Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Hey Kleines
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Hey Kleines » Di 14. Okt 2014, 13:54

Hallo Broken Tinkerbell,
hallo alle zusammen,

Ich habe in den letzten Tagen alle Einträge hier gelesen. Mitgelitten, mitgelacht, mitgeheult, mitgefiebert... Aber auch immer eine Meinung gehabt. Jetzt habe ich die Zeit und möchte diese auch einfach mal mitteilen.

Meine liebste Broken Tinkerbell... Ich danke dir für die vielen Worte, die du fleißig hinterlassen hast. Du bist unglaublich, wie du die verwirrenden Gedanken, die uns ständig begleiten, dennoch immer so treffend niederschreiben kannst. Dieses absolute Chaos im Kopf ist öfters sehr belastend... Und wenn man anfängt, etwas aufzuschreiben, schwirren schon wieder zehn andere Gedanken im Geiste rum und man hat den anderen Gedanken doch noch gar nicht beendet. Vielen lieben dank, dass du mich damit gefesselt hast. Lieben dank, dass du mir sooft aus der Seele gesprochen hast und es dennoch geschafft hast, es in so klare deutliche Worte zu packen...

Aber jetzt zu meinen Ansichten in der ganzen Geschichte... Es geht dabei, um furchtbar glitschige und schwarze Löcher, Songs, welche man nicht mögen muss, die Erkenntnis Dinge anzunehmen, Freundschaften, Bücher, welche mir geholfen haben und die menschliche Evolution. (man muss wohl auch mal gedankliche Stützen einbauen, um sich im eigenen Kopf nicht zu verlieren)

Als ich angefangen habe deine Ansicht von deiner Trennung zu lesen, ging es mir auch schlecht... Sehr schlecht. Ich habe Bilder vor Augen gehabt, wie wir alle in dunklen Löchern gefangen sind... Auf einer Insel, wo es irgendwie nur regnet und nebelig ist. Und da sitzen wir nun alle und teilen unsere Gedanken mit. Dabei merkt man, dass der ein oder andere schon irgendwie weiter hoch gekommen ist... Konnte da von uns schon jemand die Sonne sehen? Wie hat er es denn geschafft, an diesen ekelhaften, glitschigen Wänden nach oben zu kommen? Wer hat denn dabei geholfen? Und während man so weiter liest, kommen die Momente, wo man gar nicht raus möchte. Man widmet sich demjenigen, der im Loch direkt neben einen rumhockt und grübelt. Und da komme ich wieder zu Tinkerbell.... Du hast sicherlich am Anfang nach der Trennung gekämpft... Aber ich finde, gegen dich... Ich verstehe nicht so ganz, warum man nicht traurig, verletzt, verzweifelt, hilflos und sonst was sein darf. Wurde unser Herz und Ego nicht gerade mit Füßen getreten? Sollen wir das arroganter Weise einfach übergehen und hinnehmen? Ist es nicht egal, wie lange es dauert? Macht man sich nicht viel mehr Druck, wenn man dem eigenem Ich ausdrückt, dass es doch jetzt gut ist und einem besser gehen muss? Verdrängen wir damit jediglich? All die Aktionen die du deinem Dasein "aufgezwungen" hast sind nicht verkehrt... Das möchte ich damit nicht sagen. Es hat für die Stunde seinen Zweck getan, es hat dich für den Tag überleben lassen und es hat dich auch sicherlich für ein paar Tage ablenken lassen. Es kam jedoch immer wieder zurück... Dein wahres Ich, was doch laut und deutlich geschrien hat: MIR GEHT ES NOCH NICHT GUT! HÖR AUF MIR DAS AUFZUZWINGEN! Immer wieder bist ein Stück weit im Loch nach oben gekommen und doch wieder nach unten gerutscht. Vielleicht nicht immer bis ganz nach unten. Aber es war doch anstrengend... Dieser Kampf nach oben zu kommen. Und für was? Da oben regnet es doch eh nur... Und ich saß da in meinem Loch und konnte dich durch deine Worte beobachten. Das ist nicht meine erste Trennung, die dieses Ausmaß bei mir macht. Zwar erst die zweite... Doch durch die erste habe ich einiges gelernt. Ich habe genauso gegen mich angekämpft und gemacht und getan. Aber nichts hat auf Dauer geholfen. Da habe ich mich akzeptiert... Ich bin so wie ich bin. Ich brauche länger, als viele anderen um über den Schmerz hinweg zu kommen. Ich bin traurig durch die Welt gelaufen und habe jeden abgestoßen.. Ich wollte in meinem Loch bleiben und habe mich damit am besten gefühlt. Weil da eine unbeschreibliche Ruhe trotzdem war... Mein ICH hat mich nämlich nicht mehr angeschrien.
Irgendwann habe ich dann ein Buch in den Händen gehalten: "warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben... Und die netten Frauen leer ausgehen". Das hat mir geholfen, weil es da um mich ging. Und da kommen wir wieder zu der Verbindung mit dir, liebste Tinkerbell. Wir waren vor der Beziehung zu dem EX diese "schrecklichen" Frauen. Aber in dem Buch wird eben beschrieben, dass dies nicht schlimm ist. Sondern sehr wichtig, nicht zu jedem ja und amen zu sagen. Und dennoch sind wir nicht schrecklich in dem Sinne. Wir wissen was wir wollen und was eben nicht. Wenn du magst, nehme es mal zu Hand... Vielleicht hilft es dir ein wenig, etwas über dein inneres zu erfahren. Weil dass ist dir ja auch sehr wichtig.

