noch ein email vor Kontaktsperre?

Muffintopdeluxe
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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Muffintopdeluxe » Mo 4. Apr 2016, 12:00

Hoppelipoppeli hat geschrieben:Damit meine ich nicht, dass ich ihm sage dass (...) er der Mann meiner Träume ist
Nach letzter Nacht kannst Du das mit Fug und Recht behaupten, ja... :lol:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Damit es aber nicht so aussieht, als würde sich bei mir nun wieder alles um das Thema drehen: heute Nachmittag geht's in den Tattooshop, Motiv und Termin besprechen (ich bekomme eine Wolke - so hieß meine Maus :) ) und heute Abend zum Science Slam mit einer Freundin.
Eine Wolke? Maus? Ich bin verwirrt...wer ist jetzt Deine Maus? Aber Hammer, dass Du Dich traust.
Ich war bislang auch immer am überlegen, denke aber, ich lass mich in der Hinsicht doch lieber nackig, ich kleener Schisser :roll:
Science Slam finde ich im Übrigen total toll und verdammt interessant.
Ähnlich wie „Night of the Profs“, da gibt’s richtig gute und lustige Vorträge. Ist nur leider immer so selten. Schade.

Später mehr, bin gerade auf'm Sprung...
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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Hoppelipoppeli » Mo 4. Apr 2016, 12:10

Muffintopdeluxe hat geschrieben:Eine Wolke? Maus? Ich bin verwirrt...wer ist jetzt Deine Maus? Aber Hammer, dass Du Dich traust.
Ich war bislang auch immer am überlegen, denke aber, ich lass mich in der Hinsicht doch lieber nackig, ich kleener Schisser :roll:
Mein Hasenmädchen hieß Wolke ;) Die musste ich ja vor zwei Wochen einschläfern lassen. Hab ich das hier geschrieben? Weiß ich grad gar nicht. Jedenfalls dachte ich, eine Wolke sei ein passendes Symbol für meine lieben Fellnasen - die einzelnen Gesichter oder gar ihre Namen fände ich dann als Tattoo doch gruselig :? So'n Pferdekopf auf dem Oberarm... Ich hab schon ein ganz kleines Herzchen am Handgelenk, seitlich sodass ich es selber nie sehe (nur im Spiegel oder wenn ich auf meinem Arm liege :D ). Das hab ich mir vorletztes Jahr spontan in NZ machen lassen und ich liiiiiebe es! Und einen kleinen Miniminianker will ich auch noch!

Was ich nicht alles will... :P

Hab einen schönen Tag, bin schon gespannt auf deinen Beitrag!

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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Hoppelipoppeli » Di 5. Apr 2016, 10:57

Ich glaube ich würde so etwas schreiben wie "Das macht mich ein bisschen sprachlos. Reden wir da mal drüber?"

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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Muffintopdeluxe » Di 5. Apr 2016, 12:00

Na, Du wandelndes Wölkchen (süße Idee übrigens) :D

Doch, das mit Deinem Häschen hattest Du geschrieben. Das tut mir sehr leid. Ich weiß wie gesagt, wie schwer das ist.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ganz genau das! Dies zum einen, und zum anderen bspw. dass ich mich (wenn überhaupt) selten sexy finde (oh ich hasse das Wort ). Also attraktiv hin und wieder schon, aber eben irgendwie nicht richtig fraulich. (...)
Und somit bin ich ich lieb und nett und lustig und unkompliziert und entertaining.
Ich denke das gehört einfach noch zum mangelnden Selbstwert oder was meint ihr?
Also ich für meinen Teil glaube, dass das mit Selbstwert nur bedingt zu tun hat. Ich hab' da so meine ganze eigene kleine Theorie.
Mir geht es nämlich in der Hinsicht ganz ähnlich wie Dir.
Ich bin wie gesagt keine Psychologin, ich glaube aber, dass bei der Entwicklung der „weiblichen Identität“ der eigene Vater eine ganz zentrale Schlüsselrolle hat. Wenn das „Vater-Tochter-Verhältnis“ völlig verkorkst ist (wie bei mir) oder sogar wie bei Dir gänzlich fehlt, hat das m.M.n. eine unmitelbare Auswirkung auf die Entwicklung einer gesunden „Geschlechterrolle“ als Frau.
Und da spielt so viel mit rein, was Du angesprochen hast, vor allem dieses sich „weiblich und sexy fühlen“.
Es fehlt halt diese gefühlte „Polarität“ zwischen Mann und Frau. Diese „Anziehung“ habe ich auch zwischen meinen Eltern nie gesehen oder gespürt. Wie soll man die denn auch bitte fühlen geschweige denn lernen, wenn sie einem nicht vorgelebt wurde?

