Hallo zusammen,
Der schlimmste Satz, den ich hier immer wieder lese, ist: "Ich liebe Dich einfach nicht" oder "Meine Gefühle reichen für eine dauerhafte Beziehung nicht aus." Beide Sätze wurden mir selbst erst vor zwei Wochen brieflich mitgeteilt. Seitdem - nichts mehr.
Ich bin Mitte Mai aus einer für mich intakten, seit 11 Monaten bestehenden Beziehung, für eine Woche allein in den (auch so geplanten) Urlaub gefahren. Es war zu diesem Zeitpunkt alles ok, wir haben sogar am Vorabend der Abreise noch sehr schön miteinander geschlafen. Während der Woche WhatsApp Kontakt, nicht berauschend gefühlslastig, aber auch nicht lieblos. Sie hat auch gerade wirklich viel Stress mit ihrer Tochter (sie ist alleinerziehend), dem Exmann (gemeinsames Sorgerecht) und ihren Eltern. Hatte nicht den Eindruck, dass ich in dem Sturm auch ein Teil sein könnte. Als ich dann eine Woche später nach Hause komme liegt in meiner Wohnung ein Brief, in welchem sie mit oben beschriebenen Worten mit mir Schluss macht. Seither existiere ich nur noch körperlich, ich raffe es einfach nicht, was da gerade passiert. Kontaktsperre besteht, ich hoffe wirklich, dass sie von selbst wieder zur Vernunft kommt. Ich verstehe mich super mit ihrer Tochter, wir haben gemeinsame Freunde, haben vor dem Urlaub nicht gestritten, es könnte also alles so schön sein. Wir sind allerdings charakterlich sehr verschieden, sie ist eher unterkühlt und tut sich sehr schwer damit ihre Gefühle zu zeigen oder mal was Liebes zu sagen, während ich hier genau andersrum gepolt bin (untypischer Mann

) und meine Gefühle gern zeige. Gut möglich, dass sie damit nicht gut umgehen kann. Sie zeigt es mir aber über andere Kanäle und das meine ich nicht nur in sexueller Hinsicht.
Sie reagiert jetzt allerdings bereits zum dritten Mal nach demselben Muster sich zu distanzieren und zurückzuziehen, nur, dass sie jetzt die Trennung tatsächlich ausgesprochen hat. Jedes Mal, wenn es in ihrem Leben so richtig eng wird (durch äußere Umstände, nicht wegen mir), distanziert sie sich sehr stark von mir und "macht zu" anstatt wahrzunehmen, dass sie da nicht alleine durch muss und ich für sie da sein kann. Auf Dauer ist das für mich nicht einfach, das ist mir bewusst, aber ich liebe sie halt ... und sie mich auch, davon bin ich felsenfest überzeugt, auch wenn sie es so drastisch anders formuliert und ich wohl ziemlich die Tatsachen verleugnend herüberkomme. Ich spüre vielmehr eine Riesenangst bei ihr, dieses Gefühl der Liebe wirklich zuzulassen, um nicht wieder enttäuscht zu werden. Alles Spekulation, ich weiss ...
Allerdings ... wenn sie sich jetzt melden würde wüsste ich nicht einmal, was ich sagen sollte. Jammern geht gar nicht, ich will kein Mitleid von ihr, sondern sie als Partnerin zurück, und Liebesschwüre helfen im Moment wahrscheinlich genauso wenig. Zu ner Beziehung gehören halt nun mal zwei und sie hat sich aktuell ja eindeutig ausgedrückt. Ich versuche also die Trennung als solche zu respektieren und setze darauf, dass sie irgendwann selbst einsieht, was ich ohnehin im Herzen fühle: dass wir zusammengehören.
Wenn ich nach meinem Tod im Jenseits mit der Möglichkeit, im Fegefeuer oder der Hölle zu landen, konfrontiert werden sollte kann ich dem Teufel nur antworten: dann mach mal, kenne ich alles schon ...
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird.
Aber eines kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es besser werden soll.