Hallo zusammen,
ich würde mir gerne mal einen externen Tipp zu meiner Situation einholen.
Vor 5 Monaten hat sich mein Ex von mir getrennt, die Trennung war sehr schwer für mich, erst vor kurzem hatte ich das Gefühl, etwas loslassen zu können.
Kurz nach dem ich beschlossen habe, nach vorne zu schauen und für neue Situationen offen zu sein, habe ich vor einer Woche einen bezaubernden Mann kennengelernt, einen Musiker, und es war Liebe auf dem ersten Blick für beide. Ich muss sagen, dass meine Familie ihn gekannt hat, weil er der Sohn eines Jugendfreundes meines Vaters ist, und meine Familie hatte immer sehr positiv und begeistert von ihm gesprochen. Ich persönlich hatte ihn nie gesehen, aber... Es war eine unglaubliche Begegnung, von Anfang an war eine Vertrautheit da, viel Respekt, Neugier, Freude... es hat richtig geknistert und das Gefühl war gegenseitig. Wir haben erstmal den ganzen Abend und die Nacht miteinander verbracht, allerdings ist es so, dass er in einer langjährigen Beziehung ist, was auch von Anfang an thematisiert wurde. Es war eine unglaubliche Spannung da, wir haben uns geküsst und sehr zärtliche Momente miteinander verbracht, es war aber auch sehr komisch, einfach weil ich von dieser Beziehung wusste und Treue für mich ein oberstes Prinzip ist. Die Situation hat sich einfach sehr spontan und natürlich ergeben, nichts war forciert, aber dieser intime Kontakt war auch nicht zu vermeiden...
Er wohnt eine andere Stadt und ist auch beruflich, als Musiker, sehr viel unterwegs. Wir haben in dieser letzten Woche Kontakt gehabt, uns war beiden klar, dass wir verliebt sind und uns wiedersehen möchten, und auch, dass wir versuchen wollen zu verstehen, was wir eigentlich möchten, vor allem auch in Bezug auf seine Partnerschaft. Mir war von Anfang an klar, dass ich nicht einfach eine Affäre möchte, also dass entweder was ganz konkretes entsteht soll, oder wir es einfach lassen müssen. Wir haben über unsere Gefühle geredet und waren sehr überwältigt. Wir haben uns vor einigen Tagen kurz gesehen, weil er in meiner Stadt auf Durchreise war, auch dort hatten wir einen kurzen, sehr innigen, gefühlvoll sehr klaren Moment.
Anschließend ist er gestern Abend bis heute früh zu mir gekommen. Er war plötzlich ganz anders als sonst, hat sofort mit mir reden wollen - dass er total in mich verliebt wäre, aber nicht wüsste, wie er die SItuation meistern soll wegen seiner Freundin. Er spielt auch mit ihr zusammen in einem Ensemble, sie haben eben auch beruflich viel miteinander zu tun, was die Sache natürlich erschwert - und sind seit 2 Jahren verlobt. Er war sehr ehrlich und respektvoll zu mir, unser Umgang miteinander hat wirklich etwas ganz besonderes an sich. Ich muss sagen, ich hatte mich sehr auf sein Kommen gefreut, hatte alles mögliche vorbereitet und auch gehofft, dass er ein paar Tage bleiben könnte - er hat aber von Anfang an gesagt, dass er am nächsten Morgen wieder fahren muss, wegen einer wichtigen Probe und weil er Ostern mit seiner Freundin verbringen "muss". Das ganze Treffen hat mich total destabilisiert - und ich bin aus privaten und beruflichen Gründen in einer Situation, in der ich absolute Stabilität bräuchte, obwohl ich die Aufregung dieser neuen Verliebtheit als sehr positiv empfunden habe.
Wir haben heute Nacht miteinander geschlafen, nachdem wir stundenlang zusammen gesessen sind, uns geküsst haben, es war total schön... der Sex war aber extrem komisch aufgrund der ganzen Situation denk ich, er konnte praktisch gar nicht richtig und irgendwie haben wir uns angestellt, als wären wir beide 15 und stünden vor unserem ersten Mal, ganz ungewöhnlich... (ich bin 28, er 34).
