ich finde hier keine löschen Option und anhand mehrere Überschriften "bitte löschen" tippe ich jetzt mal mutig,
es gibt keine oder gut versteckt.
Ich möchte das nutzen und nochmal ein anderes Thema im selben Thread ansprechen
und hoffe es fühlt sich jetzt keiner davon auf die Füße getreten.
Ich komme einfach zu keinem Standpunkt, was die Kontaktsperre betrifft.
Es beschäftigt mich immer wieder und nervt mich auch, dass ich da so unschlüssig bin.
Wollte ich bei mir selbst Hobbypsychologe spielen, so ist es wohl eindeutig Angst jetzt "noch mehr" falsch zu machen.
Wenn man bei emotionalen Beweggründen erstmal nach logischen Argumenten sucht, kann das wahrscheinlich nur in die Hose gehen.
Ich teile trotzdem mal meine geistigen (nicht) Ergüsse mit euch und hoffe auf etwas Licht in meinen wirren Gedanken.
Als Überblick muss erwähnt werden, dass ich mit meinem Ex eine Wohnung immer noch teile und wir auch schon länger gut befreundet sind.
Es gab kaum oder gar keine wirkliche Trennungsphase, das ist irgendwie gleich in das Andere über gegangen. Trennung ist ein dreiviertel Jahr her.
Also, was spricht für eine Kontaktsperre?
- Ich war immer zu verfügbar für meinen Ex. Warum sollte er mich zu schätzen wissen, wenn er immer alles bekommen hat, immer noch bekommt (also keine Intimitäten)?
- Wir hatten nie eine "ordentliche" Trennung, vielleicht wird er so gezwungen endlich mal über uns nachzudenken (will er bis heute nicht so richtig, findet Aufschübe oder behauptet teilweise immer wieder, es nicht zu wissen, kommt auf die Situation an)
- Bisher hat sich Null getan. Wir sind super Freunde, könnten tollen Sex haben (wenn ich es noch zuließe), aber mehr ist da nicht.
Begründung von seiner Seite "keine Gefühle, er weiß auch nicht warum, sie waren irgendwann einfach so weg, war wohl ein schleichender Prozess"
- Es ist auch jetzt wie schon in der Beziehung noch ein starker Fakt, dass er mehr nimmt, als gibt.
Ich rechne nicht gegeneinander auf, jedenfalls nicht bewusst oder absichtlich. Aber wenn er reden will, bin ich immer verfügbar.
Wenn ich reden will, werde ich schon nach kürzester Zeit und leider sehr oft rausgeschmissen.
Nicht so grob, wie ich es jetzt schreibe. Aber dann kommen in absehbarer Zeit so Fragen wie "Wolltest du noch was?" mit Untertönen
oder bewusstes auf den Pc Gestarre und immer einsilbiger antworten.
Und nein ich quatsche ihn nicht sehr lange voll. Diese Reaktionen kriegt er schon nach 1-2 Minuten hin.
Wenn er will, können wir Stunden lang reden. Wenn er nicht will bzw. wenn ich eben ankomme, hat er meistens nicht mal 5 Minuten oder so..
Jedenfalls fühle ich mich nicht wirklich respektiert dadurch.
Ist das schon ein neues Argument oder noch ein und dasselbe?

Ich persönlich finde nicht, dass sich sein Antiverhalten ausgleicht, nur weil er dann (für mich fühlt es sich immer wie ein Soll erfüllen an) einmal alle 1-2 Tage auf mich zukommt und fragt, was es bei mir so Neues gibt.
Ich habe selbst schon überlegt, ob er einfach andere Vorstellungen von Nähe und Reden / Zeit verbringen hat.
Nur 1. wenn er was will, kann er mich auf einmal auch Stunden lang voll quatschen und 2. scheint es einfach immer falsch zu sein, egal wie selten und kurz ich was von ihm will. Es scheint ihm immer zu viel zu sein oder dass er mir pseudo subtil zu verstehen gibt, dass er lieber ungestört wäre.
Ich drifte ab...seufz*
Was spricht gegen eine Kontaktsperre?
- Ich finde es so wahnsinnig berechnend und manipulativ, selbst wenn er darauf anspringt, ist das dann wirklich noch er?
Oder habe ich ihn nur mit "Spielchen" für mich gewonnen?
- Ich zweifle an, inwieweit das wirkt. Warum sollte er mich vermissen? Ist es nicht naheliegender, dass Mann denkt, ich will eben nicht mehr und es akzeptiert? Damit hätte ich weniger als vorher dann...
- Ich könnte auch argumentieren, dass die Kontaktsperre quasi ein Vermissen erzwingt, es doch aber trotzdem freundschaftlicher Natur sein kann?
Natürlich sollte bei jedem nicht völlig Gefühlstoten ein Vermissen einsetzen, wenn wir vorher regelmäßig Kontakt hatten und ich mich jetzt völlig entziehe. Aber ist das dann nicht normaler "Entzug"? Das ist noch kein Liebesbeweis...
- Wir sind jetzt befreundet und leben ja auch zusammen. Ist das nicht eine viel bessere Grundlage für eine Beziehung, als völliger Bruch?
Ich sehe es bei zwei willkürlich Fremden ein oder welchen, die schon immer Freunde waren.
Aber wenn mal mehr war, kann man das dann echt so verallgemeinern, was man hier oft liest, "Freunde und Beziehung liegen Welten zwischen"?
In einer guten Beziehung sollte doch auch eine Freundschaft und Respekt vorhanden sein. Wenn man sich eh schon "nahe" steht, erscheint mir der Schritt Richtung Beziehung viel kleiner, als wenn man erstmal völlig bricht und dann quasi bei Null anfangen muss.
- Es wird immer für die Kontaktsperre gesprochen und sehr viele scheinen darin mittlerweile Experten zu sein.
Nur lese ich irgendwie kaum (oder gar nicht?) von Erfolgsgeschichten. Nicht mal à la "ich hätte eine Chance gehabt, aber habe von mir aus beschlossen doch nicht mehr zum Ex zu gehen".
Wenn es so gut wirkt, müssten doch mehr Erfolge sein und wenn es Erfolg gab, will man den gerade bei so einem wichtigen Thema doch von den Dächern rufen oder? Ich höre nichts..
Ich stoppe hier, eh es weiter mit mir durchgeht...
Ich wäre froh über Meinungen zu meinen Überlegungen, weist mich gerne auch daraufhin, wenn ich mich irgendwo verannt habe oder Scheinargumente benutze. Alleine komme ich gerade nicht so richtig weiter. Zumindest das sollte offensichtlich rüber gekommen sein.
Alles Liebe und weiteres Durchhaltevermögen an die Mitleidenden,
Merradine