Also, wenn ich das hier lese:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Irgendwann meinte meine Mutter: "Guck, die XY (ich) ist vernünftig." (da hatte ich dann wohl was richtig gemacht, weil das war wohl ein Lob :roll: )
ist das hier:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Wenn ich so zurückdenke, habe ich auch als Kind und als Teenie vor anderen immer schon alles runtergeschluckt und das allein mit mir ausgemacht.
wohl die absolut logische Konsequenz daraus.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Jedenfalls denke ich nicht, dass das die Ursache ist. Nur eine kleine Anekdote über den Ursprung meiner Verkorkstheit...
Ich denke sehr wohl, dass genau das eine zentrale Ursache ist. Ein Art Schlüsselmoment vielleicht, wo Du als Kind verinnerlicht hast:
„Meine Gefühle haben hier keinen Platz. Ich muss vernünftig sein, dann hat man mich auch lieb.“
Krasse Scheiße, echt jetzt mal. Wenn Eltern wüssten, was sie damit letztendlich anrichten.
Aber sie geben letztendlich auch nur das weiter, was ihnen selbst vorgelebt wurde.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Nein, "du hast keinen Grund zu heulen" und so weiter hab ich eigentlich nie gesagt bekommen, weil ich eben auch kaum geheult habe.
Dafür hab' ICH das gestern mal wieder zu hören bekommen. Bzw., es war nur ein Gesichtsausdruck. Von meinem Vater. Und der reichte schon.
Habe das aber auch in Worten schon oft genug gehört. Warum hab' ich das Thema nur angesprochen? "Self fulfilling prophecy" :roll: ?
Egal.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ach meine Mutter hat leider sehr viel falsch gemacht, rein aus pädagogischer Sicht.
(...)
Ich weiß nicht, ob ich sie aus ihrer Blase rausholen und ihr das alles mal sagen soll. Das würde ihr sicherlich sehr weh tun und ich weiß nicht, ob das irgendwem was nutzen würde.
An dem Punkt stehe ich auch gerade. Sehe es aber ähnlich wie Du. Würde es irgendjemandem etwas nützen?
Einige Dinge sollte man vielleicht auch ruhen lassen, um sie nicht am Ende noch schlimmer zu machen als sie eh schon sind.
Gilt aber natürlich nicht für jeden Fall. Ich denke, bei einigen speziellen Themen ist es fast schon eine Verpflichtung, darüber zu reden.
Solange es einem aber selber damit einigermaßen gut geht und man es als Erwachsener gelernt hat, sich hier entsprechend abzugrenzen,
sollte man schon sehr gut abwägen, ob man sich diesem emotionalen Stress nochmal aussetzen möchte.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Es fühlt sich aber zugegebenermaßen sehr unangenehm an, wenn man kein liebendes Elternhaus hat. Und dass das nicht normal ist, das weiß man als Kind und Teenie auch noch lange nicht.
(...)
Aber die ganze Zeit über war es für mich so normal, dass man als Kind "so etwas" erlebt. Ich hab das als völlige Nebensächlichkeit empfunden und nicht als Grund hier wirklich verletzt sein zu dürfen.
Das stimmt. Das kann ich aus eigener Erfahrung absolut bestätigen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Das erschreckt mich heute, weil meine Grenze, ab der ich Schmerz als wahrnehmbaren echten und gerechtfertigten Schmerz empfinde, ziemlich weit oben liegt.
Und weshalb ich mir Gejammere von Freunden oft nicht anhören kann, weil ich selber mit meinem Leid (Gott, wenn ich das schon schreibe...) so hinterm Zaum halte und ich andere dann direkt schwach und nervig finde. Es ist nicht mal böse gemeint, ich höre trotzdem zu und versuche zu helfen, aber es nervt mich eben durchaus manchmal.
Na ja, wenn DU als Kind schon nicht Gefühle zeigen durftest, warum sollen es dann die anderen dürfen?
