ich habe noch nie in ein Forum geschrieben, aber ich habe sehr große Angst, Fehler zu begehen, die ich ewig bereuen würde, deshalb hoffe ich, dass ich von euch Ratschläge bekommen kann..
Mein Freund hat am 29. Mai am Telefon Schluss gemacht. Wir hatten eine Fernbeziehung (270 Kilometer). Seitdem habe ich die Kontaktsperre konsequent durchgehalten (was bestimmt weder er noch ich je erwartet hätten) und er hat außer einer SMS zwei Tage nach dem Schlussmachen (" [Name], warte nicht mehr auf mich") nichts von sich hören lassen..über vier Wochen bereits..
Ich will nächste Woche (also nach 5,5 Wochen) die Kontaktsperre beenden und ihm schreiben, dass ich ein persönliches Treffen ohne Telefon und Schlussmach-Schock will. Ich habe mich sehr tapfer geschlagen in den letzten Wochen, sehr viele Erkenntnisse über mich selbst gehabt und bin mir sicher, dass die Trennung mir dahingehend viel gebracht hat. Aber ich will ihn zurück - weil ich ihn liebe und weil ich mir sicher bin, dass dieser "Arschtritt" der Trennung mir in so vieler Hinsicht die Augen geöffnet hat. Ich habe ihm vieles zu sagen und will gerne auch wissen, wie seine Lage ist. Wir haben weder gemeinsame Freunde noch Orte, an denen wir uns zufällig begegnen könnten. Auch Facebook hat er nicht. Ich weiß also tatsächlich rein GAR NICHT, ob er wohl grade wegen uns weint oder bereits eine Neue hat.
Mein Problem: ich kann keine normalen Zurückeroberungsstrategien befolgen wegen der Distanz. Ich habe das Gefühl, ich habe nur dieses eine Treffen (dem er natürlich auch erstmal zustimmen muss), um alles zu entscheiden. Ich will stark und selbstbewusst und verändert rüberkommen (was ich auch in vielerlei Hinsicht mittlerweile bin), aber ich will nicht nur einfach so über Belangloses reden. Ich will eine Aussprache. Erst ein bisschen meine Stärke zeigen, aber dann nach einiger Zeit im Gespräch auch auf den Punkt kommen. Ich will ihm mittteilen welche Erkenntnisse ich habe und will auch seine wissen. Überall steht, man solle beim ersten Treffen nicht über die alte Beziehung reden. Aber ich habe Angst, dass es möglicherweise kein zweites Treffen geben wird (auf das erste habe ich meiner Meinung nach noch irgendwie ein "Anrecht", da er ja auch am Telefon Schluss gemacht hat). Wenn er jegliches weiteres Treffen nicht mitmachen sollte und ich ihn nie wieder sehen würde, dann würde ich ewig bereuen, nur Smalltalk mit ihm gehalten zu haben. Versteht ihr? Er wohnt so weit weg und hat keinerlei Verbindung zu meiner Heimat, sodass er quasi sich komplett aus meiner Welt rausziehen kann wenn er will

Was glaubt ihr? Meint ihr auch, dass es wegen der Distanz sinnvoll ist, bei dem Treffen auch ernsthaft zu reden (natürlich ohne Heulen, Betteln oder Flehen. Stark, aber ernsthaft und aufrichtig)?
Vielleicht noch kurz zu meiner Situation:
Ich (w/24) war knapp 2 Jahre mit meinem Freund (23) zusammen, wobei man dazu sagen muss, dass wir schon in dem Jahr vor der Beziehung mehr oder weniger zusammen waren (wir nannten es "Freundschaft", aber es war eindeutig mehr als das).
Wir lernten uns im Urlaub im Mai 2010 kennen. Bei ihm war es Liebe auf den ersten Blick, ich war innerlich etwas zögerlicher, weil ich meine vorherige Beziehung noch nicht ganz verarbeitet hatte (obwohl ich sie selbst beendet habe). Wir kamen uns im Urlaub sehr nah, danach bauten wir eine "Freundschaft" auf, die unglaublich intensiv wurde - trotz der 270 Kilometer zwischen uns. Wir sahen wir uns fast jedes zweite Wochenende mehrere Tage lang und hatten unglaublich viel Handykontakt. Er wollte von Anfang an eine Beziehung mit mir, ich wollte mich aber nicht richtig binden. Erst nach einem guten Jahr (also im Juli 2011) lies ich mich auf eine offizielle feste Beziehung mit ihm ein.
