noch ein email vor Kontaktsperre?

[Cabonga]

Hallo Hoppel,

es tut mir in Summe fast schon weh, wie es Dir nach so langer Zeit noch immer wegen ihm geht. Zu Muffins Optionen. Es ist wurscht welche du wählst aber wähle eine. Ich sage in solchen Fällen immer: lieber weiß ich, dass die Katze tot ist, als dass ich nicht weiß was mit ihr ist. Du hast wohl immer noch Angst eine Entscheidung zu treffen und ihn endgültig zu verlieren - oder? Aber warum, die kannst ihn nicht mehr verlieren, du hast ihn schon verloren.

Meine Story kennst du ja auch ein wenig. Dieses ständige hin und her zwischen A. und K. Ich wollte mich von beiden emotional lossagen. Und es hat über Monate nicht funktioniert. Ich konnte mich ewig nicht entscheiden. Und nachdem mir rationell immer klarer geworden ist, dass es mit meiner Frau ix mehr wird, habe ich den Wunsch gehabt A. zu gewinnen. Nichts von dem ist eingetreten. Sondern eine Frau, die mir bis dato nicht in den Sinn kam. Und schon verschwinden die beiden anderen. Ich hatte nicht 100 %ig abgeschlossen. Aber ich war weit genug weg, um was neues anfangen zu können. Da hat es jetzt auch Baustellen (Altersunterschied, Kinder ja / nein). Ob das was wird - wer weiß das schon.

Was ich Dir damit sagen will, ist dass du es echt irwie versuchen solltest lockerer zu werden. Ich bin mittlerweile nämlich davon überzeugt, dass ein 100%iger Abschluss vor Beginn einer neuen Partnerschaft nur sehr wenige erreichen werden. Und da sollten dann 100 minus x reichen, damit wir eine Chance wahrnehmen können. Ich glaube ich würde bis zum Sanktnimmerleinstag weiter schwanken, trauern, grübeln etc.
Auch wenn eine neuen Beziehung vllt. nicht hält. Sie bringt uns von der alten weg. Eingehen sollte man sie jedoch nicht, um bewusst abzulenken, wenn die Gefahr noch sehr groß ist, zurück zu wollen. Der Gedanke an ein Ex-Back darf da keine rel. Größe erreichen.

Versuche es mal von der Seite zu sehen. Vllt. hilft es dir was.

Kopf hoch, Schultern zurück, gerade stehen - sei kein Wurm

[Hoppelipoppeli]

Kopf hoch, Schultern zurück, gerade stehen - sei kein Wurm

Was ist eigentlich aus ihm geworden? Wie hieß er noch? Redford? Naja, anderes Thema...

Die Sache mit der toten Katze: ich bin mir nicht sicher, ob ich hier Gewissheit haben wollen würde oder ob ich mich lieber an der Hoffnung hochziehe. Da heißt es in mir immer "es könnte ja noch, vielleicht...". Oder anders: ich will die Wahrheit nicht kennen, wenn sie mir weh tun könnte. Ich gebe dir mal ein Beispiel: ich bin ja so furchtbar tierlieb. Auf Facebook bin ich in manchen Umwelt-/Tierschutzgruppen. Da werden häufig Videos gepostet, die sich an die nicht so tierlieben Menschen richten sollen, diese Videos zeigen nichts anderes als die Wahrheit (sei es zur Pelzgewinnung, Schlachthöfe, Walfang etc. pp.). Wenn ich das sehe oder was lese (habt ihr die Story mit dem Delphinbaby mitbekommen, das für Selfies am Strand rumgereicht wurde und dabei erstickt ist?) macht mich das wahnsinnig traurig und wütend und ich wünschte, ich würde von alldem nichts mitbekommen, weil mir so etwas wirklich im Herzen weh tut. Manche Beiträge überlese ich und scrolle ganz schnell weiter, weil: ich ertrage die Wahrheit nicht. Will mich aber gleichzeitig für diese Dinge einsetzen.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob dieses Beispiel hinkt oder funktioniert. Ich diskutiere auch nicht mit anderen Leuten über Vegetarier/Veganer. Weil es mir weh tut, was ich mir da manches Mal anhören müsste. Ich gehe dem viel lieber aus dem Weg. Und so ist das mit der Tür zumachen Geschichte auch. Ich bin ja mittlerweile offen für Neues! Ich treffe ja auch tolle Männer, die mich auch gut ablenken. Aber wenn die Ablenkung mal eine Weile nicht da ist, bin ich wieder beim Ex. Ich weiß, dass das eine andere Baustelle ist, dass ich mir darüber Aufmerksamkeit hole. Darum soll es jetzt aber nicht (mehr) gehen, ich bin auch weit davon entfernt krampfhaft auf der Suche zu sein. Mir geht es wirklich darum, dass ich mich nicht traue, IHM die Tür vor der Nase zuzuknallen (vor der Nase ist gut, er würde es nicht mal merken).