Heute früh habe ich mich gefühl wie nach einem Marathonlauf, einfach erschöpft und aufgewühlt. Als er ging, war ich eigentlich nur froh, meiner Ruhe zu haben vor den ganzen Gefühlen, die mich so überwältigt haben. Ich weiß nicht, wie ich mich anstellen soll. Ich habe von ihm absolute Klarheit verlangt, habe ihm gesagt, dass ich nicht bereit bin, mich erneut auf ein Treffen einzulassen, sobald seine Beziehungssituation nicht geklärt wäre. Er selbst hat mir seine Gefühle sehr offen dargestellt, und mir seine Zerrissenheit offenbart - auf sehr direkte, ehrliche Art. Es ist ein wunderbares Gefühl da, eine besondere Begegnung, die ich durchaus als sehr wichtig einstufen würde. Aber ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll.
Ich habe dieses Gefühl der Verliebtheit extrem genossen, aber diese Gefühle haben mich auch sehr aufgewühlt und durcheinander gebracht. Er selbst ist total verwirrt und wir merken, dass diese Gefühle aber auch was zerstörerisches an sich haben, aufgrund seiner Situation. Ich kenne durchaus Geschichten, wo die eine Person für eine andere mit dem Partner schluss gemacht hat und es auch wunderbar geklappt hat, aber ich selsbt war noch nie in einer solchen Situation und habe keine Ahnung, was ich machen sollte. Und gerade, weil die Situation so wunderbar ist, möche ich nicht nur auf mein Bauchgefühl achten.
Ich wäre dankbar, wenn ich von euch eine extrerne Meinung hätte.
Vielen Dank!
Empanadas
Musiker neu kennengelernt, aber er hat eine Beziehung
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Re: Musiker neu kennengelernt, aber er hat eine Beziehung
Es kommt vor, dass man bei einer ersten Begegnung spürt und wahrnimmt, dass es eine gemeinsame Wellenlänge gibt, die Hoffnung auf mehr macht. Vertrautheit, Intimität, Gespräche, etwas zusammen erleben, den Anderen spüren, ihm um sich haben - all diese Hoffnungen entstehen vor Deinen Augen.Empanadas hat geschrieben: Es war eine unglaubliche Begegnung, von Anfang an war eine Vertrautheit da, viel Respekt, Neugier, Freude... es hat richtig geknistert und das Gefühl war gegenseitig.
Oftmals haben solche Begegnungen, die von beiden als schicksalhaft erfahren werden, aber einen Haken. In Eurem Fall ist es seine langjährige Beziehung und VERLOBUNG!!! Er hat sich einer anderen versprochen und jetzt grast er auf fremden Weiden? Hallo???!!!
Und er tut es nicht einmal, nein er lässt sich gerne wieder darauf ein! Schuld daran sind solche Gedanken wie, es war Schicksal, da sind unglaubliche Schwingungen zwischen uns, es ließ sich einfach nicht vermeiden, denn "es" war stärker als wir!
Und Du, was tust Du? Träumst von der großen Liebe, die alles richten möge usw. und lässt Dich ebenfalls bereitwillig darauf ein, weil Du träumst und dafür Entschuldigungen findest, wie es ging einfach nicht anders.
Empanadas, es gibt solche Begegnungen, ich habe sie selbst schon erlebt. Aber sie beruhen größtenteils auf Träumen und auch auf Mangelerscheinungen. Du denkst Dir noch, Dir geht es eigentlich recht gut in letzter Zeit, Du kommst gut mit Dir und Deinem Leben klar und dann - ZACK! Und nichts ist mehr wie vorher, denn dieser eine Mensch ist ja so großartig, so besonders, da muss ja mehr dahinter sein, das ist nicht eine normale Begegnung zwischen Frau und Mann, denn da schlug der Blitz ein.
