Liebe Forummitglieder,
bisher war ich stille Mitleserin und möchte doch jetzt auch meine Geschichte aufschreiben.
Die Geschichten von Mona, Marsi und aller anderen hat mich dazu inspiriert.
Warum? Einerseits, dass mir die Verarbeitung und der Loslassprozess vielleicht nochmal verdeutlicht und vereinfacht wird, andererseits hoffe ich auf Unterstützung.
Meine Geschichte, puh, das wird anstrengend.
Ich bin beruflich 600 km in eine neue Stadt gezogen. Und da stand er, meine neuer Nachbar. Gleiches Hobbit: wir laufen gerne, und er hat mich gefragt ob ich mit zu einem Halbmarothon gehe. Gesagt, getan und die Geschichte nahm ihren Lauf.
Zur Info: wir sind drei Wochen getrennt.
Durch ihn habe ich Halt gefunden in der fremden, neuen Stadt. Habe seinen Freundeskreis kennen- und lieben gelernt und hatte das Gefühl endlich angekommen zu sein.
Die Beziehung (2 Jahre) war geprägt von Zweifeln seinerseits und immer wiederkehrender Aussagen "wir passen doch nicht zusammen", nach einem Streit regelmäßig:"ich liebe dich nicht mehr"......
Das heisst, ich war ständig in der unterlegenden Position. Ich habe reagiert und nicht agiert. Ich war, wenn ich Sonnenblumens Beitrage zitieren darf "in einer emotionalen Abhängigkeit".
Er war der trotzdem der Traummann. Ich habe Dinge unternommen, Sachen erlebt die ich noch nicht in meinem Leben kannte. Er hat mir eine Welt aufgezeigt, die mir bis dato unbekannt war. Und es war toll! Denn ich habe immer gedacht und gehandelt: Es wird besser!
Aber das wurde es nicht. Es gab Hochs, die unheimlich hoch waren und es gab Tiefs, die umso tiefer waren.
In welcher Stimmung war er jetzt gerade? Konnte, durfte ich sagen, dass ich sein Verhalten gerade nicht so toll fand? Was war die daraus resultierende Konsequenz? Wurde ich wieder mit Liebesentzug bestraft? Wurde mir wieder gesagt, du genügst nicht? Du bist nicht so, wie ich es will? Du passt doch nicht in mein Leben?
Ich habe sprichwörtlich vor ihm auf den Knien gelegen und ihn angebettelt uns nicht aufzugeben, uns eine Chance zu erhalten. Er hat dann großmütig Ja gesagt. Aber was kam dann? Meine innerliche Angst, wieder was verkehrt zu machen, nicht zu genügen, nicht in das Bild zu passen was und wie er es sich vorstellte waren meine ständigen Begleiter.
Wir sind vor knapp drei Monaten zusammengezogen. Das war ein Freitag. Und sonntags, nachdem ich kurz "aufgemuckt" hatte, hat er gesagt "ach ne, das passt alles doch nicht". 2 tage nach meinem Einzug, auf den ER bestanden hat!!!!!
Vor ca eineinhalb Monaten war es wieder mal soweit und er sagte: ich Zweifel so an uns, wir passen nicht zusammen. Gut, ich meinen Stolz und meine Würde runtergeschluckt und gebettelt. Es war wieder halbwegs ok und dann vor drei Wochen das Aus.
Und da hat wohl mein Überlebenswille eingesetzt: ich gesagt"ok, gut, dann gehe ich jetzt".
Er: nein, geh nicht, wir können die Wohnung aufteilen. Bitte überstürze nichts.
Ich habe meine Koffer geholt, habe ein paar Sachen gepackt und bin gegangen.
Und bin nicht mehr zurückgekehrt!
Habe ihn weder angerufen, geschrieben oder sonstiges. mein "Bettelverhalten" eingestampft und um meiner Selbstwillen mit mir gekämpft.
Innerhalb von einer Woche hatte ich meine Traumwohnung und regel gerade meinen Umzug.
Nichtsdestotrotz sitze ich hier und während des Schreibens laufen die Tränen der Sehnsucht, der Ohnmacht, des Versagens und der unfassbaren Traurigkeit.
