Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
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FallenOne91
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Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Beitrag von FallenOne91 » Mi 4. Mär 2015, 21:30

Kurzfassung
Ich denke meine Wand aus Text (s.u.) wird den oder die Ein oder Andere/n abschrecken, daher versuche ich mich nochmal kurz zu fassen:

Vor knapp vier Monaten habe ich mich von meine Freundin getrennt, wir waren 2 1/2 Jahre zusammen. Es gab zwischen uns Probleme, die immer mal wieder hoch gekommen sind, sodass ich es zum Schluss nicht mehr ausgehalten habe. Nach diesem Schritt ging es mir besser und ich habe mich irgendwie befreit gefühlt, außerdem war ich sehr davon überzeugt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Sie hat darunter allerdings sehr gelitten, noch lange versucht um mich zu kämpfen, mir immer mal wieder geschrieben und Geschenke gemacht. Während der ganzen Zeit war ich mir allerdings immer noch sehr sicher. Ein Grund hierfür war die Angst, dass wir uns zu Beginn zwar zusammenreißen und es wieder schön ist, irgendwann aber alles wieder so wird da man sich auf Dauer meiner Meinung nach nicht "verstellen" kann und es genau so schon mehrmals während der Beziehung gekommen war.

Unser letzter Kontak liegt ziemlich genau 2 Monate zurück. Und in den letzten Tagen vermisse ich sie plötzlich immer mehr, denke sehr häufig an sie, gucke mir alte Bilder an und bin generell traurig, dass all die schönen Dinge die wir erlebt haben nie mehr so sein werden. Ich weiß dass die alten Probleme wahrscheinlich immer noch da sein werden, diese werden aber immer mehr von den schönen und positiven Dingen verdrängt.

Plötzlich zweifel ich an meiner Entscheidung und frage mich, ob ich mir nicht doch nochmal mehr Mühe hätte geben sollen und ob wir dass nicht doch irgendwie hätten hinbekommen können. Und das obwohl ich mir so sicher war und es mir gut damit ging.
Ich überlege ständig ob ich ihr nicht schreiben soll, bin aber nicht sicher zu welchem Zweck. Denn selbst wenn sie immer noch wollen würde, habe ich immer noch meine oben beschriebene Angst. Sprich ich kann nicht mal sagen, ob ich es tatsächlich nochmal versuchen wollte. Trotzdem geht es mir momentan schlecht damit und die Sehnsucht wir größer. Aber mich jetzt wieder zu melden und ihr vielleicht falsche Hoffnungen zu machen wäre doch einfach nur rücksichtslos?!

Hat jemand einen Rat für mich, wie ich mir meiner Gefühle vielleicht erstmal bewusst werden kann? Oder generell wie man mit sowas umgehen kann? Ist das nur eine Phase, die wieder vorbei geht?
Ich war mir vorher echt sicher und so lange Zeit danach kommen mir plötzlich Zweifel hoch. Ich möchte sie natürlich auch nicht verletzen.

Dankeschön im Voraus.
Zuletzt geändert von FallenOne91 am Fr 6. Mär 2015, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

FallenOne91
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Re: Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Beitrag von FallenOne91 » Fr 6. Mär 2015, 12:18

Hallo zusammen,

Nach längerer Überlegung ob es in diesen Unterbereich passt, oder aber in den Bereich "Ex zurückgewinnen", habe ich mich doch hierfür entschieden. Und genau das ist eigentlich auch mein Problem (s.u.)

Ich bin 24 Jahre alt und habe mich Ende Oktober 2014 nach ziemlich genau 2 1/2 Jahren von meiner Ex-Freundin getrennt. Es handelte sich dabei um meine erste längere und ernsthafte Beziehung und damit eigentlich auch um meine erste richtige große Liebe.

