Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Canyonqueen
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Canyonqueen » Sa 28. Jun 2014, 23:28

Oh je ich lach mich schlapp, Speeddating und die Katzen ...
Hast du echt superlustig geschrieben!
'Die Freundschaftsschiene'
Das grosse Thema.
Was heisst das eigentlich?
Befreundet sein ist doch gar nicht das grosse Problem (dieses Bätschibätsch wenn du mich nicht ganz willst kriegst du mich gar nicht ist ja eigentlich ultralächerlich) - das grosse Problem ist, glaube ich, dass wir glauben, in dem Moment, wo uns der Ex eine Neue präsentiert, verpflichtet zu sein, mitzustrahlen. Hey, wir sind Freunde, da freut man sich mit!? Oder??
Wenn man noch gefuehlsmaessig involviert ist, geht das natuerlich nicht.
Stärke, wer fühlt sich schon hammerstark, aber ich denke Stärke ist es schon, sich bewusst zu sein, dass man für das eigene Glück niemanden anderes verantwortlich machen darf, niemand anderen zu diesem Zweck instrumentalisieren darf.
Ich finde, dass man das auch ganz klar formulieren darf, oder zumindest transportieren:
Ich bin stark, weil ich übernehme für mein Leben und mein Glück selbst die Verantwortung. Ich bin noch nicht so weit entliebt dass ich ohne Gefühlsregung, ohne Eifersucht, eine andere Frau an deiner Seite sehen könnte. Insofern könnte ich da keine neutrale, gute Freundin sein. Ich bin auf dem Weg aber klar noch nicht dort.
Da ist ja auch mal Platz für eine Gegenfrage: was unterscheidet denn eine gute Freundschaft von einer exklusiven Partnerschaft? Wohl in erster Linie der Sex und die Verbindlichkeit: dass der andere Nr. 1 ist und immer in alles involviert und informiert wird. Es ist schwer irgendwo einfach einen grossen Teil zu amputieren und der Rest lebt weiter .. man muss halt schauen ob da was lebensfaehiges übrigbleibt. Aber da muss man halt erst in Reha, nach so einer grossen Op. Und wenn die Op nur für einen gross ist, mit Vollnarkose, und für den anderen ne kleine ambulante Geschichte, dann stimmt die Ausgangsbasis vielleicht einfach nicht. Dann ist man nicht auf einem Gefühlslevel, und wo soll dann die Freundschaft plötzlich herkommen, da muss ja auch ein Gleichgewicht für dasein.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von DeinFan » So 29. Jun 2014, 00:38

Von Cristian Sander:klingt gut,habe mir schon aufgeschrieben :D

Es ist eine Tatsache, dass sich Männer von SELBSTSICHEREN Frauen angezogen fühlen. Von Frauen, die eine INNERE RUHE ausstrahlen.
Bloß, wie demonstrieren Sie einem Mann, dass Sie genau über dies Qualitäten verfügen, vor allem dann, wenn Sie nervös sind und Ihre
sonstige innere Ruhe gerade zum Teufel gegangen ist?
Es gibt einen einfachen Trick, der Wunder wirkt, wenn es darum geht, innere Ruhe und damit eine geradezu magnetische Attraktivität
auszustrahlen:
NATÜRLICHE ATTRAKTIVITÄT: ES GEHT UM IHRE LIPPEN!
Vielleicht haben Sie es schon einmal bemerkt, aber wenn Sie nervös und unsicher sind, pressen Sie Ihre Lippen zusammen. Probieren Sie
es aus: Denken Sie an etwas ärgerliches, an etwas, dass Sie verunsichert und nervös macht.
Ob Sie wollen, oder nicht: Unbewusst pressen Sie dabei Ihre Lippen zusammen, und Ihr Mund wirkt dadurch kleiner als sonst.
Nun stellen Sie sich eine entspannte Situation vor, eine Atmosphäre, in der Sie sich wohl fühlen. Vielleicht streichelt
Ihnen ein liebevoller Mann gerade sanft durchs Haar, oder Sie räkeln sich auf Ihrem Sofa und Ihre Lieblingsmusik läuft im
Hintergrund.
Spüren Sie, wie sich Ihr Mund dabei entspannt? Wie sich Ihre Lippen öffnen und Ihr Mund dadurch voller wirkt?
Es ist wohl kein Geheimnis, dass ein voller Mund anziehend auf Männer wirkt.
Wenn Sie also in Zukunft in einer Situation mit einem Mann sind, in der Sie angespannt, nervös oder verärgert sind - tun Sie etwas,
was ENTGEGEN Ihrer Natur ist.
Entspannen Sie Ihren Mund!
Sie wirken dadurch offener, entspannter und dadurch wesentlich attraktiver auf einen Mann. Vor allem strahlen Sie dadurch
SELBSSICHERHEIT aus. Sie werden sich wundern, welche Wirkung dieser kleine Trick haben kann...
Männer reagieren hauptsächlich auf solche kleinen, optischen Signale. Sie signalisieren einem Mann damit, dass Sie einen offenen
und femininen Charakter haben.
Was Männer geradezu verrückt nach einer Frau macht, ist, wenn eine Frau nach AUSSEN hin WEICH und FEMININ ist, aber innen STARK und
SELBSTSICHER.
Das ist übrigens auch der Grund, warum viele Frauen ernsthafte Probleme mit Männern haben - Sie geben Sich nach AUSSEN hin hart
und maskulin und eben NICHT feminin und weiblich.
Im Berufsleben zum Beispiel wird schließlich genau diese Attitüde von vielen abverlangt. Sie müssen sehr oft "Ihren Mann stehen". Aber im
Bereich von Beziehungen und Datings gelten andere Regeln:
Männer LIEBEN es, wenn sich eine Frau nach aussen hin WEICH und WEIBLICH gibt!

