Mann wird immer nachlässiger

Lässt sich meine Beziehung retten?
Antworten
Windrad
Beiträge: 2
Registriert: Mo 2. Nov 2015, 15:19
Geschlecht:

Mann wird immer nachlässiger

Beitrag von Windrad » Mo 2. Nov 2015, 16:16

Hallo zusammen,

ich habe seit einiger Zeit Probleme in meiner Ehe (ca. 3,5 Jahre verheiratet, 1 Kind im Alter von 2,5). Es gab keinen bestimmten Zeitpunkt, ab dem diese Probleme da waren, sondern sie haben sich so nach und nach eingeschlichen.
Zu meinem Mann und mir kann ich sagen, dass wir so ziemlich ähnlich ticken, was unsere Vorstellung von Beziehung, Freizeit, Aufteilung im Haushalt und wie unser Leben generell aussehen soll usw. betrifft. Wir haben viele ähnliche Interessen und könnten uns tagelang unterhalten, ohne dass uns der Gesprächsstoff ausgeht ;) , weil wir - meiner Meinung nach (und er sagt das auch immer) - wirklich gut zusammenpassen.
Unser gemeinsames Kind war gewollt und hat auch unsere Ehe nicht irgendwie auf den Kopf gestellt. Klar ist vieles anders und anstrengender mit Kind, aber mein Mann ist begeisterter und liebevoller Vater, der - außer Stillen ;) - alles macht, was ich auch mache: Füttern, Wickeln, Anziehen... es ist ausgewogen, würde ich sagen.

Nun hat sich aber mehr und mehr das Problem eingeschlichen, dass er immer unzuverlässiger und schlampiger wird und ich ihm nicht vertrauen kann. Manches ist einfach nur ärgerlich, z.B. wenn er die Spülmaschine ausräumt und dann dreckiges Geschirr in den Schrank stellt. Wir hatten es so abgemacht, dass er für die Spülmaschine zuständig ist, und ich für die Sachen, die man per Hand spülen soll. Er muss also nur das fertige Geschirr aus der Maschine nehmen, schauen, ob es sauber geworden ist, und in den Schrank stellen. Die schmutzigen Sachen soll er draußen stehen lassen, die spüle ich dann mit der Hand. Aber es kommt so oft vor, dass ich mir etwa ein Glas oder einen Teller aus dem Schrank nehmen will und dann merke, dass da noch Essensreste drankleben. Ich muss jetzt jedes Mal extra nachschauen, um keine eklige Überraschung zu erleben.
Teilweise ist seine Nachlässigkeit aber auch schon gefährlich. Neulich ist ein Glas zu Bruch gegangen, er sagt, er kümmert sich drum, die Scherben wegzumachen und holt den Staubsauger. Am nächsten Tag finde ich trotzdem noch mehrere Scherben dort, und das ist auch noch die Stelle, an der unser Sohn immer spielt (nämlich direkt neben dem Spielteppich).
Anderes Beispiel: Er geht morgens immer kurz vor 7 aus dem Haus zur Arbeit. Mehrmals hat er dabei die Wohnungstür nicht richtig zugezogen, so dass sie dann offen stand. Mein Sohn und ich stehen ca. eine Stunde später auf und haben das dann bemerkt. Wir wohnen in einer Gegend, in der Wohnungseinbrüche sehr häufig vorkommen. Mir war wirklich jedes Mal Angst und Bange, als ich dann im Flur die offene Tür bemerkt habe. Abgesehen davon könnte unser Sohn auch einfach aus der Wohnung spazieren.

Generell würde ich es so zusammenfassen, dass er zwar die Tätigkeiten macht, also mit dem Staubsauger hantieren, die Türklinke in der Hand haben usw., aber eben nicht darauf achtet, dass auch das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt, also Scherben komplett weg oder Tür zu. Mich stört nicht nur, dass dann teilweise gefährliche oder unangenehme Situationen durch die Nachlässigkeit meines Mannes eintreten, sondern auch, dass er bei Dingen, die uns / unser Zuhause usw. betreffen, nur so halb bei der Sache ist und sich nicht genug Mühe gibt.
Er hat einen guten und verantwortungsvollen Job, mit dem er - seinen Worten nach - zufrieden und weder über- noch unterfordert ist, und dort kommt sowas nie vor. (Ich kann natürlich nur das wiedergeben, was er mir erzählt. Aber ich glaube es ihm.)

