Psychische Probleme als Ursache für die Trennung

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jojono
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Psychische Probleme als Ursache für die Trennung

Beitrag von jojono » Mo 27. Sep 2021, 09:41

Guten Tag zusammen,

ich habe schon einmal, vor ca 8 Jahren, ein Thema in diesem Forum verfasst und hätte damals nicht gedacht, dass ich Dies ein zweites mal tun müsste. Nun ist es aber wieder passiert und es ist gefühlt noch 100 mal schlimmer, als das letzte Mal.

Meine damalige Freundin (27) hat sich im Januar von mir (28) nach ca. 3 Jahren Beziehung getrennt, davon haben wir das letzte halbe Jahr zusammen gewohnt. Damals sagte sie zu mir, dass es nicht an mir liegt sondern sie das Gefühl hätte, sie wisse nicht wer sie ist. Sie erkennt sich auf gemeinsamen Fotos nicht wieder, hat sehr große psychische Probleme, ihre schwere Kindheit zu verarbeiten. Sie wurde mit ca. 5 Jahren von Ihren leiblichen Eltern abgegeben und kam mit ihrer Schwester zusammen in eine Pflegefamilie. Diese Pflegefamilie ist heute wie eine richtige Familie für sie, die Pflegeeltern auch die "richtigen" Eltern. Zu den leiblichen Eltern hat sie nur selten Kontakt. Sie ist diesbezüglich auch seit Dezember letzten Jahres in Therapie. Sie weist immer wieder depressives Verhalten auf.
Wir standen bis gestern fast täglich in Kontakt. Auch aus dem Grund, dass wir uns zusammen einen Hund geholt haben und bis vor kurzem diesen noch zusammen betreut haben. Mittlerweile ist der Hund bei mir, weil sie es nicht wirklich schafft, sich um das Tier zu kümmern. Es hieß immer von ihr, sie wüsste nicht, wo die Reise hingeht. Es könnte sein, dass man wieder zueinander findet, wenn sie Fortschritte in ihrer Selbstfindung gemacht hat. Sie hat es aber immer offen gelassen, sie sagt eigentlich bis heute noch zu mir, sie habe keine Tendenz.
Nun hat es sich aber so ergeben, dass neben ihrer neuen Wohnung sich ein Typ nach 10 Jahren Beziehung von seiner Freundin getrennt hatte. Ich hatte direkt ein merkwürdiges Bauchgefühl und habe gedacht, der versucht sich jetzt bestimmt an meine Ex ranzumachen. Und Unrecht hatte ich damit nicht. Sie scheinen seit mehreren Wochen in Kontakt zu stehen, auf Nachfrage meinte sie immer zu mir, dass sie sich sehr gut mit ihm verstehen würde. Sie hätten sich einmal tief in die Augen geschaut, aber mehr ist da nicht passiert. Sie habe momentan ein Gefühlschaos in sich und könnte diese Gefühle nicht deuten. Also die Gefühle zu Ihm (ist da mehr oder ist es nur alte Verbundenheit? die beiden kannten sich von früher). Auch die Gefühle zu mir könnte sie nicht deuten. Am letzten Samstag haben wir miteinander gesprochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich gerne für sie da bin, auch die letzten 8 Monate nach der Trennung gewesen bin, aus dem einfachen Grund, weil ich ihr helfen wollte, ihre psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Diese hängen damit zusammen, dass sie immer dann, wenn sie für jemanden Liebe empfunden hat und sich geöffnet hat, sie von der anderen Partei weggestoßen wurde. So war es bei ihren leiblichen Eltern (Abgabe an Pflegefamilie), als auch bei ihrem Exfreund vor mir, der sie mehr oder weniger betrogen hat.
Ich könne jetzt aber nicht mehr für sie da sein, wenn da ein anderer Typ im Spiel ist, dass ich den Kontakt zu ihr abbrechen muss. In dem Moment fing sie extremst an zu weinen. Ich habe mit dieser Situation nicht gerechnet. Ich habe einen Menschen noch nie wegen mir so weinen gesehen. Sie meinte, sie würde aus der Wohnung ausziehen um den Kontakt mit dem typen aus dem Weg zu gehen. Sie meinte sie habe den Kontakt zu ihm auch so gut es ging schon eingeschränkt. Sie lag bei mir bestimmt 20 Minuten in den Armen und hat Rotz und Wasser geheult. Sie meinte erneut, sie würde sich gut mit ihm verstehen, aber da sei nichts gelaufen. Sie wüsste nicht, was sie ohne mich machen soll. Ich sei einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, viel wichtiger als der Typ von nebenan. Ich sei der tollste Mensch, den sie kennt. Wir hatten uns mehrmals tief in die Augen geschaut, ich hatte das Gefühl dass wir uns im nächsten Moment küssen würden. Mehr als ein Kuss von mir auf die Stirn und von ihr auf die Wange gab es aber nicht.
Ich verließ ihre Wohnung, sie heulte weiter Rotz und Wasser. Als ich unten war saß sie auf ihrem Balkon und hat mir hinterhergeschaut. Ich denke, sie hat nach den 8 Monaten, in denen ich wirklich immer für sie da war, mit solch einer Konsequenz nicht gerechnet.

