Ex-zurück trotz gemeinsamer Wohnung?

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coast_guardian
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Ex-zurück trotz gemeinsamer Wohnung?

Beitrag von coast_guardian » Di 20. Okt 2020, 07:55

Hallo liebe Lesende,
ich hoffe auf eure Hilfe, weil ich weder die Chancen einschätzen kann Sie wieder zurückzubekommen noch weiß, wie es mir möglich ist eine Kontaktsperre einzuhalten? Wer die ganze Vorgeschichte nicht lesen will, kann ja gleich nach unten zu meinen Fragen scrollen.

Die Vorgeschichte:
Meine Ex (25) und ich (38) sind 5 Jahre zusammen gewesen. Am Anfang unserer Beziehung tat sie sich sehr schwer, es überhaupt als Beziehung zu sehen. Nach nur 3 Monaten war wieder Schluss. Ich habe ihr damals gesagt, dass ich mir mit ihr keine Freundschaft vorstellen kann, u.a. weil es mir weh tun würde sie mit einem anderen zu sehen und zum anderen ich sie auch einfach "zu sexy" finde, als sie nur als Kumpel zu betrachten. Es ging dann knapp 2 Monate hin und her bzw. auf und ab und der Kontakt wurde immer loser statt intensiver. Irgendwie hatte ich nie das Gefühl vorwärts zu kommen und es tat mir sehr weh. Ich habe darum dann eine Kontaktsperre etabliert und mich nicht mehr gemeldet. Nach 10 Tagen kam dann von ihrer Seite aus der Vorschlag sich wieder mal zu treffen. Wir bauten langsam wieder eine Bindung auf und nach weiteren 3 Monaten waren wir wieder ein Paar und sie selbst war es dann auch, die es als Beziehung sah. Wir schafften uns unter anderem einen Hund an, übernahmen also gemeinsam Verantwortung. Sie selbst war es dann auch, die irgendwann vom Heiraten und Kinder sprach, ja sogar teilweise etwas beleidigt war dass ich sie noch nicht gefragt habe. Es lief alles relativ harmonisch bei uns. Kleinere Zänkereien ausgenommen. Auch wenn wir uns gezofft haben, konnten wir meist noch am selben Abend wieder zusammen lachen. Tiefergehenden Streit gab es eigentlich kaum. Wir haben also zusammengelebt und sind vor 2 Jahren zu ihr in die Heimat zurück- und damit auch zusammengezogen. Es ergab sich für uns dann auch die Möglichkeit (mit einigen finanziellen Einbußen), sich beruflich umzuorientieren. Anfangs war sie davon gar nicht begeistert, da sie ihre Mutterschaft auf weitere 2 Jahre rausschieben musste und eigentlich am liebsten da schon Mutter gewesen wäre. Ich habe ihr dann die beruflichen Perspektiven aufgezeigt und sie hat es schlussendlich selbst so gesehen. Ich habe ihr aber auch immer gesagt, dass sie sich nicht umorientieren müsste, wenn sie das wirklich nicht wollte. Sie wusste aber, dass sie auch in ihrem Beruf nicht glücklich werden würde, da weder Bezahlung noch Arbeit eine wirkliche Vereinbarkeit von Familie mit sich bringen würde, noch die Möglichkeit bieten würde, sich ein Eigenheim zu holen.

