Gibt es noch eine Chance oder soll ich ihn vergessen?

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Larissa1234
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Gibt es noch eine Chance oder soll ich ihn vergessen?

Beitrag von Larissa1234 » Mi 24. Jun 2015, 14:42

Hallo ihr Lieben. Ich möchte euch "kurz" von meiner Geschichte erzählen und hoffe auf eure Meinungen und Ratschläge. Vor ca. 3 Jahren habe ich mich in meinen Ex total verschossen und er sich in mich - ich so: selbstbewusst, total verrückt und richtig neckisch und frech, er so: für jeden Spaß zu haben, super intelligent, aber hatte mit Mitte 20 nur eine einzige Beziehung (Fernbeziehung mit verheirateter Frau), weswegen er mich bis heute als seine erste Freundin ansieht. Wir beide also total verschossen, er die ersten Monate immer noch daran zweifelnd, wie sich eine Frau wie ich in ihn verlieben konnte. Er bemüht sich, ist ein Gentleman der aller ersten Güte und ich bin so happy, diesen tollen, intelligenten, herzlichen Mann zu haben. Er, eigentlich ohne Familie (kein Vater, keine Geschwister, Mutter ist ständig mit ihm umgezogen - auch von Land zu Land - oder hat ihn bei Freunden, Nachbarn abgegeben, damit sie politisch aktiv sein oder einem Mann hinterherreisen kann) und ohne Freunde, weist also schnell das typische Verhalten eines bindungsängstlichen Menschen auf: Erstmal selbstbewusste Frau suchen, betören wie kein anderer, sicher haben, Angst kriegen und mir ständig vorhalten ich würde ihn fremdbestimmen, er fühle sich eingeengt. Ich krieg Angst und klammere, er fühlt sich noch eingeengter, usw und wir sind auch noch in eine 1,5Zimmer Wohnung zsamm gezogen (clever!) - den Teil brauch ich wahrscheinlich nicht weiter erklären, solche Kreisläufe kennen wohl viele hier. Ich irgendwann am Ende, küsse nen anderen (dafür könnt ich mich gleich nochmal hauen!), sag ihm das und auch, dass ich nicht mehr kann und will. Er zwar enttäuscht, wills aber nochmal probieren, ich gebe aber auf, er ist eigentlich irgendwie erleichtert und irgendwie traurig. Im August dann Trennung - ich hoffe aber, dass es nur der falsche Zeitpunkt war und wir uns weiter entwickeln und irgendwann wieder zueinander finden (denn er war und ist in meinem Gefühl, der Mann mit dem ich alt werden und Familie haben will). 2-3 Monate kein wirklicher Kontakt, irgendwann kommt wieder welcher, es wird freundschaftlich, wir treffen uns, reden über verkackte Dates und geben uns gegenseitig Datingtipps - beide voll happy über die Freundschaft. Gleichzeitig erzählt er mir aber immer, dass er eigentlich keine Beziehung gerade will (aber auch keine Ones, Affären, weil er sowas nicht trennen kann). Ich ermutige ihn erst überhaupt dazu trotzdem zu Daten - sonst würde er ja einsam und verbittert werden. Entscheiden kann er dann ja immer noch, ob Beziehung ja nein.
Aber wie es kommen musste: Wir verbringen in den letzten 2-3 Monaten immer mehr Zeit, ich fühle mich auf einmal unheimlich sexuell angezogen und denke, dass ich bestimmt nur sexuell angeturnt bin ;). Ich sag es ihm vor ca. 6Wochen, er meint, ihm ginge es im Grund ja nicht anders, aber was würde uns das bringen außer das Stillen der Gelüste und das es keine gute Idee wäre, weil das bestimmt nach hinten losgeht. Jut. Ca. 1-2Wochen später check ich: Ich bin total verschossen! Ich sag´s ihm, er sagt er will gerade keine Beziehung (weil er Angst hat sich dann wieder fremdbestimmt zu fühlen), 