Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Mokka
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Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Mokka » Do 21. Jun 2012, 15:39

Hallo Ihr Lieben,

ja ich bin zurück in "Ex loslassen". Diejenigen, welche meine Geschichte kennen, werden enttäuscht sein oder besser gesagt, denen nehme ich ja nun ein wenig Hoffnung.

Was ist passiert? Nachdem ich meinen Ex nun zurück hatte nach fast 7 Monaten Trennung ist das Gleiche passiert wie schon zweimal. Er war zurück, aber nicht WIRKLICH! Er ist letzte Nacht, nachdem er "irgendwie anders wirkte" einfach in einer Nacht- und Nebelaktion (ich schlief schon) von dannen gezogen, ohne Worte, außer der Worte beim Abendessen, dass er sich eingeengt fühlt.

:?: :?: :?:

Er war seit einigen Tagen in unserem gemeinsamen Haus zu Besuch, da er eine OP am Zeh vornehmen lassen musste. Wir waren uns einig, dass ich ihn in der Zeit pflege und mich um ihn kümmere und wir zeitgleich die gemeinsame Zeit genießen werden. Vorgestern war die OP (und unser Hochzeitstag). Seit 13.06.war er bei mir. Er gauckelte mir Liebe vor, wollte zur Sicherheit eine Eheberatung mit mir aufsuchen, damit der Neustart wirklich gelingt usw. Ich habe aber immer gemerkt, dass er emotional nicht bei mir war. Ich konnte noch so freundlich sein, ihm alles versuchen Recht zu machen, er kritisierte mich, warf mir meine Fehler von damals vor. Er bewegte sich ständig per Handy im Internet oder sonst wo. Er ging in den Garten, um zu telefonieren. Jedes meiner Gespräche würgte er ab, in dem er mich verbal angriff usw.

Ich war gar nicht mehr ich in dieser Zeit. Es gab keine Zärtlichkeiten. Was genau passiert ist, weiß ich nicht. Ich nehme an, dass er immer noch (inzwischen 4 Mal) zwischen mir und Trulla schwankte. Ich will auch gar nicht wissen, wo er ist, was er sich dabei denkt und jaaaa ich sage es so: Er ist ein Manipulierer. Denn seit heute Nacht, als ich merkte, dass er weg war (ich stand wieder unter Schock) habe ich ein Buch aus meinem Regal gekramt (sofort gelesen bis jetzt) und weiß nun:

ZUM TEUFEL MIT IHM! Ich gebe auf, ich will ihn nicht mehr, ich gehe nun meinen Weg.

Das Buch:
http://www.amazon.de/Manipulation-Liebe ... 211&sr=1-2

Meine Gefühle: Traurigkeit, Wut auf mich, dass ich so naiv war und so viel Kraft investiert habe, Scham vor Freunden und hier, denn irgendwann wird man für verrückt erklärt, obwohl jeder davor gewarnt hat, so um ihn zu kämpfen.
LG Mokka

Die Wahrheiten, die wir am wenigsten hören wollen, sind diejenigen, die wir am nötigsten kennen sollten.

Sonnenblume10
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 21. Jun 2012, 16:53