Die Vorahnung
Im März diesen Jahres, also während des Coronalockdowns, nahm meine Ex plötzlich massiv ab. Sie war vom Dienst freigestellt und jeher immer am nörgeln über ihr Aussehen. Dennoch fand ich diesen plötzlichen Gewichtsverlust mehr als merkwürdig und fragte sie auch, ob bei uns in der Beziehung alles in Ordnung sei oder sie mich unattraktiv finden würde. Sie verneinte beides und ich wollte ihr das dann auch glauben. Die Coronazeit war sehr harmonisch. Es gab keine Streits zwischen uns. Wir unternahmen gelegentliche Tagesausflüge und guckten uns in der Umgebung um. Wir fanden schöne Ecken und ich fing an davon zu schwärmen dort ein Häuschen zu bauen.
Im Sommer sagte ich ihr auch mal, dass ich ihren Vater klassisch gefragt habe, ob ich um die Hand seiner Tochter anhalten dürfte. Sie fand das etwas merkwürdig, dass ich so oldschool unterwegs war, sagte aber sonst nichts weiter dazu. Weiterhin schenkte sie mir im Juni noch ein selbstgemachtes Schriftstück, mit dem sie ihre Liebe bezeugte. Das ist insofern für mich herausragend gewesen, als dass sie sonst in den ganzen Jahren kaum/bis selten die Worte "Ich liebe dich" sagte. Auch sonst ist sie eher ein distanzierter Typ und es hat sehr lange gedauert, bis sie sich mir gegenüber geöffnet hat. Im Juli buchte sie dann einen Spontanurlaub für den jetzt kommenden November. Auch das fand ich sehr schön.
Gleichzeitig litt unsere Beziehung etwas darunter, dass wir uns kaum noch gesehen haben. Sie musste zeitweise an einen Ausbildungsort der weiter weg lag, so dass sie die Woche über bei einer Freundin schlief. An den Wochenenden arbeitete sie seit dem Sommer in zwei Nebenjobs.
Im August ging dann im Rahmen ihrer Ausbildung quasi ihre Berufsschule los, wo sie auch vor Ort übernachten musste. Wir sahen uns also so gut wie gar nicht mehr.
Wenn ich teilweise versuchte sie zu erreichen, wollte sie nicht wirklich telefonieren. Entweder musste sie lernen, hat geschlafen oder war mit Freunden unterwegs. Ich fand das schade, aber habe auch hier versucht nicht zu "nerven". Natürlich sprach ich sie auf die Veränderung an, da ich das Gefühl hätte, sie würde aus der Beziehung fliehen. Sie sagte mir mehrfach, dass zwischen uns alles okay sei und auch das wollte ich ihr glauben.
Sie schaltete irgendwann Anfang September auch ihre Ortungsfunktion im iPhone aus, welche sie nicht für mich, sondern für ihre Mutter aktiviert hätte. Die beiden haben seit ihrer Kindheit ein sehr schwieriges Verhältnis und die Mutter übte lange sehr starke Kontrolle auf sie aus, was sie immer sehr belastete. Auch sonst durfte ich plötzlich nicht mehr wirklich an ihr iPhone bzw. fragte sie immer was ich wollte, wenn ich mal ranging. Da das aber selten passierte (meistens nur weil ich meines verlegt hatte), war das auch kein Beinbruch für mich, aber sehr auffällig.
Sex hatten wir seit Februar nicht mehr. Es gab immer Phasen (bis zu drei Monate) wo sie kein Lust empfunden hat, weil sie unglücklich mit sich selbst war oder sie etwas gestresst war. Aufgrund meiner negativen körperlichen Veränderung (Gewichtszunahme/keine Kondition) kam mir das aber irgendwie auch entgegen. Natürlich habe ich sie darauf dann irgendwann trotzdem angesprochen, weil ich auch Lust bekommen habe, aber sie sagte immer, dass sie momentan keine Lust empfindet (nicht einmal für Selbstbefriedigung).

