Hoppelipoppeli hat geschrieben:Dann hätte ich längst Bilder von meinem Fettklops-Kritiker und der bräsigen Rosamunde gezeichnet
Das geht auch völlig talentlos...loooos, ich will Bilder sehen
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich möchte mir aber gern mehr wert sein. Zu anderen Leuten konnte ich die Tür auch zuschlagen. Und jemand, der mich betrogen und belogen hat und dem es einfach nicht wichtig ist, dass er Teil meines Lebens ist - den möchte ich vor die Tür setzen können.
Ich halte es ebenso für eine Sache des eigenen Selbstwerts, bewusst darüber zu entscheiden, wer Anteil an bzw. Zugang zu meinem Leben hat und wer nicht. Meine Tür ist momentan definitiv geschlossen. Und zwar so lange, wie ICH es für angemessen halte.
D.h. nicht, dass sie nicht vielleicht in ferner Zukunft eines Tages (so in 10 Jahren vielleicht
) wieder öffne, wenn ich entsprechende „Klopfzeichen“ und hartnäckige Bemühungen wahrnehme. Wichtig ist mir, dass nun ICH darüber entscheide, und nicht mehr ER.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Womit ich mir nach wie vor sehr schwer tue, ist das Erkennen meiner Bedürfnisse und meiner Grenzen und das Einstehen dafür.
(...)
Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen: bis hierhin und nicht weiter! Weil ich immer wieder in frage stelle, ob mein Bedürfnis und meine Grenze zum jeweiligen Zeitpunkt berechtigt sind.
Deine Grenzen und Bedürfnisse sind grundsätzlich IMMER berechtigt. Das wird Dir sicher auch Deine Therapeutin bestätigen.
Ob andere sie nachvollziehen können, steht wieder auf einem anderen Blatt. Ich kann auch bestimmte Bedürfnisse bei anderen Menschen nicht nachvollziehen. Dennoch muss ich sie respektieren, weil sie nun mal ihrer subjektiven Wahrnehmung entsprechen.
Gut, es mag sicher gewisse Bedürfnisse geben, die nicht zu respektieren sind, weil sie gegen gesellschaftliche / soziale Normen und Regeln verstoßen, aber die lasse ich hier mal außen vor.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich denke, wenn man "richtig" ist, ist man nicht verletzt. Weil man sich den Schuh gar nicht anzieht. Und man ist auch nicht sauer, weil man besseres zu tun hat. Verstehst du? Ich denke, dass es ein Fehler an mir ist, dass ich verletzt bin.
(...)
Sondern einfach: an mir ist etwas falsch. Ich muss darüber hinwegkommen, damit er mich lieben kann. Ich sollte nicht verletzt sein, ich muss da drüber stehen.
Jaaaaa, die komplett in sich ruhende, tiefenentspannte Super-Woman bei MvB
(die nervt mich schon fast so wie die Emo-Bitch
)
Klingt ja alles gut und schön in der Theorie, und es sollte sicher auch ein Ziel sein, sich diesem Ideal zu einem gewissen Maß anzunähern.
Aber diese Erwartungen, die man damit an sich selbst stellt, sind m.M.n. völlig überzogen und utopisch.
Ich glaube jede Frau, die noch Hoffnungen auf ein Ex-Back hat und im Kontakt mit dem Ex steht, wäre enttäuscht, wenn dieser es noch nicht mal für nötig hält, zum Geburtstag zu gratulieren. Ob sie dies zeigt oder zugibt, ist wieder eine andere Frage. Gefühle lassen sich nun mal nicht steuern. Und wenn Du verletzt bist wegen seines Verhaltens, dann ist das sowohl nachvollziehbar als auch berechtigt.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Auch hier: ich denke, dass ICH das Problem bin. Meine Erwartungen/Bedürfnisse sind zu hoch bzw. eben nicht gerechtfertigt. Es ist nicht seine Pflicht nett und aufmerksam zu sein. Weder jetzt, noch wenn er mein Partner wäre.
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du mal versuchst, die Perspektive zu wechseln. Du sprichst immer von Deinen Erwartungen und Bedürfnissen.
Die implizieren allerdings immer eine Art „Mangelsituation“ von Deiner Seite. Dir fehlt etwas, und er muss es Dir geben (Aufmerksamkeit, Liebe etc.).
Versuch doch mal, den Spieß gedanklich einfach umzudrehen. Anstatt von Deinen Erwartungen / Bedürfnissen zu sprechen, verlagere doch den Blickwinkel mal auf Deine „Prinzipien“.
Beispiel: Er verhält sich respektlos Dir gegenüber (ignoriert z.B. Deine Nachrichten).
Deine bisherige Gefühlsreaktion: „Ich fühle mich verletzt. Ich muss etwas falsch gemacht haben, dass er mich so behandelt. Ich bin seine Aufmerksamkeit nicht wert“. D.h., Du empfindest das Versagen ausschließlich auf Deiner Seite.
Perspektivenwechsel: Er verstößt mit seinem respektlosen Verhalten gegen eines Deiner Grundprinzipien, nämlich Dich mit Respekt zu behandeln. Dieser steht Dir zu, weil Du es (Dir) wert bist.
Wenn dieses Verhalten wiederholt auftritt und er trotz entsprechendem Hinweis keine Einsicht oder Besserung zeigt, folgen Konsequenzen.
Und zwar nicht willkürlich und „einfach so“, sondern als logische Folge in Bezug auf sein Verhalten.
In dieser Haltung agierst Du also nicht aus einer Mangelposition heraus, sondern aus einer Selbstwert-Haltung.
