Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Hallo da draußen
@PaulaPaula, danke dass du dir die Zeit genommen hast zum lesen und fürs mitfühlen. Auch für deine aufmunternden Worte!
Zeit für ein UpDate, denn es ist viel passiert.
Soviel vorweg, wir sind in Frieden auseinander gegangen.
Aber wo fange ich an.
Am Donnerstag hatte ich ein seeeeehr langes Telefonat mit meiner Mutter. Wir sprachen nicht nur über die Beziehung. Auch über meine Kindheit, den Therapeuten den ich jetzt habe usw.
Letzte Woche fragte mich der Therapeut nach meinen Ängsten. Neben den Üblichen (Niemanden mehr zu finden, nie mehr lieben zu können, für immer allein zu sein, Markus mich für immer vergessen wird etc.), nannte ich ganz nebenbei noch die "Angst, die Kontrolle zu verlieren". Eigentlich habe ich diese Angst nur kurz erwähnt doch der Therapeut hat sie sofort aufgegriffen. Ich habe mich zuerst darüber gewundert, doch in den letzten Tagen ist mir einiges klar geworden.
Das Ziel des Therapeuten war es ja, herauszufinden, warum ich diese Angst habe und was mir bisher in meinem Leben/Kindheit fehlte, mich nicht selbst zu stärken und zu lieben.
Naja, und als ich so mit meiner Mutter sprach, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Die Angst die Kontrolle zu verlieren sitzt tief in mir und sie kommt (höchstwahrscheinlich) aus meinem fehlenden Vater-Tochter Verhältnis. Ich möchte jetzt auch nicht zu tief in dieses Thema gehen. Dennoch wurde mir diesbezüglich einiges bewusst. Vorallem bestimmte Verhaltensweisen die mein Vater an den Tag legt kopiere ich z.B. in meinen Beziehungen. Ich habe das vorher noch nie so gesehen und es ist für mich ein ziemlicher Hammer.
Und mit dieser Erkenntnis und vielen neuen Gedanken habe ich mich dann am Freitag mit Markus getroffen. Als ich ihn traf fühlte ich mich ziemlich "klein". Ich habe soviel erkannt in den 24h davor, dass es mir unangenehm war, ihm jetzt so zu begegnen. Vorallem nach dem "theatralisch-dramatischen" Treffen von Mittwoch.
Ich wartete an unserem Treffpunkt auf ihn und war etwas verunsichert wie ich ihm am Besten gegenüber trete. Aber mir war klar, das alle "Spielchen" einfach sinnlos sind. Denn egal, ob ich die Starke oder die Schwache spiele, das bringt uns auch nicht wieder zusammen. Jedenfalls habe ich das in den letzten Treffen gesehen. Darum wollte ich ganz normal sein. Nichts von meinen Gefühlen verstecken oder übertrieben darstellen.
Als er kam umarmten wir uns kurz. Seine Verunsicherung habe ich gespürt. Sicher hingen ihm die Momente von Mittwoch auch noch nach.
Wir liefen zusammen in einen Park der gleich neben meiner neuen Wohnung ist. Eigentlich wollte ich ihm nicht zeigen wo ich wohne, aber dann fragte ich mich, warum eigentlich nicht.
Und da saßen wir, ganze 4 Stunden und haben über absolut ALLES geredet.
Ich fing an und habe mich bei ihm für Mittwoch Nacht entschuldigt. Für meinen Versuch ihn eifersüchtig zu machen mit einem anderen Mann, der gar nicht existiert (Er meinte übrigens, dass er es schon geahnt hat dass es diese Person nicht gibt), ich entschuldigte mich dafür, ihn wieder "klein geredet" zu haben und alles besser wusste, dass ich ihn wieder einmal nichts zugetraut habe usw.
Ich sprach mit ihm über meinen Therapeuten und meine Angst mit dem Kontrollverlust.
Ich sagte ihm, dass ich sehe, wie sich diese Angst auf unsere Beziehung ausgewirkt hat. Sprach mit ihm über verschiedene Situationen in der Beziehung, jedoch ohne sie zu werten oder zu analysieren.
Erzählte ihm, von meinen Gefühlen zu ihm. Welche Ängste ich in der Beziehung hatte. Sagte ihm, dass ich erkannt habe, dass ich mich nie mit ihm über seine Dinge im Leben freuen konnte, weil ich so fixiert darauf war, nur meine Wunschvorstelllungen mit ihm zu verwirklichen ohne dabei auf ihn rücksicht zu nehmen. Sprach mit ihm über den Mann den ich während unserer Beziehung kennen lernte und küsste. Redete mit ihm über viele Verhaltensweisen die ich an den Tag gelegt habe.
Wir redeten beide über unsere vermeindlichen "Schwachpunkte" in der Beziehung, dass er gern die Kontrolle abgibt und nicht in der Lage ist für sich und seine Meinung einzustehen und dass ich gern die Kontrolle an mich reiße und seine Meinung gar nicht hören will.
Wir redeten über die Zukunft. Wer wir sein wollen. Wie wir sein wollen. Welche Pläne wir haben.
Ich hörte ihm zu, er hörte mir zu. Ich urteilte nicht über ihn und ja, ich muss gestehen, dass ist eines der Dinge die ich selten gemacht habe. Ich habe ihn sonst immer verurteilt und ihm nichts zugetraut. Ihn oft spüren lassen das ich glaube, er hätte keine Ahnung von gar nichts.
Wir redeten auch über Mittwoch Nacht. Über meinen Versuch ihn doch wieder zurück zu bekommen und darüber, dass auch an diesem Abend wieder das "alte Gefälle" von Kontrolle und Kontrollverlust herrschte. Wir sprachen davon, dass es so nicht funktionieren kann. Nicht wenn es dieses Gefälle weiterhin gibt.
Er erzählte mir, welche Dinge er in Zukunft erleben will. Erzählte mir von seinen Reiseplänen, seinen Wunsch ein tolles Rad zu kaufen, seinen Gedanken seit der Trennung. Den Schmerz den er spürte. Er erzählte mir davon, als er sich eines nachts um drei auf seinen Balkon legte um den Schmerz zu fühlen der ihn umgab.
Und er sagte mir, dass es ihm leid tut, dass er sich drei Monate nicht bei mir gemeldet hat.
Er sagte mir, wie wichtig er diese Phase seines Lebens gerade findet. Das er spürt wie er wächst.
Ich sprach von meiner Angst ihn immer zu lieben und nie mehr zurück zu können.
Ich fragte ihn, was denn sein würde wenn ich an mir arbeiten würde, mich selbst gefunden habe und dann merke, dass ich ihn immernoch so sehr brauche.
Er antwortete, dass es genau darum ginge, dies nicht zu empfinden. Dass es darum geht, auch allein zu bestehen.
"Und was, wenn ich dich dann trotzdem noch liebe?" "Dann müssen wir sehen ob die Gefühle immernoch so stark sind, wenn wir uns irgendwann wieder sehen. Aber das ist dann Kapitel 2. Kapitel 1 ist es, sich selbst zu lieben."
Daraufhin sagte er mir, dass er davon ausginge, dass sich meine Gefühle zu ihm "relativieren" werden, wenn ich mich selbst verstanden hätte. Er sagte, das mich meine momentan Gefühle zu ihm überrollen und mich blind machen, dass sie mich komplett einnehmen, und viel mit mir selbst zu tun hätten.
Ja, vielleicht ist es wirklich so. Und wenn ich das Gleichgewicht wieder herstellen kann und mich selbst liebe, vielleicht verschwinden dann wirklich die Gefühle zu ihm, weil sie nur ein Sympton sind?!