Es ist auch viel Chemie im Spiel. Dieser andere Mann sandte Signale aus, für die Deine Antennen auf Empfang standen und umgekehrt. Und dann kommt das limbische System im Gehirn ins Spiel. Er hatte etwas an sich, oft genügt ein Blick und man "weiß" es, dass da mehr ist und mehr sein könnte und das fiel bei Dir auf fruchtbaren Boden. Dein Gefühlsgedächtnis (=limbisches System) registriert höchst erfreut, ich spüre es - endlich mal wieder! Das Knistern, der Wunsch nach Nähe usw- und höchst angenehme Gefühle machen sich in Dir breit, denn das Gefühlsgedächtnis hat diese Empfindungen von früheren Begegnungen abgespeichert und weil sie so angenehm sind, wollen wir sie wieder spüren. Und dann purzeln blitzartig die Hormone durcheinander.
Es ist nicht nur alles Chemie, sondern auch Psychologie dazwischen, denn jeder Mensch fährt auf einen bestimmten Typ ab.
Bei Dir ist es jetzt der Musiker, der obendrein verlobt ist. Und der jetzt nicht weiß, was er tun soll. Denn da bist Du, aber Du bist neu und er kennt Dich kaum, auch wenn er das Gegenteil glaubt. Und das weiß er auch und jetzt meldet sich sein Gewissen: eigentlich bin ich ja verlobt und diese Andere hat Ansprüche auf mich. Ich habe ihr die Ehe versprochen. Und dann kommt die Ratlosigkeit: was tue ich eigentlich, was bin ich für ein Drecksack und was mache ich mit meiner Partnerin?
Du bist mittlerweile knöcheltief im Schlamm, weißt dass es Dir nicht gut tu, dass Deine Unsicherheit wächst, aber da ist dann eben wieder die Hoffnung und die Freude, sich getroffen zu haben, und die Träume, es möge sich alles zum Guten wenden
Dieses oberste Prinzip hast Du aber rasch vergessen! Es ist für Dich oberstes Prinzip, wenn er mit Dir verlobt wäre. Wenn Du aber die Andere, die Besondere bist, dann gilt das oberste Prinzip offenbar nicht mehr, denn das zwischen Euch kann man mit normalen menschlichen Maßstäben ja nicht messen, so glaubst Du zumindest.Empanadas hat geschrieben:einfach weil ich von dieser Beziehung wusste und Treue für mich ein oberstes Prinzip ist.
Gegenfrage: Wie wäre es denn, wenn Du die Verlobte wärst und Dein Verlobter grast hintenrum auf fremden Weiden, weil das Schicksal einschlug? DAS wiederum fühlt sich nicht gut an, oder?
Und doch tust Du es, weil Du nicht anders konntest, weil "es" stärker war als alles Andere (der Verstand, die Moral, die Pflicht). Rede Dir das nicht schön, denn eine Wahl hat man immer. Man bzw. Du bzw. Er hätte jederzeit "Nein" sagen können, nicht unter diesen Umständen!
Schon mal überlegt, wie sich das auf eine Beziehung mit Dir auswirken würde? Er wäre die meiste Zeit NICHT da! Ein normales Kennenlernen mit Alltag gäbe es nicht. Und dann ist da die Verlobte, mit der er im Ensemble spielt. Auch eine schöne Vorstellung, dass sie da ist und Du nicht. Und auch wenn er sich trennen würde, wäre sie noch da und sähe ihn viel mehr als Du. Und für Dich bleiben drei Dinge: Warten, Zweifel (sie wird nicht kampflos das Feld räumen und ist klar im Vorteil, denn sie kennt ihn besser als Du), Hoffnung, aber recht viel mehr auch nicht.Empanadas hat geschrieben:Er wohnt eine andere Stadt und ist auch beruflich, als Musiker, sehr viel unterwegs
Du würdest für Deine Träume leben und die meiste Zeit hättest Du das Gegenteil, nämlich Angst, Bedenken, Unsicherheit.
Allmählich stellt sich der Verstand wieder ein und auch sein Gewissen meldet sich.Empanadas hat geschrieben:dass er total in mich verliebt wäre, aber nicht wüsste, wie er die SItuation meistern soll wegen seiner Freundin.
