Der lange Weg...

[schiffchen92]

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[schiffchen92]

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[Vreni]

Hallo schiffchen92,

ich kann verstehen, dass das sehr schwer für dich ist und dass du sehr unter der Situation leidest. Ich denke du suchst eine Lösung, weil du selbst merkst, dass es keine Situation ist, die man auf Dauer aushält.

Weißt du denn für dich, ob du ihn zurück willst? Ich finde, das geht nicht klar hervor, so wie du schreibst.

Momentan sieht es ja so aus, als wäre er absolut in der "Vorteilsposition" - er hat sozusagen die Macht über das Ganze. Würde er sich melden, würdes du direkt reagieren. Er merkt, dass du praktisch auf ihn wartest. Das spürt man. Wenn du ihn nun zurück wolltest, dann würde das momentan sicher nicht passieren - er ist auf einer ganz anderen Ebene als du. Er ist im Vorteil und genießt vielleicht deine Aufmerksamkeit und dass er dich leicht udn sicher zurück haben könnte. Er ist in der Vorteils-, du bist in der benachteiligten Position. Ihr müsst auf dem gleichen Level sein, nur da besteht überhaupt die Möglichkeit, dass man wieder zusammen kommt. Momentan bist du ja wie ein Fan für ihn. Diese Situation macht dich fertig, wie du ja merkst. Wenn du ihn nicht zurück möchtest, dann könntest du ja auch leichter Abstand nehmen. Ich kann darüber aber auch nur im Allgemeinen schreiben. Du kennst deine Situation besser.

Das weißt du sicher, aber warum du den Abstand zu ihm einfach nicht nehmen kannst, das verstehe ich nicht ganz. Hast du bereits gemerkt, dass es besser wird, wenn du mal länger durch hältst, ihn nicht zu "beobachten"? Du befindest dich in einem sehr unguten Teufelskreis. Wenn du ihn "beobachtest", dann ist er ständig in deinem Kopf und es geht dir einfach nur schlecht. Ich wünsche dir, dass du da raus findest.

[schiffchen92]

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[Vreni]

Hallo Schiffchen92,

das freut mich. Ich glaube du bist auf einem guten Weg, trotz allem. Dieses Verlust-Gefühl hatte ich direkt nach der Trennung auch. Nichts scheint mehr gut zu werden ohne genau diese Person. Ich war auch in der Situation, dass ich nicht mehr glücklich mit meinem Exfreund war, aber loslassen konnte ich ihn auch nicht, bis er es dann tat. Es tut immer noch weh. Aber weißt du was, das muss es auch. Gestehe dir zu, dass du verletzt sein darfst. Alles andere wäre komisch. So blöd es ist, es ist normal in dieser Lage. Das machen wir alle durch. Gestehe dir auch ein, dass dein Gehirn praktisch wie bei einem Drogenentzug reagiert. Ein ständiges Auf und Ab, Hin und Her ist die natürliche Folge. Du darfst dich momentan so fühlen. Mir tat es gut, mir das bewusst zu machen und zuzugestehen.

Übrigens ist die absolute Kontaktsperre im Falle dass du ihn nicht zurück willst und auch in dem Fall dass du ihn zurück willst der Weg. Aus Erfahrung: auch wenn man es nicht glaubt, man fühlt sich besser, wenn man selbst nicth ständig was von dem anderen hört.

Ich denke auch an die sehr guten Erlebnisse mit meinem Exfreund. Wenn ich mir das ganze aber sachlich ansehe (gelingt mir noch nicht immer), dann weiß ich auch, es hätte nur zu einem ewigen Kreislauf der Schmerzen geführt. Und besser ich mache die Trennung jetzt durch, als später, wenn es dann noch schlimmer wäre.

Und denke bitte auch daran, dass nicht nur dein Exfreund, sondern du genauso eine begehrenswerte Person mit ihrer Würde und ihrem Stolz ist. Mache dich nicht selbst nieder. Ich weiß, leicht gesagt. Aber mit der Zeit wird es dir immer mehr gelingen, die Sache so zu betrachten. Auch ich habe noch gefühlsmäßige Rückfälle. Man sagt ja auch, es geht 3 Schritte vorwärte, dann wieder 2 zurück. Es ist gut zu wissen, dass auch das eines Tages vorbei sein wird. Und dann bist du einen großen Schritt weiter in deinem Leben. Es wäre doch schade, wenn du ewig in diesem Teufelskreis festhängst und so gar nicht mehr das Glück um dich herum erleben und sehen kannst.