Kitkat
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Kitkat » So 29. Jun 2014, 17:05

WErde ich mir merken, guter Tipp, danke Deinfan!

übrigens, es klingt erst mal gekünstelt was Sander da schreibt, aber der Geist des gesagten ist wirklich sowohl feministisch, als auch erkenne ich Management seminare für Softskills wieder ;-) :
-Frau soll ihr Glück verfolgen, für ihr Glück einstehen, das was ihr gut tut, äussern und einfordern
-Dann kommt aber die Verführung... abgesehen davon, dass frau auch in dieser Lage selbstbewusst ihre Ziele verfolgen muss, kommt noch hinzu dass sie gerade wenn sie jemanden verführen will, besonders gelassen sein muss, sprich darauf achten, sich nicht zu verkrampfen, und nicht zu verbissen ein Ziel verfolgen (hey, haben wir nicht nötig). Das nennt er weich und weiblich, das sind männliche Beschreibungen, die weiblichen Worte sind: wenn wir uns mit jemanden unterhalten, zeigen wir Offenheit, Interesse und Verständnis, für sein oder ihre Ansichten. Und gerade hier darf weder Männlein noch Weiblein wettbewerbsorientiert oder sonst irgendwie mies drauf sein ...

Ah ja, wünsch euch einen guten Wochenstart!
lieber gruss,
k
Innerer Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Fähigkeit, damit umzugehen.

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » So 29. Jun 2014, 18:07

Hallo da draußen,



da haben wir sie ja wieder, die guten alten Tipps und Tricks wie man Männern den Kopf verdreht. Gibt es eigentlich auch Anleitungen für Frauen?
Ich denke schon das manche dieser Tipps durchaus funktionieren, aber eben auch nur dann, wenn man emotional nicht so sehr gebunden ist. Ich denke, dass es nur natürlich rüber kommen kann wenn man sich über den Erfolg der Tipps nicht all zu viele Gedanken macht.
Ich für meinen Teil habe total Angst die ganzen Ratgeber zu befolgen weil ich ja am Schluss trotzdem noch allein da stehen könnte. Würde ich die Ratgeber befolgen, dann mache ich mir gleichzeitig wieder totale Hoffnungen und dann wird das Scheitern umso schlimmer. Ach, Zwickmühle.

Ich habe jedenfalls schon gemerkt, dass es nur einen Weg gerade gibt und der lautet, sei locker und entspannt und lasse alles auf die zukommen.
Haha, leichter gesagt als getan..

