Wird aus uns noch was?

Es hat zwischen Euch "gefunkt", doch er meldet sich nicht mehr. Es ging aus Deiner Sicht alles in Richtung Beziehung, aber plötzlich distanziert er sich. Dieses Forum ist der richtige Ort, wenn es noch keine "richtig feste Beziehung" war.
Sonnenblume10
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Re: Wird aus uns noch was?

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 24. Mär 2016, 20:32

Ihr habt Euch wieder angenähert, Euch gegenseitig "angefüttert" und das Spielchen geht weiter.
Wenn Dein Bauch Dir sagt, der wird sein bequemes Nestchen nicht aufgeben, dann wird er damit wohl recht haben. Lippenbekenntnisse sind einfach, aber diese in die Tat umzusetzen, ist eine andere Schuhnummer.
Ich hatte vor Jahren auch mal einen. Mich verliebt und er sich. Er steckte in einer Frustbeziehung und ich auch, da ist dann natürlich der Weg frei, sich Bedürfnisse wo anders zu erfüllen. Ich hätte meine Beziehung für ihn sofort aufgegeben, aber er saß es aus. Und ich wusste die ganze Zeit, er wird es nicht schaffen, auszuziehen und das Vertraute aufzugeben.
Genauso kam es. Die beiden belebten eben durch die Krise mit seinem Fremdgehen, dass sie sich wieder annäherten, das taten, was sie schon längst hätten tun müssen, nämlich miteinander zu reden und mehr miteinander zu unternehmen. Und so diente ich unbewusst als Katalysator, die alte Beziehung wieder aufzufrischen.

Du hast nicht wieder die rosarote Brille auf, Du hast sie eigentlich nie abgelegt. Dass es Dir mit der Kontaktsperre gut ging, liegt daran, dass Du die Rolle der leidenden Wartenden verlassen hast. Fall nicht wieder in diese Rolle zurück.

Was kommen soll, das kommt schon, keine Sorge. Auch ohne dass Du Dir die Füße abstrampelst. Und was nicht kommt, bleibt weg, weil es Dir nicht gehört.

Es würde mich wundern, wenn er tatsächlich einen Auszug schafft. Aber wahrscheinlich kommt kurzfristig wieder etwas dazwischen. Die Freundin hat Depressionen oder der Hund hat Durchfall oder er kann sich keine eigene Wohnung leisten oder sie müsste diese aufgeben und da kann er doch nicht ...

Man darf gespannt sein!

Sonnenblume

Becky
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Re: Wird aus uns noch was?

Beitrag von Becky » Fr 25. Mär 2016, 07:31

Hör auf die Sonnenblume!
Wie ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, musste ich auch denken "sie weiß es doch im Kopf...warum tut sie dann was anderes???"
Du sagst, du hattest kein gutes Gefühl, du fändest es keine gute Idee usw. Dann handle nach deinem eigenen Gefühl. Kopf und Bauch sagen "nein" und das Herzilein sagt "ja, aber" und schon wanken wir; kenne ich leider auch.
Wie auch Sonnenblume schon sagt, es ist ganz leicht jemandem am Telefon oder in einer Nachricht alles zu versprechen, überhaupt wenn man seine Felle davonschwimmen sieht. Demnach Handlungen zu setzen, das zeigt wahre Größe und wahre Zuneigung.
Was du von alldem halten sollst? Ich lese das aus deinem Beitrag schon zwischen den Zeilen, wie du zweifelst, und ich will das auch bestätigen. Bleib auf Abstand, meld dich nicht mehr von alleine bei ihm.

Weiterhin viel Kraft!
Steht auf "unwahre Tatsachen" 8-)

celest
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Re: Wird aus uns noch was?

Beitrag von celest » Do 31. Mär 2016, 20:52

Hi ihr Lieben,

es hat sich wieder was getan!