Oh je, Mokka,

habe Deine Geschichte gelesen und denke dazu: meistens ist mit den aufgewärmten Beziehungen nur etwas gewonnen, wenn beide Partner mit ganzem Herzen dabei sind. Ich habe mir in letzter Zeit wieder verstärkt über meine Trennung Gedanken gemacht, die mittlerweile fast zwei Jahre zurück liegt und die mir manchmal immer noch zu schaffen macht. Ich möchte ihn nicht zurück, ich möchte die für mich schädliche Beziehung nicht zurück, aber ich beschäftige mich gedanklich immer noch mit dem Thema, zumal ich zu ergründen suche, was in dem Typen vorging und mit Sicherheit heute auch noch vorgeht.
Auch ich fühlte mich nach der Trennung ausgenützt, hingehalten, irgendwie missbraucht. Er meinte dann nur, ob nicht vielmehr ich ihn ausgenützt habe. Damit machte er es sich wieder ganz einfach: spiele ich den Schwarzen Peter zurück ist er bei ihr und ich gebe damit wieder mal und wie so oft die Verantwortung für mein Handeln ab. Das hat er oft getan und so erfolgreich, dass oftmals ich mich fragte: bin ich schuld, dass er nicht liebevoller, rücksichtsvoller, gefühlvoller oder wenigstens freundlicher mit mir umgeht?
Heute weiß ich zweierlei Dinge:
1. Er hat manipuliert, Mauern um sich aufgebaut, redete sich so und so oft mit Verschleierungstaktikenen, Ausflüchten raus. Außerdem wandte er sehr geschickt die Methode der Gegenfrage an. Ich fragte etwas, hoffte wie immer schafsmäßig blöd auf eine definitive Antwort und erntete stattdessen eine Gegenfrage. Damit war der Ball wieder bei mir und die Verunsicherung und die bohrende Frage in mir, warum ich einfach keine Antwort auf wichtige Fragen bekomme, waren die Folge.
Er kann bei keiner Frau bleiben, weil keine die perfekte Symbiose für ihn ist. Er verliebt sich und ich glaube, seine Ansprüche sind dabei gar nicht so hoch. Nein, da ist jemand, der ihm Liebe und Wärme entgegenbringt und darauf springt er sofort an. Dann wird er für die ersten Monate der perfekte Verliebte. Danach aber geht es leider nicht mehr weiter, denn mit zunehmender Dauer erfolgen Distanzierung, Rückzug und vor allem die Demontage der ehemals so vollkommenen Geliebten. Er bemerkt die Schattenseiten und vor allem auch die Ansprüche des Partners, die er nicht erfüllen kann. Das zieht sich dann noch einige Monate hin, weil die Geliebte natürlich bei den ersten Stürmen nicht alles hinschmeißt, bis er eines Tages einen endgültigen Cut macht. Dann vergießt er ein paar Krokodilstränen, weil er ausgerechnet seiner Freundin ach so weh tun muss und was ihm ja so leid tut. Aber er trauert nicht lange, denn schließlich hat das Leben mehr zu bieten und an der nächsten Ecke wartet vielleicht schon die Nächste, die alles in ihm richtet und die endlich perfekt ist. Dass die Partnerin nun endlich die Richtige ist, scheint er sich bei jeder Neuen einzubilden. Er glaubt das tatsächlich selbst, bis das Spielchen seiner kaputten Psyche wieder von vorn los geht.

2. Ich war ein Schaf, weil ich in der Beziehung blieb, mir das alles gefallen ließ und nicht die Kraft hatte, die Beziehung zu beenden. Hätte ich das jemals geschafft, hätte er es mit Sicherheit so hin gedreht, dass doch wieder er derjenige war, der gegangen ist. Denn er hatte auch ein starkes Kontrollbedürfnis. Ich aber durfte nicht alles von ihm wissen. Da hielt er viel geheim, nahm auch Kontakt zu einer anderen auf, die ihm schöne Augen gemacht hatte. Ich kam dahinter und es gelang mir für den Moment, ihn wieder auf meine Seite zu ziehen. Damals hätte ich spätestens gehen müssen, konnte aber nicht. Du steckst in der Beziehung, spürst dass sie ungut und schädlich für Dich ist und dass Du nie das bekommen wirst, was Du brauchst und möchtest und verharrst. Geh und Du wirst leiden oder geh nicht und Du wirst auch leiden! Welche Wahl soll man angesichts dieser Aussichten wählen?