Ich denke auch nicht, dass ich noch lockerer werden sollte. Im Gegenteil, wenn ich das täte, dann gäbe ich meine Bedürfnisse noch mehr aus, als eh schon. Diese Lockerheit hat mich ja erst dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Ich verstehe unter Lockerheit halt eben sich nichts zu Herzen zu nehmen, nichts persönlich zu nehmen und jeden leben zu lassen, wie er will - im Zweifel auch auf meine Kosten, weil das ist ja wiederum sein/ihr Problem, das hat nix mit mir zu tun, dass derjenige mich so behandelt, er/sie ist einfach so und meistens nehme ich das so hin, weil ich bin ja so locker...

Anderes Thema (bzw. gleiches Thema, anderer Schwerpunkt): ich hab letztens was über Lückenfüller gelesen. So komme ich mir vor und das wohl auch zu Recht. Ich würde ihm gern schreiben, dass ich keine Lust mehr habe, sein Lückenfüller zu sein und er sich was anderes suchen soll. Aber wieder die Frage: mache ich mich damit nicht zur Lachnummer? Sollte ich dafür nicht erst "warten", bis er sich wieder meldet?

[Sonnenblume10]

Hallo, Hoppel,
jetzt geht es wieder irgendwie von vorne los. Du bist gedanklich wieder beim Ex, den Du draußen haben wolltest aus Deinem Leben.
Es stimmt leider, was Cabonga sagt: Du warst schon weiter!

Das ist ganz klar ein Rückfall und der hat nur mit Dir zu tun. Du projizierst da Deine Wünsche, Begierden und vor allem unerfüllten Bedürfnisse auf ihn. Wo Du aber weißt, dass er sie Dir nicht erfüllen kann und wird. Da ist in Dir noch eine Verknüpfung: ich lechze nach Aufmerksamkeit, ich will Beachtung, ich will wichtig sein für Jemanden und die Verknüpfung lautet dann "Er". Er wäre dafür zuständig Dir das zu geben. Hat er aber nicht, weil er es nicht kann und will.
Aber Du hängst emotional immer noch an ihm, als ob er Dir was geben könnte, was kein Anderer Dir geben kann.

Mir kommt das schon auch bekannt vor. Die Geschichte mit meinem Ex. liegt ja schon fünf Jahre zurück und es dauerte schon einige Monate, bis ich mit ihm abgeschlossen hatte. Eher waren es wohl alles allem zwei Jahre.
Und ab und zu begegnen wir uns dienstlich. Und jedes Mal wenn ich ihn sehe, bin ich emotional immer noch tangiert. Es ist jetzt nicht, dass mein Blutdruck gefühlte 300 erreicht und ich Magendrücken oder Schwitzhände kriege, aber er berührt mich irgendwo immer noch. Und das kriege ich nicht weg, auch wenn ich die meiste Zeit nicht an ihn denke und wenn ich an ihn denke, tut es mir auch nicht mehr weh.
Und dennoch glaubte ich eine Zeitlang, als wir uns mal wieder gesehen hatten, er müsste doch auch das Bedürfnis haben, mir was zu sagen. Mal ein Mailchen zu schicken, das der Auftakt zu einem erneuten Kontakt sein könnte. Eine Zeitlang wartete ich tatsächlich jeden Tag aufs Neue, ob nicht mal der bewusste Absender zu lesen ist. Das Problem war ich: ich wünschte mir damals wieder ein wenig Kontakt, wenn auch keine Beziehung mehr. Ich sehnte mich nach den Gesprächen mit ihm und ich wollte gerne wissen, wie sein Leben jetzt aussah.
Ich habe meine Sehnsüchte, die gerade unerfüllt waren, wieder mal auf ihn projiziert, so als ob er das Manko beheben könnte.
Das Problem war ich selbst und nicht er.
Es kam übrigens nie ein Lebenszeichen von ihm und mittlerweile brauche ich auch das nicht mehr. Zumal ich weiß, dass jeglicher Kontakt für mich eher schädlich wäre, denn die uralten Emotionen kämen wieder auf. Mein Gefühlsgedächtnis nämlich funktioniert erstklassig!