Jetzt versuchen wir mal schnell den Bogen zu unserer Evolution zu bekommen. Liebe Tinkerbell.. Ich lese bei dir ständig, dass du dich jetzt zwingst, alleine glücklich sein zu müssen. Sicherlich ist es notwendig, dies zu können. Aber das bekommst du prima hin. Nur lasse dir von deinem Umfeld oder Umgebung nicht vorschreiben, für welchen Zeitraum du alleine sein können musst. Haben wir nicht irgendwann mal als Höhlenmenschen angefangen? Wer hat es denn da drin alleine überlebt und ist nicht an Depressionen untergegangen. Es liegt in uns, dass wir uns nach Geborgenheit und Nähe sehnen, wir sind so programmiert, dass wir uns fortpflanzen müssen. Dagegen müssen wir doch nix unternehmen? Fühlst du dich nach einem ONS schlecht? Ganz ehrlich? Wenn ja warum? Weil du dem gegenüber was anderes "versprochen" hast? Oder weil die Gesellschaft immernoch vermitteln möchte, dass es schlecht und schmutzig ist? Ich kann selten einen "Platz eins in den Charts Song" leiden.... Habe ich deswegen etwa den falschen oder gar keinen Mussikgeschmack? Sicherlich nicht. Hast du dich nach deinem ONS ruhiger gefühlt? War es für dich und dem Moment in Ordnung? Also warum nicht? Warum auch nicht mit jemand kuscheln? Denn ich lese bei dir heraus, dass du Liebe geben möchtest und sie für dich auch spüren möchtest. Die kommt aber eben nicht jeden Tag um die Ecke und klopft bei dir an. Also warum sich nicht erst einmal mit dem "Ersatz" zufrieden geben? Warum sich nicht mit Leuten von der Resterampe treffen? Warum nicht mit dem EX vergleichen? Das zeigt doch jediglich auf, dass wir wissen was wir wollen und eben auch, was wir nicht wollen. Ist es nicht schön, sagen zu können, was wir erwarten? Ich erinnere mich daran, dass du es aufschreiben solltest, was deine Erwartungen an dich und deinem Partner sein sollten... Kann man das wirklich immer so pragmatisch sehen? Es macht Sinn, sich selber mal die Augen zu öffnen... Sicherlich.

Der Text ist doch schon länger geworden, als ich wollte... Aber ich muss noch das Wort zur Freundschaft heranziehen. Denn unter allen Aspekten, sind es doch genau die, die uns akzeptieren wie wir sind. Sie stehen uns in doch so jeder Situation zur Seite. Sie hören sich zum Tausendsten mal an, dass wir scheiße drauf sind, freuen sich mit uns, wenn wir was zum Lachen gefunden haben und geben unsere Hoffnungen, die wir so schwer begraben können, doch erst auf, wenn wir es geschafft haben.

