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von Sonnenblume10 » Di 25. Sep 2012, 14:31
Hallo, Melia,
ich habe etwas Ähnliches hinter mir. Er beendete die Beziehung im August 2010 (so lange ist das nun schon her) und spätestens seit Februar 2011 definitiv eine Neue, eine, die ihm schon während unserer Beziehung hinterher stiefelte.
Wir hatten nach der Trennung noch ein halbes Jahr lang Kontakt (nie persönlich, nur über Telefon oder Mail), bis er ihn dann ohne Angabe von Gründen bzw. von Gründen, die mir die Schuld zuwiesen, aber das war ja eine Spezialität von ihm um sich selbst zu entlasten) diesen endgültig beendete.
Ich begriff sehr schnell, er ist nun definitiv eine neue Beziehung eingegangen und wollte die Altlast, also mich nun ganz loswerden. Mir wurde dann klar, dass er vermutlich schon sehr schnell nach unserer Trennung bereits Treffen mit meiner Nachfolgerin hatte, möglicherweise war der Grund für das Ende der Beziehung bereits sie, was ich damals noch nicht begriffen habe.
War es nun schlimm, dass er eine Neue hatte? Zunächst schon, ich fühlte so etwas wie Bedrückung und auch Neid. Er, ein klassischer Bindungsphobiker, der nach eigener Aussage das Alleinsein bevorzugt, ging also doch wieder eine Beziehung ein. Dann war also die selbst erwählte Isolation, die er mir gegenüber postulierte, doch nicht so das Wahre.
Erst später ging mir auf, dass er vermutlich mich gegen eine 15 Jahre jüngere Frau ausgetauscht und mich in der Zwischenzeit mehr oder weniger belogen hat. Er tat gegenüber mir, als ob er solo wäre, hatte aber wahrscheinlich bereits die Neue an der Angel.
Was mir damals mehr ausmachte, war die Tatsache, dass er mich immer wieder belogen hat, etwas verschwiegen hat und ich mir hinterher dachte, dass er mit mir nach der Trennung noch Kontakt aus Mitleid mit mir hielt. Vielleicht wollte er wieder etwas bei mir gut machen, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall bekam ich von ihm nie eine klare und offene und ehrliche Auskunft, was nun definitiv der Grund für die Trennung war und ab wann er eine Beziehung mit der Neuen einging. Genau betrachtet, ging es mich auch nichts mehr an, aber dass ich ihm nie Ehrlichkeit und Offenheit wert war, tat mir mehr weh.
Wenn er eine Neue hat, kannst Du nichts machen. Es ist sein Leben, sein Recht. Du kannst nur versuchen, die schädlichen Gedanken ein wenig auszublenden. Sage Dir "Stopp", wenn sich die Gedanken daran wieder einschleichen. Und zwar immer wieder. Ich könnte mir vorstellen, dass das hilft, weil man sozusagen sein Gehirn ein wenig manipuliert, bis es endlich kapiert, dass "Stopp" stopp heißt. Ansonsten kannst Du Dich nur daran gewöhnen, dass er mit einer anderen das Bett teilt. Tja, das ist bitter und tut weh!
Ich habe kurz gelesen, dass Dein Typ ja offenbar ein richtiger Chaot war. Was willst Du denn mit so einem? Sei froh, dass Du ihn los bist, das ist das Beste was Dir passieren konnte. Auf so einen Mann kann man nicht bauen, es sei denn, Du willst seine Betreuerin spielen, die sein verkorkstes Leben und seine kaputte Seele richten will.
Ich bin heute auch froh, dass er damals die Beziehung beendet hat. Der Ablöseprozess war für mich schwierig und langwierig, bei mir dauert so etwas immer lang, aber heute bin ich sozusagen "clean", also suchtfrei nach seiner Person. Die Beziehung mit ihm war immer schwierig und oft genug sehr belastend für mich und gegen Ende noch von massivem Misstrauen meinerseits überschattet. Es hätte nie so werden können, wie ich es mir gewünscht hätte und ich denke mir nun frohgemut, dass sich mit seinen bindungsphobischen Eigenschaften nun meine Nachfolgerin abgeben darf, die hoffentlich eine andere seelische Struktur und bessere Nerven als ich hat. Vielleicht ist sie aber auch dümmer als ich und hat noch nicht kapiert, welches Exemplar sie aus der Lotterie gezogen hat. Aber ob er nun glücklich oder unglücklich ist, ist mir heute gleichgültig. Seit einiger Zeit trägt er so etwas wie einen Ehering, den ich eher amüsiert bemerkte. Ob er nun verheiratet ist oder nicht, interessiert mich nicht mehr.
Es gibt nämlich jetzt Wichtigeres in meinem Leben als ihn, nämlich mich und mein Lebensgefühl! Das musst Du in den Vordergrund stellen. Schick ihn seelisch dahin, wo der Pfeffer wächst. Soll er sich doch gleich mit mehreren vergnügen, wenn es ihm gefällt. Merke, auch für Dich kommt eines Tages ein anderer und auch Dein "Alter" kocht nur mit Wasser im Bett und nicht mehr.
Du und Dein Leben ist für Dich ausschlaggebend, nicht seines. Hak es ab als einen Versuch, der vielleicht lehrreich war, aber stelle konsequent Dich und Dein Wohlbefinden in den Vordergrund.
Andere haben das auch geschafft, sogar ich und ich lebe wieder sehr gerne und wesentlich stressfreier als mit ihm, also wird es Dir auch gelingen.
Lass die Zeit für Dich arbeiten und betreibe ein wenig Seelenhygiene, das bist Du Dir schuldig.
LG
Sonnenblume