Vorgeschichte:
Leider waren wir sehr verschieden, sind deshalb öfters aneinander geraten, bis ich es schlussendlich nicht mehr ausgehalten habe, nur noch unglücklich war und die Beziehung beendet habe. Wahrscheinlich sind die genauen Gründe bei meinem momentanen Problem gar nicht so wichtig. Ich wollte einfach nur noch weg, mir wurde das alles zu viel...ich kann dieses Gefühl gar nicht richtig beschrieben.
Danach habe ich mich jedenfalls erleichtert und irgendwie befreit gefühlt, sie dagegen ist mit der Trennung nicht wirklich zurecht gekommen. Wir hatten danach noch einige Male per Whatsapp Kontakt und nach einer zufälligen Begegnung haben wir uns nochmal persönlich getroffen um in Ruhe über alles zu reden. Ich war mir bis dato immer noch so sicher, dass das auf Dauer nichts werden kann und ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Das Treffen war auf ihren Wunsch entstanden. Ironischerweise hat allerdings genau Dieses mich plötzlich doch an meiner Entscheidung zweifeln lassen. Wie sie da genau so zurechtgemacht wie ich es immer geliebt habe neben mir saß und wir uns unterhalten haben, es hat sich vertraut angefühlt aber gleichzeitig schon irgendwie fremd. Früher hätte ich den Arm um sie gelegt, sie rangezogen und geküsst, rumgealbert. Wahrscheinlich hätte sie sich genau das gewünscht, ich habe es mir sogar auch in diesem Moment, hatte aber tatsächlich Angst davor. Ich wusste dass sie mich immer noch möchte, sie hat es mir gesagt und auch versucht mich zu küssen. Mehrere Male war ich kurz davor mich einfach drauf einzulassen, aber ich hatte Angst. Angst dass es eine Zeit lang gut geht, dann aber doch wieder so endet wie zuvor schon etliche Male. Das würde alles nur noch schlimmer machen, sowohl für mich als auch für sie. Daher habe ich es tatsächlich geschafft, es sein zu lassen und auf meinen Kopf zu hören.

Danach haben wir noch ein paar mal darüber geschrieben. Sie hat diese inneren Zweifel wohl in mir bemerkt und ich habe ihr meine Ängste genau geschildert. Daraufhin wollte sie einen Kontaktabbruch, da sie versuchen will und muss irgendwie mit ihrem Leben wieder klar zu kommen (ohne mich) und weil sie so nicht ihre Trauer bewältigen kann wenn sie auch noch gleichzeitig gegen meine Zweifel ankämpfen muss, was ich sehr gut verstehen kann und dem entgegen kam.
Jedenfalls ging es mir nach ein paar Tagen wieder besser. Neujahr habe ich nach längerer Stille von ihr eine Nachricht bekommen in der sie mir ein Frohes neues Jahr wünschte. Als nächstes kam an meinem Geburtstag eine Woche später eine handbeschriebene Karte von ihr mit einem längeren Gedicht, unterschrieben mit "In Liebe". Ich habe mich per Nachricht herzlichst bei ihr bedankt und sie hat mich wissen lassen, dass das ein letzter Versuch war um um uns zu kämpfen. Seitdem ist Funkstille.

Eigentliches Problem:
Sie hat mehrmals und intensiv um mich gekämpft, doch ich war mir die ganze Zeit über so verdammt sicher, dass es falsch wäre das nochmal auszuprobieren.
Doch je mehr Zeit nun vergeht, desto mehr sehne ich mich zurück zu ihr. Ich möchte wissen wie es ihr geht, ihr Stimme hören, sie im Arm halten, mit ihr quatschen und lachen...
Das Gefühl wird immer stärker, plötzlich erinnern mich alle möglichen Dinge wie Lieder und gemeinsam gekaufte Klamotten schmerzlich an sie. Nicht so wie vorher als schöne Erinnerung, sondern es tritt eher die Angst auf, dass eben all diese Dinge die wir so erlebt haben nie mehr so sein werden. Andere Frauen fange ich sofort an mit ihr zu vergleichen. Ich erwische mich häufiger dabei, wie ich mir unsere Urlaubsfotos angucke und es schmerzt. Mittlerweile denke ich täglich an sie, versuche über Facebook rauszufinden was sie so macht und stelle mir immer wieder vor wie schön es damals doch mit ihr war.
Kurz: Ich vermisse sie!

Ich habe hier einen schönen Thread von c0nard gelesen (Kontaktsperre aus sicht dessen der geht), in dem sie sehr schön aus Sicht der in dem Fall verlassenen Frau aufführt, wie der Mann so mit der Zeit denkt. Und genau so scheint es bei mir jetzt zu sein, auch wenn ich dafür wohl etwas länger gebraucht habe, schließlich sind es jetzt schon 4 Monate und wir haben fast 2 Monate lang keinen Kontakt gehabt.
Ich habe mal den Spruch gehört, Männer wissen erst dann dass sie jemanden lieben, wenn dieser weg ist (oder so ähnlich). Passt dazu wie ich finde.