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Do 16. Okt 2014, 17:12

Hallo da draußen

--Ich entschuldige mich gleiuch mal fürdie nun folgenden Rechtschreibfehler. Aber das blöde Tablet hat ein Eigenleben ;-) --

@neele und blumentopf, danke für die netten Worte!
@hey kleines, danke für deinen Eintrag. In manchen Punkten bin ich deiner Meinung. DieFrage warum macht nicht traurig sein darf ist eigentlich ganz einfach beantwortet: Man will es nicht. . klar kämpftman in den ersten Wochen, vielleicht sogar Monaten gegen sich selbst. Ich habe mich total schwer damit getan dieses dunkle Loch von dem du sprichst zu aktzeptieren. Werwill schon gern aufwachen und feststellen dass man immernoich in diesem dunklen glitschigen stinkenden Etwas gefangen ist.
An dieser Stelle lässt sich aber wieder vortrefflich Veit Lindau zitieren:

Wenn du dich so annimmst wie du bist, beginnen sich die Dinge von ganz allein zu verändern und zu entspannen. Hartnäckige Probleme verschwinden... (Und mit dem selbst annehmen sind auch die schrecklichen Gefühle in uns drin gemeint)




Seit Tagen häng ich allein rum. Oder zumindest die meiste Zeit. Ich war jetzt jeden Tag allein essen, spazieren, im Park sitzen und gestern sogar zum ersten mal allein im Kino!
Kein Mann schwebt in meinem Kopf (zumindest nicht dauerhaft, außer Markus der noch ab und zu den Kopf aus der Versenkung hebt)
Ich genieße das Allein sein gerade total. Sogar gestern als ich im Kino war habe ich mich super wohl gefühlt.

MrUniversum kommt nicht mehr in meinen Gedanken vor, ebenso wenig wie der Wikinger oder der Däne. Der hat mich sogar angeschrieben und gefragt wann wir uns wieder sehen. Komisch, dass sie immer dann kommen, wenn man kein Interesse zeigt.

Markus habe ich auf FB sogar entblockiert. Zuerst habe ich es total vergessen, dann ein paar Tage später als ich mich daran erinnerte, ging ich auf sein Profil. Mirwar ein bisschen mulmig zumute. Ich habe mir alles auf seinem Profil angeschaut ( soweit ich es sehen konnte) .. Seine neuen Bilder, neue Videos, seine neu hinzugefügten Freunde (ausschließlich Frauen)... Hab gesehen dass er im Urlaub war, in Barcelona. Komisches Gefühl irgendwie.

Es fühlte sich natürlich merkwürdig an auf seinem Profil ein bisschen rumzuschauen, aber ich fühlte keine Schmerzen. Trotzdem war ich die meiste Zeit auf der Hut vor einem unerwarteten Stich in die Herzgegend. Außer in dem Moment in dem ich sah, wie viel neue Freundinnen er hat, blieb der Stich aus.

Gestern erzählte mir meine beste Freundin, dass sich Markus bei ihrgemeldet hat. Sie istausgebildete Fotografin und er möchte, dass sie Bandbilder von ihm und seiner Band macht. In diesem Momentist mir dann tatsächloich ein bisschen schlecht geworden in der Magengrube. Warum das sowar, kann ich nicht genau sagen. Ich wurde auch ein bisschen wütend auf ihn, weil er sich schon wieder indirekt in mein Leben mogelt...
Heute dann verspürte ich tatsächloich so etwas wieeine kurz aufflackernde Sehnsucht zu ihm. Für eine winzig kleine mikro Selkunde spielte ich sogar mit dem Gedanken ihn anzurufen um ihn zu fragen wie es ihm so geht. Ich verwarf den Gedanken allerdings sofort wieder als ich mich an die Wut erinnerte, die ich gestern noch empfand.

Der richtige Zeitpunkt um ihn anzurufen um zu plaudern ist meiner Meinung nach erst, wenn ich konstant das Bedürfnis danach habe und nicht so wie bisher: heute Wut, morgen Sehnsucht und übermorgen Gleichgültigkeit.


