Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Vintax
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Vintax » Fr 18. Jan 2019, 04:06

das sehe ich alles genauso wie du Sonnenblume.
in der kindheit ist oftmals die ursache für viele probleme versteckt. man denkt da gar nicht mehr dran.
und man hat eine wahl. man muss es nur erkennen.

ich finde es klasse, wie du dich hier einsetzt für andere und hilfst.
du bewirkst sehr viel damit. du machst mut, motivierst, und informierst.
vielen dank dafür

edit:
ich hörte letztens in einem bericht von einem leiter einer psychosomatischen klinik, dass alte trennungs-erlebnisse aus der kindheit durch eine aktuelle trennung reaktiviert werden können. dies kann dann der eigentliche grund sein, wieso man den EX partner scheinbar nicht loslassen kann. fand ich sehr interessant.

Sonnenblume10
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 18. Jan 2019, 13:29

Vintax hat geschrieben:
Fr 18. Jan 2019, 04:06
edit:
ich hörte letztens in einem bericht von einem leiter einer psychosomatischen klinik, dass alte trennungs-erlebnisse aus der kindheit durch eine aktuelle trennung reaktiviert werden können. dies kann dann der eigentliche grund sein, wieso man den EX partner scheinbar nicht loslassen kann. fand ich sehr interessant.
Oh ja, das ist schon mehr als interessant und zudem auch glaubwürdig. Stell Dir vor, Du erfährst als Kind von einem oder mehreren Elternteilen Ablehnung, Desinteresse oder gar lieblose Behandlung. Du kannst als Kind nicht reflektieren und Dir sagen, meine Eltern sind so weil auch sie in defizitären Verhaltensweisen stecken geblieben sind.
Du fühlst aber dass Du auf verlorenem Posten stehst. Du fühlst Dich einsam und so, als ob Dich einfach keiner lieb haben kann. Kinder sind essentiell auf liebevolle Zuwendung und Wertschätzung angewiesen. Wenn das ausbleibt, hat das immer gravierende Folgen im Erwachsensein.
Du ziehst Dich zurück in eine Art Schutzhöhle und versuchst alles gut und richtig zu machen, damit Mami und Papi Dich lieben können. Wenn sie das nicht können, dann sucht das Kind die Schuld bei sich.
Ich müsste anders sein, dann ... Ich bin nicht wichtig. Ich bin überflüssig. Es wäre besser, wenn ich nicht da wäre. Bestimmt liegt es an mir, dass die Erwachsenen so sind. Denn die haben Recht und ich nicht.
Diese Gefühle tun sehr weh und sie werden vom kindlichen Ich oft ins Unterbewusstsein verschoben. Sozusagen vergessen, jede Menge Müll darüber getürmt, dass es nicht mehr weh tut.
Das manifestiert sich dann beim Heranwachsen. Du wirst selbstständiger und willst mit dem ganzen Seelenmüll von früher nichts mehr zu tun haben.
Manche vergessen ihre Kindheit regelrecht (mein Ex. sagte, er habe keine Erinnerung daran), nicht an den ersten Schultag, nicht an die Erstkommunion. Es ist alles ausgeblendet.
Aber es wirkt dennoch, denn der Erwachsene entwickelt Schutzstrategien, um sich dem nicht stellen zu müssen. Und auch das Kind tut es schon, denn es will ja überleben. Und so werden Verhaltensweisen und Defizite ins Beziehungsleben importiert.

Du bist wieder auf der Suche nach Liebe, nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. Denn die innere Sehnsucht ist groß und oftmals sucht man sich dann unbewusst das Gegenstück dazu aus.
Ich suchte mir unbewusst einen Mann, mit dem eine wirkliche Beziehung gar nicht möglich gewesen wäre. Ich fühlte aber was Anderes. Ich wollte eine Beziehung mit einem aufmerksamen liebevollen Mann und bekam das Gegenteil.
Warum?
Weil mein Unterbewusstsein ein großes Wort mit sprach. Das wusste ja schließlich dass Beziehungen nicht halten und dass jede Liebe endlich ist. Und so bewirkt es, dass Du unbewusst an einen Partner gerätst, der das nicht leisten kann, denn unbewusst suchst Du Dir auch wieder eine ähnlich defizitäre Person als Fixpunkt Deines Interesses aus, der wie Mami ist oder Papi.
Du hast Angst vor Beziehungen, die Du vordergründig nicht spürst und daher schickt Dich das Unterbewusstein zu Menschen, mit denen eine Beziehung nicht möglich ist. Beziehungen funktionieren nicht, sie halten nicht, also brauch ich Jemanden, der das gewährleistet und selbst beschädigt ist. Das ist eine Schutzhaltung des Unterbewusstseins.
Dass Du im Bewusstsein darunter leidest, ist dem Unterbewusstsein egal. Du strampelst Dich ab, willst alles gut machen, willst endlich das erreichen, was Du zu wenig bekommen hast und scheiterst.

