Die Zeit für sich arbeiten lassen...

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
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Blossom
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Die Zeit für sich arbeiten lassen...

Beitrag von Blossom » Fr 30. Nov 2012, 14:29

Hallo,

auch ich mir erging es so, wie es den meisten hier ergeht. Mein Ex wusste irgendwann nicht mehr, was er wollte. Für mich hieß das übersetzt "Ich will dich nicht." Traurig, wenn man nicht in der Lage ist, das so ehrlich und direkt zu formulieren. Ich hab daraus meine Konsequenz gezogen und bin gegangen. Die Aussage dahinter war ja offensichtlich. Zuvor hatte ich mich um ihn gesorgt, ihn umsorgt und mich immer klein gemacht. Im Gegenzug hat er mich an seinem Leben nicht teilhaben lassen und war auch nie für mich da, wenn ich Sorgen hatte. Es bedurfte einige Zeit und einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten, um das zu erkennen. Ich wäre mit kleinen Blessuren davon gekommen, wäre ich nicht so blind gewesen.

Die Trennung liegt nun einige Monate zurück und was soll ich sagen? Es geht mit von Tag zu Tag besser. Anfangs fühlte ich mich wie in einem Horrorfilm. Ihr kennt das ja. Man durchlebt Phasen und einige Phasen wiederholt. Von Trauer zu Wut und wieder zurück. Auch ich hab mir anfangs die Frage gestellt, ob es die Möglichkeit gibt, ihn irgendwann zurück zu bekommen. Irgendwann hab ich mich dann gefragt, was ich eigentlich von dem Typen will und was unsere Beziehung so wertvoll gemacht hat. Die Antwort: Nichts! Ich habe immer gegeben und nichts erhalten. Von da an wurde es besser. Mittlerweile empfinde ich sogar Mitleid mit ihm. Total beziehunsggestört der Gute.

Ich habe noch einige Fragen, auf die gerne eine Antwort hätte. Ob ich sie jemals bekomme? Keine Ahnung. Aber auch dieser Wunsch wird irgendwann in Vergessenheit geraten. Eine Beziehung mit ihm ist für mich undenkbar. Zu vieles ist vorgefallen.
Ich werde mich niemals bei ihm melden. Ich habe einiges an Selbstbewusstsein und Stolz einbüßen müssen. Ich laufe diesem Kerl nicht mehr hinterher und versuche zum 100. Mal zu kitten, was er mit seinem Egoismus zerstört hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Exen sich irgendwann wieder melden. Wenn es diesmal nicht so ist, dann halt nicht. Die Erinnerungen verblassen mit der Zeit so oder so und dann lache ich über meine eigene Dummheit.

Ich bin anfangs in ein unheimlich tiefes Loch gefallen und habe nicht geglaubt, jemals wieder da raus zu kommen. Nun sehe ich schon wieder ganz viel Tageslicht. Die Zeit arbeitet für mich. ;)

Jay-lo
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Re: Die Zeit für sich arbeiten lassen...

Beitrag von Jay-lo » Fr 30. Nov 2012, 16:49

Hallo Blossom,

ich freu mich für Dich.
Das ist schön, dass die Zeit für Dich arbeitet und du das Vergangene mit Abstand betrachten kannst.
Ich wünschte ich könnte das auch schon. Meinen Ex habe ich mehr oder weniger auch schon abgeschrieben... aber durch die finanzielle Misere werde ich immer wieder daran erinnert. Richtig loslassen werde ich erst können, wenn alles geregelt ist und dann werde ich auch nur noch nach vorne schauen und darauf freue ich mich sehr!!!
Fühl dich gedrückt.
LG

Alex2509
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Re: Die Zeit für sich arbeiten lassen...

Beitrag von Alex2509 » Fr 30. Nov 2012, 19:30

Hallo Blossom,

es tröstet mich ein wenig, wenn ich höre, dass es irgendwie auch wieder aufwärts geht. Ich stehe leider noch am Anfang....bei mir ging die Beziehung aus dem selben Problem in die Brüche. Aber ich leide noch sehr :( Ich stecke noch in der Wut und Trauerphase...es ist einfach schrecklich. Auch ich habe realisiert, dass es einfach keinen Wert mehr hat. Ich habe auch immer nur gegeben...bekommen habe ich nichts. In Moment will ich einfach nur sterben so weh tut das noch....mein Herz will ihn immer noch so obwohl ich doch weiß, dass es nichts bringt...er immer nur an sich denken wird und keine ausgeglichene Beziehung führen kann.

Machs gut

Blossom
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Re: Die Zeit für sich arbeiten lassen...

Beitrag von Blossom » Fr 30. Nov 2012, 20:58

Hey Jay-lo und Alex,

was mir wirklich geholfen hat, war die Reflektion: Ich habe mir einen Zettel genommen und aufgeschrieben, was positiv war und was nicht. Die Ausbeute war.... ernüchternd. Man sollte wirklich ganz ernsthaft in sich hineinhorchen, ob man denjenigen welchen überhaupt wirklich noch will. Würde sich was ändern, ist überhaupt noch Vertrauen da? Ist es nicht vielleicht doch nur Verlustangst? Ich habe mir vorgestellt, er steht vor der Tür und möchte reden. Da war nur noch Leere. Ich habe mir dann vorgestellt, wir liegen im Bett und es läuft auf das eine hinaus. Die Vorstellung war mir so zuwider. Ich könnte das nach all den Enttäuschungen nicht mehr. Die Basis für alles ist einfach futsch! Also warum länger daran festhalten?

Ich hatte auch Phasen, in denen ich einfach nicht mehr da sein wollte. Aber wieso macht man sich so abhängig? Es hat einen Grund, warum es nicht geklappt hat. Dabei ist ganz sicherlich nicht nur der andere Schuld. Ich habe auch sehr viele Fehler gemacht. In der ganzen Kombination konnte das nicht gut gehen.

Ich habe ihn gehasst, nun hasse ich ihn nicht mehr. Hass ist ebenso wie Liebe ein Gefühl. Aber die Gefühle schwinden irgendwann. Und das ist ein gutes Stück vom Abschluss. Man ist dann selbst überrascht, wenn man an den Ex für Stunden nicht mehr gedacht hat. Und die Abstände werden immer größer.

Es können einem viele Leute sagen: Leb dein Leben, mach was für dich. Man "hört" es am Anfang sowieso nicht. Man muss sich wirklich ernsthaft und objektiv einmal damit auseinander gesetzt haben. Da hat jeder seine eigene Methode. Mir hat es geholfen, Bilanz zu ziehen.

Ich würde mich heute nicht mehr darauf einlassen. Ich wollte ihn anfangs zurück, und dann habe ich mir vorgestellt, wie es realistisch weiter gehen würde. Da sind keine Blumenwiesen, romantische Abende und was weiss ich. Da ist nur Müll, für den ich mich weiter aufopfere und immer das Nachsehen haben werde. Dafür bin ich mir zu schade!

Werft euch nicht weg.

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