Tja, ich sehe da durchaus einige Parallelen. Wir sind beide suchtgefährdet und "die Flasche mit dem Alk" lockt immer noch, obwohl wir wissen, dass er uns zurückwerfen würde. Ich habe beschlossen, die Flasche anzuschauen und stehen zu lassen. Für die Erfüllung meiner Defizite bin ich in erster Linie selbst verantwortlich. Er konnte sie damals nicht erfüllen, wie könnte er es heute?

Sonnenblume

[Hoppelipoppeli]

Hallo liebe Sonnenblume, schön dich zu lesen

Ich bleibe dabei: ich habe keinen Rückfall Ich komme gut damit klar, dass er nicht präsent ist. Ich traue mich nur nicht, die Türe zu zu machen. Und weiter als bis hierhin war ich nie.

[Sonnenblume10]

Okay, freut mich zu hören bzw. zu lesen
Kein Rückfall, nur das Problem, dass die Türe noch nicht zu ist? Wo ist das Problem?
Hallo, Hoppelchen, man muss nicht alle Türen zumachen! Lass sie halt einen Spalt offen, aber nicht mehr. Damit setzt Du Dich nicht unter Druck, denn die Tür ist zu, aber nur fast.
Ich bin generell dafür, dass man Türen zu anderen Menschen niemals ganz zuschlagen sollte. Mein Ex. hat es getan und mir die Türe psychisch gesehen vor der Nase zugeschlagen. War nicht schön für mich, aber ich habe es überlebt.
Was aber nichts daran ändert, dass meine Tür zu ihm immer noch ein Spaltchen offen ist und damit kann ich gut leben.

Wäre das nicht auch für Dich okay?

Sonnenblume

[Muffintopdeluxe]

Ich sage in solchen Fällen immer: lieber weiß ich, dass die Katze tot ist, als dass ich nicht weiß was mit ihr ist.

Lustig, hatte vorhin eine ganz ähnliche Metapher im Kopf, allerdings nicht mit 'ner Katze, sondern (ganz Hoppel-mäßig ) mit 'nem Pferd.
Wie heißt es so „schön“? „Ein totes Pferd kann man nicht reiten“. Da ist etwas Wahres dran.
Was ist denn das, was Ihr habt / was zwischen Euch noch ist? Nichts Halbes und nichts Ganzes. Weder richtig tot, noch lebendig.
Es ist nicht das, was Du willst und nicht das, was Dir gut tut.
Manchmal, wenn ich Deine ganze Geschichte vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, frage ich mich oft:
War denn überhaupt während Eurer Beziehung mal irgendetwas so, wie Du es Dir tief in Deinem Herzen wünschen würdest?
Wenn ich mich noch an Deine Seelenstrip-Posts von vor ein paar Monaten erinnere (er schreibt in Deiner Anwesenheit mit anderen Frauen,
er bemerkt noch nicht mal, wenn Du Dir neue, heiße Unterwäsche kaufst, er verbringt lieber Karneval mit 'ner Bekannten als mit Dir, seiner Freundin, Geburtstag zu feiern, er geht fremd, er reagiert nicht auf Nachrichten von Dir, er vergisst Deinen Geburtstag...hm, hab' ich etwas vergessen ??). Was muss denn noch dazu kommen, damit Dein persönliches Fass überläuft?
Ok, ich weiß, er kann auch anders. Die kleinen netten Gesten von ihm. Wie kleine Leckerli, die Du Deinem Pferd vor die Nase hältst.
Aber irgendwann kommt wieder die „Diät“, auf die er Dich setzt, und Du hechelst den Leckerli wieder hinterher, weil sie genau das sind, was Du so liebst und wovon Du nie genug bekommen kannst.
Deswegen ist das hier:

Es ist ja nicht so, als würde er mir im Alltag oder seine Aufmerksamkeit noch großartig fehlen. Ich würde es nicht mal merken!

m.M.n. ein fataler Trugschluss.
Er hat neulich wieder eine ganze Tüte Leckerli über Dir ausgeschüttet (Stichwort Krankenhaus), und nun ist sie wieder alle.
Kein Nachschub mehr in Sicht. Ein Junkie wartet auf seinen nächsten Schuss. Du bist süchtig nach seiner Aufmerksamkeit.
Nur mit welchem Ziel? Ich weiß selber, wie gut sich dieses „Schönreden“, „Nicht-wahr-haben-Wollen“, „Augen-Verschließen“ anfühlt:
„Eines Tages wird er schon erkennen, wie toll ich bin, wenn ich.../ ich muss nur...“.
Rosamunde (Bitch !!) gaukelt uns die schöne, heile Mädchenwelt vor. Und irgendwann kommt die bittere Realität daher und rammt uns ohne Vorwarnung ihre harte Rambo-Faust in die Fresse. BÄM!! Das tut weh.

Du hast doch selbst schon den Verdacht, dass da frauentechnisch etwas anderes läuft bei ihm. Und ich wünsche Dir ehrlich gesagt nicht, dass Du das eines Tages mitbekommst.
Andererseits denke ich aber, vielleicht brauchst Du noch genau die Emo-Keule, um den finalen Absprung zu schaffen.
Der Abgrund, an dem Du stehst, führt in die Freiheit. Hinter Dir steht immer noch fett und bräsig Rosamunde, die Emo-Bitch, und bewirft Dich so lange mit rosaroten, wunderbar fluffigen Gefühls-Wattebällchen ("Hier, nimm DAS...huuuiii..." ), bis Du wieder schwach wirst.

Ich stecke in diesem Ratgeber fest. Wo es heißt, man soll einfach so tun, als sein einem alles egal, weil man viel zu beschäftigt ist, um überhaupt irgendwas mitzubekommen. Und überhaupt, man ist nicht verletzt, weil man sonst Druck ausüben würde. So habe ich das verinnerlicht!

Man soll nicht so TUN, als wäre man entspannt und es wäre einem alles egal, sondern man soll es SEIN. Das BIST Du aber nun mal nicht und wirst es m.M.n. in Bezug auf ihn auch niemals sein. Dazu sitzen die Wunden und Verletzungen, die er Dir zugefügt hat, einfach zu tief.
Hinzu kommt, dass Du nun mal eine typische HSP-Persönlichkeit bist, die sich gewisse Dinge einfach mehr zu Herzen nimmt als andere, Dinge hinterfragt, analysiert, reflektiert, nachdenkt. Wie sollst Du da denn bitte auf Knopfdruck entspannt sein?
Das ist utopisch, und so läuft das nun mal nicht.

Es heißt ja immer, irgendwann sei man an dem Punkt. Wie lange soll ich mich denn aber noch in diesem Hamsterrad fortbewegen? Ich kann nicht erkennen, dass meine Leidensgrenze irgendwann mal erreicht sein würde.

Ich bin zwar keine Psychologin, aber kann es vielleicht sein, dass Du für Deine eigene Leidensgrenze kein Empfinden hast, weil Du es gar nicht anders gewohnt bist als zu leiden? Du hättest es zwar gern anders und träumst von der großen Liebe, gehst aber dennoch ständig dahin zurück, wo es weh tut.

Ich würde ihm gern schreiben, dass ich keine Lust mehr habe, sein Lückenfüller zu sein und er sich was anderes suchen soll. Aber wieder die Frage: mache ich mich damit nicht zur Lachnummer? Sollte ich dafür nicht erst "warten", bis er sich wieder meldet?