Tink.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von neele31 » Sa 18. Okt 2014, 22:59

Der richtige Zeitpunkt um ihn anzurufen um zu plaudern ist meiner Meinung nach erst, wenn ich konstant das Bedürfnis danach habe und nicht so wie bisher: heute Wut, morgen Sehnsucht und übermorgen Gleichgültigkeit.
Gute Einstellung!
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Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Do 23. Okt 2014, 00:33

Markus,
heute sind es genau sieben Monate. Was soll ich sagen, ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Zeit überstehe. Ich dachte, ich könnte nicht ohne dich leben.
Sieben Monate ohne dich. Wer hätte gedacht, dass ich immernoch hier sitze und schreibe. Wer hätte gedacht, dass ich hier sitze und schreibe und es mir gut dabei geht.
Es gibt Momente in denen ich dich vermisse. Ja, manchmal habe ich richtige Sehnsucht nach dir. Vorallem in den letzten Tagen wurde die Sehnsucht nach dir größer und heute habe ich sogar Bilder von dir angeschaut als mich die Sehnsucht wieder packte.
Doch heute tat es mir nicht weh die Bilder anzuschauen. Es gab keinen Stich in mein Herz. Ich glaube sogar, ich bin aus dem Gröbsten raus.
Ich schaue mir die Bilder an und vermisse dich. Dann versuche ich mir vorzustellen wie es wäre, wenn wir noch einmal so glücklich zusammen wären wie auf diesem Foto. Arm in Arm, du küsst mich mit geschlossenen Augen auf die Wange, ich lächel in die Kamera.

Doch dann fällt mir auf, dass dieses Gefühl das ich bei diesem Foto hatte, Meilenweit weg ist. Ich kann mir nicht mehr vorstellen wie es sich anfühlt. Ich kann mich nicht mal daran erinnern wie es sich anfühlte, als das Foto entstand. Ich war wohl glücklich, jedenfalls sehe ich auf diesem Bild so aus, aber ich kann das Gefühl nicht mehr entfachen. Auch nicht, wenn ich es angestrengt versuche.
Ich kann die Nähe zu dir nicht mehr hervorrufen. Es ist völlig unmöglich mir vorzustellen nocheinmal Arm in Arm mit dir zu posieren. Es ist viel zu weit weg. Es ist soweit weg, wie der Moment, als dieses Bild entstand.
Und ich lebe immernoch.



Tink.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von neele31 » Do 23. Okt 2014, 14:36

Hmmm...eigentlich ein durchaus positiver Post...aber für mich klingt er irgendwie nur traurig :?

Bei mir sind es nächsten Monat 7 Monate...kommt mir gar nicht so vor, die Zeit rast so schnell an mir vorbei, ohne mich wirklich mitzunehmen...

Drück Dich Tink!
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » So 26. Okt 2014, 14:50

Hallo da draußen


Es gibt Neues...

Oh man, wo soll ich anfangen.. Seit nun fast zwei Wochen bin ich ziemlich für mich allein. Das heißt, ich geh immer noch viel feiern, aber Dates habe ich keine mehr und ich mache auch viel allein, was mir echt gut tut.
Und obwohl gerade kein Typ mehr in meinem Kopf rum schwirrt, kam Markus immer öfter wieder in meine Gedanken.
Aber es ist ganz anders wie sonst. Es ist, als wäre ich in einer neuen Phase der Trennung.

Seit einigen Tagen denke ich mit einer gewissen Sehnsucht an ihn.Ich vermisse ihn und schaue sogar Bilder von ihm an. Das krasse ist, diese Sehnsucht fühlt sich ganz anders an. Mh, wie soll ich das beschreiben... Als ich sonst immer an ihn dachte und ihn vermisste, mischten sich noch ganz viele Gefühle mit ein: Wut, Trauer, Angst, Schmerz.. Aber seit ein paar Tagen ist es einfach nur das reine Gefühl der Sehnsucht, ohne dass sie mir weh tut oder mir Angst macht. Sie ist da, aber es ist ok. Ich aktzeptiere das Gefühl und wünsche es mir auch nicht weg.
Neulich habe ich mich sogar darüber gefreut dass ich so empfinde, einfach nur, weil es so "rein" ist. So unvermischt, pur, klar.. Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll. Es ist auch nicht so, dass ich ihn deswegen zurück will oder denke, ich kann nicht ohne ihn. Ich vermisse einfach seine Gesellschaft.