Wie bereits geschrieben, ist er diese Woche vorübergehend von zuhause ausgezogen. Gestern meldete er sich nun wieder bei mir: Er erträgt es nicht mehr ohne mich zu sein und hat die Beziehung zu seiner Freundin nun endgültig beendet! :o Er wird auch erstmal nicht mehr in die gemeinsame Wohnung zurückkehren, bis er eine eigene gefunden (Klamotten/Unterlagen holen natürlich schon). Ich war über diese Nachricht dermaßen überrascht. Innerlich hab ich mich darauf eingestellt nie wieder was von ihm zu hören und dann plötzlich das!

Allerdings bin ich dennoch etwas mißtrauisch.In der Vergangenheit hab ich mich viel zu schnell und leichtfertig über kleine Zuwendungen gefreut, um dann letztendlich doch wieder gnadenlos enttäuscht zu werden. Ich freue mich für ihn, dass er diesen Schritt endlich gemacht hat, aber ich kann mich NOCH nicht für mich freuen. Bisher haben wir uns auch noch nicht gesehen, um mal zu gucken wo das jetzt hinführt. Das wollen wir in den nächsten Tagen nachholen. Ich möchte es nun langsam angehen, ich denke er sieht es auch so. Zumindest meine ich das rausgehört zu haben. Ich bin wirklich sehr gespannt was er zu erzählen hat, wenn wir uns in den nächsten Tagen treffen.

Ich bin auch unsicher wie ich mich jetzt grundsätzlich verhalten soll. ER meldet sich z.Z. ständig. Bisher nur oberflächliche, alltägliche kleine Nachrichten. Nichts tiefergehendes. Aber sie sind da. :) Ich versuche eher zurückhaltend zu agieren. Ich will mich ihm nicht gleich wieder an den Hals schmeißen, hat in der Vergangenheit ja auch nur kurzfristig geklappt.

Wie schätzt ihr das ganze nun ein, um mal wieder zum Topic zu kommen: Wird aus uns noch was?

Liebe Grüße
C.

celest
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Re: Wird aus uns noch was?

Beitrag von celest » Di 12. Apr 2016, 00:41

Es ist schon ziemlich spät (1:13 Uhr) und ich wälze mich mal wieder schlaflos umher. Das Schreiben hier hilft, deswegen kritzel ich einfach mal drauf los.

Wie im letzten Beitrag beschrieben, stand ein Treffen bevor. Nun, am Samstag war es soweit. Ich hatte keinerlei Erwartungen an den Abend, hab mir daher auch keine Gedanken gemacht, was für mich Ende konkret "rausspringen" soll. So weit so gut, der Abend war sehr schön. Wir waren im Dunkeln spazieren, haben ein Feuerwerk beobachtet, später gekocht, geredet und jeeede Menge Wein getrunken :roll: Im Großen und ganzen ging es auch nicht so richtig um das "wir" in unseren Gesprächen, eher um die Dinge die in all den Wochen passiert sind, was wir erlebt haben. Kurz haben wir über seine Trennung geredet (ihn hat es sichtlich beeindruckt, dass seine Ex das so gut wegsteckt). Ein bisschen Rumspinnerei war auch dabei: " oh, wie nennen wir unsere Kinder denn später mal?" Später, als wir dann noch einen Film geschaut haben, sind wir auch wieder etwas inniger geworden und haben uns quasi den Rest des Abends nicht mehr losgelassen. Als es dann schon dämmerte, beschlossen wir ins Bett zu gehen. Dort haben wir auch wirklich nur geschlafen. :oops: Es gab noch nichtmal einen Kuss. Er hat das glaube ich, auch schon eingeplant gehabt (das Übernachten). Denn er kam direkt mit Wechsel- und Duschsachen zu mir :shock: Von außen betrachten ein ziemlich guter Abend. Am Tag danach wurde es seltsam...