Ich weiß selbstverständlich, wie schwierig das ist, weil Gefühle so schwierig zu beeinflussen sind, gerade wenn es mit dem eigenen Selbstbewusstsein nicht so weit her ist. Es geht aber weniger um eine Änderung der Gefühle, als vielmehr um die Entwicklung einer Haltung, die beinhaltet: „Ich bin es wert, dass man(n) mich mit Respekt behandelt.“
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich habe verinnerlicht (durch die Ratgeber), dass ich keine Ansprüche stellen darf. Wenn ich das tue ist das falsch. Weil dann geht jeder auf Rückzug. Es heißt, in der Wiederannäherung muss man geduldig sein. Im Sinne von man hat keine Erwartungen, dass man gleich wieder zusammen ist.
(...)
Wenn ich ihm nun sage "Das ist es nicht, was ich will, also geh bitte" dann setze ich ihn unter Druck und dann geht er wirklich! Weil ich ihn unter Druck gesetzt habe.
Ich glaube, dass Du hier tatsächlich gewisse Begrifflichkeiten und Inhalte miteinander vermischst, die eigentlich herzlich wenig miteinander zu tun haben. Natürlich darfst Du Ansprüche haben. Wie traurig wäre es, wenn Du die nicht hättest. Letztendlich ist es wie oben gesagt eigentlich nur eine Frage der eigenen Haltung.
Eine MvB-Superwoman hätte einen Mann wie Deinen Ex schon längst zum Teufel gejagt. Warum? Nicht weil er ihre Gefühle verletzt hat, sondern weil er gegen ihre allerheiligsten Prinzipien verstößt.
Und Dein Ex kennt mittlerweile Deine Prinzipien und Deine Haltung (zumindest in Ansätzen). Die hast Du ihm in Eurem letzten gemeinsamen Gespräch gegenüber deutlich signalisiert („Es reicht mir nicht...“).
Und respektiert er sie? Nein, tut er nicht. Vielleicht kurzzeitig, und dann ist es wieder vorbei mit dem mustergültigen Verhalten.
Damit er Dich ernst nimmt, müsste nun eine Konsequenz auf sein Verhalten folgen. Vor der drückst Du Dich aber.
D.h. die Angst, ihn zu verlieren, dominiert Deine eigenen Prinzipien.
Und genau hier solltest Du m.M.n. ansetzen. Du setzt ihn damit nicht unter Druck, sondern achtest und verteidigst damit Deine eigenen Prinzipien. Und erst DANN wird er Dich auch ernst nehmen.
Du willst Dir mehr wert sein? Dann lass diesem Vorsatz praktische Taten folgen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Das bedeutet nach meiner Auffassung wiederum, dass ich einfach falsch bin. Weil ich eben HSP bin, das kann ich nie abstellen. Ich kann damit umgehen und es im Zaum halten, aber ich werde immer Empfindungen haben, die andere nicht haben und das können negative Emotionen sein, aus denen ich dann Rückschlüsse ziehe, das hier eine Grenze für mich sei. Aber dann denke ich, ich bin übsersensibel, ein "normaler" Mensch hat hier keine Grenze und wird darüber nicht sauer, also reagier nicht über!
Definiere doch mal bitte „normaler Mensch“. Diskussion ist hiermit beendet
Spaß, weiß natürlich, was Du meinst. Ist aber leider eine sehr destruktive Einstellung. Du legst Deinen Fokus ausschließlich auf die „Schwächen“ und bist genervt davon, statt Dir Deine Ressourcen und Stärken zu nutze zu machen. Du bekämpfst eine Gabe, die nur ein kleiner Prozentsatz aller Menschen besitzt. Und ich bin überzeugt davon, dass genau dieses Wesensmerkmal einer der Hauptgründe ist, warum es Deinen Ex immer wieder zu Dir zurück zieht. Er fühlt sich von Dir verstanden.
Die Gefahr, dass andere diese Ressourcen ausnutzen, ist leider Fakt. Nichts anderes tut Dein Ex immer wieder. Ich denke, eine der größten und schwierigsten Herausforderungen für HSP-Persönlichkeiten ist es, sich abzugrenzen und seine eigenen Bedürfnisse nicht unter die des Anderen zu stellen, um das „Machtgleichgewicht“ zu wahren. Das ist zwar schwierig, aber mit der Entwicklung einer entsprechenden (von Selbstachtung geprägten) Haltung durchaus zu schaffen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Und manchmal ist meine Reaktion = keine Reaktion. Einfach etwas abwarten und dann geht das schlechte Gefühl schon wieder weg. Und es geht wirklich weg! Ich tue dann nicht nur so. Ich bin nicht sauer, dass er meinen Geburtstag vergessen hat. Ich bin auch nicht traurig und auch nicht enttäuscht darüber - weil genug Zeit vergangen ist.
Das finde ich ehrlich gesagt sehr bedenklich. Die einzige Erklärung für mich wäre, dass Du die Gefühle verdrängst.
Du warst schon öfter mal an dem Punkt, als solche Emotionen wie aus einer Art kleinem Dampfkessel übergekocht sind.
Ich erinnere mich noch gut daran. An Deiner Stelle würde ich nicht dem Trugschluss verfallen, dass die Gefühle so einfach weggehen.
Sie schlummern nur brav im Keller, wo sie Dein Unterbewusstsein einfach mal hingestopft hat, weil sie im Obergeschoss gerade ein wenig stören und nerven. Irgendwann fangen sie aber an zu quengeln und wollen wieder nach oben. Und dann solltest Du sie tunlichst rauslassen, bevor sie die Kellertür sprengen und dann unkontrolliert um sich schlagen aus Wut über das ungerechtfertigte Wegsperren.
Hier würde ich wirklich gut aufpassen und das Thema nochmal bei Deiner Therapeutin ansprechen.