Ich hab' ja den ganzen Prozess auch durchexerziert. Es lief imgrunde (fast) alles nahezu identisch ab wie bei Dir. Ich habe wahnsinnig lange gebraucht, um überhaupt diesen Gedanken, den Kontakt zu meinem Ex von meiner Seite aktiv zu beenden, bewusst zuzulassen.
Ich kann mich noch gut an die zahlreichen Telefonate mit meinem Bruder erinnern (der Arme tut mir heute noch leid, was er mit mir durchmachen musste ). Er sagte mir auch ständig, ich müsste den Kontakt endlich beenden, erstens für MICH, damit es mir wieder besser gehen und ich gesund werden kann, aber auch als Zeichen für IHN, dass ich jetzt mein Leben selbst in die Hand nehme und bestimme, wen ich in meinem Leben haben möchte und wen nicht.
Höre mich heute noch mit tränenerstickter Stimme zetern: „NEEEIIINNN...das kann ich NIIIEEEMAAALS, das überleeeeeb' ich niiiiicht...!!“
Erst ein paar Monate später war ich so weit und schrieb meinem Bruder nur einen Satz: „Ich hab's endlich geschafft!!“.
Und zurück kam: „Bin verdammt stolz auf Dich !!!“
Das war mein persönlicher Befreiungsschlag, den ich bis heute nicht einmal bereut habe. Es tut verdammt weh, keine Frage.
Habe geheult wie ein Schlosshund. Aber es wird besser.

Zu Deiner Frage:
Egal wie Du es machst, Du machst Dich niemals zur Lachnummer. Es sei denn, Du stehst nicht hinter Deiner getroffenen Entscheidung und wirst wieder schwach, wenn er seine kleinen Emo-Tricks aus der Zauberkiste holt. Dann machst Du Dich zur Lachnummer, ja.
Ich habe es in meinem Fall so gemacht, dass ich gewartet habe, bis er sich wieder meldet und ihm dann eine direkte Ansage gemacht.
Danach überall blockiert und auf nichts mehr reagiert. Er hat es dann mehrfach über andere Wege versucht, aber ich bin bis heute standhaft und hart geblieben. Und da bin ich verdammt nochmal stolz drauf.

Und Du kannst das auch schaffen, wenn Du wirklich willst. Es braucht Mut, keine Frage.
Aber die Belohnung ist Deine Freiheit und Deine Unabhängigkeit.

PS: Die Story mit dem Delphin-Baby hab' ich auch gehört. Habe in dem Zusammenhang zu einem Freund gesagt, ich möchte bitte irgendwo in eine Einsiedler-Hütte in der Pampa ziehen, weil ich solche Nachrichten und vor allem solche Menschen einfach nicht mehr ertrage

[Hoppelipoppeli]

Hallo, Hoppelchen, man muss nicht alle Türen zumachen! Lass sie halt einen Spalt offen, aber nicht mehr. Damit setzt Du Dich nicht unter Druck, denn die Tür ist zu, aber nur fast.

Ich möchte mir aber gern mehr wert sein. Zu anderen Leuten konnte ich die Tür auch zuschlagen. Und jemand, der mich betrogen und belogen hat und dem es einfach nicht wichtig ist, dass er Teil meines Lebens ist - den möchte ich vor die Tür setzen können. Im Sinne von: ich möchte für mich die Kraft haben das zu tun. Bisher hatte ich die aber eben nicht. Und er setzt eben doch immer mal wieder einen Fuß in die Tür. Wobei jetzt ja vielleicht auch nicht mehr.

Ach Muffin, ich musste wirklich breit grinsen und habe einige Bilder vor mir gesehen Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich nicht künstlerisch begabt bin. Dann hätte ich längst Bilder von meinem Fettklops-Kritiker und der bräsigen Rosamunde gezeichnet

PS: Die Story mit dem Delphin-Baby hab' ich auch gehört. Habe in dem Zusammenhang zu einem Freund gesagt, ich möchte bitte irgendwo in eine Einsiedler-Hütte in der Pampa ziehen, weil ich solche Nachrichten und vor allem solche Menschen einfach nicht mehr ertrage

Ja das könnten meine Worte sein. Man erträgt das wirklich nicht. Und tun kann man auch nix.

