Na, Du wandelndes Wölkchen (süße Idee übrigens)
Doch, das mit Deinem Häschen hattest Du geschrieben. Das tut mir sehr leid. Ich weiß wie gesagt, wie schwer das ist.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ganz genau das! Dies zum einen, und zum anderen bspw. dass ich mich (wenn überhaupt) selten sexy finde (oh ich hasse das Wort ). Also attraktiv hin und wieder schon, aber eben irgendwie nicht richtig fraulich. (...)
Und somit bin ich ich lieb und nett und lustig und unkompliziert und entertaining.
Ich denke das gehört einfach noch zum mangelnden Selbstwert oder was meint ihr?
Also ich für meinen Teil glaube, dass das mit Selbstwert nur bedingt zu tun hat. Ich hab' da so meine ganze eigene kleine Theorie.
Mir geht es nämlich in der Hinsicht ganz ähnlich wie Dir.
Ich bin wie gesagt keine Psychologin, ich glaube aber, dass bei der Entwicklung der „weiblichen Identität“ der eigene Vater eine ganz zentrale Schlüsselrolle hat. Wenn das „Vater-Tochter-Verhältnis“ völlig verkorkst ist (wie bei mir) oder sogar wie bei Dir gänzlich fehlt, hat das m.M.n. eine unmitelbare Auswirkung auf die Entwicklung einer gesunden „Geschlechterrolle“ als Frau.
Und da spielt so viel mit rein, was Du angesprochen hast, vor allem dieses sich „weiblich und sexy fühlen“.
Es fehlt halt diese gefühlte „Polarität“ zwischen Mann und Frau. Diese „Anziehung“ habe ich auch zwischen meinen Eltern nie gesehen oder gespürt. Wie soll man die denn auch bitte fühlen geschweige denn lernen, wenn sie einem nicht vorgelebt wurde?
Also, wenn ich das hier lese:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Irgendwann meinte meine Mutter: "Guck, die XY (ich) ist vernünftig." (da hatte ich dann wohl was richtig gemacht, weil das war wohl ein Lob
)
ist das hier:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Wenn ich so zurückdenke, habe ich auch als Kind und als Teenie vor anderen immer schon alles runtergeschluckt und das allein mit mir ausgemacht.
wohl die absolut logische Konsequenz daraus.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Jedenfalls denke ich nicht, dass das die Ursache ist. Nur eine kleine Anekdote über den Ursprung meiner Verkorkstheit...
Ich denke sehr wohl, dass genau das eine zentrale Ursache ist. Ein Art Schlüsselmoment vielleicht, wo Du als Kind verinnerlicht hast:
„Meine Gefühle haben hier keinen Platz. Ich muss vernünftig sein, dann hat man mich auch lieb.“
Krasse Scheiße, echt jetzt mal. Wenn Eltern wüssten, was sie damit letztendlich anrichten.
Aber sie geben letztendlich auch nur das weiter, was ihnen selbst vorgelebt wurde.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Nein, "du hast keinen Grund zu heulen" und so weiter hab ich eigentlich nie gesagt bekommen, weil ich eben auch kaum geheult habe.
Dafür hab' ICH das gestern mal wieder zu hören bekommen. Bzw., es war nur ein Gesichtsausdruck. Von meinem Vater. Und der reichte schon.
Habe das aber auch in Worten schon oft genug gehört. Warum hab' ich das Thema nur angesprochen? "Self fulfilling prophecy"
?
Egal.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ach meine Mutter hat leider sehr viel falsch gemacht, rein aus pädagogischer Sicht.
(...)
Ich weiß nicht, ob ich sie aus ihrer Blase rausholen und ihr das alles mal sagen soll. Das würde ihr sicherlich sehr weh tun und ich weiß nicht, ob das irgendwem was nutzen würde.
An dem Punkt stehe ich auch gerade. Sehe es aber ähnlich wie Du. Würde es irgendjemandem etwas nützen?
Einige Dinge sollte man vielleicht auch ruhen lassen, um sie nicht am Ende noch schlimmer zu machen als sie eh schon sind.
Gilt aber natürlich nicht für jeden Fall. Ich denke, bei einigen speziellen Themen ist es fast schon eine Verpflichtung, darüber zu reden.
Solange es einem aber selber damit einigermaßen gut geht und man es als Erwachsener gelernt hat, sich hier entsprechend abzugrenzen,
sollte man schon sehr gut abwägen, ob man sich diesem emotionalen Stress nochmal aussetzen möchte.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Es fühlt sich aber zugegebenermaßen sehr unangenehm an, wenn man kein liebendes Elternhaus hat. Und dass das nicht normal ist, das weiß man als Kind und Teenie auch noch lange nicht.
(...)
Aber die ganze Zeit über war es für mich so normal, dass man als Kind "so etwas" erlebt. Ich hab das als völlige Nebensächlichkeit empfunden und nicht als Grund hier wirklich verletzt sein zu dürfen.