Ich bin letzthin auf eine Seite gestoßen, die sehr viel Interessantes dazu bietet. Vielleicht magst Du auch mal darin stöbern, ich fand sie sehr hilfreich. Mein Ex ist vermutlich kein Borderliner in Reinkultur, aber das Beziehungsmuster und auch das Trennungsverhalten sind in den meisten Dingen identisch.
Der Deinige legt ja auch solche Verhaltensmuster an den Tag. Schau mal in www.borderlinezone.org.
Die Rechtschreibung lässt in mancher Hinsicht etwas zu wünschen übrig, auch die Grammatik ist nicht immer einwandfrei, inhaltlich finde ich die Seite aber sehr gut. Sie hilft vielleicht auch Dir, besser zu verstehen. Den Buchtipp von Dir schaue ich mir auch mal an.

Captain Bix
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Captain Bix » Do 21. Jun 2012, 17:01

oh mein gott..ich kenne deine geschichte und es tut mir so leid.
aber kam wieder und das ist ja auch was positives. denk positiv und jetzt weißt du 100 pro woran du bist.

versuche nach vorne zu schauen, und nimm dir zeit...zeit die du brauchst um ihn in die wüste zu schicken. wenn du dich auskotzen willst schreib mich an.
Es ist keine Schande am Boden zu liegen, es ist nur eine Schande liegen zu bleiben!

Mokka
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Mokka » Do 21. Jun 2012, 17:31

Liebe Sonnenblume,

vielen Dank für Deine Zeilen. Du beschreibst so wunderschön, wie es ist. Schlimm ist für mich nur, dass es mir schon zum 2. Mal im Leben so erging.
Jetzt muss ich aufpassen, auch wirklich mein Leben zu leben. Mit Borderline, Narzissmus und Co habe ich mich ebenfalls schon viel beschäftigt, in der Zeit, als meiner vorhergehende Beziehung zerbrach. Aber jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich weniger lesen möchte über diese Dinge, um jetzt in der akuten (nochmals schmerzlichen) Phase wirklich auch in meinem Kopf aufzuräumen. Ich möchte aktuell nicht mehr über ihn nachdenken. Ich hoffe, dass es mir gelingt.

Hallo Captain Bix,

du bist ja hier eine meiner treuen Leserinnen und ich danke Dir für Deine Zeilen und Dein Angebot.

Mein Fazit:

Ex-zurück ist vielleicht sehr hielfreich, auch die Strategie, aber nur bei einer Beziehung, die vorher "emotional gesund" war, wo es andere Probleme gab, als die Grundsatzdinge, die in meiner Beziehung nicht stimmten. Machtsspiele, Eifersucht, Manipulation...leider braucht man oft sehr lange, zu erkennen, was nicht in Ordnung war und mit jeder Annäherung, die wir hatten, ist mir bewusster geworden, dass wir nicht nur ein Kommunikationsproblem hatten. Ich weiß jetzt auch, dass unser Kennenlernen nicht normal war. Er hat mir damals die Sterne vom Himmel geholt und je länger wir zusammen waren umso mehr wurden aus diesen Sternen Steine, aus dem Buch habe ich erlesen, dass Manipulierer genau mit dieser Strategie herangehen, wenn sie jemanden kennenlernen. Jetzt ist es an der Zeit zu lernen, dass es mir nicht nochmal passiert. Und ja, ich brauchte diesen Kampf um ihn, um zu erkennen, wer und was er für mich bedeutet und JETZT weiß ich nur: Ich habe etwas besseres verdient!
LG Mokka

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Lena 79
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Lena 79 » Do 21. Jun 2012, 20:21

Hey Mocca,
das tut mir so leid! Hab es dir so gewünscht, dass es wieder wird!

