Hallo Ranunkel,
danke für deinen Post und ich nehme es niemanden übel, der hier nicht alles liest, genau diese Fülle ist der Grund, warum ich in einigen Themen nicht schreibe.
Da hast du recht, man muss diese Dinge dauerhaft aufrecht erhalten. Genau das war Teil des Problems, denn um zu zeigen, dass etwas dauerhaft ist, braucht man vor allem eines - Zeit. Als wir in der Krise waren, änderte ich sofort die 2 wichtigsten Punkte, jedoch ist 1 Monat nicht genug Zeit, um Beständigkeit zu zeigen. Jeder kann sich für eine Weile "verstellen" indem er sich die Dinge nur einredet, statt sie wirklich verinnerlicht zu haben. Hier war ich zu dem Zeitpunkt zu ungeduldig. Eigentlich war ich immer ein sehr geduldiger Mensch, auch ein sehr "bestimmter" Mensch, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. In unserer Krise jedoch war beides plötzlich weg, es war wohl zu viel für mich. Jetzt, durch die Arbeit an mir, habe ich die "Arschruhe", welche ich einst hatte, wieder zurück. Vielleicht noch nicht so "perfekt" wie früher, das weiß ich nicht, da sich noch nicht so viele Möglichkeiten geboten haben, dies unter Beweis zu stellen.
Ja das mit dem Zeit Schinden ist mir ebenfalls aufgefallen, darum habe ich dann darauf aufgepasst, dass ich nicht zu viele Details an sie gebe. Seitdem habe ich nichts von ihr gehört, die Begegnung war ja Montag, allerdings wollten wir "nochmal sprechen", um zu klären, wann ich morgen meine Tochter hole. (Obwohl wir das eigentlich bereits am Montag geklärt hatten und ich meine Tochter immer zur gleichen Zeit abhole)
Naaah zur Fürsorge muss ich sagen, dass es recht - wie soll ich sagen - geteilt war. Als Vater für unsere Kleine war ich immer bereit alles auf mich zu nehmen, viele Bekannte fragten sogar meine Ex "wann sie denn mal das Kind hätte" (als wir noch zusammen waren) und haben dadurch vielleicht ein falsches Bild von ihr bekommen. Zuhause teilten wir alles, da ich unter der Woche zur Schule musste, schliefen wir am ende getrennt, damit ich ausschlafen kann. Am Wochenende schliefen wir dann entweder zusammen in einem Bett, wo hingegen ich dann immer aufgestanden bin oder in sehr seltenen Fällen (nur 2 Mal während der Krise) schlief ich allein bei der Kleinen.
Im Haushalt jedoch habe ich oft nur bestimmte Dinge getan, ich hatte eine große Abneigung gegen Einkaufen, da man dort ja "Kontakt" zu anderen Menschen hat. Außerdem hatten wir am Ende beide kaum Elan irgendetwas im Haushalt zu tun, so sah es dann auch teilweise aus. Unsere eigene Wäsche hatte sich gestapelt, da unsere Tochter ein Spuckkind war (zum Glück nicht mehr) und ihre Wäsche natürlich "wichtiger" war. Wir taten nur das Nötigste für uns.
Und genau dort liegt glaube ich das Problem. Wir waren eigentlich nur noch Eltern. Ich tat nicht genug in meiner Rolle als Partner. Ich kaufte ihr teilweise im Abstand von einem Jahr mal eine Blume! (ich sagte immer, dass seltene Dinge mehr Wert haben, habe dies jedoch weit übertrieben) Wir unternahmen bis zum Anfang der Krise eher so familiäre Dinge, aber nichts zu zweit. Ich habe ihr am Ende weniger Aufmerksamkeit geschenkt.
Natürlich war nicht alles meine Schuld, denn sie hatte mir ebenfalls weit weniger Aufmerksamkeit geschenkt, das Problem hier jedoch ist - ich sage, wenn mir etwas fehlt, sie nicht! In unserer Krise jedoch, war ich nicht gerade geprägt von Beständigkeit, ich stellte eine "Regel" auf, änderte sie 2 Tage später, änderte sie am nächsten Tag wieder zurück usw. (Ich war mir sehr unsicher, heute weiß ich, ich hätte sie einfach bestehen lassen sollen, denn sie stellte ja auch die ein oder andere Regel auf -> hier zeigte sich ihre "Machtposition" wohl deutlich)
Sie ging ebenfalls in ihrer Mutterrolle auf, man merkte jedoch auch, dass es sie belastete - ich merke das jedoch erst jetzt. Sie versuchte auch, mir zu zeigen, wie toll ich doch bin. Sie machte mir Geschenke - ja sogar sehr tolle, wo ich selbst eigentlich drauf sparen wollte - einfach so! Sie schrieb mir frühs (sie machte jeden morgen mein Schulessen, obwohl ich sagte, dass sie das nicht braucht, sie begründete es mit ihrer Liebe für mich) kleine Briefe. Sie tat quasi die Dinge, die ich zu Beginn unserer Beziehung tat. (Ich schrieb damals jeden Morgen ein selbst erdachtes kleines Gedicht) Und ich tat wiederum - gar nichts! Ich hatte absolut KEINE Motivation für irgendwas. Ich denke, darum meinte sie auch "wir müssen uns mal vermissen" und als ich meinte "ich vermisse dich doch "sagte sie "davon merke ich leider nicht viel".