Das stimmt. Das kann ich aus eigener Erfahrung absolut bestätigen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Das erschreckt mich heute, weil meine Grenze, ab der ich Schmerz als wahrnehmbaren echten und gerechtfertigten Schmerz empfinde, ziemlich weit oben liegt.
Und weshalb ich mir Gejammere von Freunden oft nicht anhören kann, weil ich selber mit meinem Leid (Gott, wenn ich das schon schreibe...) so hinterm Zaum halte und ich andere dann direkt schwach und nervig finde. Es ist nicht mal böse gemeint, ich höre trotzdem zu und versuche zu helfen, aber es nervt mich eben durchaus manchmal.
Na ja, wenn DU als Kind schon nicht Gefühle zeigen durftest, warum sollen es dann die anderen dürfen?
Das sagt Dir selbstverständlich nicht die erwachsene Hoppel, sondern Dein inneres Kind, das nicht das bekommen hat, was es so dringend gebraucht hätte. Wie soll man also etwas weitergeben, was man selbst nie bekommen / kennengelernt hat?
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Dieser Abend vor zwei Wochen mit ihm war wirklich schön, ich hab mich mit mir voll wohl gefühlt, ich hab ihn aufgezogen, war lustig, fröhlich, hab mich hübsch gefühlt usw. Ich hab ihm auch angemerkt, dass er "angetan" war. Das war tatsächlich von all den Treffen der schönste Abend mit ihm. Am nächsten Tag war ich auch entsprechend beflügelt davon und hätte mich gern gemeldet, hab ich aber nicht. Abends schrieb er mir dann, wann wir uns wiedersehen würden. "Bald?" "Bald ist aber noch so lange hin".
Da siehst Du mal, wie Du Dich (frei nach MvB) selbst „transformiert“ hast. Vorbildlich würde ich sagen, in jeglicher Hinsicht.
Und Du hast ja gesehen, welche Wirkung Du damit auf ihn (und auch auf Männer generell) damit haben kannst.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Wir haben uns am Freitag (Karfreitag) getroffen, also zwei Wochen später. Wir waren was essen und dann im Kino, war auch schön, aber nicht soooo schön wie der erste Abend. Es passiert auch nichts, wir sitzen da wie Bruder und Schwester. Manchmal merke ich, wie er anscheinend irgendwas "süß" findet, was ich mache (Nase rümpfen). Aber mehr nicht. Zur Begrüßung und zum Abschied gibt's eine Umarmung. Seitdem hat er sich auch nicht mehr bei mir gemeldet.
Hier denke ich, dass Du gleich wieder zu früh auf den Zug aufgesprungen bist. Er wollte Dich nach dem schönen Abend sofort wiedersehen.
Du ihn natürlich auch. Passt doch eigentlich, sollte man meinen.
Aber er hat nun schon wieder bekommen, was er wollte, deswegen war auch die „Spannung“ wieder raus.
Dennoch denke ich, dass es imgrunde völlig egal ist, wie Du Dich ihm gegenüber verhältst, weil so oder so immer wieder der Punkt kommen wird, an dem er wieder „satt“ ist und sich zurückzieht.
Und zwar nicht, weil Du etwas falsch gemacht hast, sondern schlichtweg weil er ist, wie er ist.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Mir geht's aber ganz gut und ich frage mich auch nicht ständig, warum wieso weshalb... ich kann es ja eh nicht ändern.
Eben. Diese Erkenntnis finde ich extremst wichtig: Du kannst es nicht ändern. Du kannst IHN nicht ändern.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Auf meine Frage, ob er dann auch aus der Stadt gehen würde meint er: "Wenn ich das wüsste. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich bin halt im Moment kein Sonnenschein und das muss sich dringend ändern. Da täte ein völliger Tapetenwechsel vllt gut." Da hab ich das Handy dann erstmal weggelegt und ihm bisher auch nicht mehr geantwortet (das war aber auch erst gestern Abend, danach dann halt besagter Traum). Geheult hab ich zugegebenermaßen auch was, aber nicht schlimm.
Da ist es wieder, das böse Stichwort „Erwartungen“. Man soll sie nicht haben, und unterbewusst sind die verdammten Biester ständig omnipräsent. Du möchtest ihn weiterhin als Menschen in Deinem Leben haben (wofür Du ja die ganze Zeit „kämpfst“), und er eröffnet Dir,
dass er evtl. die Stadt verlassen wird. BÄM!! Mal wieder die Emo-Keule über die arme Rosamunde-Rübe (da müsste eigentlich schon 'ne Art chronische Beule wachsen. Oder Hornhaut
).
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Jedenfalls... wenn ich denke, dass er aus der Stadt geht - dann ist er für mich wie gelöscht, es gibt ihn dann einfach nicht mehr. Es wäre irgendwie erleichternd für mich, aber es ist nicht das, was ich mir wünsche.
Warum ist das so? Ist das eine bewusste Entscheidung von Dir oder eine Art „Strafe“ für ihn?
Mache hier mal kurz 'nen Break, sonst wird der Post zu lang