Versuch jetzt positiv nach vorne zu schauen und ärgere dich nicht über den Versuch ihn zurück zu gewinnen! Hättest du es nicht versucht, würdest du dich wahrscheinlich immer wieder fragen, was gewesen wäre wenn.....So kannst du jetzt abschließen, weil du für dich erkannt hast, dass du Jemand besseren an deiner Seite verdient hast! Vielleicht ist diese Erfahrung wichtig gewesen um für dich, deinen eigenen Wert zu erkennen?
Peinlich braucht dir das Ganze nicht zu sein, denn du hast deinen Stolz ja nicht verlohren, im Gegenteil, du warst mutig genug es noch einmal zu probieren. So mutig ist nicht jeder!
Und wenn du jetzt noch einmal auf die Nase gefallen bist, dann stehst du halt wieder auf, klopfst dir den dreck ab, lernst aus der ganzen Sache und machst weiter....das hast du schon einmal gemeistert. Wenn du das Alles "positiv" siehst, also als Erfahrung und daraus lernst wirst du gestärkt aus dieser Trennung hervor gehen. Hört sich jetzt vielleicht blöd an.....Ich habe erst durch die Trennung meinen eigenen Wert wieder bewusst gemacht und achte seitdem wieder auf meine Bedürfnisse, die ich immer wieder für meinen Ex unbewusst zurück gestellt habe. Ich habe auch so unendlich viel Energie in ihn und in die beziehung investiert. Energie, die ich hätte nur in mich investieren müssen. Aber genau diese Erkenntnis macht mich stark! So groß meine Liebe für ihn ist/war, umso größer ist jetzt die Liebe zu mir selbst!...zumindest versuche ich es so umzusetzen ;) Und das ist doch schonmal was!
Also versuche, nachdem du auf ihn wütend warst und traurig, enttäuscht, verletzt,.......ihn los zu lassen. Mein Ex soll nicht auch noch meine Zukunft beherrschen obwohl er nicht mehr an meiner Seite ist!!

Also, Kopf hoch!!! Das wird wieder!!!

Mokka
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Mokka » Fr 22. Jun 2012, 05:16

Liebe Lena,

vielen Dank für Deine Worte. Ich hatte heute eine erstaunlich ruhige Nacht, ohne Schlafstörungen...seit langem. Ist es vielleicht die innere Einstellung und das Bewusstsein, dass es besser ist, für immer von ihm abzulassen? Ich denke schon. Sieben Monate hatte ich massive Schlafstörungen durch meine Gefühle wie Sehnsucht, Trauer, Wut, meinen Kampfgiest usw.

Ich denke, dass die Enttäuschung über die Beziehung/Ehe zu ihm bald verschwinden wird. Jetzt werde ich all meine Kraft und Energie in mich hinein stecken, das war bisher nicht möglich, weil ich nur um ihn gekämpft und an ihn gedacht habe. Selbst in den Zeiten, als er mal zurück war, ist mir jetzt bewusst, dass er nichts gegeben hat als leere Worte, Versprechungen und Heuchelei. Wieder war ich diejenige, welche ihn aufgepäppelt hat, sein Ego hat er an mir gestärkt und zurück gelassen hat er wieder mich, völlig ausgelaugt und entkräftet.

In dem Buch ist es auch so beschrieben, dass manche Menschen (Manipulierer) es nicht ertragen, wenn ihr "Opfer" krank wird, schwächelt und selbst mal Zuneigung und Fürsorge braucht. Das ist alles so krank und ich merke es erst jetzt. Aber besser jetzt als nie! In den letzten Tagen, als er hier war, lernte er neben meiner Fürsorge auch meine schwache Seite kennen. Ich sagte und zeigte ihm, dass ich viel Zuneigung benötige, da ich ausgepowert bin. Man sieht es mir auch an, seit Januar habe ich 12 Kg abgenommen (vorher nicht übergewichtig) und ich redete immer wieder davon, dass wir uns jetzt viel Liebe geben sollten, um zu Kräften zu kommen...das ertrug er offensichtlich nicht. Jetzt soll er gehen, seine Spielchen betreibt er bei mir nicht mehr. Jetzt bin ich dran und mein Kind, welches jedesmal mit mir mitgelitten hat...wir werden uns jetzt viel Gutes gönnen.
LG Mokka

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Sonnenblume10
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 22. Jun 2012, 08:31