Wir wohnen im selben Viertel, von daher werde ich ihm über den Weg laufen. Wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis aus dem ich mich nicht entziehen kann und will.
Was kann ich tun um über ihn hinweg zu kommen?
Nicht mehr die Leere zu spüren?
Hat mein Leben ohne ihn Sinn? Was ist mit den tollen Sachen die wir gemeinsam erlebt haben?
Ich hoffe sehr auf Austausch und freue mich auf euch!
Vielen Dank fürs lesen und "anhören" meiner Geschichte.
Gruß,
cello77
Der Weg ist das Ziel?!
Re: Der Weg ist das Ziel?!
Hi Cello,
>Was kann ich tun um über ihn hinweg zu kommen?
>Nicht mehr die Leere zu spüren?
wie dir jeder hier bestätigen kann : es hilft nur sich Zeit zu lassen. Es gibt keine Sofortkur. Du solltest dein Leben mit neuen Inhalten füllen, jede Gelegenheit für neue Erlebnisse nutzen, oder aktiv in die Wege leiten. Die neuen Erinnerungen werden irgendwann die alten überdecken und vielleicht sogar komplett in den Schatten stellen.
>Hat mein Leben ohne ihn Sinn?
Natürlich ! Dazu solltest du erstmal mit dem Menschen ins Reine kommen, der dich garantiert nie im Stich lässt und vor dem du niemals auf den Knien betteln musst : DIR SELBST.
>Was ist mit den tollen Sachen die wir gemeinsam erlebt haben?
Die waren teilweise schön, und liegen nun in einer Vergangenheit, die du NICHT mehr zurückhaben möchtest. Du willst keinen Mann, den du um Liebe anbetteln musst. Du willst entweder einen Partner, der dich auf Augenhöhe liebt, oder ansonsten eben gar keinen. Das geht auch ! Sei dir selber dein bester Partner und sorge für dich.
Die Anfangszeit ist schwer, und zwar für jeden, der sich abhängig fühlt. Bewahre dir dieses Gefühl ! Es kann dich in Zukunft vor solchen toxischen Beziehungen schützen und dir die Kraft und Überzeugung geben, dich rechtzeitig zurückzuziehen.
>Was kann ich tun um über ihn hinweg zu kommen?
>Nicht mehr die Leere zu spüren?
wie dir jeder hier bestätigen kann : es hilft nur sich Zeit zu lassen. Es gibt keine Sofortkur. Du solltest dein Leben mit neuen Inhalten füllen, jede Gelegenheit für neue Erlebnisse nutzen, oder aktiv in die Wege leiten. Die neuen Erinnerungen werden irgendwann die alten überdecken und vielleicht sogar komplett in den Schatten stellen.
>Hat mein Leben ohne ihn Sinn?
Natürlich ! Dazu solltest du erstmal mit dem Menschen ins Reine kommen, der dich garantiert nie im Stich lässt und vor dem du niemals auf den Knien betteln musst : DIR SELBST.
>Was ist mit den tollen Sachen die wir gemeinsam erlebt haben?
Die waren teilweise schön, und liegen nun in einer Vergangenheit, die du NICHT mehr zurückhaben möchtest. Du willst keinen Mann, den du um Liebe anbetteln musst. Du willst entweder einen Partner, der dich auf Augenhöhe liebt, oder ansonsten eben gar keinen. Das geht auch ! Sei dir selber dein bester Partner und sorge für dich.
Die Anfangszeit ist schwer, und zwar für jeden, der sich abhängig fühlt. Bewahre dir dieses Gefühl ! Es kann dich in Zukunft vor solchen toxischen Beziehungen schützen und dir die Kraft und Überzeugung geben, dich rechtzeitig zurückzuziehen.
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." – Johann Wolfgang Goethe, Erfinder von Chicken Wings mit Pommes
Re: Der Weg ist das Ziel?!
Hallo Bobby41,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, es ist mit Sicherheit richtig, dass ich neue Inhalte, Aktivitäten oder neue Ereignisse in meinem Leben brauche.
Im Moment bin ich gut abgelenkt durch die Organisation meiner neuen Wohnung. Umzug organisieren, Küche neu gestalten und Podestbetten bauen.