Das sagt Dir selbstverständlich nicht die erwachsene Hoppel, sondern Dein inneres Kind, das nicht das bekommen hat, was es so dringend gebraucht hätte. Wie soll man also etwas weitergeben, was man selbst nie bekommen / kennengelernt hat?
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Dieser Abend vor zwei Wochen mit ihm war wirklich schön, ich hab mich mit mir voll wohl gefühlt, ich hab ihn aufgezogen, war lustig, fröhlich, hab mich hübsch gefühlt usw. Ich hab ihm auch angemerkt, dass er "angetan" war. Das war tatsächlich von all den Treffen der schönste Abend mit ihm. Am nächsten Tag war ich auch entsprechend beflügelt davon und hätte mich gern gemeldet, hab ich aber nicht. Abends schrieb er mir dann, wann wir uns wiedersehen würden. "Bald?" "Bald ist aber noch so lange hin".
Da siehst Du mal, wie Du Dich (frei nach MvB) selbst „transformiert“ hast. Vorbildlich würde ich sagen, in jeglicher Hinsicht.
Und Du hast ja gesehen, welche Wirkung Du damit auf ihn (und auch auf Männer generell) damit haben kannst.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Wir haben uns am Freitag (Karfreitag) getroffen, also zwei Wochen später. Wir waren was essen und dann im Kino, war auch schön, aber nicht soooo schön wie der erste Abend. Es passiert auch nichts, wir sitzen da wie Bruder und Schwester. Manchmal merke ich, wie er anscheinend irgendwas "süß" findet, was ich mache (Nase rümpfen). Aber mehr nicht. Zur Begrüßung und zum Abschied gibt's eine Umarmung. Seitdem hat er sich auch nicht mehr bei mir gemeldet.
Hier denke ich, dass Du gleich wieder zu früh auf den Zug aufgesprungen bist. Er wollte Dich nach dem schönen Abend sofort wiedersehen.
Du ihn natürlich auch. Passt doch eigentlich, sollte man meinen.
Aber er hat nun schon wieder bekommen, was er wollte, deswegen war auch die „Spannung“ wieder raus.
Dennoch denke ich, dass es imgrunde völlig egal ist, wie Du Dich ihm gegenüber verhältst, weil so oder so immer wieder der Punkt kommen wird, an dem er wieder „satt“ ist und sich zurückzieht.
Und zwar nicht, weil Du etwas falsch gemacht hast, sondern schlichtweg weil er ist, wie er ist.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Mir geht's aber ganz gut und ich frage mich auch nicht ständig, warum wieso weshalb... ich kann es ja eh nicht ändern.
Eben. Diese Erkenntnis finde ich extremst wichtig: Du kannst es nicht ändern. Du kannst IHN nicht ändern.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Auf meine Frage, ob er dann auch aus der Stadt gehen würde meint er: "Wenn ich das wüsste. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich bin halt im Moment kein Sonnenschein und das muss sich dringend ändern. Da täte ein völliger Tapetenwechsel vllt gut." Da hab ich das Handy dann erstmal weggelegt und ihm bisher auch nicht mehr geantwortet (das war aber auch erst gestern Abend, danach dann halt besagter Traum). Geheult hab ich zugegebenermaßen auch was, aber nicht schlimm.
Da ist es wieder, das böse Stichwort „Erwartungen“. Man soll sie nicht haben, und unterbewusst sind die verdammten Biester ständig omnipräsent. Du möchtest ihn weiterhin als Menschen in Deinem Leben haben (wofür Du ja die ganze Zeit „kämpfst“), und er eröffnet Dir,
dass er evtl. die Stadt verlassen wird. BÄM!! Mal wieder die Emo-Keule über die arme Rosamunde-Rübe (da müsste eigentlich schon 'ne Art chronische Beule wachsen. Oder Hornhaut :mrgreen: ).
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Jedenfalls... wenn ich denke, dass er aus der Stadt geht - dann ist er für mich wie gelöscht, es gibt ihn dann einfach nicht mehr. Es wäre irgendwie erleichternd für mich, aber es ist nicht das, was ich mir wünsche.
Warum ist das so? Ist das eine bewusste Entscheidung von Dir oder eine Art „Strafe“ für ihn?

