Borderliner - Alkohol - Klinik

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Dreamangel
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Dreamangel » Do 15. Aug 2013, 09:08

Hallo Ihr alle,

das hab ich doch getan, ihn rausgeschmissen usw. Deshalb bin ich hier. das äussere loslassen ist vollzogen, das innere nicht, deshalb schreib ich hier.

Verstehen kann ich ihn nicht, stimmt..... wie gesagt, ich hatte die Hoffnung, dass er in der Klinik vom Alc wegkommt.

Master of Disaster
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Master of Disaster » Do 15. Aug 2013, 16:13

Hi Dreamangel,

dass das Herzchen ein wenig länger braucht ist durchaus normal, und dass Du Dich schlecht fühlst - leider - auch. Versuche nicht zu viel allein zu Hause zu sitzen und zu grübeln. Unternimm etwas was Dir Freude macht, Dinge die Du in der Beziehung selber nicht machen konntest aber gernen getan hättest. Tu all die Dinge die dich a) beschäftigt halte und b) dir ein gutes Gefühl geben. Treff Dich mit Freunden, Familie, geh auf ein Festival - was auch immer, nur versuche nicht in ein Loch zu fallen. Das ewige hinterfragen und herumkritisieren an sich selber führt in der frühen Phase zu nichts. Hätte, Hätte, Hätte ... Hättää ist ein 50 Seelen Dorf in Finnland, 250km nördlich des Polarkreises und ist damit a) total weit weg und b) bring's Dir garnichts :-)

Erstmal ist es wichtig dass Du dein Selbstwertgefühl wiederfindest - dass können Borderliner nämlich super attackieren. Fördere Deine Stärken und wenn es Dinge an Dir gibt, die dir nicht so gut gefallen, dann nutze die Zeit daran etwas zu ändern. Egal ob es ein Satz neuer Klamotten ist, oder den Marathon den Du eigentlich immer mal Laufen wolltest, oder der Japanischkurs. Egla. Dein Projekt sollte jetzt erstaml lauten "Ich mag mich!" Das lenkt Dich ab und hilft Dir über die Grübelei hinwegzukommen. Das ganze zu Reflektieren und Schlüsse daraus zu ziehen kannst Du am besten dann manchen, wenn Du ein wenig Bastand hast, und die "Schmerzen" nachgelassen haben. Dann bringt es Dir auch mehr, als Dich jetzt zu martern.

Lieben Gruß
Master of Disaster
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Darin besteht die Liebe: Daß sich zwei Einsame beschützen und berühren und miteineander reden.
(Rainer Maria Rilke)

Schraubenzieher129
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Schraubenzieher129 » Fr 16. Aug 2013, 21:31

Hallo du :-)

Es ist schrecklich, eine Trennung hinter sich zu haben. Das ist mir bewusst. Durfte ich vor kurzem auch hautnah am eigenen Leibe erleben. Menschen ändern sich, da besteht kein Zweifel. Doch einen Rat lege ich dir wirklich sehr ans Herz. Denke immer daran. Du lebst nur ein einziges mal! Klingt jetzt ein wenig egoistisch, doch solltest du dir deine Nerven und Gefühle als wertvollstes Gut ansehen, die es nicht verdient haben, von irgendeinem Menschen angegriffen zu werden. Das mit der Krankheit deines Ex (wie ich hoffe) tut mir sehr leid, wie ich mitbekommen habe, lässt es sich von Mensch zu Mensch verschieden gut behandeln, da es ja auch mehrere Stufen dieser Krankheit gibt.
Jedoch kann ein Mensch sich nur selbst ändern. Wenn man es für sich selber nicht kapiert, dass man an seinen Lebensumständen nicht gerade an Lebensqualität gewinnen kann, dann ist das eine aussichtslose Sache. Warten könnte in jedem Fall etwas bringen, doch möchte ich etwas wissen:

Bist du es dir wert, dich selber in diesem Teufelskreis aus Hoffnung und Trauer gefangen zu halten? Oder sehnst du dich nach einem harmonischen Gleichgewicht in deinem Leben, welches dir zu neuer innerer Stärke verhilft? Zeige mir dein Lebensumfeld und ich sage dir, wer Du bist!