Markus reflektierte mich in diesem Gespräch immer wieder. Und ich war erstaunt darüber, wie ähnlich unsere Ansichten doch sind. Wieviel Gedanken er sich über all das schon gemacht hat. Wie bewundernswert er ist. Wie stark er ist. Wie anders er ist als ich es mir gedacht habe. Wie reflektiert er spricht und wie sehr er die gesamte Situation versteht. Und dann wieder die traurige Erkenntnis, dass ich ihn nie so angenommen habe wie er ist, sondern ihn immer nur als schwaches Glied der Beziehung gesehen habe. Als schwachen Menschen mit Bindungsängsten. Dabei ist er willensstark und klug und reflektiert und versteht was passiert.
Und ja, ich habe es nie sehen wollen. Meine Haltung und Vorstellung ihm gegenüber hat mich blind gemacht für den Menschen der eigentlich vor mir stand. So wie es in den Wald hinein schreit, so schallt es wieder hinaus. So wie ich ihn sehen wollte und so wie ich ihn behandelt habe, genauso hat er sich verhalten (müssen).
Und da sitze ich mit ihm in einem Park und denke mir nun einmal mehr, wie schade es ist, dass ich erst jetzt meine Fehler erkenne, jetzt da alles schon vorbei ist.
Sein Wille allein zu sein und zu bleiben finde ich bewundernswert und erschreckend zugleich. Woher nimmt er diese Kraft, diese starke Erkenntnis, dass sein Leben so nicht weiter gehen kann?!
Er sagte mir, dass eine Beziehung für ihn irgendwann nichtmehr eine Notwendigkeit sein soll, sondern mehr "schöne Abrundung".. "Es ist zwar nicht egal, wer dir beim Altern zuschaut, aber es sollte auch nicht das Hauptthema sein"
Ich fragte ihn, ob seine Gefühle denn auch weniger werden wenn er an sich selbst arbeitet und sich lernt zu lieben. Er antwortete dass er keine Prognose stellen kann und will. Eine ehrliche Antwort.
Wir saßen eine Weile ruhig da. Beobachteten die vorbeilaufenden Menschen. Sein Telefon klingelte und er nahm das Gespräch an.. Dabei legte er geistesabwesend seinen Arm um mich und streichelte mich kurz am Rücken... So wie früher. Der "Fehler" fiel ihm und mir sofort auf und wir schauten uns erschrocken an. Wir lachten, verlegen und witzelnd darüber.
Nachdem er das Telefonat beendet hatte entschuldigte er sich dafür, dass er den Arm um mich gelegt hat. Ich sagte ihm, dass es schon ok sei. Dabei lächelte ich ihn an. Doch das ist genau das, was ich meine. Diese Vertrautheit und Selbstverständlichkeit, dass sein Arm dahin gehört wo er für diesen Moment war, wird für mich nicht vorbei gehen, oder doch? Ich kann es mir nicht vorstellen. Auch wenn ich immer und immer wieder höre, dass auch das vorbei gehen wird. Mein Herz sagt mir schon immer etwas anderes. Ich sagte ihm das in diesem Moment auch genau so.
Nachdem wir lange gesprochen hatten, begleitete er mich zu meiner Wohnung. Wir lachten noch miteinander. Machten alberne Witze.
Wir schauten uns an und wussten, das der Abschied jetzt wirklich gekommen ist.
Wir lagen uns lang in den Armen. Wir hielten uns fest. Sehr fest. Schauten uns dazwischen immer wieder an. Hielten uns an den Händen. Lächelten uns an.
Hatten Tränen in den Augen.
Und dann hatte ich zum ersten mal das Gefühl nicht gegen ihn zu kämpfen sondern ein Ziel zu haben. Das Ziel mich selbst zu finden und lieben zu lernen.
Nocheinmal sagte ich ihm, wie schade es ist. Ja, ich sagte ihm auch, dass es so wie es jetzt ist, richtig ist. Das es so auch "Potenzial" hätte. Doch wir sind noch nicht dort angekommen.
Dann küsste er mich. Und dieses mal richtig. Nicht wie auf dem Festival, als ich nichts spürte und auch die Schmetterlinge nicht kamen und ich mich wunderte warum es sich nicht vertaut anfühlte. Und er küsste mich auch nicht wie Mittwoch Nacht.
Nein, ER gab MIR einen Kuss. Nicht gezwungen oder gewünscht.
Er gab mir einen ehrlichen Kuss zum Abschied.
Als er davon lief schaute ich ihm nach. Er drehte sich zwei mal um. Wir haben uns gewunken und gleichzeitig angefangen zu weinen.
Dann lief er um die Ecke und ich in meine neue Wohnung. Ohne ihn.
Ich habe geweint. Dabei gelacht. Vor Erleichterung, Glück und Trauer.
Es ist richtig so. Es ist traurig. Es ist gut.
Und ja, wenn er am Ende des Weges wirklich da steht und auf mich wartet.. wenn es wirklich unser Schicksal ist.. dann macht es mich glücklich so gesegnet zu sein.
Und wenn nicht? Dann will ich lernen zu vertrauen, dass das Schicksal noch andere Pläne für mich hat.
---------
Tinkerbell
.
@PaulaPaula, danke dass du dir die Zeit genommen hast zum lesen und fürs mitfühlen. Auch für deine aufmunternden Worte!
Zeit für ein UpDate, denn es ist viel passiert.
Soviel vorweg, wir sind in Frieden auseinander gegangen.
Aber wo fange ich an.
Am Donnerstag hatte ich ein seeeeehr langes Telefonat mit meiner Mutter. Wir sprachen nicht nur über die Beziehung. Auch über meine Kindheit, den Therapeuten den ich jetzt habe usw.
Letzte Woche fragte mich der Therapeut nach meinen Ängsten. Neben den Üblichen (Niemanden mehr zu finden, nie mehr lieben zu können, für immer allein zu sein, Markus mich für immer vergessen wird etc.), nannte ich ganz nebenbei noch die "Angst, die Kontrolle zu verlieren". Eigentlich habe ich diese Angst nur kurz erwähnt doch der Therapeut hat sie sofort aufgegriffen. Ich habe mich zuerst darüber gewundert, doch in den letzten Tagen ist mir einiges klar geworden.
Das Ziel des Therapeuten war es ja, herauszufinden, warum ich diese Angst habe und was mir bisher in meinem Leben/Kindheit fehlte, mich nicht selbst zu stärken und zu lieben.
Naja, und als ich so mit meiner Mutter sprach, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Die Angst die Kontrolle zu verlieren sitzt tief in mir und sie kommt (höchstwahrscheinlich) aus meinem fehlenden Vater-Tochter Verhältnis. Ich möchte jetzt auch nicht zu tief in dieses Thema gehen. Dennoch wurde mir diesbezüglich einiges bewusst. Vorallem bestimmte Verhaltensweisen die mein Vater an den Tag legt kopiere ich z.B. in meinen Beziehungen. Ich habe das vorher noch nie so gesehen und es ist für mich ein ziemlicher Hammer.
Und mit dieser Erkenntnis und vielen neuen Gedanken habe ich mich dann am Freitag mit Markus getroffen. Als ich ihn traf fühlte ich mich ziemlich "klein". Ich habe soviel erkannt in den 24h davor, dass es mir unangenehm war, ihm jetzt so zu begegnen. Vorallem nach dem "theatralisch-dramatischen" Treffen von Mittwoch.
Ich wartete an unserem Treffpunkt auf ihn und war etwas verunsichert wie ich ihm am Besten gegenüber trete. Aber mir war klar, das alle "Spielchen" einfach sinnlos sind. Denn egal, ob ich die Starke oder die Schwache spiele, das bringt uns auch nicht wieder zusammen. Jedenfalls habe ich das in den letzten Treffen gesehen. Darum wollte ich ganz normal sein. Nichts von meinen Gefühlen verstecken oder übertrieben darstellen.
Als er kam umarmten wir uns kurz. Seine Verunsicherung habe ich gespürt. Sicher hingen ihm die Momente von Mittwoch auch noch nach.
