ich bin in ner recht ähnlichen situation wie du. allerdings ist meine trennung schon was länger her und ich hab die phase, in der du im moment bist mehr oder weniger überwunden.
für mich war es glaub ich keine direkte entscheidung à la "so, ich will jetzt freundschaft", sondern ein sehr langsamer, schmerzhafter prozess, der immer wieder höhen und tiefen hatte.
ich denke, dass man noch nicht zu einer freundschaft bereit ist, wenn man denkt "besser die freundschaft als gar nichts". das klappt nicht, weil man sich dann immer noch hoffnungen macht und diese nicht erfüllt werden. das wirft einen immer wieder zurück und man klammert sich an etwas, was nicht mehr geht und wird so nicht frei im kopf und im herzen für etwas neues. resultat ist der sogenannte schrecken ohne ende.
ich glaube, um wieder frei zu werden braucht man abstand. wahrscheinlich ist dir nach 5 monaten trennung schon klar, dass es auch ohne ihn geht. so wars bei mir zumindest. ich brauchte aber noch länger, um zu merken, dass es ohne ihn nicht nur geht, sondern auch schön sein kann. dieser prozess hat sich unnötig in die länge gezogen und zwar durch ständiges hin und her. ich glaube durch eine erzwungene freundschaft, in der man eigentlich mehr will, wird dieser prozess auch in die länge gezogen.
ich denke das schlaueste für dich wäre, dich erstmal zurück zu ziehen. klar zu kommen mit dir und deinem leben, zu merken, dass es auch so sehr, sehr schön sein kann. der frühling kommt, die sonne scheint, das leben ist schön

wenn du das wieder verinnerlicht hast, dann bist du bereit wieder auf ihn zuzugehen.
ich würde das zurückziehen an deiner stelle nicht als irgendein taktisches manöver sehen, um ihn zurückzubekommen, sondern als chance für dich, um auch ohne ihn glücklich zu werden.
wenn du dann wieder auf ihn zugehst, bist du wahrscheinlich an einem punkt, an dem es zwar immernoch schön wäre, wieder mit ihm zusammen zu kommen, an dem du aber auch für eine freundschaft bereit bist.
ich glaube an diesem punkt bin ich im moment. ich hab immernoch gefühle für ihn, die über eine freundschaft hinausgehen, aber sie sind nicht mehr schmerzhaft. sie sind wie schöne erinnerungen, die man hin und wieder herauskramt und dabei lächelt.
ich weiß, dass sie wieder schmerzhaft werden würden, wenn ich es nochmal mit einer beziehung versuchen würde. also ist mir irgendwann klar geworden, dass eine freundschaft vielleicht die bessere alternative ist, als eine beziehung. ich glaube erst wenn man an diesem punkt ist, ist man bereit für eine freundschaft.
besser für eine freundschaft ist es natürlich noch, wenn es einem egal ist, wenn der andere einen neuen partner hat, aber ja, das ist nochmal ne ganz andere geschichte. wird mir denk ich nie passieren.^^ aber ich glaub ich würde es schaffen, damit klar zu kommen, wenn er eine andere hätte, ohne in ein tiefes loch zu fallen.
also nochmal kurz: merken, dass das leben auch ohne ihn toll ist und ihn danach, wenn du emotional gefestigt bist, wieder integrieren.
merken, dass das leben auch ohne ihn toll ist ging für mich vor allem durch freunde und schöne unternehmungen mit denen. auch wenn es anfangs nur kurze momente des toll-seins sind, sie werden immer mehr

. außerdem hab ich angefangen wieder mehr zu lesen, was ich früher sehr viel gemacht hat. bei mir geht lesen mit vollkommenen vergessen von allem um mich rum einher, was in doofen momenten ganz schön ist.
für andere ist sport eine wichtige komponente, anderen wiederum hilft es sich zum beispiel mit einem bad zu verwöhnen. es gibt da viele möglichkeiten. und ich bin mir sicher, dass du welche finden kannst, wenn du aufhörst dich auf ihn zu konzentrieren und anfängst, dich auf dich selber zu konzentrieren.
ich wünsch dir viel erfolg dabei