Zum Glück können wir über alles reden. Ich versuche, mit ihm herauszufinden, warum das so ist, und ob wir beide irgendetwas ändern können, damit es besser wird. Er sagt auch immer, ihm tut das so leid, und er kann sich das nicht erklären, dass er so schlampig ist. Das ist eben das Problem: Wir finden keine Lösung. Er hat schon viele Vorschläge gemacht und teilweise auch umgesetzt, aber nichts hat sich geändert. Ein Vorschlag war, dass er bestraft werden soll, wenn er wieder etwas schlampig gemacht hat. Das wollte ich aber nicht - was ist denn das dann für eine Beziehung, wo ein Partner den anderen bestraft und der sich nur dann Mühe gibt? Also hat er sich selbst ein Bestrafungssystem ausgedacht: Für jede Nachlässigkeit zahlt er Geld auf das Konto unseres Sohnes ein. Gebracht hat es nichts, außer dass unser Sohn mittlerweile sehr, sehr viel Geld auf dem Konto hat. Und der Geldverlust scheint meinem Mann auch nicht genug auszumachen, um sich mal "am Riemen zu reißen" (sag ich jetzt einfach mal).
Andere Maßnahmen, die er sich ausgedacht hat, waren immer wieder neue und andere Listen und Excel-Tabellen, in denen er Dinge einträgt und sich selbst prüft. Zum Beispiel wollte er eine Tabelle mit allem machen, was er abends dann so überprüft, z.B.: "Spülmaschine ordentlich ausgeräumt?", und dann abhakt. Abgesehen davon, dass ein Häkchen hier nicht bedeutet, dass er es wirklich ordentlich gemacht hat und ich solche Maßnahmen auch irgendwie... komisch... finde, hat auch das nichts gebracht. Zwei, drei Tage arbeitet er mit solchen Listen, und dann lässt er die auch links liegen.
Oder er klebt sich Post-Its an die betreffenden Orte mit Erinnerungen wie "Nachgeprüft, ob schon eine offene Packung von irgendwas da ist, bevor ich eine neue öffne?", "Schrank komplett eingeräumt?"
Mir selbst fällt auch nichts mehr ein. Wenn das ab und zu mal vorkommt, ist das für mich ja kein Problem, ich bin auch manchmal schlampig und vergesse was. Aber bei ihm passiert das halt so oft, dass es das Zusammenleben im Alltag wahnsinnig stört. Ich möchte aber weder so weiterleben und das akzeptieren, noch ihn immer kontrollieren (war auch ein Vorschlag von ihm). Und schon gar nicht möchte ich dann ALLES zuhause übernehmen, damit der Alltag normal klappt.

Was dazukommt, ist, dass er auch bei Versprechungen und Zusagen (egal, ob es eine gemeinsame Abmachung zwischen uns ist oder die Versprechung von ihm selbst kommt) so unzuverlässig ist. Es ist Glückssache, ob er etwas einhält oder nicht. Kurz, ich kann mich einfach nicht auf ihn verlassen oder ihm vertrauen. Dauernde Kontrolle passt für mich nicht in eine Partnerschaft. Ich mache es weiterhin mit Vertrauen, falle damit aber immer öfter auf die Nase.

Er war am Anfang nicht so; es hat sich immer mehr eingeschlichen. Deshalb habe ich am Anfang auch noch keine Vorwürfe gemacht, aber jetzt halte ich das auch nicht mehr aus. Das Schlimme ist, er kann mir auch nicht sagen, warum das so ist. Er ist dann immer total verzweifelt (oder tut so? ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht sicher) und sucht nach Möglichkeiten, das zu ändern - aber es ändert sich Null. Die Energie, die er kurz mal in seine Aufmerksamkeit bei solchen Alltagstätigkeiten oder beim Einhalten von Versprechungen stecken sollte, investiert er in das Entwerfen von "10-Punkte-Programmen, wie sich die Situation bessert", Excel-Tabellen zum Abhaken und ähnliches, ohne dass sich am Problem selbst was ändert.