Wir liefen zusammen in einen Park der gleich neben meiner neuen Wohnung ist. Eigentlich wollte ich ihm nicht zeigen wo ich wohne, aber dann fragte ich mich, warum eigentlich nicht.
Und da saßen wir, ganze 4 Stunden und haben über absolut ALLES geredet.
Ich fing an und habe mich bei ihm für Mittwoch Nacht entschuldigt. Für meinen Versuch ihn eifersüchtig zu machen mit einem anderen Mann, der gar nicht existiert (Er meinte übrigens, dass er es schon geahnt hat dass es diese Person nicht gibt), ich entschuldigte mich dafür, ihn wieder "klein geredet" zu haben und alles besser wusste, dass ich ihn wieder einmal nichts zugetraut habe usw.
Ich sprach mit ihm über meinen Therapeuten und meine Angst mit dem Kontrollverlust.
Ich sagte ihm, dass ich sehe, wie sich diese Angst auf unsere Beziehung ausgewirkt hat. Sprach mit ihm über verschiedene Situationen in der Beziehung, jedoch ohne sie zu werten oder zu analysieren.
Erzählte ihm, von meinen Gefühlen zu ihm. Welche Ängste ich in der Beziehung hatte. Sagte ihm, dass ich erkannt habe, dass ich mich nie mit ihm über seine Dinge im Leben freuen konnte, weil ich so fixiert darauf war, nur meine Wunschvorstelllungen mit ihm zu verwirklichen ohne dabei auf ihn rücksicht zu nehmen. Sprach mit ihm über den Mann den ich während unserer Beziehung kennen lernte und küsste. Redete mit ihm über viele Verhaltensweisen die ich an den Tag gelegt habe.
Wir redeten beide über unsere vermeindlichen "Schwachpunkte" in der Beziehung, dass er gern die Kontrolle abgibt und nicht in der Lage ist für sich und seine Meinung einzustehen und dass ich gern die Kontrolle an mich reiße und seine Meinung gar nicht hören will.
Wir redeten über die Zukunft. Wer wir sein wollen. Wie wir sein wollen. Welche Pläne wir haben.
Ich hörte ihm zu, er hörte mir zu. Ich urteilte nicht über ihn und ja, ich muss gestehen, dass ist eines der Dinge die ich selten gemacht habe. Ich habe ihn sonst immer verurteilt und ihm nichts zugetraut. Ihn oft spüren lassen das ich glaube, er hätte keine Ahnung von gar nichts.
Wir redeten auch über Mittwoch Nacht. Über meinen Versuch ihn doch wieder zurück zu bekommen und darüber, dass auch an diesem Abend wieder das "alte Gefälle" von Kontrolle und Kontrollverlust herrschte. Wir sprachen davon, dass es so nicht funktionieren kann. Nicht wenn es dieses Gefälle weiterhin gibt.
Er erzählte mir, welche Dinge er in Zukunft erleben will. Erzählte mir von seinen Reiseplänen, seinen Wunsch ein tolles Rad zu kaufen, seinen Gedanken seit der Trennung. Den Schmerz den er spürte. Er erzählte mir davon, als er sich eines nachts um drei auf seinen Balkon legte um den Schmerz zu fühlen der ihn umgab.
Und er sagte mir, dass es ihm leid tut, dass er sich drei Monate nicht bei mir gemeldet hat.
Er sagte mir, wie wichtig er diese Phase seines Lebens gerade findet. Das er spürt wie er wächst.
Ich sprach von meiner Angst ihn immer zu lieben und nie mehr zurück zu können.
Ich fragte ihn, was denn sein würde wenn ich an mir arbeiten würde, mich selbst gefunden habe und dann merke, dass ich ihn immernoch so sehr brauche.
Er antwortete, dass es genau darum ginge, dies nicht zu empfinden. Dass es darum geht, auch allein zu bestehen.
"Und was, wenn ich dich dann trotzdem noch liebe?" "Dann müssen wir sehen ob die Gefühle immernoch so stark sind, wenn wir uns irgendwann wieder sehen. Aber das ist dann Kapitel 2. Kapitel 1 ist es, sich selbst zu lieben."
Daraufhin sagte er mir, dass er davon ausginge, dass sich meine Gefühle zu ihm "relativieren" werden, wenn ich mich selbst verstanden hätte. Er sagte, das mich meine momentan Gefühle zu ihm überrollen und mich blind machen, dass sie mich komplett einnehmen, und viel mit mir selbst zu tun hätten.
Ja, vielleicht ist es wirklich so. Und wenn ich das Gleichgewicht wieder herstellen kann und mich selbst liebe, vielleicht verschwinden dann wirklich die Gefühle zu ihm, weil sie nur ein Sympton sind?!
Markus reflektierte mich in diesem Gespräch immer wieder. Und ich war erstaunt darüber, wie ähnlich unsere Ansichten doch sind. Wieviel Gedanken er sich über all das schon gemacht hat. Wie bewundernswert er ist. Wie stark er ist. Wie anders er ist als ich es mir gedacht habe. Wie reflektiert er spricht und wie sehr er die gesamte Situation versteht. Und dann wieder die traurige Erkenntnis, dass ich ihn nie so angenommen habe wie er ist, sondern ihn immer nur als schwaches Glied der Beziehung gesehen habe. Als schwachen Menschen mit Bindungsängsten. Dabei ist er willensstark und klug und reflektiert und versteht was passiert.
Und ja, ich habe es nie sehen wollen. Meine Haltung und Vorstellung ihm gegenüber hat mich blind gemacht für den Menschen der eigentlich vor mir stand. So wie es in den Wald hinein schreit, so schallt es wieder hinaus. So wie ich ihn sehen wollte und so wie ich ihn behandelt habe, genauso hat er sich verhalten (müssen).
Und da sitze ich mit ihm in einem Park und denke mir nun einmal mehr, wie schade es ist, dass ich erst jetzt meine Fehler erkenne, jetzt da alles schon vorbei ist.
Sein Wille allein zu sein und zu bleiben finde ich bewundernswert und erschreckend zugleich. Woher nimmt er diese Kraft, diese starke Erkenntnis, dass sein Leben so nicht weiter gehen kann?!
Er sagte mir, dass eine Beziehung für ihn irgendwann nichtmehr eine Notwendigkeit sein soll, sondern mehr "schöne Abrundung".. "Es ist zwar nicht egal, wer dir beim Altern zuschaut, aber es sollte auch nicht das Hauptthema sein"
Ich fragte ihn, ob seine Gefühle denn auch weniger werden wenn er an sich selbst arbeitet und sich lernt zu lieben. Er antwortete dass er keine Prognose stellen kann und will. Eine ehrliche Antwort.
Wir saßen eine Weile ruhig da. Beobachteten die vorbeilaufenden Menschen. Sein Telefon klingelte und er nahm das Gespräch an.. Dabei legte er geistesabwesend seinen Arm um mich und streichelte mich kurz am Rücken... So wie früher. Der "Fehler" fiel ihm und mir sofort auf und wir schauten uns erschrocken an. Wir lachten, verlegen und witzelnd darüber.
Nachdem er das Telefonat beendet hatte entschuldigte er sich dafür, dass er den Arm um mich gelegt hat. Ich sagte ihm, dass es schon ok sei. Dabei lächelte ich ihn an. Doch das ist genau das, was ich meine. Diese Vertrautheit und Selbstverständlichkeit, dass sein Arm dahin gehört wo er für diesen Moment war, wird für mich nicht vorbei gehen, oder doch? Ich kann es mir nicht vorstellen. Auch wenn ich immer und immer wieder höre, dass auch das vorbei gehen wird. Mein Herz sagt mir schon immer etwas anderes. Ich sagte ihm das in diesem Moment auch genau so.