Weil Bewusstsein und Unterbewusstes getrennt voneinander vor sich hin leben und keinen oder zu wenig in Kontakt kommen. Die Seele aber, die im Unterbewusstsein ist, die vergisst nicht und sie macht auf sich aufmerksam, aber eben auf verschlungenen Wegen.

Wenn Du zulässt, was früher war, Dich dem stellst und es Dir gelingt, Dich damit auszusöhnen und zu erkennen, dass es trotz der schwierigen Kindheit möglich ist, ein besseres Leben zu führen, findet die Seele Beachtung. Ah, er nimmt mich jetzt ernst, er fängt endlich mal an, mir zuzuhören. Er kümmert sich um mich und lässt mich nicht verkümmern. Ich bin wichtig und werde ernst genommen und auch getröstet. Dann lernt die Seele, dass sie sich wohl fühlen darf, dass da Jemand ist, der sie nicht beiseite schiebt. Es entsteht mehr eine Einheit, weil eine Verbindung da ist.
Dann geht es der Seele besser und der Mensch kann sich weiter entwickeln. Der versteht, der weiß um die Ursachen und dann werden andere Lebens- und Beziehungsmodelle möglich.

Ich habe sehr, sehr lange Zeit gebraucht, bis ich halbwegs mit mir in Einklang kam. Ich bin nicht vollständig, das werde ich nie, aber es geht mir viel besser als früher. Ich bin zufriedener und mehr mit mir befasst anstatt mich wegzuschieben oder wegschieben zu lassen. Ich habe einen Partner, der ähnlich gestrickt ist wie ich, der aber auch viel über sich und seine Eltern begriffen hat. Es funktioniert, wir stehen zusammen und ich habe endlich das Gefühl, dass ich wo angekommen bin. Jetzt bin ich 56!

Hätte ich früher mehr bewusst, mehr beachtet, dann hätte ich mir einiges ersparen können. Aber anders habe ich es nicht gelernt. Ich brauchte Bauchlandungen, Scheitern, ehe ich mehr begriffen habe und endlich einsah, dass es mit mir zu tun hatte, was ablief. Es war hausgemacht und ein Spiegel meiner eigenen Verfassung.
Die Partnerwahl ist immer ein Spiegel Deiner selbst.

Um noch mal auf den Psychologen zurück zu kommen: Das Kind sucht Liebe und findet sie nicht oder zu wenig. Der Erwachsene sucht Liebe und lebt die Beziehungsmuster die er gelernt hat, aus. Z.B. dass er nicht gelernt hat, auf sich zu achten und sich dem Partner viel zu sehr unterordnet und alles richtig machen will. Stichwort Aufopferung, die Unfähigkeit, dem Partner Grenzen zu setzen, Selbstaufgabe, Anpassung um jeden Preis.

Die Beziehung scheitert, weil sie sowieso nur weh tut. Der Erwachsene steht wie das Kind vor dem alten Dilemma. Ich werde nicht geliebt, ich bin nicht wichtig, ich bin nicht gut genug.
Woran soll sich ein Erwachsener halten, wenn er selbst und in sich keinen Halt findet? Also wird der Expartner als Objekt einer aufoperungsvollen Liebe hochstilisiert und kann nicht los gelassen werden. Der Mensch steht sich selbst im Weg und bewegt sich genau in den Bahnen von früher. Denn die bedeuten auch eine gewisse Sicherheit, denn sie sind bekannt. Man ist sie ja oft schon gefahren.