Leider sehe ich hier auch ein kleines Problem mit der Strategie, welches mich aber mittlerweile nicht weiter berührt - mir aber am Anfang recht viel Disziplin abverlangte. Denn sie sagte sie merkt nicht viel, das bedeutet für mich ja, dass hier ein Defizit in Sachen Aufmerksamkeit vorliegt. Eine Kontaktsperre könnte sie nun genau so gut davon überzeugt haben, dass da eben "nichts mehr bei mir ist", ich sie also gar nicht vermisse. Gleichzeitig jedoch wollte sie Abstand, das hat sie ja exakt so gesagt, ich hab ihn ihr gegeben.
Da ich jedoch zu Beginn mehrfach Aufmerksamkeit schenkte, sie es jedoch ignorierte, denke ich, ist die Kontaktsperre doch schon der richtige Weg. Zumindest war und ist es der richtige Weg - für mich!
Keine Sorge, ich sehe gar keinen Grund, warum ich meiner Ex Hilfe anbieten sollte. Ich musste ja auch allein klar kommen, als sie plötzlich "weg" war, außerdem melde ich mich ja nicht bei ihr, höchstens, wenn ich Fragen zu unserer Tochter habe bzw. da was klären möchte (Termine).
Ihr Rauchen hatte mich am Anfang auch nicht so stark gestört, ich habe jedoch eine gewisse Grundhaltung gegenüber dem Rauchen. Rauchen passt nicht in mein logisches Muster, es ist für mich unlogisch - obwohl ich natürlich weiß, wofür es "genutzt" wird. Das bezieht sich jedoch auf jegliche Art von "Drogen". So ist auch "besoffen werden" für mich völlig uninteressant. Ja ich trinke mal nen Bier, ich trinke auch mal härteres, aber nie so viel, dass ich nicht noch in der Lage wäre eine Matheklausur zu schreiben.

Ich selbst habe deshalb noch nie wegen Alkohol erbrochen, das weiteste, was ich mit Alkohol erlebt habe, war, dass mir etwas "schwummrig" war. Ich habe in meinem Leben noch nie an einer Zigarette gezogen oder sonstige Drogen probiert. Einfach, weil ich den Sinn dahinter - für mich - nicht sehe, es nicht brauche.
Nun lasse ich natürlich jedem seine Meinung bezüglich dieser Themen, zweifle jedoch - wenn es überhand nimmt - an der Intelligenz des Betroffenen. Gerade als "Mathematiker" lasse ich Ausreden wie "meine Oma raucht seit 80 Jahren und lebt immer noch" nicht gelten. Natürlich zweifelte ich nicht an der Intelligenz meiner Ex, irgendwann störte mich jedoch auch der Geruch. Wie frühere Raucher gern sagen - man kann ja auch gleich nen Aschenbecher küssen.
Irgendwann warf sie mir meine Ansichten bezüglich meiner Schule vor, dass ich dort nichts ändere. Dann sagte ich ihr, dass ich dort in der Tat ein Problem habe, was ich jedoch seit über einem Jahrzehnt habe und es darum nicht durch "reden" weggeht. Ich sagte ihr, dass ich dort einen heftigen Arschtritt benötige! Dann entgegnete ich ihr mit ihren Problemen, wo sie ebenfalls nichts ändert - Unzufriedenheit mit sich selbst durch Rauchen und Übergewicht. (Sie wollte mehrfach aufhören zu rauchen, schaffte es aber nicht)
Dann setzte ich UNS die Pistole auf die Brust und sagte, dass ich so keine Zukunft sehe (das war 2010 oder 2011), da diese Themen immer wieder Streitthemen werden würden.
Kurze Zeit später bekam sie zumindest das Rauchen in den Griff, ich half ihr beim Sport, machte selbst mit und wir erzielten super Erfolge. Sie wiederum half mir, mein Problem in den Griff zu bekommen. Irgendwann jedoch waren die Erfolge (wohlgemerkt von Woche zu Woche gesehen) "zu klein", sie gab auf - ich wiederum verfiel in mein altes Muster - was blieb war, dass sie nicht rauchte.
Als sie dann jedoch wieder damit Anfing - nein sogar zwischendrin die pure Überlegung, dass sie geraucht haben könnte - entfachte in mir ein eigenartiges Gefühl. Es fühlte sich an wie "wenn sie wieder raucht, verliere ich sie" was eigentlich Blödsinn ist, das habe ich auch nicht GEDACHT, aber ich habe etwas in dieser Art GEFÜHLT - für mich völlig neu.
Dieses Gefühl brachte mich dann dazu eine starke Abneigung gegen IHR mögliches Rauchen zu entwickeln. Als sie dann Anfing, brachte es mich innerlich immer wieder auf die Palme.
Dann drückte ich sie wohl eben genau in diese Trotzreaktion, dann versuchte ich locker zu lassen, aber es war immer wieder Thema, da es mich einfach nicht losließ.
Da ich eigentlich nie ein Gefühlsmensch war (Im Gegenteil, bevor sie kam, war ich quasi ein Eisblock - eine Maschine, die nur menschliche Verhaltensweisen nachahmt oder auf diese reagiert - sie erweckte in mir so viele neue Dinge, von denen ich nichts wusste), wusste ich einfach nicht, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen sollte. Heute habe ich mich wieder im Griff, fühlte ja auch diese Dinge nicht mehr, habe das Rauchen nicht mal wahrgenommen.
Jetzt hab ich wieder total weit ausgeholt, aber naja. xD
Grüne Grüße
EDIT:
Gnarf, nun kamen eure Nachrichten dazwischen, weil ich so lange geschrieben habe.
Ja also wie gesagt, ich denke, dass ich in meiner Vaterrolle aufgegangen bin, jedoch dabei vergessen habe, der interessante Partner zu bleiben.
@JoeBlack: Ha das ist wirklich typisch Frau, ich bin gespannt, ob sie nun selbst herausfindet, was sie überhaupt braucht.