Gestern war ich "zu Hause" da ich ein paar Sachen brauchte.
Er konnte mir nicht in die Augen schauen und hat mir seine Hilfe ein paar mal angeboten.
Ich habe souverän, nein danke, gesagt. Ohne schnippisch oder zickig zu sein. Schulter klopf
Mein Problem ist, ich bin als Kind von einem Schwarzen und einer Weissen in Deutschland zur Welt gekommen.
D.H. ich habe in meinem Leben viel Ablehnung erfahren und musste immer um Anerkennung, Respekt und Freundlichkeit kämpfen.
Ich bin bis zum höchsten akademische Grad gekommen um es allen "denen" zu zeigen, dass ich wer bin.
Und dieses Gefühl, wieder Ablehnung, du genügst nicht, du bist es nicht wert geliebt zu werden......die machen mich fertig.
Oh, man. Die sch....Sehnsucht.
Denkt er an mich?
Vermisst er mich?
Ich weiss es nicht. Er kann nicht gut Gefühle zeigen und ist die reinste Katastrophe in Selbstreflektion.
Ich wünsche mir so sehr, dass er sieht was er angerichtet hat, wenn ich meine Sachen gepackt und auf und davon bin.
Vielen Dank.
freue mich über eure Meinungen
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, es ist mit Sicherheit richtig, dass ich neue Inhalte, Aktivitäten oder neue Ereignisse in meinem Leben brauche.
Im Moment bin ich gut abgelenkt durch die Organisation meiner neuen Wohnung. Umzug organisieren, Küche neu gestalten und Podestbetten bauen.
Gestern war ich "zu Hause" da ich ein paar Sachen brauchte.
Er konnte mir nicht in die Augen schauen und hat mir seine Hilfe ein paar mal angeboten.
Ich habe souverän, nein danke, gesagt. Ohne schnippisch oder zickig zu sein. Schulter klopf
Mein Problem ist, ich bin als Kind von einem Schwarzen und einer Weissen in Deutschland zur Welt gekommen.
D.H. ich habe in meinem Leben viel Ablehnung erfahren und musste immer um Anerkennung, Respekt und Freundlichkeit kämpfen.
Ich bin bis zum höchsten akademische Grad gekommen um es allen "denen" zu zeigen, dass ich wer bin.
Und dieses Gefühl, wieder Ablehnung, du genügst nicht, du bist es nicht wert geliebt zu werden......die machen mich fertig.
Oh, man. Die sch....Sehnsucht.
Denkt er an mich?
Vermisst er mich?
Ich weiss es nicht. Er kann nicht gut Gefühle zeigen und ist die reinste Katastrophe in Selbstreflektion.
Ich wünsche mir so sehr, dass er sieht was er angerichtet hat, wenn ich meine Sachen gepackt und auf und davon bin.
Vielen Dank.
freue mich über eure Meinungen
Re: Der Weg ist das Ziel?!
Warte mal, du bist eine junge, ledige Akademikerin mit exotischem Aussehen und eigener Wohnung ? Wem bitte solltest DU nicht genügen ? Dein Ex muss verrückt sein. Es ist völlig egal, ob er "merkt, was er angerichtet hat". DU solltest dir mehr wert sein, als jemandem hinterherzutrauern, der dich nicht liebt.
Du wärest für viele ein Volltreffer. Gib denen bitte eine Chance !
Du wärest für viele ein Volltreffer. Gib denen bitte eine Chance !
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." – Johann Wolfgang Goethe, Erfinder von Chicken Wings mit Pommes
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Re: Der Weg ist das Ziel?!
Hallo Cello!
Das was du in deinem Eintrag beschreibst kenne ich selbst. Zuckerbrot und Peitsche. Das alte Spiel.
Diese "Pseudo-Unabhängigkeit" die dein Ex da ständig demonstrieren wollte, nur um sich selbst vielleicht gut zu fühlen? Keine Ahnung ob es so ist, aber für mich klingt es danach. Diese Menschen die eigentlich keine Bindung eingehen können, die ein winziges Selbstwertgefühl haben und ihre "Größe" und Unabhängigkeit nur daraus ziehen, dass sie eine bettelnde Frau wie dich auf Abstand halten. Co-Abhängigkeit nennt man sowas auch. Klingt jetzt nicht so schön, ich weiß, aber ist eine ernstzunehmende Sache. Ob du oder er jetzt betroffen sind, könnt nur ihr selbst beantworten.