Ich hadere seit Tagen mit mir, sie nicht doch mal zu kontaktieren, obwohl sie das ja eigentlich nicht mehr wollte. Habe auch schon überlegt z.B. ihre Schwester anzuschreiben mit der ich mich immer super verstanden habe. Gleichzeitig denke ich dass es egoistisch wäre und ich sie nur wieder stärker an alles erinnern würde.
Vielleicht hat sie mittlerweile auch wen anders kennengelernt hat oder möchte generell nichts mehr von mir wissen. Beide Gedanken tun mir weh, dabei war ich es der Schluss gemacht hat. Aber selbst wenn sie es noch wollen würde, bleibt immer noch meine Angst: Was wenn es am Anfang wieder super schön ist, dann aber alles von vorne losgeht und ich (oder vielleicht diesmal auch sie) merke, dass wird auf Dauer nichts mit uns. Ich kann also noch nicht mal sagen ob ich wirklich wieder eine Beziehung mit ihr haben will bzw. könnte. Denn die Probleme sind ja nicht plötzlich aus der Welt.
Trotzdem ist da diese Sehnsucht und das Vermissen. Wir haben so viel miteinander getan und erlebt, soll das jetzt alles nur noch Geschichte sein?

Hat vielleicht jemand für mich einen Tipp, wie ich mir erst einmal selbst meiner Gefühle bewusst werden kann?
Sind diese Gefühle normal, dass ich plötzlich die Gründe für die Trennung beiseite schiebe und mich fast nur noch an die schönen Dinge erinnere? Und wie kann ich das überwinden? Oder sollte ich einfach auf mein momentanes Gefühl hören und sie kontaktieren?
Mein Kopf sagt mir etwas Anderes als mein Bauchgefühl. Ich weiß, dass die Schwierigkeiten zwischen uns wahrscheinlich niemals komplett aus der Welt geschaffen werden können. Davon war ich bis vor kurzem auch sehr überzeugt und mir ging es gut damit. Doch jetzt denke ich nur noch daran, dass wenn ich mich etwas mehr angesträngt hätte, wir das vielleicht doch hätten hinbekommen können.

Ich bin wirklich für jedweden Rat oder Tipp dankbar und möchte schonmal für den langen Text um Entschuldigung bitten. Trotz mangelndem Schreibtalent hoffe ich, mich halbwegs verständlich ausgedrückt zu haben.


Vielen herzlichen Dank im Voraus.

sonnenstrahl
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Re: Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Beitrag von sonnenstrahl » Sa 14. Mär 2015, 18:40

Hallo FallenOne91

Dass du nur noch die guten Erinnerungen im Vordergrund hast ist ganz Normal, dein Gehirn speichert nur noch die guten Erinnerungen und die schlechten gehen weg...
Das ist ja einerseits toll. Und doch kann es dich verwirren, so wie ich es hier lese.

Vielleicht hilft es dir, all deine Gefühlen, und zwar alle, anzunehmen. Versuche deine Gefühle nicht zu beurteilen, sondern versuche einfach deine Gefühle einen Namen zu geben. So kannst du sie besser einordnen und bist weniger verwirrt. Sobald du alle einzeln erkennst, kannst du step by step ein Gefühl nach dem andern "auseinander zu nehmen" und analysieren. Wieso habe ich dieses Gefühl, wie fühlt es sich an? Wann kommt dieses Gefühl; wenn ich an sie denke? Oder wenn ich an die Angst denke? usw. Das hilft sehr sich selber besser zu verstehen. Oder schreibe dir alles auf. Dann kannst du deine Gefühle besser einordnen.