Aber man muss sie nicht fahren. Wer lernt, auf sich zu vertrauen und anfängt, sich selbst zu schätzen und wertvoll zu sein, der lernt, dass es auch andere Wege gibt, die man einschlagen darf.
Man muss nicht ewig einem untauglichen Partner hinterher trauern. Man darf es, muss aber mit den Einschränkungen und Konsequenzen leben.
Man kann aber lernen, diesen Menschen los zu lassen in sein eigenes Leben und anfangen, sein eigenes Leben zu beginnen. Man muss den Ex. förmlich "entlassen" und das dauert seine Zeit.
Eine Affenliebe zu einem Expartner ist eine Verstrickung. Am besten man trennt den Pullover auf und strickt ihn neu, aber dieses Mal ohne komplizierte Muster, die fehleranfällig sind.


Weg mit dem alten Plunder! Das wünsche ich Dir. Du bist mehr wert als das was Du von Dir glaubst, genauso wie ich.

Sonnenblume

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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Vintax » Sa 19. Jan 2019, 15:01

das leuchtet alles total ein wie du das erklärst. ich habe mich in die selbe situation gebracht, die ich als kind erlebte. und ich frage mich wie lange ich dies noch mitgemacht hätte, wenn sie nicht letztendlich gegangen wäre. ich kann dir gar nicht sagen, wie hilfreich es ist, das so zu lesen wie du es beschreibst.

ich glaube, ich bin an dem punkt angelangt, wo ich mit der "affenliebe" abgeschlossen habe. zumindest, bin ich nur noch selten traurig weil sie weg ist und ich vermisse sie nur noch ganz wenig. ich bin den weg des hasses und der wut gegangen, und habe mir immer wieder ihre negativen seiten vor augen geführt. das werde ich in zukunft lassen. es lag ja an mir wieso ich nicht schon längst gegangen bin. und dafür kann ich ihr die schuld nicht geben. sie hat ja auch selbst ein riesiges problem, vermutlich ein sehr viel größeres als ich.

was ich mich jetzt frage ist: wenn ich weiss, worauf ich achten soll, wie sie sein sollte oder wie sie nicht sein sollte, wie findet man denn heraus, ob jemand der richtige oder falsche partner sein könnte ?
ist das nicht total schwer ?

wie hast du es geschafft ? hattest du zuvor andere zur auswahl, und dann irgendwann gingen die alarmglocken an, nachdem du sie eine zeitlang kanntest, bis der richtige kam ?
oder geht man zu einem gewissen grad immer ein risiko ein, und findet erst im laufe der beziehung heraus, ob man zusammenpasst. und lernt aber, es dann auch beenden zu können.

sollte man grundsätzlich aufhören damit, den partner als lebenselixier zu betrachten, als gott, für den man sich ohne zu zögern die hand abhacken würde.
diesen satz sagte ich oft zu meiner ex.

ist das der knackpunkt ?
aufhören damit, denjenigen den man liebt wichtiger zu nehmen als man sich selbst ?

Sonnenblume10
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 21. Jan 2019, 12:18

Carga, ich muss gerade ein wenig lachen. So wie Du schreibst, meinst Du, ich hätte eine ganze Latte an Männern zur Auswahl gehabt, die ich dann nur prüfen musste um mir das beste Exemplar auszusuchen. :D

Nein, nein, so war es nicht. Ich hatte lediglich immer wieder mal Beziehungen, die einfach nicht gedeihen wollten. Das ging schon mit 20 an, als ich die "große Liebe" traf. Sieben Jahre arbeitete ich mich an dem ab, ehe ich endlich mal begriff, dass ihm leider weniger an mir lag als umgekehrt.
Dann hatte ich einen, der einfach zu jung war, dann einen, der zu alt war. Und als Krönung kam dann im fortgeschrittenen Alter mein Bindungsphobiker, den ich als solchen diagnostizierte und den ich dann endlich zu einem beziehungstauglichen Mann machen würde. So glaubte ich. Dabei übersah ich, dass ich doch selbst bindungsgeschädigt war und mir kategorisch Partner suchte, die für eine lebenslange Beziehung gar nicht in Frage kamen.
Es gab aber all die Jahre einen, der immer wichtig für mich war und der fast immer irgendwie in meinem Leben war. Und mit dem bin ich nun schon Jahre zusammen und erlebe endlich sowas wie das Gefühl des Ankommens. Das Suchen nach dem Glück, das ich eh nicht fand, ist vorbei. Ich brauche es nicht mehr.