2-3Wochen totales Chaos, in denen er sich widersprüchlich verhält, wir uns fast jeden Tag sehen und hören, ich ihn mit meinen Gefühlen überschütte und ständig drüber rede, ihn mit dem Phänomen Bindungsangst konfrontiere (worauf er aber gut reagiert hat), ihn von mir und einer Beziehung mit Argumenten zu überzeugen versuche.. und dann küssen und schlafen wir miteinander. Nur damit er dann weint und mir erklärt, dass er tatsächlich Gefühle hat, aber es bereut - jetzt müsste er ja ne Entscheidung treffen. Abends treffen, er erklärt er kann nicht, es fühlt sich nicht richtig an, eine Beziehung zu führen, er will wieder Freundschaft und über verkackte Dates mit mir lachen. Ich will nicht, dann bleibt nur Kontaktabbruch, sage ihm dass er in meinem Kopf der Mann meiner Zukunft ist, er sagt, dass es ihm im Grunde auch so geht und er Angst hat, den größten Fehler seines Lebens zu machen - aber vielleicht ja auch die beste Entscheidung. Wir geben uns nochmal 5Tage Zeit, wo er mir dann klar sagt: Er merkt, dass das grundlegende Problem ist, dass er zwar sehr sehr viele Gefühle für mich hat (im Prinzip bin ich ja by the way seine beste und einzige richtige Freundin) und auch glaubt, dass wir es diesmal wahrscheinlich wirklich hinkriegen würden und ich wahrscheinlich die best mögliche und perfekte Partnerin für ihn bin, aber er sich einfach nicht verliebt fühlt (d.h. bis auf den einen Abend auch kein Verlangen hat, mich zu küssen usw.), obwohl er sich das so sehr wünschen würde. (Er aber abgesehen von der Sache mit mir gerade, wirklich keine Beziehung will - aber man natürlich nicht wisse, was wäre wenn er verliebt in mich wär. Ist er nicht in der Lage, sich zu verlieben, weil er keine Beziehung will oder wenn er verliebt wäre, würde sich die Frage nicht mehr stellen!? ) Er weint, ich weine. Ich breche den Kontakt "für immer" ab, wir weinen noch mehr. Das war Freitag. Nur um ihn an den darauffolgenden Tagen weiter bei whatsapp und am Telefon mit meinem Kummer zu beschütten und ihm zu sagen, dass "für immer" nur ein eigener Schutzmechanismus war, aber ich nicht weiß, wann ich mich wieder melde. Er sagt, damit hat er kein Problem und habe sich das an dem Abend schon gedacht, aber auch nicht verstehe, warum ich wenn ich Abstand brauche, weiter schreibe und anrufe. Auf meine letzte Nachricht Sonntag Abend, hat er nicht geantwortet und ich mich gehütet bis jetzt (wow -.-) nicht nochmal zu schreiben. Allerdings habe ich noch wichtige Unterlagen von ihm (da haben wir nochmal drüber geredet) und weiß nicht, ob ich ihm die jetzt schnell oder irgendwann geben soll (er brauch sie nicht dringend) und was ich jetzt tun soll. Ihn zurückgewinnen? Wie? Ich hab ihn einfach innerhalb von 2 Wochen mit meinen Gefühlen richtig drangsaliert, kein Wunder, dass er sich da nicht verliebt!!!(Hätte er sonst vielleicht auch nicht, aber so definitiv nicht - hätte ich an seiner Stelle auch nicht) Ich war halt auch nicht mehr dieselbe Selbstbewusste, taffe Frau wie damals. Hat jemand Tipps,Hinweise, Meinungen? Glaubt ihr, ich sollte aufgeben oder hab ich noch eine Chance, ohne Garantie? Lohnt es sich das Ebook vom Beraterteam oder Martin Bergen zu kaufen - die leider je 40€ kosten und ich hab halt leider momentan kein Geld :'(...? Ich danke jedem, der sich diesen Monstertext durchliest und mir hilft!
Zuletzt geändert von Larissa1234 am Do 25. Jun 2015, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