Nachdem wir lange gesprochen hatten, begleitete er mich zu meiner Wohnung. Wir lachten noch miteinander. Machten alberne Witze.
Wir schauten uns an und wussten, das der Abschied jetzt wirklich gekommen ist.
Wir lagen uns lang in den Armen. Wir hielten uns fest. Sehr fest. Schauten uns dazwischen immer wieder an. Hielten uns an den Händen. Lächelten uns an.
Hatten Tränen in den Augen.
Und dann hatte ich zum ersten mal das Gefühl nicht gegen ihn zu kämpfen sondern ein Ziel zu haben. Das Ziel mich selbst zu finden und lieben zu lernen.
Nocheinmal sagte ich ihm, wie schade es ist. Ja, ich sagte ihm auch, dass es so wie es jetzt ist, richtig ist. Das es so auch "Potenzial" hätte. Doch wir sind noch nicht dort angekommen.
Dann küsste er mich. Und dieses mal richtig. Nicht wie auf dem Festival, als ich nichts spürte und auch die Schmetterlinge nicht kamen und ich mich wunderte warum es sich nicht vertaut anfühlte. Und er küsste mich auch nicht wie Mittwoch Nacht.
Nein, ER gab MIR einen Kuss. Nicht gezwungen oder gewünscht.
Er gab mir einen ehrlichen Kuss zum Abschied.
Als er davon lief schaute ich ihm nach. Er drehte sich zwei mal um. Wir haben uns gewunken und gleichzeitig angefangen zu weinen.
Dann lief er um die Ecke und ich in meine neue Wohnung. Ohne ihn.
Ich habe geweint. Dabei gelacht. Vor Erleichterung, Glück und Trauer.
Es ist richtig so. Es ist traurig. Es ist gut.
Und ja, wenn er am Ende des Weges wirklich da steht und auf mich wartet.. wenn es wirklich unser Schicksal ist.. dann macht es mich glücklich so gesegnet zu sein.
Und wenn nicht? Dann will ich lernen zu vertrauen, dass das Schicksal noch andere Pläne für mich hat.
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Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Mir kullern gerade ein bisschen die Tränen.
Danke, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Danke, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
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- Beiträge: 201
- Registriert: So 15. Jun 2014, 20:29
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Hallo liebe Tinkerbell,
Ich bin dabei den ganzen Thread zu lesen weil es mich irgendwie gefesselt hat, wie ich sehe schrieben hier wohl auch nur andere Frauen.. Ich bin gerade bei der Hälfte angelangt und habe deinen letzten Post gelesen. Ich möchte dir mit wenigen Worten etwas Kraft geben:
Du bist attraktiv.
Ich habe dich nie gesehen aber deine Art wie du mit der Trennung umgehst und wie du das schreibst macht dich attraktiv!
Ich hoffe es hilft dir sowas von einem Mann zu hören der wahrscheinlich in deinem Alter ist.
24-27?!
Lg Shaco
Ich bin dabei den ganzen Thread zu lesen weil es mich irgendwie gefesselt hat, wie ich sehe schrieben hier wohl auch nur andere Frauen.. Ich bin gerade bei der Hälfte angelangt und habe deinen letzten Post gelesen. Ich möchte dir mit wenigen Worten etwas Kraft geben:
Du bist attraktiv.
Ich habe dich nie gesehen aber deine Art wie du mit der Trennung umgehst und wie du das schreibst macht dich attraktiv!
Ich hoffe es hilft dir sowas von einem Mann zu hören der wahrscheinlich in deinem Alter ist.
24-27?!
Lg Shaco
Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Tink, ich habe vor ein paar Tagen auch deine ganzen Einträge gelesen.
Das was du heute geschrieben hast, bringt mich wirklich zum heulen. Nicht aus Traurigkeit, oder Freude...sondern weil einfach so viel Wahrheit darin steckt. Kein Happy End...aber ein gutes Ende.
Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.
Ich wünsche dir auf jeden Fall von ganzem Herzen alles Liebe, und dass du deinen Weg findest. Deinen Weg zu dir.
madame p.
Das was du heute geschrieben hast, bringt mich wirklich zum heulen. Nicht aus Traurigkeit, oder Freude...sondern weil einfach so viel Wahrheit darin steckt. Kein Happy End...aber ein gutes Ende.
Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.
Ich wünsche dir auf jeden Fall von ganzem Herzen alles Liebe, und dass du deinen Weg findest. Deinen Weg zu dir.
madame p.
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- Registriert: So 23. Mär 2014, 23:13
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Hallo da draußen,
@Shaco, MadameP, Ewrew.. danke für eure Worte. Ich kann es selber gar nicht glauben was da passiert ist. Mein Leben ist wie ein blöder Liebesfilm..
Gerade komme ich von einer weiteren Therapiesitzung. Und wieder Familienaufarbeitung...
Außerdem habe ich heute Markus Haustürschlüssel mit der Post verschickt. Er hat mich gefragt ob er ihn diese Woche haben kann.
Ich schickte ihm eine SMS nachdem ich bei der Post war, und sagte ihm, dass der Schlüssel unterwegs ist. Wir schrieben ein paar nett-neutrale SMS hin und her.
Ja ich vermisse ihn immernoch. Und obwohl ich weiß, dass andere Sachen gerade von viel größerer Bedeutung sind, wünsche ich ihn mir gerade sehr zurück.
Mein Kopf spielt manchmal verrückt.
Ich weiß, dass es nichtmehr darum geht, ihn aus meinem Kopf zu bekommen. Aber manchmal fühlt es sich so an, als müsste ich es trotzdem.
Was ist, wenn ich ihn nach erfolgreicher Therapie immernoch genauso liebe. Die Frage hat er mir schon beantwortet und ich sollte sie auch nicht stellen solange ich meine Vergangenheit nicht aufgearbeitet habe.. Aber irgendwie kann es mir gerade nicht schnell genug gehen.
Das Gefühl in zu vermissen auf der einen Seite, der Verstand der sagt, ich muss erstmal an mir arbeiten auf der anderen Seite. Und die kleine Stimme die dann fragt, muss ich jetzt wirklich aufhören ihn zu lieben damit es mir besser geht? Das ist, als würde ich einen Teil von mir bekämpfen wollen.
So ganz habe ich es alles noch nicht verinnerlicht was jetzt mein Ziel ist. Auch wenn es mir seit dem Gespräch von Freitag wirklich um einiges besser geht.
Vielleicht steckt da immer noch ein kleines bisschen Angst vor dem Loslassen dahinter. Wenn man sich so lang mit nur einem Gedanken Tag und Nacht beschäftigt, dann ist es wohl normal so schnell nicht davon runter zu kommen.
In manchen Momenten bin ich froh wie alles gekommen ist, und in anderen denke ich mir.. Wieso muss mein Leben wie ein beschissener Liebesfilm ablaufen?!
Mir geht es zwar besser, aber die Position der Verlassenen trage ich wohl noch eine Weile in mir..
Tinkerbell
.
@Shaco, MadameP, Ewrew.. danke für eure Worte. Ich kann es selber gar nicht glauben was da passiert ist. Mein Leben ist wie ein blöder Liebesfilm..
Gerade komme ich von einer weiteren Therapiesitzung. Und wieder Familienaufarbeitung...
Außerdem habe ich heute Markus Haustürschlüssel mit der Post verschickt. Er hat mich gefragt ob er ihn diese Woche haben kann.
Ich schickte ihm eine SMS nachdem ich bei der Post war, und sagte ihm, dass der Schlüssel unterwegs ist. Wir schrieben ein paar nett-neutrale SMS hin und her.
Ja ich vermisse ihn immernoch. Und obwohl ich weiß, dass andere Sachen gerade von viel größerer Bedeutung sind, wünsche ich ihn mir gerade sehr zurück.
