
Zunächst mal muss ich sagen, dass ich es super finde, dass es eine Plattform gibt, in der 'Leidende' ihren Kummer von der Seele reden, aber auch Rat einholen können! Großes Lob von daher!

Leider muss ich sagen, dass ich ebenfalls zu dieser Gruppe gehöre. Allerdings ist die Situation mit keinem meiner Vorposter vergleichbar, deswegen starte ich noch mal einen Beitrag (Habe versucht, mich kurz zu fassen, klappte aber nur bedingt

-- Der Anfang --
Vor jetzt knapp 1,5 Jahren habe ich über den Freundeskreis ein Mädchen kennengelernt, das mich total vom Hocker gehauen hat. Das wundervollste Geschöpf, das mir je über den Weg lief. Da ich vorher eher "Lebemann" war, durfte ich sowas zum ersten Mal erleben. Von da an hatte ich nur noch ein Ziel... Da sie in einer unglücklichen Beziehung steckte, war nur ganz langsame, vorsichtige Annäherung möglich. Mit viel positivem Denken, Handeln und viel Geduld gewann ich sie in der Tat für mich, so dass sie ihre (eh unglückliche Beziehung) beendete und wir von da an zusammen waren. Daraufhin folgten die besten Wochen meines Lebens. Permanent aufgeregt und glücklich. Sowas kannte ich "Lebemann" ja schließlich gar nicht. Ich habe Ihr hier und da mal eine kleine Freude gemacht, mit ihr Dinge unternommen, sie vor Freude Tränen in dern Augen gehabt. Für sie war das ebenfalls neu, hatte sie doch im Vorfeld eher enttäuschende Beziehungen. Es war einfach perfekt...
-- Der Bruch --
So kitschig das alles klingt: Das alles war echt zu gut, um wahr zu sein. Nach ein paar Wochen / Monaten ist etwas in mir passiert, was ich selber inzwischen nicht mehr verstehe... Vielleicht traute ich der Sache nicht, vielleicht wollte ich mir meine Gefühle nicht eingestehen... Ich weiß es wirklich nicht... Aber ich begann, die Frau, doch bisher das Größte für mich war, mit anderen Augen zu sehen. Zog mich zurück, bremste sie emotional permanent aus. Meldete mich seltener bei ihr... Die Beziehung bestand weiterhin. Aber es war ein Bruch drinnen, der dazu führte, dass ich ihr nicht mehr die Zuneigung, die Sicherheit gab, die sie brauchte. Ich hingegen fühlte mich unter Druck gesetzt, hatte immer wieder das Gefühl, Zeit mir ihr verbringen zu müssen... Ich brachte nie ein "Hab Dich gern", "Freue mich auch Dich" oder so raus. Sie hat mich immer wieder mal darauf hingewiesen, aber ich hab's nicht in den Griff bekommen. Ich verdrängte einfach alles permanent. Bitte versteht mich nicht falsch - es gab weiterhin schöne Momente. Aber der Frust bei mir bzw. die Enttäuschung bei ihr überwogen...
-- Die Trennung --
Irgendwann beendete sie die Beziehung. Ich kann sie im Nachhinein so gut verstehen... Schließlich habe ich sie monatelang immer und immer wieder enttäuscht... Aber das Schlimmste: Ich habe mich im Trennungsgespräch von meiner kühlsten Seite gezeigt. Ich könnte inzwischen selber heulen, wenn ich daran denke... Ich muss ihr echt das Gefühl gegeben haben, dass sie rein gar nicht bedeutet. Scheinbar habe ich mir das auch selber eingeredet.
-- Die Läuterung --
Tja - Ein paar Wochen später ereilte es mich dann wie ein Hammerschlag. Mir wurde alles bewusst. Was ich für Mist gebaut habe, was ich kaputt gemacht habe. Und vor allem auch, was ich ihr antat. Ich versuchte es mit Briefen, Nachrichten etc (wobei ich mir schon Mühe gab, nicht zu "stalken, sondern ein gesundes Maß zu wahren). Glaube, ich war noch nie so ehrlich. Ich wusste auch damals, dass man es mit dem Kontakt nicht übertreiben sollte. Aber das Problem, das zur Trennung führte, war ja, dass von mir NIE Engagement kam. Ich wollte beweisen, dass sich das geändert hat. Aber sie wollte nicht mehr. Konnte ich ihr nicht verübeln...
-- Die letzten 6 Monate --
Nun sind wir fast so lange auseinander, wie wir zusammen waren. Ich selbst habe viel unternommen, habe natürlich auch ab und zu mal Frauen getroffen. Aber sie stand dabei immer im Vordergrund. Wenn ich eine Andere traf, dachte ich an sie... Glücklicherweise habe ich es geschafft, dass immer Kontakt da war. Wir schrieben uns SMS, unternahmen sogar (selten) mal eine Kleinigkeit zusammen usw... In mir wuchs die Hoffnung, dass es den Weg zurück doch noch gab. Aber ich traute mich nicht... Hatte sie doch zuvor gesagt, sie könne nicht mehr zurück. Außerdem dachte ich mir immer wieder "Lass sie in Ruhe, hast renug angerichtet"... Deswegen tat ich den finalen Schritt nie mehr in dieser Zeit.
--Nie ohne sie --