ABER es gibt heute sogar mal eine gute Nachricht zu vermelden:
Nachdem ich mir gestern Abend wieder ewig lang Gedanken darüber gemacht habe wie ich wohl früher war und wie sich mein damaliges Ich anfühlte, habe ich es sogar geschafft, diesen inneren Zustand bzw das innere Gefühl meines Selbst von vor 10 Jahren, hervorzurufen. Durch Meditation. Das klingt jetzt mal wieder äußerst esoterisch, aber ich habe mich tatsächlich wieder so gefühlt wie Anfang 20. Oh ja, und es war wirklich gut. Ich war sorgenfrei. Habe einfach vertraut das alles schon irgendwie klappen wird. Ich war mir meiner Sache einfach sicher. Ich habe mir selbst keinen Druck gemacht jetzt möglichst schnell eine Familie gründen zu müssen etc.. Heute morgen war das Gefühl natürlich wieder verschwunden aber ich versuche heute Abend gleich nocheinmal diesen Zustand zu erreichen.

Wisst ihr, in den letzten drei Jahren habe ich meinen Kopf wirklich darauf trainiert versessen darauf zu sein, mit Markus zusammen zu sein und eine Familie mit ihm zu gründen. Ich denke immernoch ständig an ihn und es wird auch nicht arg viel besser. Außer den paar Tagen Gedankenpause zwischendrin kann ich keine Erfolge verzeichnen. Mein ganzes Ich ist fokussiert auf ihn und die Beziehung. Naja, ich will damit eigentlich sagen, dass ich mich irgendwie wieder "umprogrammieren" muss.

Ich weiß nicht, ob ich das schon geschrieben habe, aber diese ganze "Fokussiert-Sache" ist mir besonders beim Festival aufgefallen.
Es ist nämlich so, das jedesmal wenn ich gute Momente habe und mal nicht an ihn denke, ich mich sofort an ihn erinnere und plötzlich wieder wehmütig werde. Das passiert mir ständig! Ich habe es mir regelrecht antrainiert in guten Momenten an ihn zu denken und ihn zu vermissen.
Und was war letzte Woche auf dem Festival?? Da liege ich im Zelt auf seiner Brust und denke für eine Sekunde an nichts sondern fühle mich einfach nur gut.. Und was ist passiert??? Ich liege da und denke mir, ach scheiße, mir gehts gut, du musst sofort an ihn denken.. Ach nee, moment mal, ich lieg doch hier mit ihm .. Ich MUSS gar nicht an ihn denken... Ist das nicht krass??

Und heute war noch eine andere Situation in der es mir ähnlich ging. Ich schreibe gerade mit einem netten Mann auf einer Internet-Resterampe-Seite.. Und eigentlicih finde ich ihn total nett und er gefällt mir auch. Heute hat mir er sogar seine Nummer geschickt. Für einen kurzen Moment hat es in mir gekribbelt und es war schön, doch dann kam sofort das schlechte Gewissen und die Gedanken an Markus. Verdammt, ich kann überhaupt nicht loslassen. Dann dachte ich mir, vielleicht wird es ja was mit dem Typen. Und sofort kam dieses schreckliche Gefühl in mir hoch, dass es tatsächlich möglich ist, jemanden einfach so aufzuhören zu lieben. Ich hab das ja schonmal gesagt, dass es mich total fertig macht, das alles so endlich ist. Heute liebst du jemanden, morgen jemand anderes. Ich komme mit diesem Gedanken irgendwie nicht so gut zurecht.


Mit der Meditation und Affirmation erhoffe ich mir, das dieses Verhalten langsam abnimmt. Außerdem ist morgen ja noch der Therapeut und ich werde ihm das auch mal erzählen und sehen was er dazu sagt.


Tinkerbell



.

Nachtrag,
und ich ärgere mich immernoch unendlich darüber, dass ich ihm beim Festival so "überfallen" habe, als er sagte, er wollte es nochmal probieren. Es geht mir immernoch nicht aus dem Kopf, dass ich es alles hätte haben können, wenn ich nur langsam gewesen wäre. Stattdessen werfe ich meine Prinzipien komplett über Bord und denke doch tatsächlich, es könnte alles wieder so werden wie früher. Kein Wunder, dass er die Flucht ergriffen hat. Jetzt ist der Dampfer ein für alle mal abgefahren, und ich steh an Land und winke mit einem verheulten Taschentuch hinterher.. ... ....

tomate93
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von tomate93 » So 29. Jun 2014, 20:49

Hey liebe Tink,
genau das habe ich auch gedacht, als du die Situation beschrieben hast. Aber es erfordert ja auch eine riesen Menge selbstbeherrschung, Geduld und Kontrolle um das zu schaffen. Und aus Fehlern lernt man. Wenn ich mir einer Sache sicher bin, dass du nochmal die Möglichkeit hast dein neues Ich zu zeigen. Und dann machst dus richtig - Wenn du das willst! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
I love you but I've chosen Disco!