Mein Kopf spielt manchmal verrückt.
Ich weiß, dass es nichtmehr darum geht, ihn aus meinem Kopf zu bekommen. Aber manchmal fühlt es sich so an, als müsste ich es trotzdem.
Was ist, wenn ich ihn nach erfolgreicher Therapie immernoch genauso liebe. Die Frage hat er mir schon beantwortet und ich sollte sie auch nicht stellen solange ich meine Vergangenheit nicht aufgearbeitet habe.. Aber irgendwie kann es mir gerade nicht schnell genug gehen.
Das Gefühl in zu vermissen auf der einen Seite, der Verstand der sagt, ich muss erstmal an mir arbeiten auf der anderen Seite. Und die kleine Stimme die dann fragt, muss ich jetzt wirklich aufhören ihn zu lieben damit es mir besser geht? Das ist, als würde ich einen Teil von mir bekämpfen wollen.
So ganz habe ich es alles noch nicht verinnerlicht was jetzt mein Ziel ist. Auch wenn es mir seit dem Gespräch von Freitag wirklich um einiges besser geht.
Vielleicht steckt da immer noch ein kleines bisschen Angst vor dem Loslassen dahinter. Wenn man sich so lang mit nur einem Gedanken Tag und Nacht beschäftigt, dann ist es wohl normal so schnell nicht davon runter zu kommen.
In manchen Momenten bin ich froh wie alles gekommen ist, und in anderen denke ich mir.. Wieso muss mein Leben wie ein beschissener Liebesfilm ablaufen?!
Mir geht es zwar besser, aber die Position der Verlassenen trage ich wohl noch eine Weile in mir..
Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Liebe Tinkerbell,
Dein Post vom Sonntag ist wunderschön! Ihr habt einen ganz wichtigen Schritt getan und vieles erkannt, ich bin sehr stolz auf Dich, auf ihn, auf euch beide!
Und es bekräftigt mich inmeinem Glauben, so wie ich eure Story schon die ganze Zeit sehe...irgendwann ist eure Zeit da, so fern ihr beide, jeder für sich, weiter wachst!
Ich wünsche Dir viel Kraft dabei und alles Liebe!
Dein Post vom Sonntag ist wunderschön! Ihr habt einen ganz wichtigen Schritt getan und vieles erkannt, ich bin sehr stolz auf Dich, auf ihn, auf euch beide!
Und es bekräftigt mich inmeinem Glauben, so wie ich eure Story schon die ganze Zeit sehe...irgendwann ist eure Zeit da, so fern ihr beide, jeder für sich, weiter wachst!
Ich wünsche Dir viel Kraft dabei und alles Liebe!
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Liebe Tinkerbell,
danke dir, dass du uns an deiner Geschichte teil haben lässt. Und auch mir sind, wie den meisten die Tränen gelaufen, nicht weil ich so viel Mitgefühl empfinde. Nein sondern, weil du viel über dich erfahren hast und bereit bist diese nicht nur zu bearbeiten sondern auch anzunehmen... Hut ab... Ich bin total stolz auf dich!
Ich freu mich hoffentlich auch weiter von deinen Erfahrungen zu lesen... Du hilfst jeden Einzelnen, sich ebenfalls mit uns selbst auseinander zusetzen oder nicht alleine zu sein.
DANKE und ganz liebe Grüße
Paula
danke dir, dass du uns an deiner Geschichte teil haben lässt. Und auch mir sind, wie den meisten die Tränen gelaufen, nicht weil ich so viel Mitgefühl empfinde. Nein sondern, weil du viel über dich erfahren hast und bereit bist diese nicht nur zu bearbeiten sondern auch anzunehmen... Hut ab... Ich bin total stolz auf dich!
Ich freu mich hoffentlich auch weiter von deinen Erfahrungen zu lesen... Du hilfst jeden Einzelnen, sich ebenfalls mit uns selbst auseinander zusetzen oder nicht alleine zu sein.
DANKE und ganz liebe Grüße
Paula
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Hallo da draußen,
@neele, das ist so lieb was du da schreibst. Es klingt so schön. Insgeheim hege ich auch den Wunsch, dass es eines Tages soweit kommt und wir wirklich wieder ein paar werden. Die Gedanken daran loszulassen ist gar nicht einfach. Es wäre schön wenn es wirklcih so kommt. Wer weiß was die Zukunft bringt.
@Paula, danke! Deine Worte bedeuten mir echt viel und sie geben mir Mut weiter durchzuhalten!
@DeinFan, danke für den Post mit den Dualseelen! Wenn es sowas wirklich gibt, dann wäre es wirklich krass, wenn er meine Dualseele ist. Aber wer spielt dann welche Rolle? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man es bei uns nicht so richtig sagen kann. Vielleicht weil wir es doch nicht sind? Du hast doch bestimmt mehr Erfahrung mit der Theorie oder?
Also eins kann ich sagen, die Karusellfahrt ist noch nicht zu Ende!
Gestern nach dem Therapeuten habe ich an nichts anderes außer Markus gedacht! Dazu kam noch, das wir ein paar SMS hin und her geschrieben haben. Auf meine letzte Nachricht hatte er mir dann auch nicht mehr geanwortet. Ich habe ihm keine Frage gestellt oder so, aber irgendwie hab ich mir doch eine Antwort gewünscht.
Außerdem hatte ich gestern immer wieder die gleiche Frage im Kopf: "Was ist, wenn ich ihn nach erfolgreicher Therapie immer noch liebe?"
Mich hat diese Frage so genervt gerade WEIL ich weiß, dass die Suche nach der Antwort jetzt absolut keinen Sinn macht.
Und ist es nicht merkwürdig dass ich beim Therapeuten zuerst meine Familiensituation durchspreche und dort auch der Therapieansatz liegt, doch sobald ich aus der Tür rauslief nur noch an Markus dachte?
Ein bisschen fühlte es sich so an, als wollte mein Kopf mich bescheißen! So als wolle er mich mit den Gedanken an Markus von meinen eigentlichen, tiefgründigeren Problemen ablenken.
Den Tag gestern habe ich dann trotzdem noch irgendwie rumbekommen.
Und was war heute? Heute habe ich fast gar nicht an ihn gedacht! NIcht eine Frage in meinem Kopf. Und anstatt froh darüber zu sein, jetzt endlich mal nicht zu grübeln, bekomme ich Panik, dass er jetzt aus meinem Kopf verschwindet.
Ich komme mir selbst total dämlich bei diesen Gedanken vor. Erst denke ich durchgehend an ihn und wünsche mir, dass er aus meinem Kopf verschwindet.. Dann ist er für einen Tag mal draußen und schon habe ich ein schlechtes Gewissen und Angst, ihn doch nicht mehr genug zu lieben. Es ist verhext. Es ist bescheuert. Es ist anstrengend... AHHHHHHHHH!!!!!!
Das komische ist ja, das ich mich irgendwie nicht richtig traue ihn loszulassen. Vielleicht weil ich immernoch die Befürchtung habe, das sobald ich ihn aktiv gehen lasse, er auch besser über die Trennung hinweg kommt. Aber es fällt mir so schwer. Ich mein, jetzt sind sowieso die allerbesten Voraussetzungen dass er und ich vernünftig abschließen können.
Aber diese ganz mini-klitze-kleine-mikro Hoffnung ist eben immernoch da.
Und ihr kennt das Spiel ja selbst, man traut sich nicht loszulassen aus Angst, den anderen für immer zu verlieren. Denn so sind doch die Regeln auf der Welt, oder? Ich lasse los und das Geliebte verschwindet für immer. ABER in der Liebe ist es eben genau andersherum: Nur wenn man loslässt, hat man die Chance es wieder zu bekommen. Verdrehte Welt.
Und was rede ich da eigentlich schon wieder.. Ich will mir doch gar keine Hoffnungen machen. Ich scheine ein Talent dafür zu haben, das Pferd von hinten aufsäumen zu wollen.