Hallo, Mokka,

es freut mich immer ungemein, wenn ich lese, wie sich Frauen endlich auf ihre eigenen Beine stellen und sich selbst wieder in den Vordergrund stellen. Ich glaube, das ist ein Vorteil von Frauen. Wir setzten uns viel mehr mit uns, mit dem Partner und mit der Beziehung auseinander und versuchen nach einer Trennung zu ergründen, was eigentlich schief gelaufen ist. Nur auf diese Art und Weise lernen wir auch dazu.
Ich habe auch lange gebraucht, bis ich mir die Aufrechterhaltung der Beziehung um jeden Preis verziehen habe und erst durch die zeitliche Distanz sehe ich viele Dinge klarer. Dabei hat mir auch entsprechende Lektüre geholfen und ein Therapeut, bei dem ich zweimal war. Der Besuch bei ihm hat mir damals ungemein geholfen, mich aus dem ewigen Gedankenkarussell zu befreien. Da war jemand, der völlig neutral ist, nicht wertet, Dir stattdessen einige Fragen stellt, die Dich zwingen, sich damit auseinander zu setzen. Und er hat auch einige Dinge gesagt, die für mich entlastend waren.
Ich fühle mich seit langer Zeit wieder richtig gut, stehe viel mehr als vorher zu mir selbst und tue viel nur für mich. Das hilft ungemein, das lädierte Selbstbewusstsein wieder ins Lot zu bringen.
Lena hat so schön geschrieben, dass auch sie immer nur um die Beziehung gedanklich kreiste und diese zum allein bestimmenden Thema im Leben wurde. Das war bei mir auch so. Ich merkte es schon während der Beziehung, dass ich gedanklich viel zu sehr bei ihm war und entsprechend unter Verunsicherung litt, wenn sein Verhalten wieder mal nicht so war, wie ich es gebraucht hätte.

Mokka, die ruhige Nacht ist sicher ein gutes Zeichen und signalisiert Dir, dass Du pfleglich mit Deiner Seele und Psyche umgehst und dass Du schon ein gutes Stück weitergekommen bist, weil Du endlich eine unumstößliche Entscheidung getroffen hast.
Sei stolz auf Dich, dass Du dazu in der Lage warst!!

Mokka
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Mokka » Fr 22. Jun 2012, 12:45

Hallo Sonnenblume,

heute habe ich mich doch mit dem Thema Borderline beschäftigt, eher im Schnellgang, da beim Frühstück...aber :shock: was ich da gelesen habe :?: Mir liegt es fern, eine Diagnose zu stellen, ich bin kein Arzt oder Therapeut, aber es haut schon hin. Mir stellt sich bloß die Frage, wann es ausgebrochen ist, er war fast 20 Jahre verheiratet und jetzt schlagartig betreibt er diesen Scheiß, ich weiß es ist eine Krankheit und wenn er sie hat, kann er nichts dafür. Er kann aber dafür, sich nicht helfen zu lassen und uns immer wieder verletzt zu haben und das bedeutet für mich das AUS und es fällt ziemlich leicht, zu wissen, wen man da loslässt.
LG Mokka

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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 22. Jun 2012, 16:04