Ja und ich schaue mir die Fotos von ihm an und denke an gute Zeiten die wir hatten, freue mich sogar darüber. Die Bilder anzuschauen tut mir nicht weh. Ich wünsche mir auch die Zeit nicht zurück oder trauere dem hinterher. Das Hinterstübchen in meinem Kopf ist natürlich immer noch auf der Hut, wie immer, vor dem Stich ins Herz, der vielleicht kommt. Aber bis jetzt ist der Stich ausgeblieben. Vielleicht ist das ja jetzt die Bewältigungsphase der Trennung.

Naja, jedenfalls habe ich in den letzten Tagen immer öfter daran gedacht, ihn zu kontaktieren. Habe immer wieder geschwankt weil dann doch immer wieder der Groll gegen ihn hoch kam.. Aber dann... vor zwei Tagen, habe ich ihn angeschrieben...

Er sagte ja, er habe immer noch Sachen von mir. Und da ich mich an diesem Tag in LB aufgehalten habe, dachte ich, vielleicht können wir uns kurz in der Stadt treffen, damit er sie mir geben kann. Keine Ahnung warum ich das wollte, schließlich war ich neulich als wir uns kurz getroffen haben, noch strikt dagegen..
Er hat mir auch prompt auf meine Frage geantwortet und gesagt, dass er in der alten Heimat ist. Wir haben ein, zwei Nachrichten hin und her geschrieben.. dann habe ich ihn angerufen. Ich war so neugierig darauf seine Stimme zu hören und vor allem auch heraus zu finden, was es mit meiner Sehnsucht auf sich hat, sodass ich ihn einfach anrief.

Wir haben ca. 10 Minuten gequatscht. Er hat total nervös am Telefon gebrabbelt. Ungefähr 5 Minuten lang hat er darüber gesprochen, wie wir die Übergabe der Sachen am besten organisieren können. Da wir ja beide quasi zwei Wohnorte habe (Einmal der Studienort und die alte Heimat..) hat es sich als ziemlich kompliziert rausgestellt, einen Tag zu finden, an dem wir beide am selben Ort sind..
Nachdem es eine Weile hin und her ging und wir keinen Tag gefunden haben, meinte ich zu ihm, dass es schon ok ist und ich eigentlich gar nicht so eine Aufruhr wegen der Sachen machen wollte. Als ich das sagte, musste ich lachen, weil es so albern war, das wir so lang deswegen rumquatschen. Ich sagte mehrmals, dass es schon ok ist und wir schon eine Möglichkeit finden, dass es nicht eilt und er es auch immer noch schicken kann.

Nachdem wir also schon eine Weile über die Sachen geredet haben war ich bereit, das Telefonat auch wieder zu beenden. Weil er aber nicht aufhörte darüber zu reden, kam es mir so vor, als wollte er das Gespräch aufrecht erhalten wusste aber nicht wie, außer mit diesem einen Thema. Ich habe irgendwann das Thema abgebrochen und gesagt, dass die Sachen doch jetzt egal sind erstmal und hab ihn dann gefragt wie es ihm eigentlich geht. Wir haben ein bisschen gesprochen wie es ihm geht mit seinem Studium, dass er sich noch nicht eingelebt hat, dass er oft in der Heimat ist.. Ich habe ihn dann gefragt, wo er eigentlich übernachtet wenn er in der Heimat ist, denn seine Wohnung hat er ja nicht mehr.. Er meinte, dass er meistens im Proberaum schläft... mh.. Auf seine Frage wie es mir geht, habe ich ihm geantwortet, dass es mir super geht und alles wie am Schnürchen läuft (was auch wirklich so ist..) Er sagte mir noch, dass er ein Bild von mir und meinem besten Freund auf FB gesehen hat und er sich schon dachte, dass ich so aussehe als ginge es mir gut.

Ich wollte das Gespräch beenden und er stotterte noch, ob wir nicht mal zusammen spazieren gehen können. Ich habe darauf nicht geantwortet und es einfach so stehen lassen. Dann meinte er noch, dass er sich heute bei mir melden will, wenn wir beide in LB sind, dass wir uns ja vielleicht sehen können....
Das Gespräch war im Großen und Ganzen nett. Ich habe gemerkt, wie distanziert ich ihm gegenüber fühle und einen erstaunlich kühlen Kopf während des Gesprächs behielt er jedoch ziemlich nervös schien. Ich war erstaunlich gut gelaunt nach dem Telefonat. So als wäre mir eine Last abgefallen. Ich warte immer noch auf die schmerzhaften Folgen die normalerweise nach den Gesprächen mit ihm eintreffen, aber bis jetzt blieb der Gefühls-Orkan aus.