Ich sage mir diese Sachen selbst seit Wochen und es wird langsam besser. Wir schaffen das

[schiffchen92]

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[Vreni]

@Schiffchen92,
ich finde auch, dass es sehr gut tut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Ich kann auch sehr schwer Menschen aus meinem Leben lassen, deshalb denke ich verstehe ich deine Situation sehr gut.
Wenn man dann daheim ist und es zulässt, auch mal traurig zu sein (was ja sehr wichtig ist), dann verfällt man leicht in Selbstzweifel und ist manchmal wie gelähmt. Das fühlt sich dann nicht heilsam an, sondern einfach schrecklich. Deshalb ist es wohl so schwer. Vielleicht geht es dabei darum, dass man die Schuld des Scheitern der Beziehung auf sich bezieht und als persönliches Scheitern hinnimmt, während der andere die gefühlsmäßige Macht und Kontrolle hat, da er gegangen ist. Dieser Kontrollverlust fühlt sich schrecklich an.
Ein Mensch, den man eben so gut kannte - ob im guten oder schlechten - stand einem einfach sehr nah und das gibt es nicht so oft im Leben. Ich denke nur, ich will ja auch innerlich frei sein, um mich an einen Menschen binden zu können, mit dem es besser passt. Die Welt dreht sich schließlich nicht um den Exfreund. Aber am Anfang nach der Trennung meint man das.
Vielleicht hilft da eine Art Plan, den man sich macht. Also sich Trauerzeit gönnen, aber dann direkt danach schon ein Treffen mit Freunden etc. geplant haben. Das stimmt, es ist schon paradox, dass man den Verlust nicht leicht verarbeiten kann, obwohl man nicht wirklich glücklich in der Beziehung war.
Mein Thread is nicht so ausführlich geworden, aber schau sehr gerne mal rein ...
http://forum.beraterteam.info/liebeskummer-hilfe-f25/ex-prahlt-oeffentlich-mit-neuer-t15103.html

[schiffchen92]

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[Vreni]

@schiffchen92
Nein, das klingt gar nicht dumm. Du bist da sicher nicht alleine. Musste direkt an ein Buch denken, das mir eine Freundin empfohlen hat: Robin Norwood - Wenn Frauen zu sehr lieben. Selbst habe ich nur ansatzweise reingelesen. Es geht dabei um bestimmte Verhaltensmuster, warum wir von Männern nicht los kommen oder eben so reagieren, wie wir das tun, obwohl es uns selbst schadet - da steckt ja ein Grund dahinter. Vielleicht ist das was für dich. Ich werde auch mal wieder reingucken. Gerade weil du schreibst, du fühlst dich für ihn verantwortlich und er war irgendwie von dir abhängig... und weil du schreibst, du kommst seit 4 Monaten schon nicht davon los: da muss ein Grund bestehen, denn du noch nicht entdeckt hast. Wenn ich mal auf was in dem Buch stoße, gebe ich Bescheid Ja, manchmal merkt man erst, was für ein Segen es ist, nicht erreichbar/online/am Netz zu sein, wenn man es nicht mehr hat. Vielleicht de-installierst du whatsapp, hört sich nach einer guten Idee an. Ich habe meinen Exfreund bei Facebook blockiert, damit ich nicht über gemeinsame Freunde irgendwas sehen. Das ist nun mehrmals passiert und danach ging es mir mehrere Tage nicht gut. Ich überlege manchmal, ihn zu de-blockieren, aber dann denke ich, nein, was ändert das für mich? Nur, dass ich mich schlecht fühle. Also ich empfehle dir wärmstens dieses Buch, vielleicht gibt es dir neuen Einblicke und eine Perspektive auf die Sache, die du noch nicht entdeckt hast.

[einhorn]

Hallo Schiffchen <3

wie schön wieder von dir zu hören. Ich habe es erst gestern Abend gesehen, dass du wieder geschrieben hast. Sonst hätte ich schon viel früher geantwortet!

Weisst du schon, was du machen möchtest? Schreiben, treffen? Ich denke das könnte dir vielleicht sogar helfen ihn loszulassen. Vielleicht merkst du dann im Gespräch, dass es sich nicht mehr richtig anfühlt mit ihm. Vielleicht sogar das Gegenteil. Ich bin auf jeden Fall gespannt!

Also, was du da beschreibst mit der Abhängigkeit. Ich weiss nicht, wie arg das bei dir ist. was mir dazu spontan in den Kopf kommen würde, ist, dass es vielleicht einfach Sicherheit gibt. Wenn der andere dich braucht, dann wird er dich nicht verlassen..? Den Gedanken kenne ich zumindest von mir. Und, wenn man es nicht übertreibt finde ich es auch rigendwie nichts schlimmes. Bisschen eingebildet Vielleicht fühlst du dich dann aber auch als Mensch besser? Auch das finde ich perse nicht schlimm. Ist doch irgendwie normal.

Mit der Zeit wirst du schon merken, was da noch ist. Ob du dir vielleicht doch wieder eine Beziehung mit ihm wünscht, oder ob du happy mit dem Neuen bist. Oder beides. Wir leben ja in einer modernen Welt