Mache hier mal kurz 'nen Break, sonst wird der Post zu lang :D
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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Hoppelipoppeli » Di 5. Apr 2016, 13:30

Juhu, da bist du ja :mrgreen:
Muffintopdeluxe hat geschrieben:Also ich für meinen Teil glaube, dass das mit Selbstwert nur bedingt zu tun hat. Ich hab' da so meine ganze eigene kleine Theorie.
Mir geht es nämlich in der Hinsicht ganz ähnlich wie Dir.
Ich bin wie gesagt keine Psychologin, ich glaube aber, dass bei der Entwicklung der „weiblichen Identität“ der eigene Vater eine ganz zentrale Schlüsselrolle hat. Wenn das „Vater-Tochter-Verhältnis“ völlig verkorkst ist (wie bei mir) oder sogar wie bei Dir gänzlich fehlt, hat das m.M.n. eine unmitelbare Auswirkung auf die Entwicklung einer gesunden „Geschlechterrolle“ als Frau.
Und da spielt so viel mit rein, was Du angesprochen hast, vor allem dieses sich „weiblich und sexy fühlen“.
Es fehlt halt diese gefühlte „Polarität“ zwischen Mann und Frau. Diese „Anziehung“ habe ich auch zwischen meinen Eltern nie gesehen oder gespürt. Wie soll man die denn auch bitte fühlen geschweige denn lernen, wenn sie einem nicht vorgelebt wurde?
Das ist ein ziemlich guter Punkt! Wow, da fällt mir gerade wirklich ein Groschen, ich hab das nie verstanden, wenn man irgendwie von Vaterrolle usw. gesprochen hat. Aber das, was du schreibst, ergibt für mich Sinn, absolut. Klar, wie soll man was können, was einem nicht beigebracht wird. Und wenn ich jetzt noch erzählen würde, dass meine Mutter, als ich Teenie war, ihre Affären (sie war u. a. die Affäre eines verheirateten Mannes, der ihr klar gemacht hat, sich nie für sie zu trennen) ganz unverhohlen vor mir ausgelebt hat (bei uns Zuhause weil bei ihm ging ja nicht) - dann ist das Bild wohl komplett. Ob's noch Hoffnung für uns gibt? Was meinst du?
Muffintopdeluxe hat geschrieben:Dafür hab' ICH das gestern mal wieder zu hören bekommen. Bzw., es war nur ein Gesichtsausdruck. Von meinem Vater. Und der reichte schon.
Habe das aber auch in Worten schon oft genug gehört. Warum hab' ich das Thema nur angesprochen? "Self fulfilling prophecy" :roll: ?
Egal.
Du weißt selbst, dass das NICHT egal ist ;)
Muffintopdeluxe hat geschrieben:Mal wieder die Emo-Keule über die arme Rosamunde-Rübe (da müsste eigentlich schon 'ne Art chronische Beule wachsen. Oder Hornhaut :mrgreen: ).
Nix Beule, Hornhaut 8-)
Muffintopdeluxe hat geschrieben:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Jedenfalls... wenn ich denke, dass er aus der Stadt geht - dann ist er für mich wie gelöscht, es gibt ihn dann einfach nicht mehr. Es wäre irgendwie erleichternd für mich, aber es ist nicht das, was ich mir wünsche.
Warum ist das so? Ist das eine bewusste Entscheidung von Dir oder eine Art „Strafe“ für ihn?
Nein, das wäre nichts, was ich aktiv herbeiführen würde. Aber wenn er weggeht (und mal angenommen er geht zurück in die Heimat), dann hat er dort sein emotionales Umfeld. Er hat einen neuen Job, eine neue Wohnung, seine alten Freunde, durch die er neue kennenlernt und irgendwann wird da auch eine Frau dabei sein... ich denke das ist einfach der Lauf der Dinge, dass man sich dann aus den Augen verliert.