Im Moment ist meine beste Freundin mit ihm und seiner Band Fotos machen..
Es ist komisch, einerseits bin ich nervös ob er sich meldet oder nicht.. Ich merke wie mein altes Ich durchkommt und alles in die Wege leiten will, sich vielleicht schon wieder in irgendwas rein steigert.. ABER es ist nur ein Miniteil in mir.. Der andere Teil - die neue Tink - ist erstaunlich gechillt und macht sich gar keinen Kopf darüber. Findet es ok wenn er sich meldet oder eben nicht.

Ich werde berichten....




Tink.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von neele31 » So 26. Okt 2014, 16:54

:lol:

Schnief...gut dass nur ne Stammkundin grad da ist ;) bissl am Schniefen vor Rührung. Sehr schön Tink, ich wünsch Dir, dass es so weiter geht :)

Ich sag´s ja, das Ding ist noch nicht gegessen :lol:
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Kitkat
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Kitkat » So 26. Okt 2014, 19:40

ja Neele, stimme dir zu...
und Tink, jetzt bist du auf dem richtigen Weg, denn männlich Ablenkung auf dem Selbstfindungsweg lenkt eben nur ab ;-) nur wenn man bewusst allein oder mit Freunden ist, kann man wirklich innere Kraftquellen aufbauen. Das war eine der wichtigen Lektionen für mich.
viel Glück noch
lieber gruss,
k
Innerer Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Fähigkeit, damit umzugehen.

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Mo 27. Okt 2014, 18:07

Hallo da draußen


Es gibt zu berichten....................................


Ich habe ihn also gestern Abend getroffen.
Nachdem meine beste Freundin ihn und die Band fotografiert hat, rief sie mich gleich an. Es sei super gewesen, hat sie gesagt. Sie hat mit Markus nicht über mich geredet, er hatte auch nicht gefragt. Es war alles neutral und er wirkte nicht so deprimiert wie das Letzte mal als sie ihn auf dem Mini-Festival gesehen hat.

Er schrieb mich kurz nach dem Fotoshooting an, wir verabredeten uns für halb sieben.
Wir trafen uns am Marktplatz, es war ein schöner Herbstabend, der Himmel war klar, die Lichter haben eine schöne Atmosphäre geschaffen.
Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt war ich nicht nervös, ich habe Musik gehört und mich gefreut ihn gleich zu sehen.

Ich kam an und sah ihn beim Brunnen sitzen, ich lief auf ihn zu mit einem Lächeln im Gesicht. Er schaute eher ernst, lächelte nicht. Er gab mir eine kurze Umarmung, ich hielt ihn noch ein bisschen länger fest weil ich mich freute ihn zu sehen. Ich roch sein Parfüm und freute mich darüber, dass er immernoch wie "früher" riecht. Ich wehrte mich nicht gegen das kleine Glücksgefühl im Bauch, ich genoss den Moment.

Wir blieben am Marktplatz, setzten uns auf eine Bank. Ich war sehr gut gelaunt, freute mich über den Moment. Ich schaute in den Himmel und sah die Sterne, ich fand es toll dort zu sitzen, ganz unabhängig von ihm. Er fing sofort an zu reden und in dem Augenblick hat es mich sogar ein bisschen gestört weil ich mich abgelenkt fühlte und den Moment aufnehmen wollte.

Wir redeten über dies und das. Ich lachte viel, er irgendwie nicht.
Nach einer Weile wurde uns kalt und wir beschlossen etwas trinken zu gehen. Ich brachte ihn in eine Kneipe die eher berüchtigt ist als "Absteige", ich finde sie aber cool ;) Der Besitzer spielte gerade türkische Musik und die Leute tanzten. Wir setzten uns, ich schaute den Leuten beim Tanzen zu und freute mich weil sie so viel Spaß hatten (irgendwie freute ich mich über alles was um mich herum passierte..) Ich lachte den Leuten zu und schaute dann Markus an. Er wirkte so ernst, schaute verstohlen zu den Tanzenden rüber und machte eine abfällig klingende Bemerkung.