Hallo, Mokka,

20 Jahre war er schon verheiratet und dann solch ein Verhalten? Weißt Du denn, wie die Ehe verlief? Ich denke, Borderliner wie auch Beziehungsphobiker können auch verheiratet sein. Aber wie solch eine Ehe aussieht, möchte ich nicht wissen. Im Borderline-Forum steht auch drin, dass es sich um eine frühkindliche Störung handelt, die sich im Jugend- oder auch erst im Erwachsenenalter manifestiert. Je später sie ausbricht, desto größer die Heilungschancen. Der meinige hat sicher Anteile davon. Er berichtete mal, er habe keinerlei Erinnerungen an seine Kindheit, diese würden erst mit der frühen Jugendzeit einsetzen. Das kam mir damals schon sehr seltsam vor. Jeder hat doch Erinnerungen an seine Kindheit, besonders einschneidende Erlebnisse, den ersten Schultag oder so etwas. Mir kam damals der Verdacht, dass er da etwas abgespaltet hat und darüber viel Müll getürmt hat, sodass Erinnerungen gar nicht mehr ins Bewusstsein dringen. Das ist ein Schutzmechanismus der Seele, um allzu schmerzhafte Dinge auszublenden. Ich glaube auch nicht, dass z.B. so etwas wie sexueller Missbrauch oder Gewalt gegen seine Person stattgefunden haben weil sein Elternhaus kleinstädtisch und sozusagen normal ist. Aber wer weiß das schon genau, hineinschauen kann man nirgends richtig.
Fakt ist, dass er kein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln konnte, was er selbst weiß. Seine Eltern hätten es nicht geschafft, ihm Selbstwertgefühl und Angenommenheit zu vermitteln und unter den Defiziten leidet er heute noch.
Er hat gelernt, das einigermaßen zu maskieren und eine Maske trägt er auch. Er wirkt irgendwie anfangs liebesbedürftig, zärtlich und zartfühlend und ach so verständnisvoll. Man meint gleich, man hätte jemand gefunden, der einen wirklich versteht.
Später ist davon nicht mehr viel übrig. Er strahlt oft Eiseskälte, Unnahbarkeit und Unehrlichkeit aus und man kann nicht zu ihm durchdringen.
Mein Therapeut hat mir damals gesagt, Beziehungsphobie sei schwer heilbar. Der Klient muss den absoluten Wunsch haben, das aufzuarbeiten und es braucht einen verständnisvollen Therapeuten. Manchmal aber sei kein Zugang mehr zum Patienten möglich, weil sie so viel Schutt über die unbewussten Erinnerungen gebreitet haben, dass man dazu nicht mehr durchdringen kann.
Jeder schleppt Defizite seit der Kindheit mit sich rum, der eine mehr, der andere weniger. Aber ich glaube, es ist auch eine Aufgabe im Leben sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich Dinge bewusst machen, Motivationen zu hinterfragen (warum habe ich dies und jenes getan, mich so und so verhalten?). Daraus entsteht auch so etwas wie Reife, Verstehen des eigenen Ichs und der anderen, zumindest zu einem Teil. Wer ständig irgendwelchen Impulsen gehorcht, wird von unbewussten Energien gesteuert und weiß nicht, was im Inneren abläuft. Daraus kann keine Reife entstehen.
Der meinige bzw. nicht mehr meinige blieb in seiner Entwicklung irgendwann stehen, da bin ich mir sicher.
Aber ihm in der Hinsicht irgendwie helfen konnte ich ihm auch nicht. Schließlich bin ich kein Therapeut. Mir ist bloß aufgefallen, dass so viele Beziehungsmuster des Borderliners mit meinem Ex. übereinstimmen.
Und schließlich sind wir nicht die Therapeutinnen der verkorksten Männer, die wir uns mal ausgesucht haben, sondern müssen und wollen unser eigenes Leben leben.

Mokka
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Re: Opfer der Manipulation geworden und nun ist ENDE!

Beitrag von Mokka » Fr 22. Jun 2012, 18:33

Hallo Sonnenblume,

seine Kindheit war schlimm, zehn Jahre Heim (6.-16. Lebensjahr), auch seine beiden Geschwister waren Heimkinder. Er erzählte am Anfang viel über seine Kindheit, sagte aber immer, dass er heute keine Probleme damit hätte. Als ich ihn im April zurück hatte waren wir zusammen in seiner Heimat, sogar das Sterbehaus der Mutter haben wir besucht. Wo seine Mutter begraben ist, weiß er nicht, sonst hätten wir natürlich auch einen Ausflug auf den Friedhof gemacht. Das er keine Probleme mit seiner Kindheit hat, kann ich nicht glauben, denn er war während des Ausfluges sehr emotional...von nachdenklich still bis aufgeregt unruhig. Wir waren sogar an seinem Lieblingsspielplatz, einer Schleuse und er hielt lange inne. Ich ließ ihn, sagte nur, wenn er reden mag, ich höre zu. Es kam aber nur das übliche "Männergeplapper" (sorry), also oberflächlich, was hier und dort abgelaufen ist, er hat keine Gefühle besprochen und ich konnte auch nicht in seine Seelenwelt eindringen, er wechselte dann schnell das Thema.