Ich habe die Vermutung, dass er jetzt "angekommen" ist, mit Ehefrau und Kind, und sich nun passiv zurücklehnt und alles passieren lässt. Er engagiert sich nur "äußerlich" ("Schau mal, ich hab den Staubsauger in der Hand!", "Guck mal, ich habe mir jetzt Gedanken über eine Tabelle für mich gemacht!") Wenn es dann Streit gibt, ist er reumütig und verspricht alles Mögliche, hält das dann sogar ca. 2 Tage durch und ist ordentlich, und dann geht alles wieder von vorne los.

Er gibt sich auch bei mir nicht mehr so viel Mühe, z.B. kauft er Geburtstagsgeschenke für mich mehr oder weniger vor meinen Augen 1 Tag vorher und lässt dann noch die Kassenbons offen rumliegen, und vieles anderes. Aber er beteuert immer, dass er mich liebt und es für ihn das Schlimmste wäre, wenn wir nicht mehr zusammen wären.
Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe mir schon mehrfach Rat geholt, was das Enttäuschen von gemachten Versprechungen usw. betrifft, aber es hilft mir nicht weiter. Soll ich "streng" sein? Soll ich das hinnehmen? Ich weiß es nicht. Beides fände ich nicht gut in einer Beziehung.
Wie gesagt, wir sprechen viel und auch tiefgründig. An mangelnder Kommunikation kann es wohl nicht liegen.

Vielleicht weiß jemand von euch noch einen Rat?

Suhalley
Beiträge: 2563
Registriert: Do 5. Sep 2013, 16:25
Geschlecht:

Re: Mann wird immer nachlässiger

Beitrag von Suhalley » Mo 2. Nov 2015, 17:23

Windrad hat geschrieben:Er gibt sich auch bei mir nicht mehr so viel Mühe,
Windrad hat geschrieben:Soll ich "streng" sein? Soll ich das hinnehmen?
Also für mich sieht es danach aus, als würde er ein wenig "bequem" werden und als hätte er nicht mehr genügend Anreiz Dich von sich begeistern zu wollen. Es ist in Ordnung so wie es ist, er fühlt sich wohl aber großartig anstrengen mag er sich auch nicht (mehr).

Da ihr zwar toll miteinander sprechen könnt, dies aber nichts bringt würde ich das auch erstmal nicht mehr tun. WEIL es eben nichts bringt, außer, dass ihr wertvolle Zeit damit verschwendet über etwas zu sprechen was negativ ist. Hinnehmen würde ich es auch nicht, jedenfalls nicht für immer und "streng" sein schonmal garnicht. Ich würde erst einmal differenzieren. Vorfälle, die gefährlich sind wie z.B. mit dem Glas oder der Haustür würde ich ansprechen aber eben auch nicht groß aufziehen.

Um aber generell wieder mehr Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen solltest Du einen ganz einfachen Schritt tun, und zwar den auf DICH SELBER zu. Es kann, muss aber nicht, sein, dass Du mit dem Kind und dem Haus und dem tollen Ehemann eben zu einer tollen Hausfrau mutiert bist...aber eben nicht mehr das begehrenswerte Objekt für das man sich auch wirklich anstrengen muss. Es gibt Frauen, mit denen das Zusammenleben weitaus weniger harmonisch ist, die aber weitaus mehr Beachtung und Verehrung von ihren Männern erfahren - eben WEIL sie eine gewisse Würze in die Beziehung mit reinbringen und der Mann sich immer wieder von Neuem anstrengt, um seine Angebetete gut zu stellen. Ziel ist es nun natürlich nicht, zur Dramaqueen zu mutieren, aber es wäre schon sinnvoll wenn Dein Mann mitbekäme, dass es für Dich auch noch ein Leben außerhalb Deines trauten Heims und der Familie gibt.

Geh abends zum Sport und lass den Abwasch mal einen Tag stehen? Verabrede Dich mit Deinen Freundinnen und überlass ihn mal sich selbst? Du könntest natürlich auch mit einer Veränderung an Dir beginnen, eine neue Frisur evtl./Strähnchen, Dir von einer Visagistin ein neues dezentes MakeUp auftragen lassen und Dir die Produkte gönnen, die Dir gefallen. Vllt. ein neues Parfum? Natürlich immer nur eine Sache und nicht alles auf einmal sodass es ihm auffällt...einfach etwas für DICH tun. Wenn er Dir die Aufmerksamkeit die Du Dir wünschst (derzeit) nicht gibt, dann mache es selbst. Und wenn Du Dir Aufmerksamkeit und Fürsorge entgegenbringst geschieht es automatisch, dass der Partner dies ebenfalls wieder tut.