Und eine andere Sache ist, das mein Geburtstag immer näher rückt. Und ja, ich gestehe es, das ist mein erster Geburtstag seit 14 Jahren, an dem ich keinen Freund habe. Klingt ziemlich bescheuert, was? Man sollte meinen, es gibt Schlimmeres. Aber für mich ist es tatsächlich schlimm. Ich kenne es so nicht. Ich habe meinen Geburtstag nie allein durchstehen müssen. Ich war an meinem Geburtstag immer "aufgeräumt" und wusste was ich an dem Tag tuen werde. Und dieses mal habe ich keine Ahnung wie der Tag überhaupt ablaufen soll. Bleibe ich hier in meinem Studienort an dem so ziemlich jeder an diesem WE beschäftigt ist, oder fahre ich in meine neue Wohnung in der Heimat, wo ich auch keine Sau kenne... Ich geh mich vergraben und komm erst am Montag wieder raus...
Tinkerbell
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Und just in diesem Moment bekomme ich auch noch eine organisatorische SMS von ihm wegen meinen Sachen.. . na super....
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@neele, das ist so lieb was du da schreibst. Es klingt so schön. Insgeheim hege ich auch den Wunsch, dass es eines Tages soweit kommt und wir wirklich wieder ein paar werden. Die Gedanken daran loszulassen ist gar nicht einfach. Es wäre schön wenn es wirklcih so kommt. Wer weiß was die Zukunft bringt.
@Paula, danke! Deine Worte bedeuten mir echt viel und sie geben mir Mut weiter durchzuhalten!
@DeinFan, danke für den Post mit den Dualseelen! Wenn es sowas wirklich gibt, dann wäre es wirklich krass, wenn er meine Dualseele ist. Aber wer spielt dann welche Rolle? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man es bei uns nicht so richtig sagen kann. Vielleicht weil wir es doch nicht sind? Du hast doch bestimmt mehr Erfahrung mit der Theorie oder?
Also eins kann ich sagen, die Karusellfahrt ist noch nicht zu Ende!
Gestern nach dem Therapeuten habe ich an nichts anderes außer Markus gedacht! Dazu kam noch, das wir ein paar SMS hin und her geschrieben haben. Auf meine letzte Nachricht hatte er mir dann auch nicht mehr geanwortet. Ich habe ihm keine Frage gestellt oder so, aber irgendwie hab ich mir doch eine Antwort gewünscht.
Außerdem hatte ich gestern immer wieder die gleiche Frage im Kopf: "Was ist, wenn ich ihn nach erfolgreicher Therapie immer noch liebe?"
Mich hat diese Frage so genervt gerade WEIL ich weiß, dass die Suche nach der Antwort jetzt absolut keinen Sinn macht.
Und ist es nicht merkwürdig dass ich beim Therapeuten zuerst meine Familiensituation durchspreche und dort auch der Therapieansatz liegt, doch sobald ich aus der Tür rauslief nur noch an Markus dachte?
Ein bisschen fühlte es sich so an, als wollte mein Kopf mich bescheißen! So als wolle er mich mit den Gedanken an Markus von meinen eigentlichen, tiefgründigeren Problemen ablenken.
Den Tag gestern habe ich dann trotzdem noch irgendwie rumbekommen.
Und was war heute? Heute habe ich fast gar nicht an ihn gedacht! NIcht eine Frage in meinem Kopf. Und anstatt froh darüber zu sein, jetzt endlich mal nicht zu grübeln, bekomme ich Panik, dass er jetzt aus meinem Kopf verschwindet.
Ich komme mir selbst total dämlich bei diesen Gedanken vor. Erst denke ich durchgehend an ihn und wünsche mir, dass er aus meinem Kopf verschwindet.. Dann ist er für einen Tag mal draußen und schon habe ich ein schlechtes Gewissen und Angst, ihn doch nicht mehr genug zu lieben. Es ist verhext. Es ist bescheuert. Es ist anstrengend... AHHHHHHHHH!!!!!!
Das komische ist ja, das ich mich irgendwie nicht richtig traue ihn loszulassen. Vielleicht weil ich immernoch die Befürchtung habe, das sobald ich ihn aktiv gehen lasse, er auch besser über die Trennung hinweg kommt. Aber es fällt mir so schwer. Ich mein, jetzt sind sowieso die allerbesten Voraussetzungen dass er und ich vernünftig abschließen können.
Aber diese ganz mini-klitze-kleine-mikro Hoffnung ist eben immernoch da.
Und ihr kennt das Spiel ja selbst, man traut sich nicht loszulassen aus Angst, den anderen für immer zu verlieren. Denn so sind doch die Regeln auf der Welt, oder? Ich lasse los und das Geliebte verschwindet für immer. ABER in der Liebe ist es eben genau andersherum: Nur wenn man loslässt, hat man die Chance es wieder zu bekommen. Verdrehte Welt.
Und was rede ich da eigentlich schon wieder.. Ich will mir doch gar keine Hoffnungen machen. Ich scheine ein Talent dafür zu haben, das Pferd von hinten aufsäumen zu wollen.
Und eine andere Sache ist, das mein Geburtstag immer näher rückt. Und ja, ich gestehe es, das ist mein erster Geburtstag seit 14 Jahren, an dem ich keinen Freund habe. Klingt ziemlich bescheuert, was? Man sollte meinen, es gibt Schlimmeres. Aber für mich ist es tatsächlich schlimm. Ich kenne es so nicht. Ich habe meinen Geburtstag nie allein durchstehen müssen. Ich war an meinem Geburtstag immer "aufgeräumt" und wusste was ich an dem Tag tuen werde. Und dieses mal habe ich keine Ahnung wie der Tag überhaupt ablaufen soll. Bleibe ich hier in meinem Studienort an dem so ziemlich jeder an diesem WE beschäftigt ist, oder fahre ich in meine neue Wohnung in der Heimat, wo ich auch keine Sau kenne... Ich geh mich vergraben und komm erst am Montag wieder raus...
Tinkerbell
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Und just in diesem Moment bekomme ich auch noch eine organisatorische SMS von ihm wegen meinen Sachen.. . na super....
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Guten Morgen Tinkerbell,
ist es normal, dass wir nicht loslassen wollen... Weil da ist das Wort wieder...Angst...die uns da uns wieder im Griff hat.
Aber das ist auch, so doof es gerade klingen mag....GUT... weil wir unsere Angst kennen und annehmen können und daraus noch stärker werden.
Es fällt schwer loszulassen aber und du hast es ja selbst geschrieben uns bleibt nichts anderes übrig. Und wenn wir füreinander bestimmt sind, dann kommen sie, wie ein Bumerang auch wieder zu uns zurück!
Und dein Geburtstag musst du bestimmt nicht alleine feiern. Nehm die neue Herausforderung an und du wirst sehen, es wird dein eigener Tag...den du planen kannst und du wirst sehen, es wird für dich egal wie ein ganz eigener besonderer Tag...
liebe Grüße
Paula
ist es normal, dass wir nicht loslassen wollen... Weil da ist das Wort wieder...Angst...die uns da uns wieder im Griff hat.
Aber das ist auch, so doof es gerade klingen mag....GUT... weil wir unsere Angst kennen und annehmen können und daraus noch stärker werden.
Es fällt schwer loszulassen aber und du hast es ja selbst geschrieben uns bleibt nichts anderes übrig. Und wenn wir füreinander bestimmt sind, dann kommen sie, wie ein Bumerang auch wieder zu uns zurück!