Tja, so wird es Dir noch oft ergehen, wenn Du ihn weiterhin siehst. Du wirst Ostern alleine sein und Pfingsten usw.Empanadas hat geschrieben:, wegen einer wichtigen Probe und weil er Ostern mit seiner Freundin verbringen "muss".
Allmählich stellt sich auch bei Dir der Verstand wieder ein und sagt Dir, dass Eure Beziehung eigentlich verfahren ist. Und Du merkst das, was logisch ist: die Unsicherheit wächst, die Ratlosigkeit, die Verwirrung und das dumpfe Gefühl, es tut mir nicht gut.Empanadas hat geschrieben: in der ich absolute Stabilität bräuchte, obwohl ich die Aufregung dieser neuen Verliebtheit als sehr positiv empfunden habe.
Klar, Verliebtheit ist erst mal positiv, zunächst. Das Andere kommt später.
Dein Bauchgefühl sagt Dir: Empanadas, sei vorsichtig mit Dir. Du weißt, Du brauchst ein stabiles Umfeld, Du brauchst Gewissheit, Sicherheit, Verlässlichkeit. Nichts von alledem hast Du mit ihm.
Nein, völlig normal. Es war so, weil ihr beide nun mehr wusstet! Du wusstest von seiner Ratlosigkeit, seinen Bedenken und dass er sich nicht mal eben so für Dich entscheiden würde. Und er wusste, dass Du mehr willst als ein Abenteuer und außerdem hatte er Schuldgefühle. Ein freies sich aufeinander Einlassen ist da nicht zu erwarten.Empanadas hat geschrieben:als wären wir beide 15 und stünden vor unserem ersten Mal, ganz ungewöhnlich...
Ich glaube, die klaren Verhältnisse werden so aussehen, dass er bei der Anderen bleibt. Zwei Jahre verlobt, beruflich zusammen, alles Andere wäre Unsinn!Empanadas hat geschrieben: Ich habe von ihm absolute Klarheit verlangt, habe ihm gesagt, dass ich nicht bereit bin, mich erneut auf ein Treffen einzulassen, sobald seine Beziehungssituation nicht geklärt wäre.
Immerhin, er hat noch ein Gewissen.Empanadas hat geschrieben:und mir seine Zerrissenheit offenbart - auf sehr direkte, ehrliche Art.
Dein Bauch sagt Dir, was gut für Dich ist und er meldete Bedenken, denn er spürte Stress, massiven Stress und er wollte Ruhe, kein Chaos. Was Dich mit dem Mann verbindet, sind Gefühle, Träume, Hoffnungen und die wissen nicht, wo es lang geht. Klar, ist auch nicht ihre Aufgabe, denn sie fühlen nur. Dein Bauch weiß mehr, denn er kennt Dich und Deine Verletzlichkeit. Und Dein Verstand weiß auch mehr, denn er sagte Dir, fordere Klarheit ein, damit Du weißt, wo Du stehst.Empanadas hat geschrieben: Und gerade, weil die Situation so wunderbar ist, möche ich nicht nur auf mein Bauchgefühl achten.
Zwei gegen einen, würde ich meinen, in Dir drin, oder?
Empanadas, ich weiß, es gibt solche Begegnungen "der dritten Art", aber meist führen sie zu nichts. Sie führen auf längere Sicht zu Schuldgefühlen (beiderseitig), Stress, Verunsicherung, Bedenken, Zweifel und das zu 98%. Für das Ausleben Euerer wunderbaren "Beziehung" bleiben zwei Prozent, höchstens und die sind dann tatsächlich wunderbar, so wunderbar, dass man den Rest der Zeit alles Andere auf sich nimmt. Doch wofür?
Der Logik gehorchend und eingedenk dessen, was er Dir offen sagte (er fühlt sich zerrissen, aber die Zerrissenheit fühlt er nur, wenn er mit Dir zusammen ist, denn wenn er im Ensemble spielt, dann weiß er eigentlich ganz genau, wo er hingehört), würde ich vorschlagen: Lass es bleiben!
Schone Dich und sei gut zu Dir! Geh sorgsam mit Dir und Deinem Seelenleben um, denn das verträgt diese Situation nicht.