Das Ende
Es begab sich nun also, dass wir vor 3 Wochen gemeinsam im Bett lagen und auf ihrem Smartphone Videos guckten. Plötzlich tauchte eine WA-Nachricht von einem Typen auf, die sie schnell wegwischte. Ab da wusste ich, dass irgendwas total falsch läuft. Ich sprach sie darauf an und sie meinte es wäre nur einer, den sie von den der Berufsschulzeit kennt. Das glaubte ich ihr aber auch nicht mehr. Ich bohrte weiter und sie meinte, sie hätten beim Flaschendrehen mal geknutscht, als die alle besoffen waren. Ich merkte aber, dass da noch mehr wäre. Und plötzlich brach es aus ihr heraus. Sie sei schon seit Dezember nicht mehr glücklich. Mir zog es den Boden unter den Füßen weg. Erste Anzeichen hatte ich wie gesagt erst im März erspäht und selbst da habe ich sie auch immer angesprochen, während sie mich mit ihren Antworten und Liebesbekundungen im Ungewissen halten wollte, statt ihre Zweifel anzusprechen.
Mit dem Typen sei aber nichts gewesen. Sie freue sich halt, wenn sie ihn sähe, aber mehr sei da nicht. Für mich war dennoch der Alarmzustand ausgelöst. Sie meinte dann auch, dass sie das Wochenende zu einer Freundin fahren würde, um sich Gedanken zu machen und den Kopf freizukriegen. Ich unterstützte diese Idee.
An jenem Wochenende vor 2 Wochen meldete sie sich dann nur noch sporadisch, was für mich aber in Ordnung war, da ich ihr die Auszeit geben wollte und daher auch keinen Kontakt von mir aus suchte. Wenn wir schrieben, war es aber relativ gelöst und witzig. Sie schickte mir Bilder von sich per Snap. Was mich nur irritierte war der Umstand, dass man immer nur ihr Gesicht sah und niemals einen Hintergrund. Am Sonntag telefonierten wir dann mal und es hallte merkwürdig, als ob sie auf Toilette wäre zum Telefonieren. Sie meinte aber, sie wäre im Wohnzimmer und ihre Freundin und deren Verlobter seien gerade unterwegs. Ich wurde mehr als misstrauisch und entschloss mich darum, bei der Freundin vorbeizufahren. 35 km entfernt angekommen, konnte ich dann nirgendwo ihr Auto entdecken. Ich wollte sie am nächsten Morgen zur Rede stellen und bin dann zu ihrer Arbeit. Dort angekommen war sie etwas überrascht, aber nicht nervös. Sie redete ganz normal mit mir und ich sagte ihr nur, dass ich sie kurz sehen wollte. Ich fasste die Motorhaube von ihrem Auto an und merkt, dass sie kalt war. Niemand fährt 35 km über Landstraße und Autobahn ohne dass das Auto warm wird. Sie musste also in der Nähe übernachtet haben. Ich stelle sie wieder einmal zur Rede und sie sagte, dass sie gestern bei einem Kumpel geschlafen hätte. In den war sie mal verliebt aber es wurde nur eine Freundschaft aus den beiden. Da ich das wusste und sie nicht wollte, dass ich eifersüchtig werde, hat sie es mir nicht gesagt. Das restliche Wochenende sei sie aber bei der Freundin gewesen. Im Laufe des Tages meldete sich aber der Verlobte ihrer Freundin und steckte mir, dass sie schon seit Wochen nicht mehr bei denen gewesen sei. Und wieder hatte sie gelogen.

Die Trennung
Wir setzten uns also letzte Woche Montag zusammen und ich konfrontierte sie mit ihren erneuten Lügen. Ich sagte ihr, dass es mir sehr weh tut, weil sie auch wusste, dass ich so etwas schon einmal erlebt hatte und mich das seelisch echt fertig gemacht hat. Es war von Anfang an Konsens in unserer Beziehung, dass wir aufrichtig miteinander reden würden, wenn wir merken, dass es nicht mehr funktioniert und nicht mit Lügen und Fremdgehen uns aus der Beziehung stehlen würden. Stattdessen hätte man dann daran arbeiten oder sich sauber trennen könnten. Sie entschuldige sich unter Tränen bei mir dafür, dass sie keinen Mut hatte und so feige gewesen sei. Sie habe seit Dezember gemerkt, dass etwas nicht stimme aber versucht in dieser Beziehung zu bleiben. Sie habe es mit sich selbst ausgemacht, wie sie es immer täte. Sie würde mich auch als Mensch lieben, aber keine Gefühle mehr im partnerschaftlichen Sinne für mich haben. Sie sieht uns einfach nicht mehr zusammen mit Kind, Haus, usw. bis ans Lebensende.