Aber um nochmal auf das Thema zurück zukommen. Womit ich mir nach wie vor sehr schwer tue, ist das Erkennen meiner Bedürfnisse und meiner Grenzen und das Einstehen dafür. Daran arbeiten wir nach wie vor in der Therapie, aber ich komme irgendwie nicht weiter. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen: bis hierhin und nicht weiter! Weil ich immer wieder in frage stelle, ob mein Bedürfnis und meine Grenze zum jeweiligen Zeitpunkt berechtigt sind.

Ich stecke in diesem Ratgeber fest. Wo es heißt, man soll einfach so tun, als sein einem alles egal, weil man viel zu beschäftigt ist, um überhaupt irgendwas mitzubekommen. Und überhaupt, man ist nicht verletzt, weil man sonst Druck ausüben würde. So habe ich das verinnerlicht!

Man soll nicht so TUN, als wäre man entspannt und es wäre einem alles egal, sondern man soll es SEIN. Das BIST Du aber nun mal nicht und wirst es m.M.n. in Bezug auf ihn auch niemals sein. Dazu sitzen die Wunden und Verletzungen, die er Dir zugefügt hat, einfach zu tief.

Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, man soll nicht bloß so tun, man soll so sein. Das ist richtig, hab ich falsch geschrieben. Worum es mir allerdings eher ging ist meine Unterpretation dessen, denn ich denke die ist falsch. Ich denke, wenn man "richtig" ist, ist man nicht verletzt. Weil man sich den Schuh gar nicht anzieht. Und man ist auch nicht sauer, weil man besseres zu tun hat. Verstehst du? Ich denke, dass es ein Fehler an mir ist, dass ich verletzt bin. Ich denke, dass meine Verletztheit unsere "Beziehung" aufhält. Aber nicht im Sinne von "Ich hasse mich dafür, ich hab dieses und jenes falsch gemacht, ich kann nichts und nichts wäre mehr lebenswert". Sondern einfach: an mir ist etwas falsch. Ich muss darüber hinwegkommen, damit er mich lieben kann. Ich sollte nicht verletzt sein, ich muss da drüber stehen. Was im Großen und Ganzen für mich bedeutet, dass ich meine Grenzen und Bedürfnisse jedes Mal wieder in Frage stelle. Und das macht mich tatsächlich fertig.

[quote="Muffintopdeluxe] Es ist nicht das, was Du willst und nicht das, was Dir gut tut.[/quote]

Auch hier: ich denke, dass ICH das Problem bin. Meine Erwartungen/Bedürfnisse sind zu hoch bzw. eben nicht gerechtfertigt. Es ist nicht seine Pflicht nett und aufmerksam zu sein. Weder jetzt, noch wenn er mein Partner wäre. Ich kann das so schlecht erklären. Ich habe verinnerlicht (durch die Ratgeber), dass ich keine Ansprüche stellen darf. Wenn ich das tue ist das falsch. Weil dann geht jeder auf Rückzug. Es heißt, in der Wiederannäherung muss man geduldig sein. Im Sinne von man hat keine Erwartungen, dass man gleich wieder zusammen ist. Habe ich auch nicht! Ich wundere mich nur, dass die Annäherung (die wahrscheinlich gar keine ist) immer wieder unterbrochen wird. Ich denke dann ich müsse einfach geduldig sein, denn es braucht Zeit. Wenn ich ihm nun sage "Das ist es nicht, was ich will, also geh bitte" dann setze ich ihn unter Druck und dann geht er wirklich! Weil ich ihn unter Druck gesetzt habe.

Hinzu kommt, dass Du nun mal eine typische HSP-Persönlichkeit bist, die sich gewisse Dinge einfach mehr zu Herzen nimmt als andere, Dinge hinterfragt, analysiert, reflektiert, nachdenkt.