Sieh ihn nicht mehr, es sei denn, er löst seine Verlobung. Aber selbst dann solltest Du Dich fragen, was ist das für ein Mann, der eine Verlobung wegen einer anderen Frau einfach löst? Denn wer sagt Dir, dass er nicht eines Tages mit Dir genauso umgehen würde. Behalte diese Begegnung als Erinnerung an ein wunderbares Aufeinandertreffen zweier ähnlicher Seelen, die aber im Alltag nicht zusammen kommen können. Bewahr Dir Deine Erinnerung an etwas, was zwar einerseits ein Geschenk des Lebens war, aber andererseits nur Beschwernisse bringt.
Anerkennen dessen, was ist (er ist vergeben und Musiker, kaum da usw.) und nicht Träumen von dem, was nicht ist und nur sein könnte, ist die bessere Wahl. Blöd nur, dass sie irgendwie ... komisch ... so aussieht, dass man manchmal lieber weiter träumst, ehe man auf dem Boden der Tatsachen aufprallt.
LG
Sonnenblume
Re: Musiker neu kennengelernt, aber er hat eine Beziehung
Hi Sonnenblume,
ich danke dir für die ausführliche Antwort. Ich habe ja auch viel über das ganze nachgedacht und vieles sehe ich ja genauso wie du. Es ist nicht so, dass ich mich unvernünftig und unschuldig in die Situation begeben hätte und jetzt so naiv bin zu glauben, er würde von heute auf morgen seine Beziehung aufgeben. Dass die Begegnung eine ganz besondere war und irgendwo immer noch ist, möchte ich so stehen lassen, denn sowas ist mir zum ersten Mal passiert und wir haben beide gespürt, dass die Gefühle, die wir in diesen Momenten füreinander entwickelt haben, nicht einfach ein Flirt waren oder ein bisschen Euphorie, sondern eigentlich viel tiefer gingen. Seitdem haben wir viel darüber gesprochen. Wir wissen beide nicht, wo genau wir stehen. Wir stellen uns da nicht unschuldig da, als wäre etwas "einfach passiert" - wir möchten als erwachsene Menschen auch hinter unserem Tun stehen und merken einfach nur, dass wir in einer anderen Situation wahrscheinlich viel rationeller und ganz anders gehandelt hätten.
Er meinte, dass ihm sowas auch zum ersten Mal passiert, und er nicht weiss, wie er sich verhalten soll - einfach weil seine Beziehung seit längerer Zeit nicht mehr das ist, was er sich vorgestellt hat (sagt er), er allerdings eine gewisse Harmonie und Stabiltät erreicht hat, indem er seine Beziehung mit seinem Beruf verknüpfen konnte und es relativ entspannt dahinläuft. Ich denke, wäre er in seiner Beziehung super glücklich, wäre es auch nicht zu so einem Treffen gekommen. Ich selbst weiss nicht so genau, wie ich mich verhalten soll, da ich mich ja auch frage, ob eine Beziehung mit ihm überhaupt Sinn machen würde, ob ich mit ihm glücklich wäre, eben auch weil er nicht oft da wäre usw. Ich bin der Meinung, Liebe findet immer einen Weg und man sollte im Vorfeld nichts ausschliessen, allerdings klar - es ist eine komplizierte Situation (seinerseits) und ich denke mir auch, was bringt es, weiterhin Kontakt zu haben, vielleicht in ein paar Wochen noch viel involvierter zu sein, um dann am Ende zu erfahren, dass er sich doch für seine Beziehung entscheidet.