Lasse los, fokussiere dich lieber auf deine Zukunft Wir denken viel zu kurzfristig und befassen uns lieber mit den gegenwärtigen Gefühlen. Denke lieber auch mal eine Zeitspanne voraus und beachte, was für Chancen du mit diesem Schritt für Dich selber gewinnst! :-)

deraddi
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von deraddi » Sa 17. Aug 2013, 21:54

Hallo Dreamangel,

ich fühle mit dir, ich habe 10,5 Jahre Beziehung mit einer Borderlinerin hinter mir. Egal wie lange solche Beziehungen gedauert haben, kommt man da raus ist es wie ein Fall auf Betonboden, hart und schnell... und es tut innerlich verdammt weh.
Das hat mit der Art der Beziehung zu tun die man mit einem Borderline Partner führt, denn es geht Richtung Symbiose. Der nicht gestörte Partner (ich halte Borderline für eine seelische Störung nicht eine Krankheit) gibt sich mit der Zeit auf durch die wechselhaften Verhaltensmuster und gerät in eine seelische Abhängigkeit zum gestörten Partner. Dieser hat den abhängigen Partner dann fest im Griff... deswegen ist es so unheimlich schwer loszulassen!
Ich möchte dich auf eine wirklich gute Seite und da ins Forum einladen wo ich mich aufgehoben und wohl fühle : www.borderline-spiegel.de
LG, Addi

Sonnenblume10
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 19. Aug 2013, 11:36

Hallo, Dreamangel,

ich kann mich den Anderen nur anschließen. Beherzige die Tipps, die sie Dir gegeben haben und lass ansonsten die Zeit für Dich arbeiten. Gönn Dir die Zeit der Trauer und der Tränen, aber verliere Dich nicht nur darin, sondern möble Dein Leben auf.
Ich hatte auch eine Beziehung mit einem Bindungsphobiker, der vlt. leichte Ansätze eines Borderliners hatte, weswegen mich die Seite borderlinezone.org damals sehr angesprochen hat, weil ich das Bindungsverhalten dort gut beschrieben fand.

In einer seelischen Abhängigkeit befand ich mich auch, weswegen ich diese Beziehung mit aller Anstrengung am Laufen hielt und nicht lösen konnte. Das Leiden in der Beziehung erschien mir leichter als das Lösen und damit die Er-Lösung davon. Ich wartete mehr oder weniger darauf, was passieren würde. Bis er die Beziehung dann beendete.
Und dann merkte ich nach einiger Zeit, wieviel Energie mir die Beziehung und der Ex. genommen hatte und dass mein Leben mit einem Schlag sehr inhaltslos geworden war. Alles, aber auch alles drehte sich nur noch um ihn und die Beziehung. Ein anderes Thema gab es nicht in meinem Leben.Wenn ich nicht mit ihm zusammen war, so dachte ich an ihn und überlegte und grübelte usw.
Ich habe dann angefangen, mehr Farbe in mein Leben zu bringen. Ging mit Freundinnen aus, ging ins Theater, ins Kino, in den Sport. Und all das tat mir mit der Zeit richtig gut. Ich merkte, wie eng mein Blickwinkel mit ihm geworden war und wie wenig Interessen ich außer ihm während der Beziehung hatte.
Du musst Dich nur aufraffen und etwas unternehmen und am besten etwas Neues anfangen, ganz für Dich. Denn das wird Deinem Selbstwertgefühl, das jetzt auf dem Boden ist, gut tun.
Hab Mut, Du schaffst es, denn Liebeskummer vergeht, auch wenn der Abschied von einem spannenden Borderliner (spannend sind sie ja wirklich) sicher nicht leicht ist.

LG
Sonnenblume

Dreamangel
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Dreamangel » Mo 19. Aug 2013, 12:42

Hallo Zusammen

zunächst herzlichen Dank für Eure Mühe, Zuspruch und die hilfreichen Links.

In einer Sache, sehe ich mich allerdings nicht, nämlich in der der Abhängigkeit. Mein Leben ist keinesfalls nur auf ihn ausgestellt, ich habe neben meiner Arbeit noch sehr viele andere Aufgaben, Freunde und Hobbies die ich nie aufgegeben habe.
Natürlich, wenn er mir mit Suizid gedroht hat, hab ich mir Sorgen gemacht und bin "hingerannt". Aber aufgegeben hab ich mich nicht. Ich glaube auch, genau das verwirrt ihn, wenn er wegläuft, renne ich nicht hinterher, telefoniere nicht hinterher. Ich bin einfach eigentständig. Von seinen Ex Beziehungen weiss ich sehr wohl, dass diese Frauen in Abhängigkeit gerieten oder auch in die Rolle der "Krankenpflegerin".