Die Angst hat eine sehr grosse Macht, alles zu "zerstören", sogar die Liebe! Deshalb sagt man ja auch, entweder die Liebe oder die Angst, aber nicht beides! Die Angst gehört nicht in einer Beziehung. Du hast niemals eine 100%-ge Sicherheit, auch nicht ausserhalb der Beziehung. Das Leben ist so unberechenbar & doch so schön und aufregend, auch die Beziehung. Das muss du einfach begreifen und es soll tief in dir sitzen. Mir hat das geholfen, die Angst ist bei mir weniger geworden seit ich dieses Mantra häufig benutze: "Egal was passiert, ich bin sehr stark!" oder "alles wird gut, ich glaube fest daran".

Meistens ist es nur dieses Angstgefühl, das dir sagt "es wird bestimmt wieder nicht gut gehen!" oder ähnliches. Aber glaube nicht an dieses Gefühl! Es will dich nur verunsichern. So wie ich hier lese, vermisst du deine Ex-Freundin sehr, die gemeinsame Zeit etc. Ich gehe davon aus, dass du dir bestimmt auch Gedanken darüber gemacht hast, ob diese Gefühle die Liebe oder Gewohnheit ist. Aber so wie es sichs anhört ist es bestimmt nicht die Gewohnheit.

Habe keine Angst FallenOne91, du bist stark genug, auch die schweren Zeiten in einer Beziehung zu meistern, Ziel ist es ja, dies herauszufinden, wie du es schaffst! Es ist wie eine Challenge, man muss ständig daran arbeiten, auch gegen seine eigenen Ängste anzukämpfen! Ich empfehle dir, Bücher über solche Themen zu lesen. Das hilft. Zum Beispiel von Veit Lindau "Liebe Radikal". Super Buch mit guten Ansätzen, die dir vielleicht helfen.
Und sonst, gibt es eine Paartherapie, die ihr gemeinsam besuchen könnt. Natürlich müsst ihr beide bereit sein. Keine Angst davor haben :-)


Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung. Was auch immer du tun wirst, du schaffst es!


Liebe Grüsse
Sonnenstrahl

Zausel
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Re: Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Beitrag von Zausel » Mi 18. Mär 2015, 08:33

Hallo, ich brauche einmal deine Hilfe!

Ich bin zwar schon 47 Jahre alt. Auch sind wir 25 Jahre zusammen, aber mein Mann könnte es zu Hause auch nicht mehr aushalten. Er glaubt auch nicht mehr das sich bei uns noch etwas ändert. Meine Frage an dich: Wieland hast du dich befreit gefühlt? Hast du am Anfang nur dein Ding durchgezogen? Usw.

PS wenn man es möchte kann man Dinge ändern!!! Ich habe in unserer bisher 4 wöchigen Trennung viel über mich nachgedacht. Sachen die ich mittlerweile als nicht gut empfinde änder ich. Ich habe gemerkt, das viele Probleme in meiner Person begründet sind. Arbeite zur Zeit an meinem Selbstbewusstsein , dadurch fallen schon mal viele Probleme weg.

Meiner Ansicht nach s
Wenn.du deine Freundin wirklich liebst, wird die Liebe Siegen und nicht die Angst!

Hoppelipoppeli
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Re: Zweifel an Trennung nach mittlerweile 4 Monaten

Beitrag von Hoppelipoppeli » Mi 18. Mär 2015, 10:47

Hey Fallen!

Ich will jetzt nicht schreiben, dass ich lachen musste, bei deinem Text, aber geschmunzelt habe ich - das ist aber nicht böse gemeint, sondern weil es einfach so sehr Schema F ist und zeigt, was die Kontaktsperre bewirkt - im positiven Sinne.

Als sie noch um dich gekämpft hat, wolltest du sie nicht zurück, du hattest höchstens Mitleid mit ihr. Jetzt ist sie weg, der Druck ist abgefallen, das Mitleid geht weg und die echten Gefühle bekommen wieder ihren Raum. Natürlich wäre es "nicht nett", ihr falsche Hoffnungen zu machen. Dennoch gibt es eben wirklich keine 100%ige Gewissheit, ob man miteinander alt wird oder nach 30 Jahren doch getrennte Wege geht. Vielleicht hat sie sich auch verändert in der Zeit? Vielleicht hättet ihr die alten Probleme nicht mehr, dafür andere? Wie jede andere Beziehung auch.

Gib dir doch einfach noch ein bisschen Zeit, du musst ja nicht über's Knie brechen. Nimm diese für dich neuen Gefühle an und schau, wie sie sich entwickeln.

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