Mir wurde richtig schlecht und ich machte das, was jeder tut. Verhandeln, betteln, flehen, weinen... Sie sagte dann, dass es ihr auch wirklich schwer falle mit mir schlusszumachen. Es wäre wie einen Hund einschläfern. Ich bot ihr dann an, mit dem Hund spazieren zu gehen. Wenn ich wiederkäme und sie weg sei, dann wüsste ich was Sache ist und sie müsste sich meinen Gemütszustand nicht ansehen. Wenn sie noch da sei, wäre das ihre Bereitschaft doch noch was in diese Beziehung zu investieren. Sie bot mir dann an, lieber bei ihrer Freundin zu übernachten und darüber zu schlafen. Am nächsten Tag war sie dann immer noch nicht bereit den endgültigen Schritt zu gehen. Ich sagte ihr dann, dass ich woanders schlafen würde. Am Mittwoch dachte sie dann, dass ich Zuhause sein würde. Sie war auch den ganzen Tag unterwegs und merkte erst abends, dass ich immer noch nicht Zuhause war. Ich schrieb ihr dann, dass ich nach Hause kommen würde, wenn sie will oder wieder woanders schlafen würde. Als sie meinte, dass müsste ich wissen, antworte ich dass ich dann woanders schlafen würde. Daraufhin schrieb sie, dass ich gerne nach Hause kommen könne, aber im Büro schlafen solle wenn. Ich kam nach Hause und wir redeten nicht mehr viel über die Beziehung. Eigentlich lief es relativ normal. Dennoch waren mir ihre ewigen Abwesenheiten zu merkwürdig. Ich wendete also einen Trick an (von dem ich ihr auch später erzählte) und packte meine Smartwatch in ihr Auto. Diese konnte ich orten. Ich wusste also, wo sie den Tag verbrachte. Als sie abends nach Hause kam, bin ich dann zu der Adresse gefahren und habe den Nachnamen von dem Typen gesucht und das letzte Klingelschild zeigte mir, dass er dort wirklich wohnte. Also wieder nach Hause und mit ihr geredet. Wieder kam, dass sie bei einer Freundin gewesen sei und wieder entpuppte sich, dass sie gelogen hatte. Ich musste nicht einmal die Smartwatch erwähnen, als sie gestand. Tja und dann hat sie den Schlussstrich gezogen.
Sie möchte mir nicht weiter meine Zeit stehlen. Sie weiß, wie wichtig mir Familie und Co. wären und es mache keinen Sinn es weiter zu versuchen. Sie liebe mich zwar, aber halt nur als Menschen. Ich solle sie nicht weiter in dieser Beziehung festketten. Mit dem Typen sei nichts und er sei auch nicht der Grund der Trennung. Sie will (zum jetzigen Zeitpunkt) auch keine Beziehung. Sie sei vielleicht ein wenig verliebt, aber was ernstes könne sie sich nicht vorstellen. Es liefe schon zu lange schlecht und sie entschuldige sich noch einmal, dass ihre Unehrlichkeit mich immer wieder verletzen würde. Ich habe ihr auch gesagt, dass mich ihre Unehrlichkeit zu einem absoluten Kontrollfreak hat werden lassen und ich total unentspannt geworden bin, weil ich immer nur Lügen vermuten würde und daher angefangen habe ihr so massiv hinterher zu spionieren. Es flossen auf beiden Seiten immer mal Tränen.
Wir sind dann irgendwann um 3 Uhr morgens zusammen ins Bett. Sie meinte, dass das für mich nicht gut sei, weil es mir nur weh tun würde. Sie hatte zwar recht, aber ich wollte sie noch einmal in meinen Armen halten. Sie schlief irgendwann ein und ich lag die ganze Nacht wach.