Ich bin noch nicht so weit, das ganze abzuschliessen, einfach weil ich noch eine Chance geben möchte. Eine Chance zu sehen, wie sich das ganze entwickelt und wie ich dazu stehen werde. Klar, wenn in ein paar Wochen die Situation immer noch gleich ist und ich merke, dass es mir dabei nicht gut geht, werde ich ganz klar sein - zu mir und zu ihm. Wir hatten gestern ein längeres Gespräch, wo ich ihm auch sehr deutlich mein Gefühl offenbart habe, also meine Überlegungen und wie ich dazu stehe. Er hat das sehr gut verstanden und ist auch darauf eingegangen. Er ist der Meinung, dass wir uns erstmal besser kennenlernen sollten - auch auf freundschaftlicher Ebene (dieser Meinung bin vor allem ich), obwohl natürich jetzt der erste Schritt schon passiert ist. Er hat mir ein Treffen vorgeschlagen, wir haben aber noch nichts festes ausgemacht - vielleicht habe ich nach diesem Treffen ja auch für mich selbst mehr Klarheit. Was ich nicht machen werde, ist, mein Gefühl zu unterdrücken, wenn ich merke, dass mir das ganze wirklich nicht gut tut - das ist mir schon zu oft passiert und das möchte ich einfach nicht mehr...
Trotzdem kommen von ihm immer wieder sehr gefühlvolle Worte und das verwirrt mich, weil ich eben auch nicht verarscht werden möchte.
In diesem Fall werde ich die Begegnung als ein wunderbarer Moment so abschliessen und das ganze "beenden".
ich danke dir für die ausführliche Antwort. Ich habe ja auch viel über das ganze nachgedacht und vieles sehe ich ja genauso wie du. Es ist nicht so, dass ich mich unvernünftig und unschuldig in die Situation begeben hätte und jetzt so naiv bin zu glauben, er würde von heute auf morgen seine Beziehung aufgeben. Dass die Begegnung eine ganz besondere war und irgendwo immer noch ist, möchte ich so stehen lassen, denn sowas ist mir zum ersten Mal passiert und wir haben beide gespürt, dass die Gefühle, die wir in diesen Momenten füreinander entwickelt haben, nicht einfach ein Flirt waren oder ein bisschen Euphorie, sondern eigentlich viel tiefer gingen. Seitdem haben wir viel darüber gesprochen. Wir wissen beide nicht, wo genau wir stehen. Wir stellen uns da nicht unschuldig da, als wäre etwas "einfach passiert" - wir möchten als erwachsene Menschen auch hinter unserem Tun stehen und merken einfach nur, dass wir in einer anderen Situation wahrscheinlich viel rationeller und ganz anders gehandelt hätten.
Er meinte, dass ihm sowas auch zum ersten Mal passiert, und er nicht weiss, wie er sich verhalten soll - einfach weil seine Beziehung seit längerer Zeit nicht mehr das ist, was er sich vorgestellt hat (sagt er), er allerdings eine gewisse Harmonie und Stabiltät erreicht hat, indem er seine Beziehung mit seinem Beruf verknüpfen konnte und es relativ entspannt dahinläuft. Ich denke, wäre er in seiner Beziehung super glücklich, wäre es auch nicht zu so einem Treffen gekommen. Ich selbst weiss nicht so genau, wie ich mich verhalten soll, da ich mich ja auch frage, ob eine Beziehung mit ihm überhaupt Sinn machen würde, ob ich mit ihm glücklich wäre, eben auch weil er nicht oft da wäre usw. Ich bin der Meinung, Liebe findet immer einen Weg und man sollte im Vorfeld nichts ausschliessen, allerdings klar - es ist eine komplizierte Situation (seinerseits) und ich denke mir auch, was bringt es, weiterhin Kontakt zu haben, vielleicht in ein paar Wochen noch viel involvierter zu sein, um dann am Ende zu erfahren, dass er sich doch für seine Beziehung entscheidet.