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Di 1. Jul 2014, 16:45

Hallo da draußen


Seit Stunden sitze ich hier rum und mache einfach nichts. Ich habe alle Vorlesungen verpasst und mich in meinem Zimmer eingemurmelt.
Habe geschlafen bis um elf. Gegessen und wieder geschlafen.
Vielleicht bereite ich mich auf morgen vor? Morgen wird wieder ein Tag voller Veränderungen.
Ich habe es hier bisher noch nicht geschrieben, aber morgen werde ich ein Zimmer in meiner altern Heimat (seiner aktuellen) beziehen.
Und ich frage mich gerade, warum ich das eigentlich tue.
Ich habe wochenlang nach einem Zimmer gesucht und tatsächlich eins gefunden, es kostet mich gerade mal 100 Euro im Monat und eigentlich habe ich mich darauf gefreut.
Jetzt bin ich mir irgendwie nichtmehr so sicher.

Warum wollte ich denn ein Zimmer?
Weil ich wieder in meine Heimat wollte, weil ich mein Umfeld vermisst habe. Aber ich glaube am meisten, weil ich ihn vermisst habe.
Wenn ich da morgen meinen Schlüssel bekomme, was soll ich dann machen?
Vor einigen Wochen saß ich noch hier in meinem Wohnheim und habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich am besten meine Wochenenden rumkriege. Jetzt habe ich keine Angst mehr vor den Wochenende hier. Stattdessen frage ich mich gerade, wie ich mein kommendes Wochenende in der Heimat rumkriegen soll.

Zur Zeit habe ich Null Kontakt zu irgendwelchen Menschen dort! Ich habe gesehen, das dieses Wochenende einige Veranstaltungen dort sein werden, aber mit wem soll ich dahin gehen? Ich will gar niemanden anrufen. Und warum will ich das nicht? Weil ich immernoch Angst hab das sie mir Sachen von Markus erzählen, die ich gar nicht hören will, irgendwie. Das ist auch der Grund warum ich auf keine der Nachrichten bisher geanwortet habe, die ich von den Leuten aus der Heimat erhielt.

Und dann wollte ich doch morgen noch zu ihm. Meine Sachen abholen. Seine zurück geben. Gott, ich vermisse ihn so. Ich will nicht zu ihm fahren.
Seine Wohnung betreten und den alten vertrauten Geruch in der Nase haben. Wieviel Drama sich dort schon abgespielt hat. Trotzdem vermisse ich ihn.




Gestern war ich beim Therapeuten. Es war gut. Ich bin so froh, dass ich gegangen bin.
Ich habe über die Trennung gesprochen. Das es zwar nichtmehr so schmerzt, aber die Gedanken immernoch im Kreis rennen - Dauerlauf.
Er stellte mir Fragen, ob ich meine Gefühle äußern kann. Ob ich meine Bedürfnisse äußern kann. Und er fragte, ob ich weiß wie sich Liebe anfühlt.
Es klingt vielleicht nach einer komischen Frage. Aber ich konnte sie ihm nicht ohne stottern beantworten.
Ich erzählte ihm von meinen Beziehungen. Das alle nur 2 Jahre dauerten. Das die Beziehung zu Markus mich so fertig gemacht hat, weil ich mehr wollte als "nur 2 Jahre".

Er sagte mir, dass Markus wohl der erste war, den ich tiefer in mein Herz ließ. Vorher habe ich immer abgebrochen sobald es ernster wurde. Darum erschüttert es mich so. Er sagte das es quasi schon nach einem Muster "stinkt", dass alle nur 2 Jahre hielten. Das ich in ihnen etwas suchte, aber nicht zu finden schien. Etwas, das mir schon immer fehlte, und mir nie gegeben wurde. Auch nicht von mir selbst. Darum auch seine Frage, ob ich mich selbst genug liebe und stärken kann.
Etwas das ich nie gelernt oder bekomme hätte von meinen Eltern. Darum kann ich es mir selbst nicht geben, darum finde ich es auch in keiner Beziehung und solange ich nicht lerne, mich selber zu stärken und lieben, werde ich auch in keiner Beziehung dieses Gefühl finden. Wie auch, wenn ich gar nicht weiß, wie es sich anfühlt.