Status quo/Meine Fragen
Wir sind nun also nach 5 Jahren getrennt. Tränen sind das letzte Mal am Freitag geflossen. Seit dem gehe ich immer joggen, wenn es mir schlecht geht. Ich schlafe seitdem im Büro. Ich begegne ihr in der Wohnung freundlich, aber vermeide es seit Samstag über die Beziehung zu reden. Leider ist es keinem von uns beiden wirklich möglich auszuziehen, da unsere finanzielle Situation bis September 2021 das nicht zulässt. Wir haben uns daher auf eine "WG" geeinigt. Wir haben das Notwendige für unser weiteres Zusammenleben geregelt. Es fällt mir aber sehr schwer eine Kontaktsperre zu etablieren. Ich kann hier leider vor Ort nicht wirklich woanders schlafen. Den einen Abend konnte ich im Gästezimmer IHRER Oma schlafen. Sich bei ihren Verwandten zu verkriechen macht für mich wenig Sinn, zumal das auch nicht auf Dauer funktionieren wird. Ich habe den Kontakt aber so gut es geht heruntergefahren, sprich ich melde mich nicht von meiner Seite aus. Antworte nur dann, wenn ich wirklich bereit dafür bin und Zeit habe und das immer sachbezogen und freundlich. Nur meldet sie sich halt wirklich dauernd. Alleine gestern stellte sie mir drei Fragen zu irgendwelchen Themen, wie z.B. was sie morgen kochen solle, ob ich die Telefonnummer von einem Arbeitskollegen für ihre Freundin besorgen kann. Die letzten Tage hatte sie mir auch nie gesagt, wohin sie gefahren ist. Seit der Trennung habe ich auch nicht mehr nachgefragt, wo sie war. Sie meinte, dass sie keine Lust hätte sich immer zu rechtfertigen, was auch an der Vorgeschichte mit ihrer Mutter liegt. Für sie war jedes Interesse an ihrem Alltag gefühlte Kontrolle. Das habe ich so nicht verstanden. Daher frage ich jetzt und in Zukunft nicht mehr nach. Gestern sagte sie mir aber von sich aus WOHIN sie fährt, WARUM sie dort ist und WANN sie wohl nach Hause kommt. Ich habe es einfach nur bestätigt, worauf hin sie wieder versuchte das Gespräch am laufen zu halten.
Es fällt mir aufgrund unserer Wohnungssituation und ihrer dauernden Kontaktversuche sehr schwer eine Distanz zwischen uns zu verschaffen. Sie hat seit der Trennung ja nur gewonnen. Zum einen hat sie nun ihre Freiheit und ich bin immer noch vor Ort, so dass sie mich nicht vermissen muss. Das sie um die Beziehung trauert habe ich daran gemerkt, dass sie sich zum ersten Mal unser Jahrestagfotobuch, welches ich ihr im September geschenkt habe, angeschaut hat. Es lag plötzlich seit Freitag im Bett. Erst im Dezember ergibt sich für mich die Möglichkeit mich für ein paar Wochen abzusetzen.
Ich habe unsere Beziehung auch reflektiert und habe wahrscheinlich eine Ahnung, warum die Gefühle inzwischen bei ihr verschwunden sind.
Zum einen bin ich seit meinem Umzug sehr inaktiv geworden und habe mich nur auf die Beziehung konzentriert. Ich habe mir hier in fast 2 Jahren keinen wirklichen Freundeskreis aufgebaut. Das fällt mir jetzt auf die Füße, weil ich kein soziales Netz habe. Ich telefoniere mit vielen Freunden aus der alten Heimat, aber mal Couchsurfing oder zusammen in die Bar gehen... dafür habe ich hier niemanden. Ich stehe alleine da. Dementsprechend bin ich auch generell wenig draußen gewesen. Kein Sport, keine Hobbies, dafür Gewichtszunahme. Im Grunde bin ich ein Stubenhocker geworden und damit einhergehend wohl einen ziemlichen Attraktivitätsverlust erlitten.
Sie hatte auch mit massiven Problemen zu kämpfen. Ihre Eltern stecken mitten in der Scheidung. Dieser ging ein gewalttätiger Übergriff durch die Mutter auf den Vater voraus. Es folgte ein Rosenkrieg. Ihre überdominante Mutter verbot ihr immer Kontakt zu halten und beschimpfte sie auch als Verräterin. Ihr Smartphone ließ sie daher immer Zuhause, wenn wir ihren Vater besuchten, damit sie Zuhause geortet wurde. Es gipfelte darin, dass ihre Mutter an ihrem Geburtstag mit ihr die Scheidungspapiere durchging und sich kaum auf den Geburtstag meiner Ex einließ. Sie verschmähte sogar den extra gekauften Kuchen. Schon Weihnachten im Dezember hatte ihre Mutter sie plötzlich hängen lassen und das Weihnachtsfest war gelaufen. Auch beruflich war meine Ex sehr genervt, da sie aufgrund von Corona freigestellt wurde und daher schnelle Abteilungswechsel folgten mit wie gesagt teilweise weiten Anfahrten, wo sie nicht Zuhause übernachten konnte. Dazu die beiden Nebenjobs.
Ich glaube darunter ist die Liebe mit der Zeit immer mehr begraben worden. Zuerst unter meiner Untätigkeit und ständiger Präsenz und dann unter dem Stress.
Der Kontakt zwischen meiner Ex und mir ist wie gesagt "gut". Keine bösen Worte, der Umgang ist sehr relaxt und es kommt sogar vor, dass wir zusammen lächeln/schmunzeln. Ich habe jetzt halt nur Angst, dass sie mich in die Freundeschiene drückt und ich da nicht mehr rauskomme.
Mich schlecht zu benehmen oder sie zu ignorieren halte ich aufgrund der Wohnsituation für kontraproduktiv.
Ich habe begonnen sehr aktiv zu werden, alleine schon um nicht immer nur Zuhause präsent zu sein.

Wie schaffe ich also die nötige Distanz, damit sie mich als Partner vermisst?
Wie stehen meine Chancen, dass wir wieder zueinander finden?


Ich weiß, dass ein Neuanfang Zeit braucht. Auch von meiner Seite aus muss Vertrauen erst wieder entstehen. Ich hätte sonst Angst, dass sie beim nächsten Mal sich wieder so aus der Beziehung verabschiedet.

Dennoch frage ich euch, was eure Prognose für uns ist und wie ich mich jetzt verhalten soll? Ich liebe sie noch immer und will sie gerne zurück. Ich habe angefangen was für MICH zu tun und werde so oder so am Ball bleiben. Ohne Sport und Freunde gehe ich ein. Ich kann mich nicht (wieder) in einer Beziehung verstecken.

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