spürte Souveränität und ich beendete das Gespräch.
Zum Abschied sagte ich: war nett mal wieder zu plaudern. Vielleicht rufe ich Dich mal an!
Und er lächelte und sagte: Mach das!
Wie euphorisiert ich von meiner Leistung war, brauche ich nicht zu sagen. Toll, wie ich das hingekriegt und mir geschickt wieder ein Hintertürchen offen gehalten hatte (ich ruf dich vlt. mal an!). Die Freude brach schnell zusammen, denn ich erkannte, dass ich lediglich das alte Spiel wieder angefangen hatte. Ich ging auf ihn zu, er blieb passiv. Ich sprach ihn an, er antwortete. Er wäre niemals zu mir hergekommen und hätte niemals mit mir gesprochen!
Dann war ich bitter enttäuscht, weil ich doch nur wieder die alte Masche aufgezogen hatte. In der Nacht träumte ich von ihm und der Traum war so, dass ich mir sagte, mein Unterbewusstsein sagt mir, lass das sein, es führt zu nichts.
Ich habe mich daran gehalten und nahm nie wieder einen Anlauf, denn die Resonanz war doch spärlich gewesen. Und was mit ihm reden? Über "das", was zwischen uns war? Nein!
Über Belanglosigkeiten? Dazu brauche ich ihn nicht!
Er hätte ja auch auf mich zugehen können, mich anrufen können, nachdem ich ihm den Weg geöffnet hatte. Tat er aber nicht und ich tue auch nichts. Manchmal finde ich es schade, aber meistens denke ich kaum an ihn.
Ich schätze, ich interessiere ihn einfach nicht, warum also sollte er mich interessieren?
Wir halten Distanz. Keiner merkt uns an, dass wir jemals eine Beziehung hatten, dass wir uns verletzt und geliebt haben.
Und es gibt kein Zurück, in eine Beziehung schon gar nicht (würde ich auch nicht wollen), aber auch nicht in einen unkomplizierten, freundschaftlichen Umgang.
Ich richte mich nach ihm. Von ihm kommt nichts, also mache ich mich nicht wieder zum Affen, indem ich wieder Kontakt suche.
Ich will nicht mehr das tun, was ich immer getan habe! Dafür bin ich auch zu stolz, zumal ich mich in der Beziehung ohnehin unterdrücken haben lasse.
Freundliche Distanz würde ich Dir raten. Und dann schauen, was passiert. Wenn von ihm nichts kommt, dann zwinge ihm nichts auf und lass ihn dort, wo er ist.
Bei Dir ist es aufgrund der jetzigen Verletzlichkeit ohnehin völlig kontraproduktiv, mit ihm in Kontakt zu treten, denn es täte Dir weh. Auch das belanglose Gequatsche täte Dir weh.
Also halte Abstand!
Sonnenblume
Ich sehe meinen auch - gelegentlich und im Abstand von Monaten und wenn, dann nur dienstlich. Aber wir müssen nicht direkt miteinander kommunizieren.
Ich handhabe das immer so. Wenn wir Augenkontakt haben sollten, dann grüße ich selbstverständlich und manchmal lächle ich auch. Und dann gehe ich weiter bzw. befasse mich mit anderen Menschen, die ich dort kenne.
Wenn es geht, vermeidet er jeglichen Kontakt zu mir.
Ich habe einmal vor Jahren und Monate nach der Trennung einen Versuch unternommen und bin einen Schritt auf ihn zugegangen. Wir waren uns auf einer Veranstaltung fast in die Arme gelaufen, denn ich verließ den Schulungsraum, als er reinkam. Ich sehe noch sein erstauntes Gesicht, ein scheues Lächeln, ein leises "Hallo".
Ich ging raus und er rein und auf einmal war mir klar, heute würde ich das Eis brechen. Und tatsächlich, als ich wieder kam, saß er weit hinten und damit unweit vom Eingang und allein. So, als würde er mir die Möglichkeit eröffnen auf ihn zuzugehen.
Ich kam praktisch an ihm vorbei, blieb stehen und wir sprachen ein paar Takte. Belangloses Zeug. Manchmal lächelte er ein wenig. Ich fühlte mich gut, sehr gut, denn ich spürte Souveränität und ich beendete das Gespräch.
Zum Abschied sagte ich: war nett mal wieder zu plaudern. Vielleicht rufe ich Dich mal an!
Und er lächelte und sagte: Mach das!
Wie euphorisiert ich von meiner Leistung war, brauche ich nicht zu sagen. Toll, wie ich das hingekriegt und mir geschickt wieder ein Hintertürchen offen gehalten hatte (ich ruf dich vlt. mal an!). Die Freude brach schnell zusammen, denn ich erkannte, dass ich lediglich das alte Spiel wieder angefangen hatte. Ich ging auf ihn zu, er blieb passiv. Ich sprach ihn an, er antwortete. Er wäre niemals zu mir hergekommen und hätte niemals mit mir gesprochen!
Dann war ich bitter enttäuscht, weil ich doch nur wieder die alte Masche aufgezogen hatte. In der Nacht träumte ich von ihm und der Traum war so, dass ich mir sagte, mein Unterbewusstsein sagt mir, lass das sein, es führt zu nichts.
Ich habe mich daran gehalten und nahm nie wieder einen Anlauf, denn die Resonanz war doch spärlich gewesen. Und was mit ihm reden? Über "das", was zwischen uns war? Nein!
Über Belanglosigkeiten? Dazu brauche ich ihn nicht!
Er hätte ja auch auf mich zugehen können, mich anrufen können, nachdem ich ihm den Weg geöffnet hatte. Tat er aber nicht und ich tue auch nichts. Manchmal finde ich es schade, aber meistens denke ich kaum an ihn.
Ich schätze, ich interessiere ihn einfach nicht, warum also sollte er mich interessieren?
Wir halten Distanz. Keiner merkt uns an, dass wir jemals eine Beziehung hatten, dass wir uns verletzt und geliebt haben.
Und es gibt kein Zurück, in eine Beziehung schon gar nicht (würde ich auch nicht wollen), aber auch nicht in einen unkomplizierten, freundschaftlichen Umgang.
Ich richte mich nach ihm. Von ihm kommt nichts, also mache ich mich nicht wieder zum Affen, indem ich wieder Kontakt suche.
Ich will nicht mehr das tun, was ich immer getan habe! Dafür bin ich auch zu stolz, zumal ich mich in der Beziehung ohnehin unterdrücken haben lasse.
Freundliche Distanz würde ich Dir raten. Und dann schauen, was passiert. Wenn von ihm nichts kommt, dann zwinge ihm nichts auf und lass ihn dort, wo er ist.
Bei Dir ist es aufgrund der jetzigen Verletzlichkeit ohnehin völlig kontraproduktiv, mit ihm in Kontakt zu treten, denn es täte Dir weh. Auch das belanglose Gequatsche täte Dir weh.
Also halte Abstand!
Sonnenblume
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