Und dein Geburtstag musst du bestimmt nicht alleine feiern. Nehm die neue Herausforderung an und du wirst sehen, es wird dein eigener Tag...den du planen kannst und du wirst sehen, es wird für dich egal wie ein ganz eigener besonderer Tag...
liebe Grüße
Paula
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we
Hallo da draußen
Es gibt Neues von der Front
Letzte Woche Montag schwebte ich noch zwischen der quälenden Frage, was passieren wird, wenn ich ihn nach all dem immer noch lieben werde..
Es war ein krasser Tag, denn obwohl ich mir mit dem Therapeuten über ganz andere Probleme Gedanken machte, bäumten sich die Gedanken und Sehnsüchte an Markus regelrecht in mir auf.
Am Dienstag jedoch, schienen sie immer kleiner zu werden. Es gibt keinen wirklichen Auslöser, aber die Gedanken wurden immer weniger. Und am Mittwoch fragte ich mich sogar, was denn sein würde, wenn ich Markus nach all dem NICHT mehr liebe.
Ich schwebte die ganze Woche wie in einer Art Blase. Verkroch mich in meinem Zimmer, kam nur zum Essen raus, traf mich mit niemandem und redete auch so mit fast keinem den Rest der Woche. Es ist nicht so, dass es mir dabei schlecht ging. Es war wie ein neutraler Zustand. So als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt. Weder gut noch schlecht, weder traurig noch fröhlich. Mehr so ein dahinleben, aber dennoch leben.
Ich spürte, dass sich etwas in mir tut. Und ja, ich habe echt gefühlt, dass ich ihn jetzt loslassen kann. Nur das ich mich noch nicht so richtig traue.
Wenn man 3,5 Jahre nur an einen Menschen denkt, Tag für Tag, dann ist es wirklich nicht leicht ihn gehen zu lassen, selbst wenn man doch irgendwo die Kraft dafür hat.
Nunja, so verlief meine Woche, bis Freitag.
Da fuhr ich in meine neue Wohnung in der alten Heimat und hatte am Abend schon mein erstes Probearbeiten in einer Bar. Zuerst hatte ich absolut keine Lust.
Ich fühlte mich müde, lustlos, geschafft. Doch dann wurde es richtig super und es hat mir so viel Spaß gemacht! Ich wurde sogar gleich eingestellt!!
Dann am Samstag mein Geburtstag vor dem ich mich gefürchtet habe. Ich hatte Angst, ihn allein zu verbringen und keine Menschenseele um mich herum zu haben. Vorallem auch der erste Geburtstag seit 14 Jahren ohne Freund ... Neuland für mich.
Doch der Tag war schön, ich ging mit meinem besten Freund Frühstücken. Wir ließen es uns richtig gut gehen. Danach hatte ich ein anderes Vorstellungsgespräch in einem Cafe, das ebenfalls super lief. Danach habe ich den ganzen Nachmittag telefoniert mit tollen Menschen die an mich dachten. Ich habe mir viel Zeit genommen.
Und am Abend hatte ich viel Spaß, bin von einer Bar in die nächste (ohne mich zu betrinken), habe viele neue Leute kennen gelernt und wunderbare Gespräche gehabt!
Soweit so gut... Nur das eine Sache mich immer wieder runter gerissen hat: Ich habe nichts NICHTS von Markus gehört.
Und das traurige daran ist, das ich jedes mal wenn ich tagsüber daran dachte, auf mein Handy geschaut habe und wartete. Bis zum Abend immer wieder der Blick auf die Uhr.. .. Er hat nur noch 5 Stunden Zeit.. Nur noch 3... nur noch 30 Minuten bis mein Geburtstag vorbei ist und er hat sich immernoch nicht gemeldet..
Tja und was soll ich sagen... Der Tag ging vorbei, genauso wie dieser heute und ich habe nichts von ihm gehört.
Ich ging gestern 2 mal an meinen Briefkasten in meiner neuen Wohnung und schaute nach ob nicht vielleicht doch eine Karte von ihm da ist. Schaute ständig in mein Email Postfach, scrollte in meinen SMS nach ob ich die Nachricht von ihm nicht ausversehen übersehen habe...
Und als ich heute Mittag wieder zurück ins Wohnheim fuhr, mit meiner letzten Hoffnung darauf nicht vielleicht doch eine Karte oder etwas von ihm da ist, wurde ich erneut enttäuscht.
Ich sage euch, zuerst war ich fassungslos. Ich lag heute morgen wach im Bett und habe es nicht verstanden. Wir haben uns doch so gut verabschiedet! Er hat mich doch sogar letzte Woche Freitag noch gefragt, ob er mir denn schon gratulieren könnte. Wir haben doch sogar noch geschrieben diese Woche und zwar gut geschrieben.
Und ich kann es nicht begreifen, warum nichts von ihm kommt. Ich habe hin und her überlegt, habe mir sämtliche Erklärungen zusammen gereimt warum er nicht geschrieben hat. Habe ihn wieder in Schutz genommen.
Und nach allem was ich mit ihm durchgemacht habe, trifft mich diese Sache gerade am meisten. Denn das hätte ich nicht von ihm erwartet, ich bin unglaublich enttäuscht und sauer auf ihn. Ich heule vor Wut auf ihn.
Und ich fühle mich verarscht. Ja, er ist jetzt wirklich als Sieger aus der Sache heraus gegangen. Ja, er hat es wirklich geschafft, sein Gewissen zu beruhigen. Er hat gesehen, wie sehr ich ihm letzte Woche noch verziehen habe. Wie sehr ich ihn verstehe und ihn immer noch in Schutz nehme. Dass ich ihm absolut nichts übel nehme.
Und ich blöde Kuh stehe bei ihm. Ich umarme ihn. Ich lasse mich von ihm küssen. Ich schaue ihm hinterher und fange an zu weinen in dem Moment, als er weint.
Ha! Was habe ich mir nur dabei gedacht. Kein Happy End, aber ein gutes Ende. Von wegen. So etwas tut man einfach nicht. Selbst wenn man getrennte Wege geht und sich entschieden hat, erstmal zu sich selbst zu finden. Nein, so etwas tut man einfach nicht.
DOCH JETZT IST SCHLUSS DAMIT!!! Bei Gott, ich sage es, jetzt ist Feierabend. So etwas habe ich noch nie erlebt. Und ich bin so furchtbar sauer. Denn mit dieser Tat hat er ein Zeichen gesetzt, und das kam bei mir an.
Mir ist sogar der Grund egal, selbst wenn sein Handy ins Klo gefallen ist oder sonst was... Es gibt etliche Wege mich zu kontaktieren. Doch nur die Tat zählt.
Und dieses mal hat er mir ohne Worte gesagt, was ich wissen muss.
Zuerst kam die Enttäuschung darüber, doch jetzt ist mir klar was ich mache. Ich entscheide mich für den Weg ohne ihn. Ganz klar. Ich stand am Scheideweg und er hat mir mit dieser Tat die Entscheidung abgenommen. Es wird kein zweites mal mehr geben. Kein Kapitel 2. Kein "Man sieht sich immer 2 mal im Leben".. Nein, es ist vorbei.
Und ich habe mich nicht getraut zu Leuten aus der Heimat Kontakt aufzunehmen, nur wegen der Trennung und weil ich nicht wollte dass sie etwas von ihm erzählen oder mich Sachen über ihn fragen.. Aber ganz ehrlich, soll es doch die ganze Welt wissen das wir nichtmehr zusammen sind.
Jetzt ist wirklich Schluss, Feierabend, Schicht im Schacht, Abo abgelaufen.
Er hat nächste Woche Geburtstag.. doch er kann mich mal so Fett am A**** lecken!
Ich werde meine Sachen schleunigst holen und vielleicht werde ich ihm noch sagen "Danke übrigens für die Glückwünsche, hab mich sehr gefreut!"..Auch wenns kindisch ist, mir scheiß egal. Ich hab nichts mehr zu verlieren.
Ich dachte wirklich wir wären Seelenverwandte.. Pahahahaha!! Das ich nicht lache.