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass man dem Partner Aufmerksamkeit entgegenbringen sollte um dann auch von ihm etwas zu bekommen - man gibt also aus einer Erwartung heraus, das Geben ist geknüpft an ein Bekommen und wenn dieses nicht eintrifft wurden die Erwartungen nicht erfüllt und Enttäuschung macht sich breit - die Abwärtsspirale beginnt.

Von daher. Fokus auf Dich, natürlich nicht so extrem wie in manch anderen Fällen hier beschrieben, denn so arg ists bei Euch ja noch lange nicht. Aber vllt. sollte sein Interesse in den kommenden Monaten Stück für Stück mal wieder geweckt werden, denn wenn er Dir wieder gefallen möchte, weil Du ihm gefällst, dann beginnt er auch wieder Deine Wünsche zu berücksichtigen und überlegt automatisch "wie kann ich ihr eine Freude machen" anstatt "was habe ich heute schon wieder vergessen oder falsch gemacht"!

Windrad
Beiträge: 2
Registriert: Mo 2. Nov 2015, 15:19
Geschlecht:

Re: Mann wird immer nachlässiger

Beitrag von Windrad » Do 5. Nov 2015, 15:50

Danke für eure ausführlichen Kommentare zu meinem Problem! Ich habe sie mir gut durchgelesen und über alles nachgedacht, was ihr so geschrieben und mir geraten habt.

Was Suhalley schreibt, sehe ich auch so: "...als würde er ein wenig "bequem" werden und als hätte er nicht mehr genügend Anreiz Dich von sich begeistern zu wollen. Es ist in Ordnung so wie es ist, er fühlt sich wohl aber großartig anstrengen mag er sich auch nicht (mehr)." Es ist, als würde er zuhause einen Schalter umlegen von "aufmerksam, sorgfältig, verlässlich" zu "halbe Leistung". Abgesehen davon, dass mich diese Abstufung natürlich auch selbst kränkt, hält das den Betrieb im Alltag wahnsinnig auf und kostet unnötig Zeit. Mein Wunsch und meine Beziehungsauffassung ist, dass diese normalen Alltagsdinge einfach ganz normal und unkompliziert nebenher laufen, weil wir ein eingespieltes Team sind und das für uns Routine ist, und dass wir unsere Zeit und Energie für Schöneres übrig haben. Aber andauernd gibt es Störungen, so dass die Zahnräder nicht ineinander greifen und ich wieder das System reparieren muss - bildlich gesprochen - dann läuft es ein paar Tage, und dann ist es wieder ein anderes Zahnrad, das nicht mitmacht.
Ich weiß, man kann über die Toleranzgrenze bei schmutzigem Geschirr usw. streiten (Ich persönlich finde es halt eklig, wenn ich mir ein Glas Wasser eingießen will und dann beim Trinken bemerke, dass am Rand noch ein Stück Zwiebel von einem benachbarten Teller in der Spülmaschine festklebt. - Aber dazu gibt es sicher unterschiedliche Auffassungen.), deshalb habe ich bewusst die Beispiele mit der offenen Tür oder den Glasscherben auf dem Spielteppich gewählt, bei denen man das eigentlich wirklich nicht mehr "schönreden" kann.