Was ich jedenfalls gelernt habe und mir erst aneignen musste: wenn Du nicht irgendwann anfängst, Dich selbst anzunehmen mit den Ecken und Kanten, mit den Defiziten und guten Seiten, dann wirst Du niemals glücklich. Es ist wichtig, sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen und sich selbst anzunehmen. Lerne, Dich selbst zu lieben. Das ist enorm schwierig, aber man kann es auch lernen.
Es gibt Menschen, die ich immer mit einem gewissen Neid betrachtet habe, schon als Jugendliche. Sie hatten mehr als ich, das war das eine. Vor allem aber strahlten sie aus, dass sie sich selbst ganz prima fanden. Sie standen anders da als ich, waren selbstbewusst, wussten sich von ihren Eltern geliebt und das zeigten sie nach außen. Sie hatten Selbstvertrauen. Ich hatte das immer zu wenig. Ich war eben so herangewachsen, dass ich zwar prima Eltern hatte, dass da aber doch einiges ablief, was anders hätte sein sollen. Ich war nicht in der Lage, ein gesundes Selbstgefühl zu entwickeln. Ich sah mich immer skeptisch und litt darunter, dass ich mir viel zu wenig zutraute.
Nach der Beziehung mit dem Bindungsversager wusste ich, dass sich was ändern musste, in mir selbst. Ich war zu lange auf der Stelle getreten, hatte gesucht, war gescheitert, richtete mich wieder auf und irgendwann ging es von vorn los. Oftmals glaubte ich, die große Liebe gefunden zu haben, bis der Traum zerplatzte. Dann ging es mir miserabel und ich brauchte Monate, bis ich wieder rund lief und die Sache überwunden war.

Und dann erkannte ich einiges. Ich war damals zu einem Beratungsgespräch bei einem Psychotherapeuten, was tatsächlich etwas in Gang setzte. Vieles von dem was er sagte, wusste ich schon, aber ich habe dieses Wissen nicht auf mich angewendet. Im Lauf der Zeit merkte ich, was alles hakte.
Zuerst mal immer diese negativen Gedanken, die ich pflegte. Hatte ich wieder mal Rückenwind, ging es mir prächtig. War Flaute oder kam gar Gegenwind, verlor ich den Mut. Ich hatte einfach nicht gelernt, auf mich selbst zu zählen und mich als wichtig zu nehmen.
Immer wieder stand ich mir im Weg und dachte Dinge wie: Ja, die anderen , die machen dies und jenes, aber ich kann das ja nicht! Ich traue mir das alles doch gar nicht zu. Die sind halt fähiger und selbstbewusster als ich.

Ja, das waren sie auch. Bis ich eines Tages in der Situation war, dass ein Interessenvertreter meiner Sparte gesucht wurde. Hände ringend, weil keiner wollte - ich auch nicht. Und dann sagte ich doch zu. Ich fühlte in meinem Bauch, dass das wichtig war. Dass ich dieses Mal nicht kneifen sollte und 1000 Ausreden vor mir selbst finden sollte. Und es tat mir gut. Mir wurde bewusst, ich bin nicht unfähiger und schlechter als andere, ich bin ich und ich kann das auch.
Das gab meinem Selbstbewusstsein einen gewaltigen Schub. Und irgendwie änderte sich dann vieles. Ich war nicht mehr so launisch und miesepetrig. Ich bin ausgeglichener und vor allem habe ich mich von den Klein-Mädchen-Träumen verabschiedet. Es gibt im Hier und Jetzt keinen strahlenden Ritter, der Dich errettet und auch keinen Prinzen, der Dein Leben endlich richtet. Es gibt nur Menschen mit eigenen Problemen.
Ich erwarte nicht mehr, dass mich Jemand glücklich macht. Nein, das ist mein Part. Ich kümmere mich viel um mich selbst, lobe mich und schimpfe mich auch mal. Aber ich bin nicht mehr so kleinmütig und innerlich verzagt. Ich weiß was ich kann und was nicht.
Ich habe einen Partner, der zu mir steht und der sich auf mich verlassen kann. Und mehr braucht es nicht. Ich habe ein gutes Leben und hoffe, dass es mir noch lange Zeit vergönnt ist. Ich verdiene mein Geld, ich kann mir einiges leisten, ich habe wenig Freunde, weil ich immer zu sehr auf Distanz bin und nicht sehr auf andere vertraue. Das ist so und das wird sich nicht ändern. Und ich will auch nicht alles, was ich mir denke und was ich fühle, anderen mitteilen.
Ich habe meinen familiären Background, der wichtig für mich ist. Das einzige, was mir zu schaffen macht, ist die Unwägbarkeit des Lebens. Du weißt nie, was das Leben für Dich bereit hält und was es Dir noch abverlangen wird.
Aber derzeit passen die Rahmenbedingungen und mehr kann ich nicht tun außer das zu bewahren, so weit es möglich ist.