Und quasi fast seitdem wurde es unglaublich schwierig mit uns. Um es kurz zu machen: ich war unglaublich eifersüchtig und kontrollsüchtig und hatte ein ganz schlechtes Streitverhalten. Je mehr ich mich auf die Beziehung mit ihm einlies, umso schlimmer wurde es. Nichtsdestrotz: Wir hatten auch immer wieder wunderschöne Momente und Erlebnisse und wir passen in so unglaublich vielen Aspekten super gut zusammen. Er ist mein Traummann und ich bin (und das hat er auch beim Schlussmachen noch gesagt) seine Traumfrau. Aber es gab eben auch immer wieder Probleme. Ich weiß, dass ich ihn oft so fürchterlich behandelt habe und ich weiß auch, dass das ganz oft an tiefen Problemen in mir selbst lag. Im September 2012 begannen wir zusammen ein Auslandssemester in Spanien - das erste Mal, dass wir in der selben Stadt wohnten. Auch hier gab es wunderschöne Zeiten - aber meine Eifersucht ging überhaupt nicht weg. Im Dezember 2012 gab es dann einen großen Knall. Er sagte, er könne mein Verhalten so nicht mehr ertragen. Ich überredete ihn, mir noch eine Chance zu geben. Das war der erste "Arschtritt" - und er reichte tasächlich, dass ich mein schlimmes Streitverhalten und meine Eifersucht tatsächlich in den Griff bekam. Wir beide und auch alle meine Freunde waren überrascht davon, wie gut ich das hinbekam. Auch mein Ex merkte die deutlichen Verbesserungen. Und doch wurde er immer distanzierter und ablehnender. Er sagte, er merke zwar, dass ich mich geändert habe und sei auch unglaublcih stolz auf mich, aber aus Angst vor erneuter Einengung könne er vom Gefühl her nicht mehr darauf vertrauen, dass beispielsweise eine ganz normale SMS von mir nicht bereits wieder ein Kontrollversuch sei. Er zog sich immer mehr zurück in den letzten Monaten, ich litt sehr darunter, ihm tat das leid. Er hat sein Bestes gegeben und ich auch, wir wollten beide keine Trennung, aber er hat irgendwann (am 29. Mai) aufgegeben. Obwohl er mich noch liebt. Aber er sagt, er kann keine Beziehung mehr mit mir führen und er sehnt sich jetzt nach dem Gegenteil: nach Freiheit, auch auf sexueller Ebene.
In den letzten Wochen habe ich immer mehr gemerkt, dass ich mich zwar seit dem Knall im Dezember so positiv geändert habe, dass ich aber immer noch auf andere Art und Weise viel zu einengend und bedürftig war. Ich kann verstehen, dass er Schluss gemacht hat.Ich habe zwar die Eifersucht eingestellt, aber ich habe mich trotzdem bis zuletzt so sehr wie ein Opfer benommen das durch alles verletzbar war. Andere Männer hätten sicherlich viel schneller das Weite gesucht. Aber er liebt mich. Und doch ist er weg. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich endlich so vieles begreife was wirklich etwas verändern würde, aber dass es jetzt scheinbar zu spät ist weil ich ihn verloren habe (auch wenn ich mir sicher bin, dass ich die Sachen nie gelernt hätte, wenn er sich nicht von mir getrennt hätte.)
Bitte helft mir! Ich will ihn nicht verlieren! Weil ich weiß, dass wir zusammengehören und jetzt auch wieder zusammen sein könnten - weil ich endlich verstanden habe was wirklich falsch gelaufen ist und weil ich endlich weiß, dass, was und wie ich es ändern kann bzw. sich auch schon so viel in mir drin geändert hat in den Wochen seit der Trennung.
Was soll ich tun???