Deine Argumente, dass Frauen nach Eheschließung und Kind zu Hausfrau und Mutter mutieren, kann ich gut nachvollziehen und kenne ich auch aus der Umgebung. Aber in unserem Fall kann ich das wirklich ausschließen. Wir sind eigentlich beide, zumindest äußerlich, so geblieben wie in der Zeit vor der Hochzeit. Keiner von uns beiden gammelt zuhause in der Jogginghose rum ;) , (wir besitzen beide sowas gar nicht). Ich kleide mich so wie früher, schminke mich jeden Tag - egal, ob ich nur zum Einkaufen muss oder anderes vorhabe -, pflege meine Haare und habe meinen Stil beibehalten, mit dem ich mich wohlfühle. Aber da fällt mir noch ein Beispiel ein, bei dem das Reden mit meinem damals-noch-nicht-Mann geklappt hat: Anfangs konnten wir uns nur am Wochenende sehen, und da meinte er irgendwann: Ich dusche heute nicht, ich muss ja eh nicht zur Arbeit und treffe auch niemanden. Und das wollte er dann generell am Wochenende so machen. (Also genau an den einzigen Tagen, an dem ich ihn sah.) Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das ziemlich abwertend mir gegenüber fand, zumal ich ihn ja an den anderen ("geduschten") Tagen gar nicht sehe. Das hat er dann eingesehen, und seitdem ist das auch kein Thema mehr. Ehrlich gesagt, hatte ich das schon längst vergessen und mich erst jetzt wieder daran erinnert.
So würde ich mir das auch für die anderen beschriebenen Dinge wünschen, die nicht funktionieren: dass es dann irgendwann einfach mal "läuft" und gut ist.

Trotzdem finde ich den Tipp gut, einen Schritt auf mich selbst zu zu tun. Also, Stil ändern usw. würde irgendwie nicht zu mir passen, aber mir etwas mehr zu gönnen - das werde ich wirklich mal tun!

Zu Bobby41: Danke auch dir für deinen Kommentar! Leider haben wir vieles schon erfolglos ausprobiert, was du vorschlägst: Er hat mich schon so oft gebeten, ihm etwas nochmal zu zeigen, aber in den meisten Fällen war er nach ein paar Mal "richtig machen" (klingt so autoritär - vielleicht besser: sorgfältig genug) wieder an genau dem Punkt vor dem Gespräch angelangt. Und bei vielen Dingen kann man ja von einem erwachsenen Menschen erwarten, dass er das einfach kann, z.B. eben ein Glas aus der Spülmaschine mal kurz aber gründlich ansehen, ob da irgendwelche Speisereste drankleben oder nicht. Er hätte ja nicht mal Mehrarbeit dadurch, da er die schmutzigen Sachen einfach nur zu den "mit-der-Hand-spülen"-Sachen stellen müsste, für die ich ja zuständig bin - und das sind auch schon eine ganze Menge. Oder generell einfach immer am Ende schauen, ob das Ergebnis stimmt, also z.B. dass nach dem Saugen der Teppich frei von Scherben ist. Bei ihm endet das "Programm" nach erfolgter Tätigkeit: Staubsauger geholt und hin- und herbewegt? Ja - Programm-Ende. Und der letzte Punkt "Zweck des Staubsaugens erfüllt?" also alles weg, was weggesaugt werden sollte? - das kommt bei ihm nicht mehr vor.

Ich würde einfach gerne von ihm sagen können: Auf ihn kann man sich (zumindest größtenteils) verlassen. Aber das kann ich leider nicht.
Auch deine Frage, ob ich denn wirklich alles perfekt mache, habe ich mir schon oft gestellt bzw. wir beide. Die Antwort ist Nein - ich übersehe auch mal was und mache Fehler, so wie das sicher bei jedem normalen Menschen vorkommt. Aber in dieser Häufigkeit und Regelmäßigkeit passiert das einfach nicht. Mein Mann weist mich genauso auf irgendwas hin, was ich nicht gut gemacht habe, und sagt selbst, dass es kein Vergleich zu seinen Nachlässigkeiten ist (die er sogar oft selbst vor mir bemerkt!)

Es gibt aber trotzdem eine Neuigkeit, von der ich hoffe, dass sie etwas bringt: Mein Mann will das mal psychologisch erforschen, warum das so ist, weil er selbst auch darunter leidet. (Ich gebe zu, manchmal war ich hin- und hergerissen, ob das nur eine Ausrede ist, aber mittlerweile glaube ich ihm wirklich.) Er war schon bei einer Erstberatung, da kam raus, dass er das Verhalten nicht nur in der Beziehung, sondern auch in anderen zwischenmenschlichen Bereichen zeigt, und dass es wohl schon einen Ansatzpunkt gibt, woran das liegen könnte.

Danke nochmal fürs Zuhören!

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast