Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

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Ameliee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Ameliee » Mi 2. Aug 2017, 18:44

Bobby41 hat geschrieben:
Mi 2. Aug 2017, 16:56
Gerät man nach einer vorherigen Paarbeziehung in diese Schiene, dann war's das mit der romantischen Anziehung, und zwar nach meiner Erfahrung für immer.
Meiner Erfahrung nach nicht, also bei meinem letzten Ex-Freund war es genau anders. Wir hatten 3 Jahre sporadisch Kontakt, haben uns immer mal wieder gesehen, dann haben wir beide dasselbe Studium angefangen und haben uns jeden Tag gesehen, haben miteinander gelernt, Aufgaben gemacht und hatten wirklich mindestens 5 Tage die Woche Kontakt und haben da auch nicht nur über die Uni geredet, sondern jeder wusste eigentlich ALLES vom anderen, was so passiert, usw. Nach diesem Jahr hab ich mit diesem Studium wieder aufgehört und bin in eine andere Stadt gezogen und was war - 3 Monate später wollte er einen Neuanfang, da wollte ich dann aber nicht mehr. Und er war aber derjenige, der mich verlassen hat und ich bin ihm lange nachgelaufen, aber irgendwann wollte ich dann nicht mehr (das hat sich aber schon vor dem Jahr Freundschaft ergeben).

Also ich glaube nicht, dass es da eine Regel gibt, sondern dass es auf die Personen ankommt. Wenn da irgendwo noch Gefühle in der anderen Person sind, sind sie da, auch bei einer richtigen Freundschaft und es kann sein, dass diese wieder zum Vorschein kommen oder nicht.
Und wenn sie nicht mehr da sind, sind sie nicht mehr da, dann hilft aber auch keine Kontaktsperre, weil dann wird derjenige den anderen nicht vermissen.

Ameliee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Ameliee » Do 3. Aug 2017, 09:18

Wie gesagt, ich hab diese Erfahrung damit gemacht.
Und ob ein Neuanfang dazu führt, dass man danach wieder miteinander glücklich ist, weiß man ja nie, auch wenn man dazwischen nie befreundet war.

Ich habe eine gute Freundin, die war 4 Jahre mit ihrem Freund zusammen, dann haben sie sich getrennt und hatten jeder eine andere Beziehung, wenn auch nicht lange. Die Trennung war übrigens "einvernehmlich", also sie haben beide beschlossen, dass es so keinen Sinn mehr macht, weil sie beide unglücklich waren. Nach ca. einem Jahr Trennung sind sie dann wieder zusammengekommen, weil sie gesehen haben, dass es nicht an der Person lag, sondern an der Art, wie sie die Beziehung geführt haben. Mittlerweile sind sie jetzt wieder 7 Jahren zusammen.

Ich möchte damit ja nicht sagen, dass es eine "Regel" gibt, dass unter diesen und jenen Umständen der Partner, der den anderen verlassen hat, wieder zurückkommt. Was ich sagen möchte, ist eigentlich, dass es eben keine solche Regel gibt und zwar auch nicht dafür, dass, wenn dies und jenes der Fall ist, dann besteht auf keinen Fall mehr die Chance, dass man wieder zusammenkommt.
Ich denke, es kommt immer auf den Grund an, warum man sich trennt und die Tatsache, ob aus einer Freundschaft wieder eine Liebe bestehen kann oder nicht, kommt auf die zwei Menschen an.
Wenn ich nur mit meinem Ex befreundet bin, weil ich ihn wieder zurückhaben will, wird es einen innerlich auffressen. Ich für meinen Teil möchte aber mit meinem Ex befreundet sein, weil ich diesen Menschen in meinem Leben haben möchte, auch wenn wir nicht wieder zusammenkommen. Und ich denke, da liegt der Unterschied.
Und ich finde schon, dass es verschiedene Arten von Freunden gibt. Ich habe ein paar wenige "beste Freunde", die ich mehrmals pro Woche sehe oder zumindest mit ihnen schreibe oder telefoniere. Diesen Personen erzähle ich auch wirklich ALLES, was so in meinem Leben passiert, egal ob es etwas Wichtiges ist oder nicht. Es gibt aber auch viele Leute in meinem Leben, die auch die wichtigsten Dinge mitbekommen, wenn also etwas Größeres geschieht, die ich aber selten sehe und auch nur ab und zu mit ihnen schreibe oder telefoniere. Trotzdem bezeichne ich diese Menschen als Freunde. Weil sie auch Leute sind, bei denen ich weiß, dass sie für mich da sind, wenn ich sie brauche, auch wenn ich sie nicht wöchentlich sehe.
Und genau zu dieser Kategorie würde ich einen Ex-Freund zählen wollen. Aber ja, das ist eben meine Ansicht und meine Meinung.

Dass zwei Menschen nach einer Trennung einen Neuanfang starten und dann all die alten Probleme beseitigen und in den Griff bekommen können und ihr Leben danach glücklich gemeinsam verbringen, ist wahrscheinlich mit einem Einhorn zu vergleichen.
Deswegen ist es wichtig, nicht darauf zu warten, dieses Einhorn zu finden und alles dafür zu tun, um es zu sehen. Aber man kann sich wünschen, es zu finden und die Voraussetzungen schaffen, damit das möglich wäre.
Und diese Voraussetzung ist - meiner Meinung nach - bei den meisten von uns, sich selbst ein glückliches Leben zu schaffen, an den Dingen zu arbeiten, die man während der Beziehung "falsch" gemacht hat, usw.

Annabel Lee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Do 3. Aug 2017, 13:23

Hallo zusammen,

hm, ich denke diese ganze Freundschaftsdiskussion kommt hier langsam ein bisschen vom Thema ab. Danke für den Hinweis, aber im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich in diese Richtung bewege. Wie das bei der Bekannten von der Bekannten war ist auch ziemlich egal eigentlich ;) .

Bei mir läuft weiter alle gut, Morgen buchen meine Freundin und ich endlich unseren Flug nach Thailand; ich lese viel über Persönlichkeitsentwicklung und habe das Gefühl ein paar Konflikte in meinem Kopf schon aufgelöst zu haben; koche wieder mehr und tue mir sonst auch viel Gutes.

Mr.Ex und ich machen im Moment so viele Fortschritte mit unserer Firma, dass wir erstens sehr viel Kontakt haben und uns zweitens auch zeitweise sehr euphorisch fühlen, da wir die letzten zwei Jahre auf diese Erfolge hingearbeitet haben. Vorhin (bei uns schon früher Abend, da Zeitverschiebung) ist er vorbeigekommen, um ein paar Sachen für ein Arbeitsprojekt abzuholen und ein wichtiges Meeting, zu dem er Morgen geht, zu besprechen. Er hat ein Bier mitgebracht und wir haben alles Arbeitstechnische besprochen. Dann hat er sich noch auf die Sofalehne ganz nah an mich herangesetzt und mir ein (leicht unbeholfenes ;) ) Kompliment gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass er versucht hat Körperkontakt herzustellen, aber dass das vielleicht auch noch ein bisschen zu früh ist. Als er gegangen ist, hat er mich an der Taille berührt und gemeint, dass es schön war hier zu sein. Gestern am Telefon hat er auch zum ersten Mal wieder meinen Kosenamen benutzt (ich hatte ihm nach der Trennung gesagt, dass er den jetzt wohl nicht mehr verwenden kann). Also, da läuft auch erstmal alles 8-) Ich habe das Gefühl, dass dadurch, dass wir im Moment gezwungenermaßen soviel Kontakt haben, alles ein bisschen zu schnell geht. Daher erwarte ich in Kürze eine Art Rückzug, aber man wird ja sehen.

Liebe Grüße,

Annabel Lee

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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Do 3. Aug 2017, 17:45

Amelie,

weisst du, das mit der Freundschaft hoert sich fuer mich auch schwierig an. Aber ich bin nicht du und ich bin nicht in deiner Beziehung gewesen. Deswegen kann ich mir da auch nicht so die Gedanken machen oder mich hineinversetzen denke ich. Wenn es sich richtig anfuehlt, dann mach es. Aber pass auf, dass es dich nicht davon abhaelt dein eigenes Leben so zu gestalten, wie du es willst. Raeum deinem Ex seinen Platz in deinem Leben ein, aber guck auch, dass noch Platz fuer vielleicht jemand Neuen ist. Geh mal auf ein paar Dates und flirte ein bisschen, nur so zum Spass.

Liebe Gruesse,

Annabel Lee

Ameliee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Ameliee » Fr 4. Aug 2017, 07:44

Das hört sich alles echt gut an, Annabel, das freut mich wirklich zu hören! :)
Auch dass ihr mit eurer Firma so viel Erfolg habt gerade ist echt toll, das würden viele nach einer Trennung sicher auch nicht so gut hinbekommen.
Annabel Lee hat geschrieben:
Do 3. Aug 2017, 17:45
weisst du, das mit der Freundschaft hoert sich fuer mich auch schwierig an. Aber ich bin nicht du und ich bin nicht in deiner Beziehung gewesen. Deswegen kann ich mir da auch nicht so die Gedanken machen oder mich hineinversetzen denke ich. Wenn es sich richtig anfuehlt, dann mach es. Aber pass auf, dass es dich nicht davon abhaelt dein eigenes Leben so zu gestalten, wie du es willst. Raeum deinem Ex seinen Platz in deinem Leben ein, aber guck auch, dass noch Platz fuer vielleicht jemand Neuen ist. Geh mal auf ein paar Dates und flirte ein bisschen, nur so zum Spass.
Momentan hat sicher noch niemand Neues Platz in meinem Leben. Das möchte ich auch einfach gar nicht. Ich weiß, dass ich noch nicht so weit bin. Ich habe eben lange alles von anderen - vor allem von meinem Ex - abhängig gemacht und deswegen ist es für mich jetzt erstmal sehr wichtig, ein unabhängiges Leben aufzubauen. Weil ich immer noch diese Abhängigkeit sehe, auch von Freunden - für mich ist es immer ein halber Weltuntergang, wenn ich mir mit Freunden etwas ausmache und das wird dann doch nichts, weil die Freundin krank wurde oder was auch immer. Und so lange das so ist, würde ich auch mit keinem anderen Mann eine Beziehung führen können, glaube ich. Weil kein anderer Mensch für mein Glück verantwortlich sein darf.
Deswegen habe ich auch schon oft den Gedanken gehabt, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass er eine andere Freundin hat jetzt. Wenn wir jetzt beide Single wären, würden wir uns sicher oft treffen, gemeinsam mit Freunden Dinge unternehmen und ich glaube, dass dann auch mehr zwischen uns laufen würde und das wäre auf jeden Fall nicht gut. Weil ich wie gesagt, noch nicht so "stark" bin, dass ich all die Dinge, die ich jetzt in den letzten Wochen und Monaten "gelernt" habe, nicht wieder aufgeben würde, weil es einfacher ist.

Ich bin gerade dabei, mein Leben so zu gestalten, wie ich es will, was mir aber sehr schwer fällt, weil ich in vielen Dingen gar nicht weiß, wie das aussehen soll.
Er hat seinen Platz, momentan ist das ein sehr kleiner, aber das muss auch so sein, sonst würde mich das wieder in meiner Entwicklung beeinflussen.

Das witzigste an dieser ganzen Sache ist, dass ich hier oder auch mit Freunden so schlau und positiv reden kann, aber wenn ich dann wieder alleine zu Hause sitze, kommen wieder diese ganzen "Warum?"-Fragen. Warum musste das alles so kommen? Warum kann er nicht einfach wieder zurückkommen? All diese bescheuerten Fragen, auf die es keine Antworten gibt.
Diese Woche beschäftigen sie mich leider wieder sehr stark. Aber wird auch nur eine Phase sein - hoffentlich ;)

Annabel Lee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Mo 7. Aug 2017, 14:25

Hallo Amelie,

das hört sich doch sehr positiv an. Sich selbst zu lieben ist sehr wichtig und für mich einer der Hauptgründe, warum meine Beziehung nicht mehr funktioniert hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich mich selbst so verloren habe, aber es fühlt sich so gut an, wieder auf mich selbst zu hören. Als Beispiel hat mich kurz nach der Trennung jemand in der U-Bahn angesprochen, der sein Englisch verbessern wollte und mich nach Tipps gefragt hat. Wir haben die ganze Zeit in der hiesigen Landessprache gesprochen und als er mich gefragt hat, wie lange ich schon hier bin; ist mir aufgefallen, dass es mir unangenehm ist, wie lange ich schon hier bin und wie mittelmäßig dafür meine Sprachkenntnisse sind. Das passt nicht in mein Selbstbild, denn ich sehe mich als weltoffenen, kultur- und sprachliebenden Menschen. Ich wollte schon lange meine Sprachkenntnisse aufbessern und hab es einfach nicht getan. Und dieses Gefühl in dem Gespräch hat mich realisieren lassen, dass ich nicht kongruent mit meiner Persönlichkeit handele. Am nächsten Tag habe ich dann eine Sprachlehrerin angeheuert, die mich jetzt zweimal die Woche unterrichtet und das fühlt sich sehr gut an. Man muss lernen besser auf sich zu hören.

Du schreibst, dass du dich viel mit dem Warum beschäftigst. Ich denke, dass das gut ist; ich habe das auch viel getan. Aber jetzt, gut 5 Wochen nach der Trennung, habe ich meine Antworten darauf gefunden. Zumindest in dem Ausmaß, dass ich denke, ich kann damit arbeiten. Wenn du immer noch in dieser Gedankenspirale hängst, dann musst du dich mal fragen, warum du darauf noch keine Antwort gefunden hast. Vielleicht musst du anders fragen. Wenn du glaubst, du weißt, was schief lief, dann ist das gut. Dann kannst du dir verzeihen, dass du ein paar bescheuerte Sachen gemacht hast, dein Krönchen richten und schauen, was du für dich ändern willst. Ich mein, du fragst dich, warum er nicht einfach zurückkommen kann. Aber er hat ja Schluss gemacht, weil die Beziehung für ihn nicht funktioniert hat und du sagst selbst, dass es momentan auch gar nicht funktionieren könnte, weil die Probleme noch da sind (wenn auch auf dem Weg der Besserung). Also, hör auf dich, das muss nicht gleich die große Offenbarung sein. Hör auf die kleinen Dinge, was tut dir gut, was macht dir Spaß, wo kannst du dich erfolgreich fühlen.

Liebe Grüße,

Annabel Lee

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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Mi 9. Aug 2017, 07:59

Hallo zusammen,

puh, heute bin ich wieder ein bisschen durcheinander. Heute Morgen hat mein Ex gefragt, ob er mich anrufen kann und dann haben wir 20 Minuten gequatscht. Er hat mir von den Fortschritten eines neuen Arbeitsprojektes erzählt, und dass er aufgeregt ist, dass jetzt bald der Prototyp produziert wird etc.

Später hat er mir getextet, ob er mir ein Stück Kuchen vorbeibringen soll. Ich hatte ihm vor ein paar Tagen einen Gefallen getan und wir hatten schon Witze darüber gemacht was er dafür als Gegenleistung macht. Naja, heute war er bei Freunden, die eine Bäckerei besitzen, und hat gefragt, ob er mich mit einem Stück Kuchen "bezahlen" könnte. Ich hatte Coldplay an, als er vorbei kam. Das war vielleicht ein bisschen zu emotionale Musik. Jedenfalls war die Stimmung irgendwie emotional. Nach Kuchen und einem Kaffee meinte er, er würde gerne länger bleiben, aber wahrscheinlich wär es besser wenn er jetzt ginge. Er ist dann noch ein bisschen geblieben. Dann kam echt ne richtige Schnulze von Coldplay (The One I Love) und dann meinte er, er müsste jetzt echt gehen, sonst würde er noch mit mir tanzen. Ich habe dann einen Insider-Witz über sein Tanzkönnen gemacht, weil ich die emotional geladene Stimmung auflockern wollte. Hab nämlich gemerkt, wie mir fast schon Pipi aus den Augen kam :shock: .

Naja, nachdem er raus ist, hab ich kurz ein paar aufgewühlte Tränchen runterlaufen lassen, weggewischt und wollte gerade weiterarbeiten, da kam ein Anruf, und er meinte ob ich mit ihm Mittagessen gehen wollte, alleine Essen wär blöd. Also waren wir noch Mittagessen. Die Stimmung war lockerer, wir haben uns gut unterhalten (über Arbeitskollegen etc.), aber nicht geflirtet. Kurz danach hat er mit noch geschrieben, dass es schön war. Ich hab dann noch kurz geschrieben, dass es immer nett ist, über Arbeitskollegen zu quatschen und indisches Essen zu essen. Und er hat noch eine sexuelle Anspielung mit Grinse-Smiley zurückgeschickt.

Ja, so ist es im Moment. Er hat vor ein paar Tagen angefangen, mit mir zu Flirten. z.B. meinte ich am Montag wir müssten anfangen, Rechnungen zu sammeln (aus Steuergründen für die Firma) und er meinte, dann sollten wir auf Dates in teure Restaurants gehen. Sonst macht er auch mal sexuelle Kommentare, ich kann da noch nicht so locker darauf reagieren, wie ich das gerne hätte, aber wird schon werden. Naja, ich habe das Gefühl, dass er auch im Moment ein bisschen verwirrt ist, was er will. Einerseits will er keine Beziehung mit mir, andererseits merkt er, dass er sich zu mir hingezogen fühlt und ich viel positiver eingestellt bin. Aber ich kann natürlich nicht in seinen Kopf gucken und werde mir deswegen auch nicht so eine Birne machen. Ich würde mal sagen, läuft. :D Das Mittagessen war das erste Mal, dass wir uns außerhalb meiner Wohnung (unserer alten gemeinsamen Wohnung mit Büro) getroffen haben.

Ameliee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Ameliee » Fr 11. Aug 2017, 19:38

Annabel Lee hat geschrieben:
Mo 7. Aug 2017, 14:25
[...] das hört sich doch sehr positiv an. Sich selbst zu lieben ist sehr wichtig und für mich einer der Hauptgründe, warum meine Beziehung nicht mehr funktioniert hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich mich selbst so verloren habe, aber es fühlt sich so gut an, wieder auf mich selbst zu hören. Als Beispiel hat mich kurz nach der Trennung jemand in der U-Bahn angesprochen, der sein Englisch verbessern wollte und mich nach Tipps gefragt hat. Wir haben die ganze Zeit in der hiesigen Landessprache gesprochen und als er mich gefragt hat, wie lange ich schon hier bin; ist mir aufgefallen, dass es mir unangenehm ist, wie lange ich schon hier bin und wie mittelmäßig dafür meine Sprachkenntnisse sind. Das passt nicht in mein Selbstbild, denn ich sehe mich als weltoffenen, kultur- und sprachliebenden Menschen. Ich wollte schon lange meine Sprachkenntnisse aufbessern und hab es einfach nicht getan. Und dieses Gefühl in dem Gespräch hat mich realisieren lassen, dass ich nicht kongruent mit meiner Persönlichkeit handele. Am nächsten Tag habe ich dann eine Sprachlehrerin angeheuert, die mich jetzt zweimal die Woche unterrichtet und das fühlt sich sehr gut an. Man muss lernen besser auf sich zu hören.
Ich verstehe dich so gut!
Ich kann auch nicht sagen, warum ich mich selbst verloren habe. Ich kann auch gar nicht sagen, WANN ich mich selbst verloren habe. Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten natürlich viel mit dem Thema beschäftigt, weil wie du schon sagst, ich bin mir auch sehr sicher, dass daran meine Beziehung zerbrochen ist. Denn wie kann einen jemand lieben, wenn man sich selbst nicht liebt?
Ich habe daher sehr viel nachgedacht, woher das kommt, dass ich mich selbst nicht liebe, aber ich bin noch nicht auf den Grund gekommen. Weil ich wie gesagt nicht einmal sagen kann, wann das angefangen hat. Ich kann nur sagen, dass ich mich nicht wirklich an eine Zeit erinnern kann, über die ich sagen kann "Ja, damals war ich mit mir selbst glücklich." Sicher gab es immer mal wieder Phasen, in denen ich zufrieden war, aber eben auch immer wieder Phasen, in denen es ganz und gar nicht so war. Und das unabhängig davon, ob ich in einer Beziehung war oder nicht.
Zum Beispiel zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Ex-Freund kennengelernt habe, würde ich sagen, dass ich ganz glücklich mit mir selbst war. Ich hatte damals mein Masterstudium angefangen und bin dazu quasi wieder in die Stadt zurückgekommen, aus der ich komme (meinen Bachelor habe ich nämlich in einer anderen Stadt gemacht) und habe dort sehr schnell Anschluss im Studium gefunden, etc. Aber die Beziehung konnte eben auch nicht helfen, dass ich trotzdem wieder in diese Phase kam, in der ich mich selbst nicht geliebt habe.

Mittlerweile ist es zumindest so, dass ich ganz gut alleine zurecht komme. Ich weiß nicht, ob ich das in diesem Beitrag schon einmal erwähnt habe, aber ich hatte jahrelang große Probleme mit dem Allein-Sein, also wirklich, wenn ich alleine in der Wohnung war. Und das ist jetzt viel besser. Ich habe eine eigene Wohnung, lebe also das erste Mal ganz alleine. Ich unternehme zwar sehr viel mit Freunden und meiner Familie, aber das ist etwas, das mich auch glücklich macht. Und früher habe ich das oft einfach nur als "Flucht" genutzt, aber jetzt genieße ich die Zeit, die ich mit anderen Leuten verbringe und bin aber dann auch gerne wieder mal einen Abend alleine - so wie heute :)

Aber das was du schreibst, dass du die Dinge jetzt in die Hand nimmst und aktiv etwas ändern möchtest - dazu habe ich leider überhaupt keine Motivation. Du schreibst "Man muss lernen besser auf sich zu hören." - ich glaube, da liegt mein Problem, dass ich einfach nicht weiß, wie ich am besten in mich selbst hineinhöre und herausfinde, was ich wirklich will.
Ja, ich beschäftige mich viel mit dem "Warum?". Ich glaube auch, dass ich meine Antwort gefunden habe und ich habe auch schon mit ihm darüber gesprochen und er gibt mir eigentlich auch recht. Trotzdem oder gerade deswegen fällt es mir aber schwer, das zu akzeptieren, weil man an diesen Dingen arbeiten könnte. Und ich mache das ja auch, weil ich es ja auch für mich mache, weil es für mich wichtig ist, mich selbst zu lieben. Aber ich kann dadurch einfach nicht loslassen von der Vorstellung, dass es dann mit uns wieder funktionieren könnte und stehe mir hier selbst sehr im Weg.


Das mit deinem Ex-Freund hört sich sehr gut an, finde ich.
Ich verstehe, dass du durcheinander bist. Man würde gerne wissen, wie es weitergeht, was die Zukunft bringt, etc., ob man auf dem richtigen Weg ist, ob es zu schnell geht oder zu langsam, ...
Aber ich glaube du hast da einen guten Weg gefunden, auf dich selbst zu hören und wenn du mit dir selbst zufrieden ist, kann es nur funktionieren, egal wie es mit euch beiden "ausgeht".

Bei mir ist alles noch beim alten. Ich habe diese Woche Urlaub und war mit meinem Vater 3 Tage wandern - das ist zum Beispiel etwas, das ich gerade für mich entdeckt habe, was mir auch richtig gut tut! Mit meinem Ex-Freund habe ich dann gestern wieder bei unserem Computerspiel weitergespielt. Er hat dann gefragt, wie das Wandern war (weil ich ihm erzählt habe, dass ich das mache, weil ich deswegen nicht früher Zeit hatte diese Woche) und wie es mir geht - das war überraschend, das hat er sonst eigentlich nie gemacht. Aber sonst haben wir nicht viel anderes geredet.
Es ist komisch - ich finde das Spielen an sich echt toll, es macht Spaß und es ist so schön, wenn mal nicht diese Negativität in jedem Kontakt von uns steckt. Aber ich habe dann immer das Gefühl, dass es mir nicht reicht, auch eine Freundschaft stelle ich mir anders vor.
Deswegen bewundere ich dich hier so, Annabel, wie du beschreibst, was zwischen dir und deinem Ex-Freund ist, vor allem auch mit eurer gemeinsamen Firma, dass du dann trotzdem so "cool" bist und dich wieder auf dich konzentrierst. Obwohl es bei mir so viel länger aus ist, bist du schon viel viel weiter als ich! ;)

Annabel Lee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Do 17. Aug 2017, 06:40

So, ich meld mich mal wieder.

Eigentlich hat sich nicht viel geändert, alles läuft ganz gut. In einer guten Woche geht's endlich nach Thailand, ich freu mich schon. Nach dem Urlaub werde ich mich endlich um einen Mitbewohner kümmern. Auf Dauer ist meine Wohnung zu teuer, um sie alleine zu halten. So richtig lust auf einen Mitbewohner habe ich nicht und auch schon überlegt, auszuziehen. Aber ich liebe diese Wohnung. Mal schauen, ich muss da wohl noch an meiner Einstellung arbeiten, dass es sich nicht anfühlt als würd jemand, in mein Leben eindringen. Sondern, dass es auch eine Bereicherung sein kann, wenn man jemanden um sich hat.

Mit meinem Ex läufts gut, denke ich. Ende letzter Woche haben wir einmal miteinander geschlafen. Er wollte das vorher schon, ich hatte das aber erstmal abgeblockt und gesagt, ich will nicht irgendwas überstürzt tun, was ich später bereue. Hab dann aber irgendwie gemerkt, dass ich es auch will. War auch sehr schön. Und ich hatte vorher Schiss, dass es mich emotional aufwühlt oder zurückwirft, aber hat es gar nicht. Es war fast ein bisschen Therapie. Naja, am nächsten Tag meinte er, wir sind irgendwie ein besseres Paar, jetzt wo wir kein Paar sind. Aber auch, dass wir das nicht zu oft wiederholen sollten. Seitdem flirtet er weiter mit mir, teilweise sehr sexuell, aber ich bin da jetzt relativ entspannt.

Unser Umgang wird immer lockerer und es fühlt sich eigentlich nicht mehr komisch an. Ich war das erste Mal in seiner neuen Wohnung, weil ich ihm bei einem neuen Projekt, in das ich eigentlich nicht involviert bin, geholfen habe. Er hat sich bedankt, dass ich ihn motiviere. Außerdem hat er sich ein neues Fahrrad gekauft und als er wegen der Arbeit hier war, meinte er, ich soll es mal ausprobieren. Vorher hatte er mir getextet, dass ich das Schloss an meinem Fahrrad endlich knacken soll (habe das seit nem Jahr nicht mehr benutzt und den Schlüssel verloren). Gestern Abend um halb 9 hat er mir getextet, ob ich schon zu Abend gegessen hätte, er wollte unbedingt einen Burger. Ich hatte aber schon zu Abend gegessen und habe abgesagt.

Tja, ich bin also guter Dinge. Manchmal geht in meinem Kopf kurzzeitig noch alles durch und ich denke daran, wie sehr es weh tun wird, wenn es nix mit uns wird. Aber um ehrlich zu sein, ist das natürlich albern. Es ist ja nie alles sicher. No risk, no life. Wenn man jemand Neues datet, kanns auch schief gehen. Und irgendwie ist es auch schön und aufregend, wenn man den anderen nicht sicher hat und nicht weiß wie er reagiert, alles zwanglos ist und man sich irgendwie auch neu entdeckt. Und ich glaube, dass Bereuen, dass man etwas nicht versucht hat, schlimmer ist als die Verletzung falls es nicht klappt.

Liebe Grüße,

Annabel Lee

Annabel Lee
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Re: Mein Ex, das Gute, die Scheiße und Ich ;)

Beitrag von Annabel Lee » Do 17. Aug 2017, 06:40

doppelt

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