ich hoffe es geht dir gut, das Wochenende scheint dir gut getan zu haben, das ist sehr schön zu lesen.
Ich wusste bisher nicht wie ich es formulieren sollte, aber nachdem Sonnenblume es - wie immer- sehr gut auf den Punkt gebracht hat, kann ich mich ihren Worten gut anschließen.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass du dir gewisse Dinge immer wie ein Mantra vorsagst, sie aber noch nicht so richtig lebst bzw. noch an ihnen zweifelst.
Es ist vollkommen okay, wenn du deiner Ex noch nicht 100% neutral gegenüber stehen kannst und es ist auch okay, das offen zuzugeben.
Ungefähr den gleichen Satz habe ich selbst gedacht bzw. ihm sogar meinem Ex bei meiner letzten Nachricht, als ich mir mal mehr von der Seele geschrieben habe als nur ein "hast du Zeit für mich" "Bist du sicher, dass es vorbei ist", geschrieben.knoff hat geschrieben:Mir ist es egal, wie ihre Antwort ausfällt. Sagt sie ja, treffen wir uns, sagt sie nein, werde ich meine restlichen Sachen noch haben wollen und dann ist das ganze für mich erstmal beendet, da dann mometan kein normaler Kontakt möglich wäre.
Auch ich habe gesagt: Er ist noch nicht bereit, deshalb ist eine Freundschaft nicht möglich.
Und das sagst du auch. Dahinter ist aber eigentlich eine Verletzung verborgen und der Wunsch ist definitiv mehr als nur eine Freundschaft. Das kann ich jetzt mit etwas Abstand sagen. Es ist irgendwo auch der Wunsch nach einer Reaktion, nach einer Gegenwehr ihrerseits. Das sie sagt: Nein, ich will ja Freundschaft, ich will ja den Kontakt. So bekommt man nämlich noch Bestätigung, dass der andere doch nicht so toll klar kommt, wie man befürchtet hat.
Wenn man über den anderen hinweg ist - was nötig ist, um sich irgendwann (!) noch einmal auf einer freundschaftlichen Ebene zu begegnen - verspürt man zunächst keinen Drang nach Freundschaft und möchte auch kein Treffen.
Dann ruht man wirklich erst einmal in sich selbst und kann mit viel Abstand und Zeit dem ganzen neutral begegnen. Vorher ist es für einen selbst auch eine Entlastung und man genießt die Zeit ohne die andere Person, schließlich hat sie dich durch ihr Verlassen enorm verletzt!
Daher hatte ich auch gefragt, wie viel Zeit vergangen ist seit ihr euch getrennt habt.
Die ersten 6 Wochen hast du überhaupt erst einmal gebraucht um zu realisieren, was denn da passiert ist.
Nach diesem "Schock" gab es immer wieder kleine Kontaktaufnahmen. Von deiner oder ihrer Seite ist jetzt erst einmal egal. Aber du hast noch keine lange Zeit für dich gehabt, in der sie >wirklich< nicht mehr da war. Ohne Kontakt egal welcher Art.
Die Idee mit dem Stoffmarkt und deine Reaktion auf ihre (nicht) Reaktion zeigen, dass du damit noch nicht so richtig im reinen bist.
Ich habe meinen Ex nach 8 Monaten um ein Treffen am Telefon gebeten. Ich sagte ihm damals, dass ich ihn nicht zurück wolle ihn nur treffen möchte. Er schickte mir daraufhin eine Whatsapp Nachricht und fragte, was ich denn wolle, wenn ich ihn nicht überzeugen möchte. Ich sagte ihm - was auch viel der Wahrheit entsprach - das ich mich gerne mit ihm unterhalten möchte, dass ich glaube, dass es viele Missverständnisse gab und ich gerne in Ruhe mit ihm darüber sprechen möchte. Er schrieb, dass er noch nicht weiß, ob er es schafft, sich aber melden würde. Kein Problem, ich sei noch 1 Woche in der Stadt er solle mir einfach Bescheid sagen.
6 Tage habe ich nichts von ihm gehört. Einen Tag vor meiner Abreise schrieb ich ihm eine Nachricht: Hey, ich wollte mal fragen, wie das mit dem Treffen aussieht.
Er war die 6 Tage immer online, schrieb mir aber nie.
Als Antwort bekam ich 5 Stunden später die letzte Nachricht von ihm: Er habe kein Interesse an einem Gespräch. Viel würde sich bei ihm gerade verändern (jetzt weiß ich: Neue Freundin, mit der er nach kurzer Zeit schon zusammen gezogen ist) und er hätte kein Interesse daran, sich eine 'zusätzliche Baustelle' zu eröffnen. Wir hätten immer schon viele Dinge falsch und überbewertet und das werde auch immer so sein. Ich könne gerne fragen, wenn ich Dinge auf dem Herzen habe, aber er denke, dass alles gesagt sei und es nicht zu einem Treffen kommen würde.
Ich war richtig, richtig verletzt. Nicht nur von dem Inhalt der Nachricht, sondern auch, dass er sich so lange Zeit dafür gelassen hat mir das mitzuteilen. Wie auch du, dachte ich, dass es respektlos ist, ich soetwas nicht machen würde.
Ganz ehrlich? Ich hab mir einfach mehr davon erhofft. Ich dachte das Gespräch führt uns näher zusammen, ich dachte auch er möchte mich noch in seinem Leben, auch er möchte das alles nicht so 'unkommentiert' lassen.
Jetzt weiß ich, dass er mich a) wahrscheinlich nicht noch einmal verletzen wollte und b) es lästig war mir zu antworten. Er kannte die Antwort in der Minute, in der ich ihn danach fragte. Aber er wusste, wenn er absagt tut er mir weh + es würden evtl. weitere Nachrichten von mir folgen. Zwei Dinge die er wirklich überhaupt nicht wollte, denn sie bedeuteten Stress, den er nicht gebrauchen konnte und ich es einfach - drastisch ausgedrückt - nicht wert war, seine Energie in meine Befindlichkeiten zu investieren.
Ich bin der Meinung, dass ich es anders machen würde, und meinen Ex-Partner nicht so im Regen stehen lassen würde, wenn es ihm nach langer Zeit noch so schlecht ginge- aber ich kann ihn verstehen, warum er es getan hat.
Danach schrieb ich ihm eine elend lange Nachricht und das war das letzte was er von mir und ich von ihm hörte.
Seit 6 monaten herrscht Funkstille - und das ist gut so.
In 2 Jahren kann ich ihm vielleicht neutral gegenüber stehen - vorher nicht.
Puh das war jetzt mehr als ich schreiben wollte

Wenn du dich in den Dingen nicht wiederfindest, ist das vollkommen okay.
Ich möchte dir nur sagen: Es ist okay, noch nicht damit so zurecht zu kommen. Es tut nur weh es sich einzugestehen - aber das darf man ruhig. Es waren knapp 6 Jahre deines Lebens!
Ansonsten: mach weiter so, behalte deine grundsätzliche Einstellung bei und dann wird auch alles gut!
Schiffchen