Mir hat er dagegen des öfteren vorgeworfen, ich hätte immer noch nicht kapiert und akzeptiert, dass er krank ist. Ja stimmt, wahrscheinlich verstehe ich diese Krankheit einfach nicht!! Da kann ich mich soviel einlesen wie ich will.

Ich kann Depressionen nachvollziehen, da steckte ich auch schon drin, aber diese extrem-Wechselseitige, verstehe ich leider nicht.

lg
Dreamy

deraddi
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von deraddi » Mo 19. Aug 2013, 16:19

Dreamangel hat geschrieben: Leute ihr müsst mir helfen da raus zu kommen! Mein Kopf sagt ganz klar: Schluss aus vorbei das reicht jetzt endgültig!
Mein Herz zieht nicht mit! Wenn er seine "normalen" Phasen hat und nicht trinkt ist alles wunderbar :-(

Ich weiss was die Schritte zum loslassen sind, aber ich fühl mich total ausgepowert und er fehlt mir (leider).

lg Dreamy
Hallo Dreamangel,

das obige Zitat hört sich für mich schon fast verzweifelt an. Mit Abhängigkeit meinte ich das er dich was Emotionen angeht im Griff hat, und genau das was Du im ersten Beitrag schriebst ist die emotionale Abhängigkeit.
Man kann Borderline nicht verstehen, es entspricht keiner Logik! Als rational denkender Mensch ist es nicht zu verstehen! Borderline ist ein Zusammenspiel zwischen emotionaler Zurückgebliebenheit, unbewusster Todesangst und tief verwurzelter Mechanismen und Impulse des Selbstschutzes. Was da passiert geht so schnell in ihm vor, die Impulse sind so heftig, das er nicht reagieren kann. Es gibt dann nur noch seine blinde unbeschreibbare Angst und seinen Selbstschutz der ihn aus dieser Situation rausbringen will, um jeden Preis.
Das was er Dir dann in dem Moment an den Kopf wirft ist das was er an sich hasst. Aber er muss es abspalten und auf Dich übertragen weil er sonst seine eigene Seele verletzt und das darf nicht passieren weil es für die im Grunde emotional "Kind" gebliebene Seele den "Tod" bedeutet. Nur so kann er sich "retten" und "reinen Herzens" rausgehen. In dem Moment ist es für ihn die tief überzeugte Wahrheit, und Du kannst nichts tun, nichts! Egal was Du tun würdest, es wird gegen Dich verwendet. Selbst wenn Du ihn einfach eiskalt stehen lassen würdest wäre es falsch, aber für Dich das beste, denn er steht dann neben sich und empfindet außer der tiefen inneren Angst gar nichts mehr.

Borderliner sind eigentlich "sachlich" gesehen intelligente offene Menschen mit einem Wahnsinns-Gedächtnis, die gut auf andere zugehen können, da sie feine Antennen für das gegenüber haben. Sie haben ein super Gespür sich auf andere einzustellen und "mitzuharmonieren". Aber emotional gesehen haben sie kein "Ich" , sie können echte Gefühle nicht beschreiben, weil sie sich nicht daran erinnern können. Das was sie dann beschreiben ist aufgrund des Kontextes den sie sich gemerkt haben. Ein Borderliner kann sich auch nicht an die Gefühle am Anfang einer Beziehung erinnern, weil es nicht seine waren. Es waren nur die reflektierten Gefühle des Partners, die er zurückgegeben hat, um die enge Verbundenheit zu erreichen.

Vielleicht bringen diese Artikel ein klein wenig Licht?

http://www.borderline-spiegel.de/44-spi ... ehung.html
http://www.borderline-spiegel.de/13-bez ... nd_bl.html

LG, Addi

Dreamangel
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Re: Borderliner - Alkohol - Klinik

Beitrag von Dreamangel » Di 20. Aug 2013, 10:52

Nun ja dass ich mich nach diesem HickHack ausgepowert fühle, ist denke ich normal... und dass er mir dennoch fehlt auch. Ich hatte ja Gefühle für ihn.

Ich wäre wohl abhängig, wenn ich ohne Konsequenzen dieses Ping-Pong Spiel mitmachen würde. Aber so....

Danke für die Links und Deine Erläuterungen, es hilft ein bisschen besser zu verstehen. Vor allem das was er mir an Kopf geworfen hat, eigentlich SEIN Problem ist. Wobei er hat mich unter anderem auch Hure genannt..... heisst dass dann ER ist eine? (männliche natürlich)....
:shock:
lg
Dreamy

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