Ein Partner ist nicht dafür da, Dein Leben zu richten und Dir das Gefühl zu geben, dass Du etwas wert bist. Wer das bei einem anderen Menschen sucht, der macht sich nur abhängig und wird oft genug enttäuscht. Es ist wichtig, mit sich selbst klar zu kommen. Wer sich selbst nicht liebt, liebt auch keinen anderen.

Nach meiner letzten Trennung wurde mir Monate später einiges klar. Der Typ, der sollte es sein. Der sollte endlich derjenige sein, der mein Leben vollständig machte und der mir bewies, dass ich etwas wert war. Dass ich eine tolle Partnerin war. Ich hatte eine Aufgabe für ihn, die mir nicht bewusst war: Bitte mach Du mich glücklich, damit ich endlich selbst glücklich sein kann. Bitte mach Du mein Herz heil. Hier hast Du es, ich gebe es Dir. Und wenn es geheilt ist, dann gibst Du es mir wieder zurück. Zeig Du mir und beweise mir, dass ich der wichtigste Mensch in Deinem Leben bin und dass ich ganz toll bin.
Denn all das kann ich selbst nicht! Und daher sollst Du das für mich erledigen.

Pfui, ich habe den armen Kerl eigentlich ausgenützt, ohne es zu wissen. Er sollte die Dinge für mich erledigen, die ich selbst nicht auf die Reihe brachte.

Gut, dass er gegangen war. Was hätte er sonst tun sollen? Meine Erwartungen waren völlig überzogen, meine Hoffnung auf das große Glück unrealistisch. Ich suchte es im außen, in einem anderen Menschen.
Solange Du das tust, nützt Du andere nur aus. Denn Du möchtest, dass sie eine Funktion für Dich erfüllen, vor der Du selbst weg läufst. So was bestraft das Leben, denn Du gerätst dann kategorisch an solche, die das gar nicht leisten wollen und können.

Das Leben muss mit Selbstverantwortung gelebt werden. Wenn ich mich nicht um mich kümmere, tut es keiner für mich. Es gibt keinen, der kommt, meinen Wert sieht und mich auf sein Schloss führt. Es gibt Prinzessinnen, aber denen wird auch nichts geschenkt. Und wenn sie nicht mit sich klar kommen, leben sie auch nicht besser.

Der Schlüssel zu dem, was Du Dir wünschst, liegt in Dir selbst. Wenn Du es mit Dir nicht aushältst, wer sollte es dann mit Dir aushalten?
Wenn Du Dich selbst nicht lieb haben kannst, kann Dich auch kein Anderer lieb haben. Wenn Du selbst nicht an Deinen Wert glaubst, glaubt auch kein anderer daran.
Du kriegst im Grund genommen das, was Du ausstrahlst. Und daher liegt der Schlüssel in Dir selbst. Es kann Dich keine/r glücklich machen, wenn Du Dir Dein Glück selbst nicht wert bist.

Beginne, Dich in einem anderen und besseren Licht zu sehen. Wer zu sich steht, den werfen auch Niederlagen nicht so leicht um. Und wenn Du mehr in Dir zu Hause bist, strahlst Du unbewusst auch anders auf Deine Umwelt aus. Die merkt, da ist Jemand, der sich nicht so leicht unterdrücken und piesacken lässt. Da ist Jemand, der auf sich vertraut und was er nicht schafft, auch mit Humor nehmen kann. Wenn Du anders da stehst und das hat rein gar nichts mit Arroganz zu tun, dann nehmen andere Menschen auch diese Signale wahr. Und dann ändern sich die Menschen, die Dich suchen. Diejenigen, die auch nur ihre defizitären Seiten ausleben wollen, bleiben fern, denn Du bietest keine Resonanzfläche mehr dafür. Du strahlst mehr Selbstwertgefühl aus und die Menschen, die jemanden brauchen, den sie mies behandeln können, bleiben einfach weg.
Sende andere Signale an die Umwelt und es kommen andere Menschen in Dein Leben. Und andere Signale sendest Du dann, wenn Du Dich mit Dir selbst auseinander gesetzt hast und sagen kannst: Doch gar nicht so übel, was ich da sehe. Klar, dies und jenes könnte anders sein, aber im Grund genommen und verglichen mit anderen, befinde ich mich auf der Sonnenseite des Lebens, weil ich mir die auch wert bin.