Als er jetzt zurück war, sagte er, wie schön er es fand, mit mir (und nicht mit Trulla) in seiner Heimat gewesen zu sein, sie würde ihn sowieso nicht verstehen :roll: Und er äußerte den Wunsch, mit mir noch an den Ort des Kinderheimes zu fahren. Ich bejahte das letztens. Aber das hat sich nun erledigt. Wie Du schon schreibst, ein Partner sollte niemals der Therapeut sein. Er bemängelte das sowieso schon immer während unserer Ehe, dass ich versuche, ihn zu therapieren. Er hat ja auch eine Therapie gemacht während der Ehe, wegen Eifersucht. Über die Inhalte habe ich nie etwas erfahren und deshalb kann ich nicht sagen, ob er überhaupt eine Diagnose hat.

Je mehr ich über Borderline lese umso mehr werde ich erleuchtet. Er tut mir leid, aber deswegen werde ich hoffentlich nicht rückfällig. Ich kann ihm nicht helfen. Das muss er selber tun, ohne mich. Und er wird es nicht tun, er wird, wie dort beschrieben ab nun von einer Blüte zur anderen fliegen. Ich will seine Gegenwart und seine Zukunft nicht erfahren, weil ich ihn so lieb(t)e. Seine damalige Ehe verlief nach seinen Worten "normal". Mit seiner Exfrau und seiner Tochter habe ich Kontakt. Seine Exfrau wurde selbstbewusst und selbständig nachdem er sie verlassen hat. Vorher war sie fast 20 Jahre sein Puttelchen, zog 3 Kinder auf und richtete sich nach ihm. Er behauptet, sie sei fremd gegangen und deswegen die Trennung. Sie behauptet, er lügt in diesem Fall. Also kann ich die Ehe nur soweit beurteilen, dass es eine normale Ehe war bis zur Trennung, aus welchen Gründen auch immer.

Aber sie sagte auch, dass er sehr egoistisch, missgünstig und sprunghaft mit seinen Emotionen in der letzten Zeit war und ich nehme an, dass da irgendwann im letzten Drittel seiner Ehe doch Untreue (vielleicht auch nur emotionale Untreue) der Ex war, denn er schilderte mir sehr genau, wie, wann, was passiert ist. Er berichtete sogar seine Gefühle von damals. Nach seiner Ex gab es eine Kurzzeitbeziehung zu einer Frau, die sich von ihm nach 4 oder 5 Monaten trennte, dann kam ich und jetzt Trulla. Ich nehme an, dass es ein bisschen viel war (alles, als er noch nicht geschieden war) Er hatte ein Trennungsjahr mit der Ex und da waren schon 2 Frauen in seinem Leben. Er wurde geschieden, da waren wir schon 6 Monate zusammen. Es gab bei ihm auch keine Solo-Zeit, er erträgt das Alleinsein nicht.
Ich möchte aber eigentlich nicht mehr so doll darüber nachdenken, da ich abschließen muss.
Zu den Borderlinern passt das Buch, welches ich benannte wunderbar. Zwar sind nicht alle Manipulierer Borderliner, aber alle Borderliner Manipulierer und die Parallelen, die ich sehe, lassen mich nun schlauer sein, warum mir diese Trennung besonders schwer fällt. Mein ExEx war im übrigen diagnostizierter NPSler (Nazisstische Persönlichkeitsstörung), was fast genauso schlimm ist wie Borderline. :x
LG Mokka

Die Wahrheiten, die wir am wenigsten hören wollen, sind diejenigen, die wir am nötigsten kennen sollten.

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