auch ich mir erging es so, wie es den meisten hier ergeht. Mein Ex wusste irgendwann nicht mehr, was er wollte. Für mich hieß das übersetzt "Ich will dich nicht." Traurig, wenn man nicht in der Lage ist, das so ehrlich und direkt zu formulieren. Ich hab daraus meine Konsequenz gezogen und bin gegangen. Die Aussage dahinter war ja offensichtlich. Zuvor hatte ich mich um ihn gesorgt, ihn umsorgt und mich immer klein gemacht. Im Gegenzug hat er mich an seinem Leben nicht teilhaben lassen und war auch nie für mich da, wenn ich Sorgen hatte. Es bedurfte einige Zeit und einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten, um das zu erkennen. Ich wäre mit kleinen Blessuren davon gekommen, wäre ich nicht so blind gewesen.
Die Trennung liegt nun einige Monate zurück und was soll ich sagen? Es geht mit von Tag zu Tag besser. Anfangs fühlte ich mich wie in einem Horrorfilm. Ihr kennt das ja. Man durchlebt Phasen und einige Phasen wiederholt. Von Trauer zu Wut und wieder zurück. Auch ich hab mir anfangs die Frage gestellt, ob es die Möglichkeit gibt, ihn irgendwann zurück zu bekommen. Irgendwann hab ich mich dann gefragt, was ich eigentlich von dem Typen will und was unsere Beziehung so wertvoll gemacht hat. Die Antwort: Nichts! Ich habe immer gegeben und nichts erhalten. Von da an wurde es besser. Mittlerweile empfinde ich sogar Mitleid mit ihm. Total beziehunsggestört der Gute.
Ich habe noch einige Fragen, auf die gerne eine Antwort hätte. Ob ich sie jemals bekomme? Keine Ahnung. Aber auch dieser Wunsch wird irgendwann in Vergessenheit geraten. Eine Beziehung mit ihm ist für mich undenkbar. Zu vieles ist vorgefallen.
Ich werde mich niemals bei ihm melden. Ich habe einiges an Selbstbewusstsein und Stolz einbüßen müssen. Ich laufe diesem Kerl nicht mehr hinterher und versuche zum 100. Mal zu kitten, was er mit seinem Egoismus zerstört hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Exen sich irgendwann wieder melden. Wenn es diesmal nicht so ist, dann halt nicht. Die Erinnerungen verblassen mit der Zeit so oder so und dann lache ich über meine eigene Dummheit.
Ich bin anfangs in ein unheimlich tiefes Loch gefallen und habe nicht geglaubt, jemals wieder da raus zu kommen. Nun sehe ich schon wieder ganz viel Tageslicht. Die Zeit arbeitet für mich.