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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 21. Jan 2019, 12:51

Sonnenblume10 hat geschrieben:
Mo 21. Jan 2019, 12:18
sollte man grundsätzlich aufhören damit, den partner als lebenselixier zu betrachten, als gott, für den man sich ohne zu zögern die hand abhacken würde.
diesen satz sagte ich oft zu meiner ex.
Frag Dich mal ehrlich, was Du dafür als Gegenleistung erwartest?
Mit solchen Aussagen übst Du auch viel Druck aus. Du drückst den anderen in eine Funktion als Lebenselixier, ohne das Du nicht leben kannst. Damit stellst Du auch Forderungen.
Ohne Dich will und kann ich nicht leben, ich würde mir meine Hand für Dich abhacken lassen! Überlege mal, wie es wäre, wenn Jemand das zu Dir sagen würde.
Du würdest Dir sagen: Ich muss aber jetzt schon sehr viel leisten, damit ich das Lebenselixier sein kann. Der oder die erwartet da schon sehr viel von mir. Er stellt eigentlich zu hohe Forderungen, denn ich bin jetzt in einer Bringschuld. Das ist mir zu viel, denn dieser Aufgabe kann ich nicht gerecht werden.

Und was willst Du ohne die Hand? Ist doch blöd, sich für Jemanden die Hand abhacken zu lassen oder ihm das Herz zu geben, der das gar nicht will!
Behalte Deine Hände und Dein Herz und bewahre sie und rede nicht so einen Krampf! Dafür gibt Dir keiner was, auch sie nicht.
Und sie ist auch kein Gott. Ein Gott ist unfehlbar, hier aber sind Menschen, die fehlbar sind. Wenn Du mit Deinen Fehlern leben kannst und die des Partners akzeptieren kannst, kannst Du eine entspannte Beziehung ohne übersteigerte Erwartungen erfüllen.

Viele Beziehungen scheitern gerade daran, dass man viel zu viel vom Partner erwartet, im Gegenzug aber nicht viel selbst geben will.

Und keiner gibt nur, ohne etwas dafür zu wollen. Auch Du nicht. Sie soll bei Dir bleiben, sie soll Dich lieben, weil Du Dir die Hand für sie abhacken lassen würdest? Ach komm ...

SOS-1585
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von SOS-1585 » Di 18. Jun 2019, 14:20

Ähnliche Situation bei mir, aber ich will sie um jeden Preis zurück. Was kann ich überhaupt machen dafür? Ich gehe gerne an ihr zugrunde. Sie ist es halt einfach... Danke!

Insane
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Insane » Di 18. Jun 2019, 18:00

SOS-1585 hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 14:20
Ich gehe gerne an ihr zugrunde.
Wow! Damit geht der Goldene Trump in der Kategorie "Satz des Tages" an...
"Leckt mich, Leute, ich geh nach hause!" - Eric Cartman

Itzuf
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Itzuf » Di 18. Jun 2019, 18:17

Insane hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 18:00
SOS-1585 hat geschrieben:
Di 18. Jun 2019, 14:20
Ich gehe gerne an ihr zugrunde.
Wow! Damit geht der Goldene Trump in der Kategorie "Satz des Tages" an...
Lernen er noch muss viel, der junge paravan.

Bobby41
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Bobby41 » Di 18. Jun 2019, 20:20

Caravan? Pavian? Karajan? Ach.. Padawan!
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." – Johann Wolfgang Goethe, Erfinder von Chicken Wings mit Pommes

Itzuf
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Re: Ex Zurück gewinnen (sie hat Borderline)

Beitrag von Itzuf » Di 18. Jun 2019, 20:36

boah Nach 12 Stunden Schicht Schreibfehler erlaubt. :lol:

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