Sunny93
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Re: Den bindungsängstlichen Ex zurück? Bitte helft mir!

Beitrag von Sunny93 » Do 25. Jun 2015, 08:12

Im Grunde genommen hattest du einen guten Ansatz, aber leider hast du den Bogen dann doch wieder überspannt.
So wie du ihn beschreibst könnte er tatsächlich aufgrund frühkindlicher Erfahrungen ( unterbrochene Hinbewegung, mangelhaftes Ur-Vertrauen, fehlende Vaterfigur, ständige Herausnahme aus vertrauter Umgebung ) unter einer Bindungsangst leiden.
Ich sehe da weniger ihn als das " Problem " als dein Verhalten ihm gegenüber.
Einerseits beschäftigst du dich mit ihm und seinen Ängsten, ermutigst ihn sich damit auseinander zu setzen aber dann forderst du wieder Entscheidungen und nimmst ihm seine Sicherheit die er doch streckenweise durchaus durch dich erfahren hat ( freundschaftlicher, lockerer und vertrauter Umgang ).

Du hast jetzt die Wahl : Entweder du beendest die Beziehung mit all ihren Facetten und wo auch immer sie jetzt aktuell stehen mag oder du akzeptierst, dass du es mit einem bindungsängstlichen Menschen zu tun hast und hörst auf ihn ändern zu wollen !

Und selbst wenn dir nicht bewusst ist das du ihn zu ändern versucht hast, hast du es.
Er hat dir, nachdem ihr in der Kiste wart, ganz deutlich gesagt das er Angst hat. Das er wohl nun eine Entscheidung treffen müsste und das er das nicht kann und lieber wieder eine Freundschaft möchte.
Er möchte dich nun einmal nicht verletzen. Aber da du dir durch diese Nacht mehr versprochen hast und auch nicht einfach sagen konntest : Es war schön mit dir, heute Nacht. Lass uns einfach den Augenblick genießen und dann sehen was so passiert.... , hast du ihm non verbal zugestimmt.

Mein Tipp : Bleibe ihm in jedem Fall als Freundin erhalten. Akzeptiere es wenn er sich von dir zurück zieht. Männer lösen ihre Probleme allein und mit sich. Sie gehen nicht nach Außen und bequatschen alles stundenlang so wie wir Frauen. Lass ihn los wenn er es braucht- aber strafe ihn nicht mit Distanz wenn er sich wieder auf dich zu bewegt. Sei da und bleibe unverbindlich, erwarte keine Entscheidungen. Er hat dir offen gesagt wie er fühlt. Er scheint kein Player zu sein der bloß den bequemen Freundschaft Plus- Weg gehen will. Sei doch wenigstens du ihm eine verlässliche Sicherheit und ein Zufluchtsort wenn er dich braucht.
Du hast an dieser Stelle keine Wahl wenn du möchtest das sich etwas aufbauen kann.

Die zweite Möglichkeit : Du streichst ihn und dich aus euren Leben. Aber dann bleib auch konsequent und denke nicht das sich irgendwann etwas geändert haben wird. Dann musst du den Schlussstrich ziehen.

Larissa1234
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Re: Den bindungsängstlichen Ex zurück? Bitte helft mir!

Beitrag von Larissa1234 » Do 25. Jun 2015, 17:15

Liebe Sunny93,

vielen Dank für deine ehrliche Antwort. Ich stimme dir vollkommen zu, dass ich ihn (durchaus bewusst) versucht habe zu ändern. Und dass ich wenn - dann aufhören muss, ihn ändern zu wollen. Das ist nicht meine Aufgabe und ich sollte mich um mich selbst kümmern. Zum einen habe ich tatsächlich wie du sagst, Zuversicht geben wollen, aber ihm sie gleich wieder genommen und wirklich extrem eingeengt. Mir ist die letzten Tage richtig klar geworden, dass ich aufhören muss, ihn ändern zu wollen und in erster Linie, ich nur bei mir was ändern kann und sollte. Denn dass ich ihn so wirklich extrem eingeengt habe, ist selbst nicht normal. Als ich mir eingestanden habe, dass ich Gefühle für ihn habe, wollte ich auf einmal, dass er sofort das gleiche für mich empfinden muss und es mir sagt, dass er sich für mich entscheidet. Ich habe ihn über jedes erdenklich Medium (whatsapp, FB, Skype,...) zugespamt und versucht von einer Beziehung mit mir zu überzeugen, ihm zu sagen, dass er ein Problem hat und on the top ihm als ich den Kontakt "für immer" abgebrochen hab, den Gang zum Psychologen empfohlen.