Ich war recht früh putzmunter und hab uns direkt Kaffe und Frühstück gemacht. Ihm ist der Wein etwas zu Kopf gestiegen, denn er war recht zurückhaltend, hatte Kopfschmerzen und auch so verkatert ohne Ende. Wir haben dann einfach nur auf dem Sofa gelegen und Musik gehört, bis er dann gegen Mittag aufgebrochen ist. Als er aus der Tür raus war überkam mich ein dermaßen seltsames Gefühl. Ich kann es bis jetzt gar nicht richtig in Worte fassen, aber ich glaube ich hatte plötzlich Angst vor einer Beziehung mit ihm. Geschockt von mir selbst, konnte ich die nächsten Stunden auch einfach gar nichts mehr mit mir selbst anfangen. Ich saß einfach nur da, hab Musik gehört, geraucht und versucht zu ergründen was da grad bei mir passiert ist. Ich war auch etwas abweisend zu ihm an diesem Morgen, ist mir später erst bewusst geworden. Seine verliebten Blicke konnte ich irgendwie nicht mehr erwidern. Ich konnte es nicht verstehen, ich war doch so unendlich verliebt, wo war das alles plötzlich hin?

Später schrieb ich ihm, wie schön ich den Abend fand, dass es sich gut angefühlt hätte ihn da zu haben. Ich weiß nicht warum ich das geschrieben hab, denn eigentlich stimmte es nur halb. Er meldete sich darauf auch den ganzen Tag nicht mehr. Erst Abends kam eine Nachricht, die sich aber nicht auf meine bezog. Ich war den ganzen Tag noch ziemlich schlecht drauf. Ich bekam plötzlich das Gefühl hintergangen worden zu sein (es gibt keinen richtigen Anlass), seitdem kontrolliere ich ständig wann er wo online ist. Ich hab plötzlich die ganze Zeit das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt, aber ich kann es überhaupt nicht einordnen. Ich erkenne mich grad selbst nicht mehr wieder. Habe ich vielleicht in den letzten Wochen mein Herz ummauert? Die Angst wieder verletzt zu werden ist ziemlich groß. Aber das ich deswegen so...ja fast paranoid und teilweise gefühlskalt agiere?

Heute haben wir wieder recht normal miteinander geschrieben, aber das seltsame Gefühl bleibt. Hat jemand mit sowas Erfahrung oder weiß was da grad mit mir/uns passiert?

C.

Sonnenblume10
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Re: Wird aus uns noch was?

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 12. Apr 2016, 10:40

Hallo, Celest,

was da gerade bei Dir und ihm passiert, das weiß ich nicht. Ich kann schlichtweg nur mutmaßen. Folglich können meine Vermutungen auch falsch sein.
Ich habe Dich aber schon mal gefragt, warum es Dich zu einem Mann hinzog, der eigentlich vergeben war und zwar schon lange. Normalerweise nimmt man als Frau mit Weitblick davon Abstand, weil man erstens weiß, dass man in eine bestehende Beziehung einbricht und hier Einfluss nimmt und zweitens, weil hier Leid vorprogrammiert ist und zwar für beide. Für den, der wartet, dass der andere endlich in die Gänge kommen möge, aber auch für den, der Gewissensbisse gegenüber der alten Partnerin bekommt.

Ich will hier nicht mit erhobenem Zeigefinger sprechen, denn solche Dinge wie Euch passieren tagtäglich und meist hört man nicht auf den Verstand, der sagt, lass das lieber mal sein. Aber so ganz zufällig passieren diese Dinge dann doch nicht, denn es gibt Menschen, die sich bevorzugt in Andere verlieben, die eigentlich nicht in Frage kommen. Diese Anderen sind zu alt oder zu jung oder sind bildungsmäßig unter- oder überlegen oder aber sie sind vergeben.
Es werden unbewusst Partner angehimmelt, die nicht passen und mit denen eine Beziehung schwer oder gar nicht möglich ist. Auf jeden Fall sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Du hast Dich getrennt, als er auf den Plan trat. Natürlich vordergründig mit der Hoffnung, er werde das Gleiche tun. Und natürlich wolltest Du unbedingt eine Beziehung mit ihm, dem Mann Deiner Träume.

Und jetzt, wo er schätzungsweise das erste Mal bei Dir übernachtet hat, bist Du es, die kalte Füße bekommt und auf einmal Angst verspürt. Es könnte passieren, dass er allmählich zu Dir überdriftet und auf einmal fragst Du Dich, huch, will ich das überhaupt, kann ich das überhaupt aushalten?

Wie ist denn sein Stand derzeit? Ist er immer noch ausgezogen? Macht er Vorschläge wegen eines baldigen Wiedersehens mit Dir? Würde er wieder bei Dir übernachten?