Wir tranken ein Bier, ich redete viel, lachte immernoch viel, sprach Dinge an über die ich mir Gedanken gemacht habe, über meine Selbstheilung, ich sagte ihm, dass ich jedem Menschen die Möglichkeit geben will, an meinem Leben teilzunehmen, aber das ich nichtmehr darum betteln werde.
Ich erzählte ihm, wie gut es mir geht, erzählte ihm von den Sachen die ich täglich allein unternehme, er hörte aufmerksam zu.

Nach ca 2 Stunden verließen wir das Lokal. Wir standen in der Kälte, bereit zum verabschieden. Irgendwie wollte ich nicht gehen. Es war schön ihn zu sehen, und beim Reden habe ich manchmal sogar vergessen, wer da eigentlich vor mir sitzt. Ich fühlte mich frei. Schaute zum ersten mal aus einer anderen Perspektive in seine Augen. Seine Augen... sie waren müde, sehr müde. Ich schaute ihn mir genauer an, er wirkt zu bedrückt, so ernst, die Schultern hängen schlaf herunter, seine Haut ist schlecht geworden, ich erkenne graue Haare... Nein, er sieht wirklch nicht gut aus. Das er wenig lacht und seine ernste Miene unterstreichen das Ganze.

Ich frage ihn, ob er findet, dass ich mich verändert habe. Er bejaht es. Er sagt, ich bin "lebens-bejahender", offener, fröhlicher.
Er fragt mich das Gleiche über ihn. Ich schaue ihn an und sehe die Last die ihn bedrückt. Ich sage, nein, ich finde nicht dass er sich verändert hat. Ich sage ihm ehrlich, wie bedrückt er auf mich wirkt. Er fängt an zu weinen.
"Du kennst mich so gut"... Ich umarme ihn, versuche soviel Trost und Kraft in die Umarmung zu stecken wie ich kann. Ich schaue ihn an, streichel sein Gesicht und frage ihn, was ihn so bedrückt. Er weiß es nicht.

Ich sage, wenn ich könnte, würde ich alle Last von ihm nehmen wollen, dass meine Schulter stark genug sind, aber ich es nicht kann.
Er spricht davon, seine Therapie weiter zu führen, dass er nicht genug getan hat in den letzten Monaten. Er sagt mir, dass er sieht wie frei ich bin und ihm dadurch auffällt, wie "unfrei" er selbst ist. Er erzählt mir von seinem schlechten Gewissen mir gegenüber, dass die Art und Weise wie wir uns getrennt haben, noch immer an ihm nagt. Er sagt, dass er feige war. Er will dass es mir gut geht, ich erwidere, dass es mir sehr gut geht. Ich schaue ihn an und sage, dass er mich gehen lassen kann. Es ist ok, ich bin ok, ehrlich.

Wir umarmen uns sehr lang. Ich weiß nicht wie lang, waren es 10 Minuten oder länger. Dann küssen wir uns. Er ist zurück haltend. Ich denke mir nichts dabei, dann frage ich mich, ob es ok von mir ist ihn zu küssen. Nicht wegen mir, sondern ob ich IHN damit verletze. Ich breche ab. Ich schaue ihn an und sage ihm meine Bedenken, dass ich ihn nicht verletzen will. Ich soll nicht soviel denken, ist seine Antwort. Er nimmt meine Hand und küsst mich wieder. Ich genieße es. Er streichelt mir durchs Haar, über den Rücken. Es ist schön. Aber ich spüre SEINEN Schmerz. Es macht ihn nicht glücklich, er wirkt so verbittert auf mich.