Ich bin noch nicht so weit, das ganze abzuschliessen, einfach weil ich noch eine Chance geben möchte. Eine Chance zu sehen, wie sich das ganze entwickelt und wie ich dazu stehen werde. Klar, wenn in ein paar Wochen die Situation immer noch gleich ist und ich merke, dass es mir dabei nicht gut geht, werde ich ganz klar sein - zu mir und zu ihm. Wir hatten gestern ein längeres Gespräch, wo ich ihm auch sehr deutlich mein Gefühl offenbart habe, also meine Überlegungen und wie ich dazu stehe. Er hat das sehr gut verstanden und ist auch darauf eingegangen. Er ist der Meinung, dass wir uns erstmal besser kennenlernen sollten - auch auf freundschaftlicher Ebene (dieser Meinung bin vor allem ich), obwohl natürich jetzt der erste Schritt schon passiert ist. Er hat mir ein Treffen vorgeschlagen, wir haben aber noch nichts festes ausgemacht - vielleicht habe ich nach diesem Treffen ja auch für mich selbst mehr Klarheit. Was ich nicht machen werde, ist, mein Gefühl zu unterdrücken, wenn ich merke, dass mir das ganze wirklich nicht gut tut - das ist mir schon zu oft passiert und das möchte ich einfach nicht mehr...
Trotzdem kommen von ihm immer wieder sehr gefühlvolle Worte und das verwirrt mich, weil ich eben auch nicht verarscht werden möchte.
In diesem Fall werde ich die Begegnung als ein wunderbarer Moment so abschliessen und das ganze "beenden".
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- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
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Re: Musiker neu kennengelernt, aber er hat eine Beziehung
Liebe Empanadas,
so wie ich das sehe, wird es auf einer freundschaftlichen Basis vermutlich nur schwer weiterlaufen. Egal, wie Du Dich entscheidest, sei ein wenig vorsichtig. Man rutscht allzu leicht in die Schublade Geliebte für das Besondere und Andere und war dann am Ende gut genug, die bereits bestehende Beziehung zu beleben. Man wirkt durch die dadurch entstehende Verwirrung, vor allem wenn die Partnerin Lunte riecht und er es gesteht, ungewollt als Katalysator, weil die beiden endlich mal wieder miteinander reden. Mir ist das selbst schon passiert. Daher sage ich: Beziehung mit einem Mann, der noch in einer Beziehung steckt, nein danke!
Meist zieht die Geliebte dann doch den Kürzeren, denn Männer schätzen Sicherheit und Stabilität im Endeffekt oft mehr als Frauen, die durchaus dazu neigen, einer Liebe wegen einen Neuanfang zu wagen.
Unterschätze nie die Gefühlstiefe, die bei einer Frau meist viel größer ist als beim Mann.
LG
Sonnenblume
so wie ich das sehe, wird es auf einer freundschaftlichen Basis vermutlich nur schwer weiterlaufen. Egal, wie Du Dich entscheidest, sei ein wenig vorsichtig. Man rutscht allzu leicht in die Schublade Geliebte für das Besondere und Andere und war dann am Ende gut genug, die bereits bestehende Beziehung zu beleben. Man wirkt durch die dadurch entstehende Verwirrung, vor allem wenn die Partnerin Lunte riecht und er es gesteht, ungewollt als Katalysator, weil die beiden endlich mal wieder miteinander reden. Mir ist das selbst schon passiert. Daher sage ich: Beziehung mit einem Mann, der noch in einer Beziehung steckt, nein danke!
Meist zieht die Geliebte dann doch den Kürzeren, denn Männer schätzen Sicherheit und Stabilität im Endeffekt oft mehr als Frauen, die durchaus dazu neigen, einer Liebe wegen einen Neuanfang zu wagen.
Unterschätze nie die Gefühlstiefe, die bei einer Frau meist viel größer ist als beim Mann.
LG
Sonnenblume
Re: Musiker neu kennengelernt, aber er hat eine Beziehung
Liebe Sonnenblume,
klar, du hast recht und da du es ja selbst schon erlebt hast, möchtest du aus Erfahrung reden. Ich sehe es eigentlich genau wie du. Dass ein Treffen auf freundschaftlicher Ebene schwer sein wird, ist mir bewusst. Ich bin aber nicht einverstanden damit, dass Frauen unbedingt tiefere Gefühle empfinden als Männer. Ich denke, es kommt stark auf die Person an und ich denke Männer können genauso tief und innig einen Menschen lieben wie Frauen, und es gibt ja auch Frauen, die Gefühle ablehnen, kalt, rücksichtslos sein können. Ich denke es äußert sich einfach ganz anders, wenn Mann und Frau Liebe oder ähnliche Gefühle empfinden und diese ausdrücken. Das sage ich natürlich nicht nur im Zusammenhang mit meiner Begegnung, sondern allgemein. Ich habe selbst schon erlebt, wie tief und ehrlich männliche Gefühle sein können (und rede hier nicht unbedingt über persönliche Erfahrungen). Du hast recht wenn du sagst, dass Männer Stabilität und Harmonie in der Beziehung ganz anders bewerten als Frauen und viel seltener in der Lage wären, wegen einer dritten Person eine Partnerschaft zu beenden. Der Harmonie wegen können Männer schweigen, schlucken und einfach weitermachen - ich selbst könnte das nicht.