Gestern Abend lag ich dann mit Tränen auf der Couch, wir hatten noch ein bisschen geschrieben. Ich hatte den Vorschlag gemacht, sich noch einmal zu umarmen und zu sehen. Sie meinte, das sei nun kontraproduktiv. Es wäre richtig, nun erstmal eine gewisse Klarheit zu schaffen, auch wenn es ihr das Herz brechen würde.

In diesen 8 Monaten haben wir viel miteinander geredet, viel mehr als in der Beziehung. Über Gefühle, über Fortschritte, über gegenseitige Entwicklungen. Es wäre wohl nicht zur Trennung gekommen, wenn man in diesem Maße füreinander da gewesen wäre in der Beziehung. So etwas in der Art meinte sie auch.

Ich habe zu ihrer Schwester viel Kontakt, bei uns ist es auch ein Verhältnis wie unter Geschwistern. Sie sagt, sie würde ihre Schwester die letzte Zeit nicht wiedererkennen. Nach dem, was sie (meine Ex) ihrer Schwester aber sagt, glaubt sie, dass zwischen ihr und dem Typen schon etwas mehr gelaufen ist. Sie meinte zu ihr, dieser Typ gibt ihr ein Gefühl, was bei mir fehlen würde. Sie vermutet, dass sie momentan ein Abenteuer sucht, etwas spannendes, was aber wohl nicht von Dauer sein wird bzw. von Erfolg gekrönt.
Das war es dann auch, was mich dazu bewegt hat, den Kontakt zu meiner Ex abzubrechen. Ihre Schwester meinte zu mir, ich solle mir keine Hoffnungen mehr machen, mich versuchen neu umzuschauen.
Sie sagte aber auch "und wer weiß, vielleicht findet ihr irgendwann ja doch wieder zueinander". Aber jetzt ist es Zeit, seinen eigenen Weg zu gehen.

Und das ist der Punkt. Es fällt mir so unglaublich schwer. ich liebe sie abgöttisch. Ich kann mir beim besten Willen keine Beziehung zu einer anderen Frau vorstellen. Ich habe extreme Angst, dass sie sich in den anderen Typen verliebt, auch wenn sie mir sagt ich sei ihr wichtiger und sogar, dass sie aus der Wohnung ausziehen würde. Aber das möchte ich ja gar nicht, wenn sich da Gefühle entwickeln ist es so und das kann man nicht durch einen gezwungenen Auszug überwinden. Ich finde ihre Aussagen nur auch teilweise verwirrend und gegensätzlich, als ob sie gerade selbst nicht wüsste, was sie will.

Ich hoffe nun, dass ich hier auf ein paar unterstützende Worte stoße, vielleicht den ein oder anderen Rat. Ich weiß, dass es jetzt nötig ist, den Kontakt abzubrechen um auf eigenen Beinen zu stehen. Solltet ihr noch Fragen zur Situation haben, könnt ihr die natürlich auch gerne stellen.

Mann_in_der_Menge
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Re: Psychische Probleme als Ursache für die Trennung

Beitrag von Mann_in_der_Menge » Mi 29. Sep 2021, 13:53

jojono hat geschrieben:
Mo 27. Sep 2021, 09:41
...ich liebe sie abgöttisch. Ich kann mir beim besten Willen keine Beziehung zu einer anderen Frau vorstellen. Ich habe extreme Angst, dass sie sich in den anderen Typen verliebt, auch wenn sie mir sagt ich sei ihr wichtiger und sogar, dass sie aus der Wohnung ausziehen würde. Aber das möchte ich ja gar nicht, wenn sich da Gefühle entwickeln ist es so und das kann man nicht durch einen gezwungenen Auszug überwinden. Ich finde ihre Aussagen nur auch teilweise verwirrend und gegensätzlich, als ob sie gerade selbst nicht wüsste, was sie will. ...
Tja, und warum meinst Du, es sei Deine Aufgabe, heraus zu finden, was sie will?
"Abgöttisch", "extreme Angst", "beim besten Willen" - wird Zeit, mal auf die Bremse zu treten. Liest sich alles, als seist Du eher so was wie ein freiwilliger Betreuer. Du solltest ihr dankbar sein, dass dieses Verhältnis zu ende ist. Man könnte fast mal fragen, wer da mehr von wem abhängig war. Und vielleicht hat sie dem Ganzen absichtlich den jetzigen Dreh gegeben, damit Ihr Euch mal von einander löst. So wie's war, tat das sicher keinem gut.
Nimm's an und lern, nicht mehr für sie, sondern für Dich zu sorgen!
"Wenn Du Dankbarkeit willst, dann kauf Dir einen Hund!" - Marcus Tullius Cicero

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