Das bedeutet nach meiner Auffassung wiederum, dass ich einfach falsch bin. Weil ich eben HSP bin, das kann ich nie abstellen. Ich kann damit umgehen und es im Zaum halten, aber ich werde immer Empfindungen haben, die andere nicht haben und das können negative Emotionen sein, aus denen ich dann Rückschlüsse ziehe, das hier eine Grenze für mich sei. Aber dann denke ich, ich bin übsersensibel, ein "normaler" Mensch hat hier keine Grenze und wird darüber nicht sauer, also reagier nicht über!

Dieser Konflikt, den ich da habe, dass ich a) meine Grenzen selbst kaum wahrnehme und ich sie b) in Frage stelle, wenn ich es denn mal tue, weil ich das so den Ratgebern entnommen habe, der macht mich wirklich, wirklich fertig! Denn ich kann nicht zu dem stehen, was ich tue. In der nächsten Stunde könnte ich schon wieder ganz anders darüber denken und meine vorher gefällte Entscheidung bereuen. Klar, manches könnte man einfach wieder kitten, aber manches auch nicht - und deswegen reagiere ich nur, statt selbst zu agieren. Und manchmal ist meine Reaktion = keine Reaktion. Einfach etwas abwarten und dann geht das schlechte Gefühl schon wieder weg. Und es geht wirklich weg! Ich tue dann nicht nur so. Ich bin nicht sauer, dass er meinen Geburtstag vergessen hat. Ich bin auch nicht traurig und auch nicht enttäuscht darüber - weil genug Zeit vergangen ist.

Oh je, versteht mich irgendwer?!

Edit: ich hab das Forum kaputt gemacht. Im Texteditor sind die Zitate alle korrekt, weiß nicht warum er die hier kaputt anzeigt

[Muffintopdeluxe]

Edit: ich hab das Forum kaputt gemacht

Ich brech ab
Das ist so ähnlich wie: "Schaaatz, ich glaub', ich hab' das Internet gelöscht..."
Schreib später noch was zu Deinem letzten Post, bin grad auf'm Sprung...

[Hoppelipoppeli]

War klar, dass er sich meldet, wenn ich überlege einen Haken dran zu machen, oder?

"Sooo, jetzt bin ich wieda zurück aus dem Urlaub. JETZT können wir ins XY (mein Lieblingsrestaurant) gehe."
"Bist du denn noch imma heile?"

Ich hab vllt blöd geguckt heute Morgen. Was dieses wieda und imma soll, weiß ich nicht. Midlife Crisis? Oder neugewonnene Rechtschreibschwäche, man weiß es nicht.

Meine Gedanken dazu:

- ich hab überhaupt nicht mehr damit gerechnet, dass du dich meldest
- bist du nicht schon lange zurück aus dem Urlaub!? (ich dachte eigentlich seit 15.02.)
- wenn ja, warum hast du dich nicht längst gemeldet?
- soll ich dir unter die Nase reiben, dass du meinen Geburtstag vergessen hast?
- hab ich wieder voll übertrieben und eigentlich ist alles cool? Wenn er im Urlaub ist braucht er sich ja nicht melden, weil treffen können wir uns dann ja eh nicht

Ich komme mir selber zickig vor. Eben diese Vorwürfe von wegen warum meldest du nicht, seit wann bist du wieder da, du hast mich vergessen...

P.S. Wenn ich was antworte, dann irgendwas mit "Alta!" So viel steht fest...

PPS: Muffin, Gruß an deinen Bruder, er kann sich freuen, dass nicht ich seine Schwester bin

[Sonnenblume10]

Deine Gedanken zu seiner letzten Meldung sprechen ja Bände:

ich hab überhaupt nicht mehr damit gerechnet, dass du dich meldest

Mist, dass Du es doch tust, denn jetzt bringst Du mich wieder völlig aus meinem immer noch instabilen Takt. Das wirst Du Dir wohl auch gedacht haben. Aber irgendwo fühlst Du Dich natürlich auch geschmeichelt. Er denkt ja doch an mich, ich bin noch nciht ganz vergessen.

bist du nicht schon lange zurück aus dem Urlaub!? (ich dachte eigentlich seit 15.02.)