Ich werde vorsichtig sein, das habe ich mir fest vorgenommen und ich denke, ich kenne mich mittlerweile gut genug, um den Moment zu erkennen, an dem die Seele sagt, es geht nicht mehr. Die letzten Tage hatten wir regelmäßigen Kontakt, haben aber nicht über die Situation gesprochen, sondern uns einfach über ganz andere Dinge unterhalten. Das fand ich ehrlich gesagt ganz gut und auch ich weiß ja nicht, ob eine Beziehung mit ihm auf Dauer funktionieren würde, Freundin hin oder her. Ich möchte das Ganze einfach mal eine Zeit lang auf mich zukommen lassen und schauen, wohin das alles führt. Wenn auf Dauer keine Veränderung stattfindet, ich merken sollte, dass es von meiner Seite aus nicht passt oder dass er mich zu lange hinhält und ich nicht mehr zufrieden bin, werde ich es offen ansprechen und meine Kosequenzen ziehen.
Danke jedenfalls für deine Tipps und deine Meinung
klar, du hast recht und da du es ja selbst schon erlebt hast, möchtest du aus Erfahrung reden. Ich sehe es eigentlich genau wie du. Dass ein Treffen auf freundschaftlicher Ebene schwer sein wird, ist mir bewusst. Ich bin aber nicht einverstanden damit, dass Frauen unbedingt tiefere Gefühle empfinden als Männer. Ich denke, es kommt stark auf die Person an und ich denke Männer können genauso tief und innig einen Menschen lieben wie Frauen, und es gibt ja auch Frauen, die Gefühle ablehnen, kalt, rücksichtslos sein können. Ich denke es äußert sich einfach ganz anders, wenn Mann und Frau Liebe oder ähnliche Gefühle empfinden und diese ausdrücken. Das sage ich natürlich nicht nur im Zusammenhang mit meiner Begegnung, sondern allgemein. Ich habe selbst schon erlebt, wie tief und ehrlich männliche Gefühle sein können (und rede hier nicht unbedingt über persönliche Erfahrungen). Du hast recht wenn du sagst, dass Männer Stabilität und Harmonie in der Beziehung ganz anders bewerten als Frauen und viel seltener in der Lage wären, wegen einer dritten Person eine Partnerschaft zu beenden. Der Harmonie wegen können Männer schweigen, schlucken und einfach weitermachen - ich selbst könnte das nicht.
Ich werde vorsichtig sein, das habe ich mir fest vorgenommen und ich denke, ich kenne mich mittlerweile gut genug, um den Moment zu erkennen, an dem die Seele sagt, es geht nicht mehr. Die letzten Tage hatten wir regelmäßigen Kontakt, haben aber nicht über die Situation gesprochen, sondern uns einfach über ganz andere Dinge unterhalten. Das fand ich ehrlich gesagt ganz gut und auch ich weiß ja nicht, ob eine Beziehung mit ihm auf Dauer funktionieren würde, Freundin hin oder her. Ich möchte das Ganze einfach mal eine Zeit lang auf mich zukommen lassen und schauen, wohin das alles führt. Wenn auf Dauer keine Veränderung stattfindet, ich merken sollte, dass es von meiner Seite aus nicht passt oder dass er mich zu lange hinhält und ich nicht mehr zufrieden bin, werde ich es offen ansprechen und meine Kosequenzen ziehen.
Danke jedenfalls für deine Tipps und deine Meinung

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