Abschliessender Brief.

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sonnenblume10
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Re: Abschliessender Brief.

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 17. Sep 2014, 12:41

Lieber Michael,
MichaelMeyers hat geschrieben:ich will sie einfach loslassen können aber egal was ich versuche nix klappt so wirklich...
Ende Januar war die Trennung, jetzt haben wir September. Das sind 9 Monate ohne Kontakt.
Und Du bist immer noch nicht über sie hinweg.
Prinzipiell verstehe ich Dich, denn auch ich brauchte immer furchtbar lange, ehe ich die Trennung innerlich tatsächlich ganz akzeptiert habe.
Wenn die Zeit bisher nicht gereicht hat, dann musst Du Dir eben noch mehr Zeit geben. Es vergeht und wenn es erst nach zwei Jahren so weit ist.
Je mehr Du Dich unter Druck setzt, desto schlimmer ist es. Also sage Dir nicht: ich muss sie los lassen.
Sondern sage Dir: Ich kann und will los lassen, weil ich will, dass es mir gut geht.
Und wenn das auch nichts hilft, dann sage Dir: ich darf los lassen.
Dann kriegt das nochmals einen anderen Anstrich.
MichaelMeyers hat geschrieben: Ich möchte ihr vergeben können und ihr einfach neutral gegenüberstehen.
Da musst Du hin kommen und bis es bei mir so weit war, dass ich mir sagen konnte, ich wünsche ihm alles Gute, denn er hat nur das getan, was er nicht anders konnte und mir geht es wieder gut, vergingen eineinhalb oder zwei Jahre.
Erst dann war ich so weit, dass ich innerlich Frieden gefunden habe und eine positive Einstellung zu ihm gefunden habe.
MichaelMeyers hat geschrieben:Ich hab ihr bisher allerdings nie verzeihen können weil sie mir einfach zu fest weh gemacht hat.
Du musst ihr das Recht einräumen, dass sie das Recht dazu hatte, ein Leben ihrer Wahl und ohne Dich zu führen. Jeder hat das Recht zu gehen. Auch Du hättest Dich trennen können, rein theoretisch.
Versetze Dich doch mal in ihre Lage: Sie merkt, die Liebe ist vergangen. Sie spürt, die Beziehung hat keine Chance mehr. Sie kann es nicht ändern und überlegt natürlich, was sie tun soll. Denn so leicht geht normalerweise keiner, dem eine Beziehung etwas bedeutet. Aber egal was sie auch tat, es ging nicht mehr. Und so sah sie die Trennung als das beste Mittel an. Und offenbar war es für sie auch richtig so, denn sonst hättest Du schon etwas von ihr gehört.
Dass Du ihr den Schmerz immer noch übel nimmst, den sie verursachte, das liegt in Dir drin. Du kannst schwer vergessen, Du trägst nach und auch damit stehst Du Dir selbst im Weg. Immer wieder denkst Du an Deinen Schmerz.
Der Schmerz vergeht, je positiver Du Dich siehst. Denn es geht hier um Dich und nicht um sie. Was sie getan hat, hat sie getan, weil es das Beste für sie war.
Also gestehe ihr zu, dass es eben das Beste für sie war. Der Schmerz in Dir ist eine Begleiterscheinung und je mehr Raum Du ihm in Deinen Gedanken gibst, desto stärker tobt und bohrt er.
MichaelMeyers hat geschrieben:Warscheinlich ist die vergebung mitunter der wichtigste schritt den man bewältigen muss um auch nur den hauch einer chance zu bekommen...
Nicht nur mitunter, sondern immer. Jeder macht Fehler und jeder muss einem anderen im Leben mal weh tun. Ich behaupte, die meisten wollen nicht weh tun, aber sie wissen, dass sie weh tun müssen, um ihren inneren Frieden wieder zu finden und neue Perspektiven zu haben.
Was hättest Du gewonnen, wenn sie bei Dir geblieben wäre und innerlich doch nicht mehr bei Dir gewesen wäre?
Nichts, denn es wäre ein Opfer gewesen und Du hättest auch gespürt, dass sie doch eigentlich nicht mehr mit dem Herzen dabei ist.

Wolltest Du sie noch zurück? Ich glaube nicht, oder?
Also bleibt sozusagen die Abrechnung mit ihr, die Dir nicht gelingen will. Dann musst Du Deine Sichtweise ändern und Dein Inneres sozusagen umprogrammieren, sprich, die Trennung aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Weg von der Verletzung und Verwundung, sondern umlenken auf die Vorteile die die neue Lebenslage für Dich brachte:

Stell Dir doch mal einige Fragen:
Auch wenn es weh tut, was kann ich daraus lernen?

Auch wenn ich mir das anders wünschen würde, was könnte sich Gutes aus dieser Sache entwickeln, sobald ich es verarbeitet habe?

Was ist das versteckte Geschenk in diesem unangenehmen Ereignis?

Welche der guten Dinge in meinem Leben hätte ich nicht erlebt, wenn diese schmerzhafte Sache nicht passiert wäre?

War dieses schmerzhafte Erlebnis vielleicht ein Weckruf, etwas in meinem Leben zu ändern?

Welche positive Entwicklung hat das schmerzhafte Erlebnis bei mir angestoßen?

Was habe ich durch das schmerzhafte Erlebnis getan, was ich sonst nie in Angriff genommen hätte?


Besonders das mit dem Weckruf solltest Du Dir doch den Kopf gehen lassen. Es ist allein Dein Problem, deine Einstellung zu ändern.
Sieh kam nicht umsonst in Dein Leben, denn sie war wichtig für Dich. Aber auch die Trennung kam nicht umsonst. Sie kam nicht nur, um Dir Schmerzen zu verursachen, sondern sie kam, weil sie für Dich und Dein Leben bedeutsam und notwendig war.
Lenke Deine Gedanken auf Dich und Dein Wohlergehen und nicht darauf, dass sie ...

LG
Sonnenblume

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