Ich will nicht unken, aber es gibt bindungsängstliche Menschen, die sich erstens meist Partner aussuchen, die nicht so leicht zu bekommen sind (gelenkt vom Unterbewusstsein, das feste Bindungen eigentlich vermeiden will) und zweitens genau dann rückrudern und innerlich kälter werden, wenn die Gefahr besteht, dass die Beziehung Realität werden könnte.

Mach Dir dochmal über Dich Gedanken? Wie sahen denn bisherige Beziehungen aus? Bist Du eine von denen, die zur Hochform auflaufen, wenn der Mann schwer zu bekommen ist und die nicht los lassen, ehe sie ihn haben. Die aber dann, wenn sie ihn haben, auf einmal so seltsame beklemmende Gefühle bekommen. Bist Du eine von den Frauen, die Nähe und Vertrauen, das Dir quasi auf dem Silbertablett entgegen gebracht wird, ablehnen, weil sie desinteressiert sind, wenn Norbert von nebenan Avancen macht.
Hier spielen sehr stark Kräfte aus dem Unterbewusstsein mit rein, die Dich vlt. zu Männern führen, mit denen es problematisch wird. Vordergründig willst du natürlich eine liebevolle und stabile Beziehung, aber wie sieht es dahinter aus?
celest hat geschrieben: Es gab noch nichtmal einen Kuss.
Schon seltsam. Ihr sitzt eng beieinader auf der Couch, dann geht ihr ins Bett, aber Zärtlichkeiten gibt es keine.
Will er nicht oder Du nicht oder beide nicht?
celest hat geschrieben:ch kann es bis jetzt gar nicht richtig in Worte fassen, aber ich glaube ich hatte plötzlich Angst vor einer Beziehung mit ihm
So was könnte schon Bindungsangst sein.Jetzt, wo die Beziehung vlt. Realität werden könnte, kriegst Du Angstgefühle. So eine seltsame Art von Bedrückung und Verunsicherung kriecht allmählich in Dir hoch und verunsichert Dich total. Einesteils wolltest Du das doch so, aber jetzt weißt Du nicht mehr, will ich es wirklich?
So mit allen Konsequenzen, vielleicht tagtäglicher Zweisamkeit, Absprachen, gemeinsamen Unternehmungen, gegenseitigen Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten? Wird mir das dann nicht doch zu viel? Was ist mit meinem Leben, das ich umstellen müsste? Denn bisher habe ich mich ja von Begehrlichkeiten und viel Hoffnungen ernährt, aber diese Nahrung ist auf einmal nicht mehr da, da evt. Hoffnungen nicht mehr nötig sind.
celest hat geschrieben:Ich war auch etwas abweisend zu ihm an diesem Morgen, ist mir später erst bewusst geworden.
Angst sorgt für innerlichen Rückzug und auf einmal wirst Du kalt und abweisend, weil Du Dich bedrängt fühlst.
Logische Konsequenz, denn auf einmal verspürst Du eine Art Druck und dieser Druck muss irgendwo hin. Und so ziehst Du Dich in Deinen inneren Schutzanzug zurück und baust eine Mauer um Dich auf, um Dich sozusagen zu schützen. Vor zu viel und zu großer Nähe, vor verliebten Blicken, vor verliebten Worten.
celest hat geschrieben:Seine verliebten Blicke konnte ich irgendwie nicht mehr erwidern. Ich konnte es nicht verstehen, ich war doch so unendlich verliebt, wo war das alles plötzlich hin?
Verliebte Blicke kannst Du nicht erwidern, wenn Du innerlich auf Rückzug gegangen bist. Warme Worte kannst Du auch nicht sprechen, denn sie kämen Dir wie eine Lüge vor. Du warst so unendlich verliebt, solange die Hoffnung auf ihn Dich dirigierte. Jetzt ist die Hoffnung zum Teil wenigstens zur Realität geworden und auf einmal funktionierst Du nicht mehr so wie gedacht.
celest hat geschrieben:Ich weiß nicht warum ich das geschrieben hab, denn eigentlich stimmte es nur halb