Vorletztes Wochenende traf ich wieder eine andere Frau. Man sagt sich ja auch, dass es weitergehen muss. Das war auch ganz nett. Aber nach einer Weile hielt ich's dann nicht mehr aus und brach das ab. Denke, da "knallte die Sicherung dann endgültig durch". Jetzt wollte ich es noch mal versuchen. Wenn ich (als vorheriger Lebemann) jemanden so lange nicht vergessen kann, mir andere Frauen nach wie vor keinen Spaß machen... Wenn der Kontakt trotz Trennung ein halbes Jahr hält... Das ist mehr. Und ich würde alles tun, um sie mir zurück zu holen. Klar braucht es viel Geduld, Mühe und Liebe, um einstiges Vertrauen wieder aufzubauen. Aber ich wollte es unbedingt versuchen. Wenn ich etwas will, dann das. die Chancen standen gar nicht so schlecht, da sie vor einigen Wochen noch sagte, sie hätte nichts Neues.
-- Der Eklat --
Das alles erwähnte beiläufig einem Kumpel gegenüber meinen Plan. Dann passierte das, was mich total aus der Bahn warf... Sie trifft seit 2 Wochen einen entfernten Bekannten von ihm. Der wohl in der Tat auch alles geben würde und grundsätzlich gute Chancen bei Frauen hätte. Das hat mich leider total überfordert. Ich schrieb ihr freundlich, dass ich das gehört hätte und den Kontakt lieber abbrechen würde, da ich das unter diesen Umständen nicht könne. Das war natürlich blöd und unüberlegt. Ging mich ja nichts an... Auch ich habe Frauen getroffen (nur, dass es bei mir nichts bedeutet hat bzw. mir verdeutlich hat, dass ich SIE wieder will).
Sie war dementsprechend sauer... Leider eskalierte die Situation dann... Es verselbstständigte sich, wie es eben so oft ist, wenn Emotionen im Spiel sind. In beide Richtungen wurde getratscht... Scheinbar wurde der "Neue" auch mit Informationen versorgt. Sie war in jedem Fall stinkesauer. Ich sah meinen Fehler ein und bat immer und immer wieder um ein Telefonat, um erklären zu dürfen, warum ich überreagierte: Nämlich weil ich sie in den letzten Monaten nie wirklich vergessen konnte, ich kürzlich sogar Pläne geschmiedet hatte usw...
-- Aussprache --
Gestern "durfte" ich sie dann endlich anrufen. Mir fiel das echt nicht leicht. Ich redete in einer Tour, um nichts zu vergessen und zum Teil vermutlich auch ganz schönen Müll zusammen. Aber ich glaube, dass ich vermitteln konnte, warum ich mich eingemischt habe, wie es mir in den letzten Monaten bzgl. ihrer Person erging, dass ich aus Angst zögerte, wieder den "Angriff" zu starten, aber dass ich im Grunde so weit war. Dass ich ein halbes Jahr hatte, um darüber nachzudenken, was schief lief, was ich falsch gemacht habe und dass ich SIE will. Ich glaube, es kam trotz meines Monolog-Stils einigermaßen an. Ihre Reaktionen:
-Sie bedankte sich leicht spöttisch für "das Wort zum Sonntag"
-Sie sagte noch immer leicht säuerlich, nächstes Mal solle ich anrufen, wenn ich eine Frage habe und nicht irgendnen Mist schreiben, weil mir jemand was erzählt hat...
-Ich meinte, wenn sie doch merkt, sie würde mich gerne wieder treffen, soll sie nicht versäumen, mich anzurufen. Dann könnten wir mal spazieren gehen oder so. Darauf antwortete sie, dass das wegen allem was jetzt gerade so abging im Moment keine gute Idee ist. (Ratinonal gesehen hat sie ja Recht...)
-Wenn man etwas positives rausziehen kann, dann, dass sie sagte, sie hätte nichts festes, sondern "trifft nur jemanden"
-- Was nun? --
Die Frage ist... Wie verfahre ich weiter? Ich habe es nach einem ersten Abblitzen damals nach der Trennung geschaft, permanenten SMS-Kontakt aufzubauen... Mal was mit ihr zu machen... Das könnte schon heißen, dass sie noch was für mich empfindet. Aber ich habe sie damals sehr enttäuscht. Deswegen bräuchte so etwas wohl viel Zeit und Geduld. Das fällt echt richtig schwer unter der Prämisse, dass da ein anderer mitmischt und scheinbar derzeit alles gibt...
Ich werde nochwahnsinnig. Lasse ich sie eine Weile in Ruhe? Melde ich mich mal in ein paar Tagen und frage einfach nur, wie es geht? Oder frage doch immer mal wieder locker nach nem unverbindlichen Treffen? Eigentlich sagt man ja, man soll dem anderen Zeit lassen. Stimmt auch. Nur war in unserer Beziehung das Problem, dass ich mich ab Zeitpunkt x eben nie engagiert habe. Vielleicht sollte ich deswegen zeigen, dass das jetzt nicht nur eine Panikreaktion / Eintagsfliege war, sondern ich das alles so meine, wie ich es sage? Ich werde noch bescheuert...
Nach einem halben Jahr trotz anderer Frauen konnte ich sie nicht vergessen. Das muss doch was bedeuten.. Da wir immer KOntakt hatten, würde ja die Kontaktsperre Sinn ergeben. Aber ich hätte unglaublich Angst, dass sie jetzt ein halbes Jahr nach Ende demjenigen, den sie lt. eigener Aussage "nur trifft" eben doch die Chance gibt...

Zusammenfassung:
-Beide Seiten unglaublich Verliebt
-Tolle Beziehung
-Durch Ignoranz meinerseits vergrault
-Danach versucht, sie wiederzubekommen
-Abgeblitzt (Zu sehr enttäuscht)
-Geschafft, permanenten Kontakt aufzubauen
-Pläne geschmiedet, Ihr Vertrauen langsam zurückzugewinnen
-Erfahren, dass da jemand anders ist
-Etwas abgetickt
-Am Telefon erklärt, dass ich sie nie vergessen habe
-UND NUN??? Was meint Ihr?

LG,
C