Inzwischen bedauere ich mein Verhalten sehr. Vorallem, weil mich so noch niemand - erst recht ich selbst - erlebt hat. Ich hab mich gefragt, warum ich überhaupt so extrem reagiert habe, ausgerechnet ich? Diejenige, die sonst einfach geht, die sich sofort in neues Leben stürzt und normalerweise Männer durch ihr Selbstbewusstsein anzieht (so wie ich ihn auch damals damit angezogen habe). Ich glaube, die Antwort ist, dass zum ersten Mal wirklich jemanden geliebt habe, zum ersten Mal Zukunftspläne fest in meinem Kopf geschmiedet habe. Und mit dem Gefühl kam ich nicht klar, dass es anders kommen könnte. Nun gut. Ich weiß, ich kann nichts ungeschehen machen, ich weiß, dass ich ihn nicht mehr ändern wollen, sondern wenn so akzeptieren sollte, wie er ist, dass ich wenn an meinem eigenen Verhalten (was ich in den letzten 2-3Wochen an den Tag gelegt habe) etwas ändern muss. Ich weiß, dass ich mir nach wie vor wünsche, dass wir noch einmal zusammen finden und kommen, aber ich mich gleichzeitig davon lösen muss, dass es so kommen MUSS, dass es ein Weltuntergang wäre, wenn es nicht so ist. Das nehme ich mir zumindest als Ziel. Hoffnung ist ok, aber wenn es nicht passiert, auch ok. So zumindest mein Plan. Denn ich will ihn weder aus meinem Leben streichen, noch mich wieder so abhängig wie die letzten Wochen von ihm fühlen - dann würde es ja auch sowieso nicht nochmal klappen. Ich weiß, ich muss wieder mehr meine eigene Mitte finden, mich frei davon machen, dass mein zukünftiges Glück allein davon abhängig ist, ob er mit mir zusammen ist, dass ich wieder mich um mich selbst bemühen muss.
Eigentlich frage ich mich nur noch, wie ich mich aber jetzt ihm gegenüber verhalte. Denn ich habe Angst, dass er mich, wenn ich ihm eine gute Freundin bin, eben immer nur als Freundin sehen wird.

"Lass ihn los wenn er es braucht- aber strafe ihn nicht mit Distanz wenn er sich wieder auf dich zu bewegt. Sei da und bleibe unverbindlich, erwarte keine Entscheidungen. Er hat dir offen gesagt wie er fühlt. Er scheint kein Player zu sein der bloß den bequemen Freundschaft Plus- Weg gehen will. Sei doch wenigstens du ihm eine verlässliche Sicherheit und ein Zufluchtsort wenn er dich braucht.Du hast an dieser Stelle keine Wahl wenn du möchtest das sich etwas aufbauen kann."

Ich möchte ihn zu keiner Entscheidung mehr zwingen, sondern würde warten, ob er auf mich irgendwann mal zukommt. Aber ich möchte auch nicht für immer in die Friendzone kommen. Allerdings weiß ich nicht, ob ein bindungsängstlicher Mensch jemanden brauch, der ihm erstmal ein Freund ist (anscheinend hatte er sich aber auch nicht verliebt gefühlt dadurch), denn auch er ist nur ein Mann und Mensch wie wir alle. Verlieben tut man sich nur selten in seine engsten Freunde. Ein wenig "rar machen" und nicht immer für ihn da sein? Ohne aber dabei verletzt oder gemein zu wirken? "Ich würde dich gerne sehen, aber ich habe gerade so viel zu tun"? Soll ich halt nicht immer verfügbar sein, nicht immer Zeit haben, und ihn liebevoll auf später vertrösten? Und wenn ich ihn sehe, dann würde ich ihm wahrscheinlich nach wie vor sowieso so vertraut sein wie immer (das hat er ja auch gesagt und mit den vielen Gefühlen für mich gemeint, die aber kein Verliebtsein beinhalten). Ich weiß eh, dass er sich mir zumindest immer wieder öffnet, egal wie viel Zeit vergeht. Ich will doch nur nicht, dass ich die beste Freundin werde und bleibe. Sondern ich will wieder etwas kribbeln entfachen falls es noch möglich ist.

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