Aber eine Sache möchte ich auf jeden Fall loswerden: WOW, wie unglaublich stark bist du eigentlich? Du bist für dich selbst eingestanden, du hast diesem Verhalten den Rücken zugedreht obwohl es dir das Herz bricht. Das ist unglaublich stark. Das ist Selbstwert. Die Gedanken die du hast sind (leider) ganz normal. Denkt er an dich. Vermisst er mich usw. Wie schön wäre es, wenn man diese Gedanken einfach ausschalten könnte. Aber sie werden weniger werden. Ganz sicher!
Wichtig ist, dass du vorwärts gehst. Und du hast mit der Trennung einen unglaublich großen und mutigen Schritt getan!
Ich schaue mir gerade viele Videos zu Trennungen an und dort fiel ein Satz:
"Es ist nicht die Person die du vermisst, es ist das Gefühl das du hattest als du mit der Person zusammen warst"
Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Denn letztendlich ging es darum, das wir diese Gefühle selbst in uns lebendig werden lassen müssen. Und wenn wir das können, dann brauchen wir auch keinen erbärmlichen Ex der uns behandelt wie einen Fußabtreter.
Alles Liebe!
Das was du in deinem Eintrag beschreibst kenne ich selbst. Zuckerbrot und Peitsche. Das alte Spiel.
Diese "Pseudo-Unabhängigkeit" die dein Ex da ständig demonstrieren wollte, nur um sich selbst vielleicht gut zu fühlen? Keine Ahnung ob es so ist, aber für mich klingt es danach. Diese Menschen die eigentlich keine Bindung eingehen können, die ein winziges Selbstwertgefühl haben und ihre "Größe" und Unabhängigkeit nur daraus ziehen, dass sie eine bettelnde Frau wie dich auf Abstand halten. Co-Abhängigkeit nennt man sowas auch. Klingt jetzt nicht so schön, ich weiß, aber ist eine ernstzunehmende Sache. Ob du oder er jetzt betroffen sind, könnt nur ihr selbst beantworten.
Aber eine Sache möchte ich auf jeden Fall loswerden: WOW, wie unglaublich stark bist du eigentlich? Du bist für dich selbst eingestanden, du hast diesem Verhalten den Rücken zugedreht obwohl es dir das Herz bricht. Das ist unglaublich stark. Das ist Selbstwert. Die Gedanken die du hast sind (leider) ganz normal. Denkt er an dich. Vermisst er mich usw. Wie schön wäre es, wenn man diese Gedanken einfach ausschalten könnte. Aber sie werden weniger werden. Ganz sicher!
Wichtig ist, dass du vorwärts gehst. Und du hast mit der Trennung einen unglaublich großen und mutigen Schritt getan!
Ich schaue mir gerade viele Videos zu Trennungen an und dort fiel ein Satz:
"Es ist nicht die Person die du vermisst, es ist das Gefühl das du hattest als du mit der Person zusammen warst"
Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Denn letztendlich ging es darum, das wir diese Gefühle selbst in uns lebendig werden lassen müssen. Und wenn wir das können, dann brauchen wir auch keinen erbärmlichen Ex der uns behandelt wie einen Fußabtreter.
Alles Liebe!
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Re: Der Weg ist das Ziel?!
Oh nein, jetzt hat es meinen Beitrag gleich 3 mal gesendet.
Zuletzt geändert von Sinnsucherin am Di 19. Nov 2019, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Weg ist das Ziel?!
Konnte sie leider nicht löschen, nur abändern
Re: Der Weg ist das Ziel?!
Sehr guter Gedanke.Sinnsucherin hat geschrieben: ↑Di 19. Nov 2019, 00:07"Es ist nicht die Person die du vermisst, es ist das Gefühl das du hattest als du mit der Person zusammen warst"
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." – Johann Wolfgang Goethe, Erfinder von Chicken Wings mit Pommes
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