Tinkerbell
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Es gibt Neues von der Front
Letzte Woche Montag schwebte ich noch zwischen der quälenden Frage, was passieren wird, wenn ich ihn nach all dem immer noch lieben werde..
Es war ein krasser Tag, denn obwohl ich mir mit dem Therapeuten über ganz andere Probleme Gedanken machte, bäumten sich die Gedanken und Sehnsüchte an Markus regelrecht in mir auf.
Am Dienstag jedoch, schienen sie immer kleiner zu werden. Es gibt keinen wirklichen Auslöser, aber die Gedanken wurden immer weniger. Und am Mittwoch fragte ich mich sogar, was denn sein würde, wenn ich Markus nach all dem NICHT mehr liebe.
Ich schwebte die ganze Woche wie in einer Art Blase. Verkroch mich in meinem Zimmer, kam nur zum Essen raus, traf mich mit niemandem und redete auch so mit fast keinem den Rest der Woche. Es ist nicht so, dass es mir dabei schlecht ging. Es war wie ein neutraler Zustand. So als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt. Weder gut noch schlecht, weder traurig noch fröhlich. Mehr so ein dahinleben, aber dennoch leben.
Ich spürte, dass sich etwas in mir tut. Und ja, ich habe echt gefühlt, dass ich ihn jetzt loslassen kann. Nur das ich mich noch nicht so richtig traue.
Wenn man 3,5 Jahre nur an einen Menschen denkt, Tag für Tag, dann ist es wirklich nicht leicht ihn gehen zu lassen, selbst wenn man doch irgendwo die Kraft dafür hat.
Nunja, so verlief meine Woche, bis Freitag.
Da fuhr ich in meine neue Wohnung in der alten Heimat und hatte am Abend schon mein erstes Probearbeiten in einer Bar. Zuerst hatte ich absolut keine Lust.
Ich fühlte mich müde, lustlos, geschafft. Doch dann wurde es richtig super und es hat mir so viel Spaß gemacht! Ich wurde sogar gleich eingestellt!!
Dann am Samstag mein Geburtstag vor dem ich mich gefürchtet habe. Ich hatte Angst, ihn allein zu verbringen und keine Menschenseele um mich herum zu haben. Vorallem auch der erste Geburtstag seit 14 Jahren ohne Freund ... Neuland für mich.
Doch der Tag war schön, ich ging mit meinem besten Freund Frühstücken. Wir ließen es uns richtig gut gehen. Danach hatte ich ein anderes Vorstellungsgespräch in einem Cafe, das ebenfalls super lief. Danach habe ich den ganzen Nachmittag telefoniert mit tollen Menschen die an mich dachten. Ich habe mir viel Zeit genommen.
Und am Abend hatte ich viel Spaß, bin von einer Bar in die nächste (ohne mich zu betrinken), habe viele neue Leute kennen gelernt und wunderbare Gespräche gehabt!
Soweit so gut... Nur das eine Sache mich immer wieder runter gerissen hat: Ich habe nichts NICHTS von Markus gehört.
Und das traurige daran ist, das ich jedes mal wenn ich tagsüber daran dachte, auf mein Handy geschaut habe und wartete. Bis zum Abend immer wieder der Blick auf die Uhr.. .. Er hat nur noch 5 Stunden Zeit.. Nur noch 3... nur noch 30 Minuten bis mein Geburtstag vorbei ist und er hat sich immernoch nicht gemeldet..
Tja und was soll ich sagen... Der Tag ging vorbei, genauso wie dieser heute und ich habe nichts von ihm gehört.
Ich ging gestern 2 mal an meinen Briefkasten in meiner neuen Wohnung und schaute nach ob nicht vielleicht doch eine Karte von ihm da ist. Schaute ständig in mein Email Postfach, scrollte in meinen SMS nach ob ich die Nachricht von ihm nicht ausversehen übersehen habe...
Und als ich heute Mittag wieder zurück ins Wohnheim fuhr, mit meiner letzten Hoffnung darauf nicht vielleicht doch eine Karte oder etwas von ihm da ist, wurde ich erneut enttäuscht.
Ich sage euch, zuerst war ich fassungslos. Ich lag heute morgen wach im Bett und habe es nicht verstanden. Wir haben uns doch so gut verabschiedet! Er hat mich doch sogar letzte Woche Freitag noch gefragt, ob er mir denn schon gratulieren könnte. Wir haben doch sogar noch geschrieben diese Woche und zwar gut geschrieben.
Und ich kann es nicht begreifen, warum nichts von ihm kommt. Ich habe hin und her überlegt, habe mir sämtliche Erklärungen zusammen gereimt warum er nicht geschrieben hat. Habe ihn wieder in Schutz genommen.
Und nach allem was ich mit ihm durchgemacht habe, trifft mich diese Sache gerade am meisten. Denn das hätte ich nicht von ihm erwartet, ich bin unglaublich enttäuscht und sauer auf ihn. Ich heule vor Wut auf ihn.
Und ich fühle mich verarscht. Ja, er ist jetzt wirklich als Sieger aus der Sache heraus gegangen. Ja, er hat es wirklich geschafft, sein Gewissen zu beruhigen. Er hat gesehen, wie sehr ich ihm letzte Woche noch verziehen habe. Wie sehr ich ihn verstehe und ihn immer noch in Schutz nehme. Dass ich ihm absolut nichts übel nehme.
Und ich blöde Kuh stehe bei ihm. Ich umarme ihn. Ich lasse mich von ihm küssen. Ich schaue ihm hinterher und fange an zu weinen in dem Moment, als er weint.
Ha! Was habe ich mir nur dabei gedacht. Kein Happy End, aber ein gutes Ende. Von wegen. So etwas tut man einfach nicht. Selbst wenn man getrennte Wege geht und sich entschieden hat, erstmal zu sich selbst zu finden. Nein, so etwas tut man einfach nicht.
DOCH JETZT IST SCHLUSS DAMIT!!! Bei Gott, ich sage es, jetzt ist Feierabend. So etwas habe ich noch nie erlebt. Und ich bin so furchtbar sauer. Denn mit dieser Tat hat er ein Zeichen gesetzt, und das kam bei mir an.
Mir ist sogar der Grund egal, selbst wenn sein Handy ins Klo gefallen ist oder sonst was... Es gibt etliche Wege mich zu kontaktieren. Doch nur die Tat zählt.
Und dieses mal hat er mir ohne Worte gesagt, was ich wissen muss.
Zuerst kam die Enttäuschung darüber, doch jetzt ist mir klar was ich mache. Ich entscheide mich für den Weg ohne ihn. Ganz klar. Ich stand am Scheideweg und er hat mir mit dieser Tat die Entscheidung abgenommen. Es wird kein zweites mal mehr geben. Kein Kapitel 2. Kein "Man sieht sich immer 2 mal im Leben".. Nein, es ist vorbei.
Und ich habe mich nicht getraut zu Leuten aus der Heimat Kontakt aufzunehmen, nur wegen der Trennung und weil ich nicht wollte dass sie etwas von ihm erzählen oder mich Sachen über ihn fragen.. Aber ganz ehrlich, soll es doch die ganze Welt wissen das wir nichtmehr zusammen sind.
Jetzt ist wirklich Schluss, Feierabend, Schicht im Schacht, Abo abgelaufen.
Er hat nächste Woche Geburtstag.. doch er kann mich mal so Fett am A**** lecken!
Ich werde meine Sachen schleunigst holen und vielleicht werde ich ihm noch sagen "Danke übrigens für die Glückwünsche, hab mich sehr gefreut!"..Auch wenns kindisch ist, mir scheiß egal. Ich hab nichts mehr zu verlieren.
Ich dachte wirklich wir wären Seelenverwandte.. Pahahahaha!! Das ich nicht lache.
Tinkerbell
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