Uns wird kalt. Wir gehen in den nächsten Dönerladen. Wir sitzen dort zwei Stunden. Immer wieder nimmt er meine Hand. Streichelt sie. Immer wieder gibt er mir einen Kuss. Das Gespräch wird intensiver.
Ich habe Tränen in den Augen als ich mich bei ihm entschuldige für die Fehler die ich begangen habe, dass ich sie jetzt erkenne, dass ich ihm viel zugemutet habe, dass es respektlos war. Dass ich dieses alte Ich nicht mehr verstehen kann, dass ich aus eigener Unzufriedenheit ihn verletzt habe. Dass ich daraus gelernt habe, keinen Menschen den ich liebe wieder so behandeln werde. Dass es unwürdig ist einen geliebten Menschen so zu behandeln. Er sagt, ich übertreibe, wir hatten auch schöne Zeiten. Er sagt, wir hatten Zeiten in denen wir auf einer ganz anderen Ebene waren, wir waren weiter als in anderen Beziehungen zuvor. Es ist schön zu hören, dass die Beziehung für ihn ebenfalls so prägend war wie für mich.

Ich prüfe immer wieder ob es mir gut tut seine Hand zu halten oder seine Küsse zu erwiedern. Ich spüre keinen Schmerz, ich fühle mich klar genug um die Situation einfach an zu nehmen ohne sie zu werten. Er sagt mir, dass er mich schön findet. Ich bedanke mich für sein Kompliment.

Dann kommt mein Bus, es ist spät. Ich renne und springe gerade noch so zur Tür rein. Er gibt mir einen schnellen Kuss. Ich sage, bis bald. Er schaut mich an und sagt "Ja schon, oder?!" Ich bin entspannt, erwiedere dass er sich einfach melden soll. Er sagt das selbe zu mir. Dann fährt der Bus ab. Ich drehe mich nicht mehr um. Denke nicht nach. Bin einfach da.

Zu Hause falle ich ins Bett. Mir geht es gut.
Dennoch war die Nacht unruhig. Ich schreckte mehrmals hoch mit den Gedanken an ihn. Am Morgen sehe ich seine SMS die er mir in der Nacht noch schickte "Schlaf schön :)"

Ich antworte kurz "Hab schon gepennt ;) Gute Vorlesungen!"

Seitdem erwische ich mich wie ich auf seine Antwort warte. Immer nur kurz. Aber ich tue es. Alte Gewohnheiten lassen sich eben nicht so schnell ablegen. Aber es gibt auch andere, längere und gefestigtere Gedanken dazwischen. Es ist ok wenn er sich meldet, oder eben nicht. Es geht mir gut. Ich habe keine Angst. Er kann an meinem Leben teilnehmen, wenn er will. Ich gebe ihm die Wahl, aber lasse mich nicht davon beeinflussen.

Wie Moonshine sagte: Die Tür ist nicht mehr verschlossen, aber ich stehe auch nicht dahinter und warte ob er kommt.

Ich merke, es erfordert viel Selbstdisziplin nicht in die alte Denkweise zurück zu verfallen. Mein altes Ich versucht zu brüllen: Du musst ihn wieder haben, nur er kann dich retten, nur er macht dich glücklich, du brauchst ihn, ohne ihn bist du allein...

Mein neues Ich kommt aber ziemlich schnell angeflogen und haut dem alten eine rein ;)

Ich bin gespannt was passiert. Ich sehe, dass er noch nicht soweit ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich heute wieder genauso gefühlt hat wie bei dem Festival oder dem Tag an dem ich ihn mal in der Bar getroffen habe. Dass es ihm wieder zu viel wird. Dass er sich eingeengt fühlt.

Ich habe immernoch Gefühle für ihn. Aber das ist ok, ich habe schon damit gerechnet. Es tut mir auch nicht weh sie zu spüren. Wir werden sehen..
Ich bleibe weiterhin stark und gehe meinen Weg.



Tink.

Kitkat
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Kitkat » Di 28. Okt 2014, 09:56

Cool reagiert...
Freut mich für dich, dass es dir so gut geht, bleibe auf deinen Weg!!
Und es bestätigt mir wieder, dass ich Glück hatte, die Verlassene gewesen zu sein, diese unglaubliche Lernkurve hingekriegt zu haben, mich menschlich so entwickelt zu haben... ohne meine Trennung hätte ich nicht meine Stärke, die ich jetzthabe, gefunden.... und war noch nie so zufrieden mit mir...
Am Ende ist die wirkliche Erfolgsgeschichte wie wir uns fühlen, und nicht ob die Exen zurück kommen...

lieber gruss,
k
Innerer Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Fähigkeit, damit umzugehen.

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