Bei Markus, schien ich wohl nah dran gewesen zu sein. Doch ich glaube, dass er das selbe "Problem" hat.

Der Therapeut und ich verblieben, dass wir uns gemeinsam auf die Suche machen nach der Ursache meines Problems. Was genau fehlte mir in meiner Kindheit, was habe ich nicht bekommen und was suche ich eigentlich. Wenn das erreicht ist, werden wir beginnen mich zu stärken.

Und als ich gestern nach Hause fuhr, fühlte ich mich um Tonnen leichter. Endlich hatte ich das Gefühl etwas zu tun. Und mir wurde auch klar, dass ich das niemals allein würde schaffen können. Egal wie sehr ich versuche mich selbst zu lieben, ich brauche Hilfe dazu. Und es tut so gut sie mir zu nehmen, schon gleich nächste Woche Montag geht die Therapie richtig los.

Auf dem Heimweg habe ich an Markus gedacht. Aber nicht so wie sonst. Ich habe ihn nicht vermisst in diesem Moment. Ich habe einfach darüber nachgedacht, wie sehr er sich auch nach Liebe sehnt. Wie sehr er doch eigentlich auch nach Heilung sucht. Und wie wenig er sie finden wird, genauso wenig wie ich, wenn er sich nicht helfen lässt. Ich wünsche ihm, dass ihm die Therapie etwas bringt und sie an genau den richtigen Stellen ansetzt.

Mir wurde für einen Moment auch bewusst, das Markus für mich mehr Symptom als Lösung ist.
Er ist das Symptom für meine fehlende Selbstliebe. Er spiegelt mich in allem was er tut, weil er sich selbst ebenso wenig liebt.
Ich dachte und hoffte immer dass er meine Lösung wäre. Meine Lösung für all meine Probleme. Mit ihm bin ich komplett. Stattdessen ist er es der mir zeigt, wie zerrissen und unvollständig ich eigentlich bin. Genauso wie er.

Irgendwann, wenn ich eine starke Frau bin, dann will ich meine Sachen bei ihm holen. Dann würde ich gern sehen, ob er mir immer noch mehr bedeutet als jeder andere Mensch. Oder wird er, wenn ich stark genug bin, nur noch die leere Schachtel Medikamente sein, die mich an die schlechten Tage erinnert die ich nie wieder haben will...


Tinkerbell



.

Shivashome
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Shivashome » Mi 2. Jul 2014, 09:28

Mir wurde für einen Moment auch bewusst, das Markus für mich mehr Symptom als Lösung ist.Er ist das Symptom für meine fehlende Selbstliebe. Er spiegelt mich in allem was er tut, weil er sich selbst ebenso wenig liebt. Ich dachte und hoffte immer dass er meine Lösung wäre. Meine Lösung für all meine Probleme. Mit ihm bin ich komplett. Stattdessen ist er es der mir zeigt, wie zerrissen und unvollständig ich eigentlich bin. Genauso wie er
Die Menschen, die wir treffen spiegeln uns. Mit anderen Worten, wir treffen nicht durch Zufall auf die Menschen, die wir im Leben treffen. Sie legen uns in irgendeiner Form den Finger in die Wunde um uns unsere Unzulänglichkeiten aufzudecken.

Es ist sehr gut, dass Du Dich behandeln lässt und an Dir selbst arbeitest und dadurch Muster gebrochen werden!! Ich bin mir sicher, dass Du unglaublich stark rausgehen wirst aus dieser Phase egal wie lange sie dauert aber das ist eine große Chance. Und ich hoffe auch dass Markus das auch macht.

LG,
Shiva

Kitkat
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Kitkat » Mi 2. Jul 2014, 18:37

ja, wir lieben diejenigen, in welchen wir uns selber finden... Alleine schon das wir jemanden lieben, in welchen wir unsere Schwächen finden, und auch sie lieben, bedeutet dass man auf dem Weg der Heilung ist. Denn durch den Partner lernen wir uns selber, mit all unseren Schwächen, zu lieben.