Vielleicht wolltest Du wieder Boden bei ihm gut machen, weil Dir klar wurde, dass Du am nächsten Tag ja etwas kalt gewirkt hast? Vielleicht wolltest Du Dir aber selbst einreden, dass es doch genau das war, was Du eigentlich wolltest? Manchmal tun wir Dinge, die wir nur halb tun und mit denen wir versuchen, uns quasi selbst wieder auf Kurs zu bringen.
celest hat geschrieben: Erst Abends kam eine Nachricht, die sich aber nicht auf meine bezog.
Entweder er reagierte nicht auf Deine Mail, weil er einige Stunden vorher ja gespürt hatte, dass Du auf einmal distanziert warst. Oder aber auch er merkte auf einmal, dass er lieber wieder ein wenig zurück rudern wollte, weil auch ihm es zu viel war?
Nach großer Verliebtheit hört sich das alles nicht an. Wenn alles normal liefe, dann hättet Ihr ihm Bett zumindest Zärtlichkeiten ausgetauscht und Euch vielleicht unter Qualen gebremst, anstatt ins Bett wie ein Ehepaar zu gehen. Du hättest nicht diese seltsamen Gefühle empfunden, sondern hättest ihn noch länger bei Dir haben wollen. Und er hätte kurz nach seiner Verabschiedung schon die nächste SMS los gelassen.
Findest Du nicht, dass das alles sehr seltsam wirkt?
celest hat geschrieben:Die Angst wieder verletzt zu werden ist ziemlich groß. Aber das ich deswegen so...ja fast paranoid und teilweise gefühlskalt agiere?
Die Angst einer Verletzung mag durchaus eine große Rolle spielen, denn je enger das mit ihm wird, desto größer kann eine Verletzung ausfallen, wenn er womöglich doch zur alten Partnerin zurück kehrt oder aber spürt, dass seine Gefühle doch nicht so groß sind wie geglaubt oder ... oder ...
Vielleicht aber schützt Du Dich selbst vor zu viel Nähe. Menschen mit Bindungsangst tun das, denn sie haben innerlich große Ängste. Ängste vor festen Bindungen nämlich, die ihnen ihre Freiheit und Unabhängigkeit rauben oder zumindest in Frage stellen. Das ist die sichtbare Seite der Medaille. Die unsichtbare Seite ist das, was im Unterbewusstsein stattfindet. Denn da sind die Ängste begründet, da haben sie ihren Ursprung und wirken ins normale Leben. Menschen, die z .B. schon als Kind verinnerlicht haben, dass sie eigentlich allein im Leben stehen, weil man sich ihrer zu wenig angenommen hat, Menschen, die sehr oft verletzt wurden und auf inneren Rückzug gingen, um sich zu schützen, haben Angst vor Bindungen. Denn sie haben verinnerlicht, selbst wenn Jemand in meinem Leben für mich da ist, irgendwann wird er mich verlassen und ich werde wieder allein sein. Der beste Schutz davor ist, diese schrecklichen Schmerzen zu vermeiden, indem man enge Bindungen erst gar nicht zulässt.

Es gibt etliche Bücher zum Thema Bindungsangst, Bindungsvermeidung etc. Du solltest Dich mal mit diesem Thema befassen. Es könnte sein, dass Du Dich in vielem wieder erkennst. Mir hat der Titel "Jein. Bindungsängste erkennen und bewältigen" von Stephanie Stahl gut gefallen. Allerdings muss ich sagen, mit der Bewältigung dieser Ängste sieht es dürftig aus, denn sie sind fest verankert und wurden meist über Jahrzehnte heran gezüchtet und so können sie nicht einfach mit fünf Sitzungen beim Therapeuten weggewischt werden.
Ich denke, sie können meist gar nicht beseitigt werden, aber man kann für sich Wege finden, damit umzugehen.

Es würde sich lohnen, wenn Du Dich mal mehr mit Dir beschäftigen würdest. Das hast Du bisher recht erfolgreich vermieden, indem Dein Fokus ständig auf ihn gerichtet war.

Sonnenblume

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