Es ist nicht zu fassen, aber Du hast offenbar immer noch eine Art Terminkalender von ihm in Deinem Hirn!

wenn ja, warum hast du dich nicht längst gemeldet?

Gedankliche Vorwürfe mangels ausreichender Beachtung. Was anderes ist das doch nicht! Dahinter der Gedanke: ich wäre es wert, dass Du Dir mehr Mühe gibst, auch wenn wir getrennt sind.

soll ich dir unter die Nase reiben, dass du meinen Geburtstag vergessen hast?

Nochmal ein Vorwurf an ihn. Vielleicht sollte ich es ihm sagen, aber das wirkt dann vorwurfsvoll. Oder ich sage, hach wie lustig, ich hatte inzwischen sogar Geburtstag! Dann kommt es nicht vorwurfsvoll, sondern locker rüber und gesagt habe ich es doch.
Oder ich sage nichts dazu, aber dann ärgert es mich wieder, dass ich nichts gesagt habe.
Wie ich es auch drehe und wende, es ist wieder mal alles falsch!

hab ich wieder voll übertrieben und eigentlich ist alles cool? Wenn er im Urlaub ist braucht er sich ja nicht melden, weil treffen können wir uns dann ja eh nicht

Haha, das sagt der Verstand. Die Gefühle aber suggerieren Ärger, dass er sich nicht doch mal gemeldet hat. Wer weiß, was er dort getrieben hat und mit wem?

Sag mal Hoppel, ist da auch nur ein positver Gedanke? Ich sehe keinen oder habe ich was überlesen? Warum gibst Du nicht einfach zu, dass Dir dieser Sch...kerl immer noch weh tun kann? Das ist ja doch ein Rückfall, auch wenn Du Dich dagegen sträubst.
Fünf negative Gedanken für eine blödsinnige Mitteilung mit absichtlichen Orthografiefehlern!

Aber er hat Dir schon wieder die Zähne lang gemacht mit dem Restaurantbesuch, nicht wahr?

Ich komme mir selber zickig vor. Eben diese Vorwürfe von wegen warum meldest du nicht, seit wann bist du wieder da, du hast mich vergessen...

Das kleine Mädchen in Dir ist wieder mal sauer, denn es fand nicht genug Beachtung. Ja, das ist zickig, aber vor allem ist es traurig, wie Du immer noch auf ihn anspringst.

Wenn ich was antworte, dann irgendwas mit "Alta!" So viel steht fest...

Aha. Ich weiß noch nicht, ob ich antworte. Ich könnte es auch bleiben lassen, aber dann ... hmmm, vielleicht doch! Aber dann gehe ich auch auf seinen Ton ein und schreibe auch so einen Bockmist. Dann soll er mal sehen, aber dann merkt er auch , wie locker ich mittlerweile bin und dann gehen wir schön essen und ich kann wieder glänzen bei ihm ... Ehe er dann wieder in der Versenkung verschwindet.

Du hast eben doch Suchtpotential, auch wenn Du Dir einredest, es ist nicht so. Du kannst die Flasche und das meine ich in Bezug auf ihn durchaus wörtlich einfach auch stehen lassen! Warum tust Du es nicht einfach?
Der fährt doch immer noch mit Dir Schlitten und Du hast nicht die Kraft dazu, diesem Affen mitzuteilen, dass der Zug für ihn abgefahren ist. Steh zu Deinem Ärger, aber dahinter steckt natürlich bei Dir auch das Gefühl, dass Du Dich ja doch geschmeichelt fühlst und das ist wieder Balsam fürs Ego.

So viele negative Gedanken und dahinter steckt immer noch Wut und Eifersucht auf ihn, aber die Versuchung ist groß, doch wieder anzubeißen. Das Futter, das er Dir hinhält, tut Dir nicht gut, aber Du frisst es doch.

Eigentlich bist Du ein freier Mensch. Nutze das mal aus. Du darfst das, auch wenn Du dann Deine Grenzen wieder in Frage stellst, ob sie auch berechtigt sind. Oder stecken dahinter anerzogene Schuldgefühle?

Sonnenblume