Noch ein anderer Satz: beziehung ist, innere konflikte der beiden partner miteinander in gleichklang zu bringen. der ist aus dem Buch: Liebe dich selbst, und es ist
egal wen du heiratest :-)
lieber gruss,
k
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von neele31 » Do 3. Jul 2014, 20:08

Tink, probier doch mal die umgekerhte Reihenfolge, zieh einfach mal wieder ´n Mini an! ;)

Udn Deine Erkenntnis, dass Du Dich ein wenig gegen die alte Tink sträubst, weil die rücksichtslos war halte ich für SEHR WICHTIG! Denn unbewusst sträubst Du Dich deswegen...Du musst lernen, dass es nicht nur schwarz-und weiß sondern auch viele Schattierungen dazwischen gibt! Das gilt für alles, auch für die Ratgeber! DU bist immer entweder sehr dafür oder total dagegen, zumindestens so wie Du kommunizierst...such einfach mal den Mittelweg! :D
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Fr 4. Jul 2014, 00:17

Hallo da draußen


@forgiven, danke dass du dir die Zeit genommen hast ihn zu lesen!

@neele, du hast so Recht. Ich seh wirklich viel schwarz und weiß.. Ich schreib dazu beim nächsten Eintrag mehr.



Bin gerade in meiner neuen Wohnung. Und wie sollte es auch anders sein, wurde es gebührend mit reichlich Drama eingeweiht.
Ich kam gestern Nacht um drei Uhr nach Hause. Verheult. Nachdem ich wieder stundenlang mit Markus geredet habe.

Gestern Mittag fuhr ich zu ihm um einige Unterlagen bei ihm zu holen. Ich schrieb ihm am Morgen ganz unverbildnlich und super neutral, ob ich auch nach 19Uhr kommen kann. Er antwortete nur mit einem "Ja".. Am Nachmittag schrieb er dann noch, ob ich allein kommen würde. Keine Ahnung warum er mich das fragte.
Ich fuhr mit dem Rad zu ihm. Ich war sehr gut drauf. Ich kam bei ihm an und hatte super Laune, ehrlich. Wir begrüßten uns, er umarmte mich, ich hielt die Umarmung nicht lang sondern löste mich. Ich suchte einige Sachen zusammen die ich mit dem Fahrrad transportieren konnte. Fragte ihn auch noch, ob er mir die Konzertkarten wieder geben kann, die ich ihm zu Weihnachten schenkte. Er gab sie mir zurück und fragte, ob ich jemand gefunden hätte, mit dem ich gehen könnte... "Ja, mal sehen.."
Ich packte meine Unterlagen ein. Darunter befanden sich auch Passbiler. Er stotterte auf einmal los und sagte, er hätte mich eh fragen wollen, ob er eines von den Bildern haben könne. Ich fragte ihn wozu, ließ ihm aber keine Zeit zu antworten sondern sagte nur knapp "Du hast genug Bilder von mir".. und stopfte die Bilder in meine Tasche.

Dann gab ich ihm meinen USB Stick in die Hand und sagte, dass sich darauf alle Bilder von uns befinden. Das ich sie nicht will. Er soll sie haben. Er wurde sauer und fragte, warum ich sie gelöscht habe... Dann gab ich ihm noch einen Kettenanhänger zurück. Er nahm ihn und legte ihn zu den restlichen Sachen von mir. "WIESO WILLST DU ALLES AUSLÖSCHEN??".. Will ich gar nicht, ich brauch es nur nicht mehr , war meine Antwort.

Die Diskussion ging ein wenig hin und her, bis ich nach ca 20 Minuten Aufenthalt bei ihm schon wieder genervt war und sagte, dass ich gehen will. Ich ging zur Tür und wieder drugste er rum. So wie immer. SO. WIE. IMMER. Dann stand er da und sagte irgendwas von, er wolle reden, aber ich sei so abweisend.. blabla.. Ich schaute ihn an und fragte, über was um alles in der Welt denn reden wollte. Und da war sie wieder, die alte Verzweiflung in seinen Augen. "Alles was ich sagen will, kann ich nicht sagen." Aha. Was soll ich damit anfangen, kann mir das bitte jemand erklären?
Er fragte mich, ob denn dass was ich in der SMS nach dem Festival schrieb, nichtmehr stimmen würde (das wir uns vielleicht am Ende des Weges nochmal begegnen..).. Aber in er nächsten Sekunde meint er, dass er nicht wolle dass ich auf ihn warte. Er ist so egoistisch! Erst so eine Frage stellen und dann sagen, er will doch gar nicht das ich warte.

Er sagte mir sogar, er fragt sich so oft wie es mir geht, was ich mache, ob ich sauer auf ihn bin seit dem Festival. ABER er kämpfe gegen diesen Drang wieder jemanden als Bezugsperson zu brauchen. Er kämpft also dagegen, jemanden zu brauchen, ob ihn das weiter bringt? Muss man denn unbedingt immer unter allen Umständen allein klar kommen?

Ich stand in der Tür und sagte ihm, dass ich hoffe, er würde eines Tages wissen was er sagen will. Und wieder verzweifelte Augen.. Ja aber.. Er will doch.. Und sowieso..
Es wurde mir zu blöd. Ich sagte, wie um Himmels Willen wir denn reden sollen, wenn er nichtmal weiß, was er sagen will.. "Ja, da hast du Recht." Da wurde ich wütend und sagte, ich hoffe du weißt es irgendwann, viel Glück dabei!! Dann drehte ich auf dem Absatz um und marschierte davon. Kurz darauf knallte seine Tür zu.

Ich blieb noch einen Moment bei ihm vor der Tür weil ich alle Sachen auf meinem Fahrrad befestigte. Dann fuhr ich fünf Minuten später los und direkt an seinem Fenster vorbei. Da kam prompt eine SMS: "...pass auf dich auf"

Ich fuhr in die nächste Straße und hielt an. Setzte mich hin und hatte sofort einen riesen Drang zurück zu fahren. Plötzlich rief eine Stimme in mir, dass ich ihn doch nicht einfach so sitzen lassen kann. Es dauerte eine halbe Stunde bis ich mich trotz meiner inneren Stimme auf mein Fahrrad schwang und zurück zu meiner Wohnung fuhr. Da kam auch gleich die nächste SMS von ihm, dass er mir anbieten würde mit einem Leihauto zusammen mit mir meine restlichen Sachen am Wochenende in meine Wohnung zu bringen. Auch hier antwortete ich nicht.

Ich ging in die Bar in der mein bester Freund arbeitete und trank gleich einen doppelten Schnaps. Meine Laune war irgendwie gar nicht so schlecht wie ich dachte. Dann setzte ich mich zu zwei wildfremden Mädels an den Tisch und unterhielt mich sehr lang und gut mit ihnen. Es war ein toller Abend, dachte ich.

Ich zog etwas spät und leicht angetrunken in die nächste Bar, wo Freunde auf mich warteten. Und wen sehe ich da? Ja genau.. Es kann doch nicht wahr sein. Ich begrüßte seinen Freund mit einer Umarmung. Markus streckte auch mir seine Arme entgegen und ich umarmte ihn "notgedrungen"..

Ja jetzt sollte man meinen, dass es ja super gelaufen ist. Wow, ich hab ihn abserviert. Mal wieder. Yeah. Und es geht mir sogar gut dabei. Haha, denkste. Da hab ich die Rechnung ohne Markus gemacht.

Den Rest des Abends hab ich nicht mit Markus gesprochen, er war auch gar nicht in meiner Nähe gewesen. Irgendwann kam er dann zu mir und fragte mich verärgert, ob es das jetzt sein soll und wir ab jetzt so tun würden als kennen wir uns nicht. Äh was?
Wir gingen raus und ich sagte ihm, dass ich ihm doch wohl "Hallo" gesagt hätte, ich aber keine Freundschaft will und wie ich denn seiner Meinung nach hätte reagieren soll.
Ich muss zugegeben, ich war sehr höhnisch ihm gegenüber. Ich lachte ihn schon fast aus.
Er redete irgendwas sinnloses daher. So. wie. immer. Und ich fragte ihn irgendwann zornig, wer hier eigentlich wen verlassen hätte, schließlich würde er so tun als wäre er der Verlassene.
Und da antwortete er doch tatsächlich, wir hätten beide die Beziehung beendet.

Mit ausgestreckten und drohendem Zeigefinger, und ebenso drohendem Blick, sagte ich ihm, dass er mich verlassen hat. Und falls er sich nicht erinnern könne, ich war diejenige, die eine Zukunft mit ihm wollte.

Bis hierhin alles gut.. doch irgendwann wendete sich alles. Mal wieder. Wie auf dem Festival.
Wir waren immernoch draußen und ich ging ohne ein Wort zu sagen um die Ecke um mein Fahrrad zu holen. Als ich zurück kam, war er nichtmehr da. Ich rief ihn an und beschimpfte ihn als feige Sau. Und keine 2 Sekunden später kam er aus einem anderen Auto auf der anderen Straßenseite angerannt.

Oh man, wie dramatisch das alles ist. Es ist schon beinahe lächerlich.
Wir schoben uns die Schuld hin und her. Du bist feige - Nein du. Du machst keine Ansage - Du doch auch nicht. Hin und Her. Ping Pong.
Sein Fahrer stand für einige Minuten mit seinem Auto auf der Straße bis ich Markus regelrecht anwies jetzt endlich seinem Fahrer zu sagen, er solle verschwinden. Markus tat sogar wie ihm "befohlen".. Wow.. Was für ein Gefühl, dachte ich mir in diesem Moment. Ich bin die Starke, er macht was ich sage.
Wir standen wieder ewig rum und kamen auf keinen grünen Zweig. Irgendwann sagte er, ich würde doch eh bald wieder jemanden kennen lernen. Dabei gab ich ihm zu verstehen, dass es schon passiert sei. Natürlich stimmte es nicht. Aber primitiv und dumm wie ich war, wollte ich dadurch einfach von ihm hören, dass er mich wieder haben will. Stattdessen verabschiedete er sich und lief davon. Ich fuhr ihm hinterher (Klärte nicht auf, dass es niemanden in meinem Leben gibt...)
Und dann begann wieder die selbe Laier wie auf dem Festival. Irgendwie drehte sich der Spieß um und ich war wieder in der bettelnden Position. Wieso können wir es nicht probieren? Ich will mich doch auch selbst finden! Warum können wir es nicht zusammen machen? Und wieder die gleichen Antworten von ihm. Es würde nicht gehen. Er will sich selber finden. Er will gerade keine Beziehung. Zu niemanden. Und dann sogar noch die Aussage "Und außerdem hast du doch sowieso wieder jemanden".. Ich wurde so wütend und habe ihm gesagt, wie dumm er eigentlich ist. - Und da ist es ja schon wieder, seine egoistisch Art. Er sagt, es wird nichts mehr aber dann das Problem auf mich abwälzen. Als ob es nur daran liegen würde, dass ich jemanden hätte. Was soll das?

Und ich war wieder die kleine dumme die sich regelrecht an ihm festkrallte und ihn anflehte. Ich heulte vor mich hin und bettelte ihn an, er solle doch nur einmal in sich rein hören. Nur einmal. Ob er denn nicht sehe, wie gleich wir sind.
Es ist der absolute Wahnsinn, aber wenn ich das hier schreibe, schlage ich gleich selbst die Hände über den Kopf zusammen und könnte laut rufen "WARRRUUUUM BIN ICH SO DUMM?"
Das Ende vom Lied war, das ich verheult auf mein Fahrrad stieg, nachts um drei, durchgefroren und heulend davon fuhr.

Das krasse ist, ich habe heute ungefähr 8 Stunden über nichts anderes gesprochen als gestern Abend. Mit drei verschiedenen Menschen. Und erst ganz am Ende ging mir ein Licht auf. Ich habe wieder geheult. Habe ihn sogar angerufen und gesagt, ich will nochmal mit ihm reden. Habe behauptet, ich wolle abschließen. Er war distanziert am Telefon. Ich fragte ihn, ob er denn überhaupt reden will. Er antwortete "Ja wir können schon reden".. Ich fragte ihn, ob er denn wolle, nicht ob er könne.. Er antwortete wieder ausweichend. Sagte, dass er zu müde sei um gerade klar zu denken.. (Und wenn man müde ist spielt man auch gerade Schach mit Arbeitskollegen, so wie er in jenem Moment - jedenfalls sagte er dass er das gerade tat)
Ich war wieder verzweifelt. Resigniert. In meiner neuen Wohnung ohne einen Schritt vor die Tür zu setzen. Und dann kam gerade doch nochmal ein entscheidender Lichtblitz. Darum geht es mir auch gerade voll gut. Und darum habe ich auch Mut, ihm morgen zu sagen, dass es wirklich nichts mehr wird. Mal sehen ob es auch wirklich so wird.


Tinkerbell

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