Wahrscheinlich müsste ich jetzt (wenn ich anständig transformiert wäre) gechillt sein, von wegen es gibt eh keine bessere als mich und den Dingen einfach seinen Lauf lassen und darauf vertrauen, dass er schon kommt, wenn es denn so sein soll. Ich wäre entspannt und würde mir keine Sorgen machen (wobei ich mir nicht akut Sorgen mache). So ist das aber nicht. Was in mir vorgeht ist einerseits, dass ich ein bisschen wütend bin und wütend macht mich sprachlos (weil sonst falle ich ja negativ auf). Und zwar aus mehreren Punkten, wozu die ganze Scheiße (sorry) überhaupt nötig war, wenn er jetzt "nicht mal" glücklich ist, was ich eigentlich überhaupt für eine Rolle spiele und ob ich irgendeine Bedeutung habe mit gleichzeitiger Wut auf mich, dass dieser Gedanke anmaßend ist, weil es in dem Fall für ihn UM ihm geht und nicht um mich - was auch so richtig ist! Ich bin genervt, weil er mich an der langen Leine hält, aber gleichzeitig auch von mir, weil ich so viel von ihm erwarte, während er anscheinend gerade andere Sorgen hat und ich mich damit selbst enttäusche. Ich habe Angst, dass er weggeht und ohne mich wirklich glücklich wird. Und wie immer bin ich unsicher und weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Ich hab ihm bisher nicht geantwortet. Soll ich auf ihn "warten"? Dann bin ich aber wieder passiv. Aber kommt mein Verlangen nach Aktivität statt Passivität hier wirklich von meinem transformierten ich, das auf den Putz hauen will oder ist es mein nach wie vor ängstliches ich, das irgendwie Kontrolle und Bedeutung erzwingen will? Ich bin auch... mehr als genervt, fast angewidert (fast!), weil ich keinen Bock habe, mich um ihn zu "kümmern". Sein Schicksal hat mit meinem nichts mehr zu tun und eigentlich sollte ich mich dem überhaupt nicht annehmen (wollen). Immerhin hat er mich betrogen und sich gegen mich entschieden. Dann denke ich, ich bin wie früher und will mich ihm aufdrängen, weil ich ihm ja ach so helfen könnte - sprich ich mache einen auf Mutti und hoffe, dass ich dadurch für ihn unentbehrlich werde. Mutti hat er aber schon eine treusorgende. Aber wenn er weiß, dass er geht, dann will ich das wissen, denn dann ist es (wohl) vorbei. Was bescheuert ist, weil es gar nix gibt, was vorbei gehen könnte. Wir haben ja nichts! Ich will aber auch nicht einen auf easy machen, denn es hat mich nun mal nicht kalt gelassen.

Huch, jetzt hab ich mich in Rage geschrieben :geek: Wat nu?

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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Muffintopdeluxe » Di 5. Apr 2016, 15:32

Hoppelipoppeli hat geschrieben:Und wenn ich jetzt noch erzählen würde, dass meine Mutter, als ich Teenie war, ihre Affären (sie war u. a. die Affäre eines verheirateten Mannes, der ihr klar gemacht hat, sich nie für sie zu trennen) ganz unverhohlen vor mir ausgelebt hat (bei uns Zuhause weil bei ihm ging ja nicht) - dann ist das Bild wohl komplett.
Immer, wenn man gerade denkt, es geht nicht schlimmer, haust Du immer noch 'ne Schippe oben drauf :roll:
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ob's noch Hoffnung für uns gibt? Was meinst du?
Ist das 'ne rhetorische Frage :mrgreen: ?
Warte kurz, ich hol schon mal zwei Schippen, damit wir uns gegenseitig eingraben können :lol:
Na, im Ernst, ich glaube, bei uns beiden ist Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren ;)
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Auf meine Frage, ob er dann auch aus der Stadt gehen würde meint er: "Wenn ich das wüsste. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich bin halt im Moment kein Sonnenschein und das muss sich dringend ändern. Da täte ein völliger Tapetenwechsel vllt gut." Da hab ich das Handy dann erstmal weggelegt und ihm bisher auch nicht mehr geantwortet (das war aber auch erst gestern Abend, danach dann halt besagter Traum). Geheult hab ich zugegebenermaßen auch was, aber nicht schlimm. Jedenfalls... wenn ich denke, dass er aus der Stadt geht - dann ist er für mich wie gelöscht, es gibt ihn dann einfach nicht mehr. Es wäre irgendwie erleichternd für mich, aber es ist nicht das, was ich mir wünsche.
Ich denke, es geht hier (mal wieder) um unterschiedliche Erwartungen.
Auch wenn ich mich wiederhole:
Ich glaube, dass Du (im Gegensatz zu ihm) immer noch im „Ex-Back“-Modus bist, was bedeutet, dass Du entsprechende Erwartungen an ihn hast. Du wünschst Dir, dass er Dich in sein Leben und seine Entscheidungen miteinbezieht, so wie es während Eurer „Beziehung“ auch der Fall war. Das tut er imgrunde ja aktuell auch, allerdings nicht mit Dir in der Rolle als „Partnerin“, sondern als gute Freundin, Seelenverwandte, Ratgeberin oder whatever. Du bist ihm wichtig, ja. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
Lebensverändernde Entscheidungen trifft er letztendlich, auch wenn ihm Deine Meinung sicher wichtig sein mag, allein, ohne Dich.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen, was ich jetzt machen möchte. Wenn er jetzt an dem Punkt ist, wo er was ändern will, ist daneben wahrscheinlich eh kein Platz für mich, da muss es um ihn allein gehen. Aber wenn er dann etwas ändert, möchte ich das nicht verpassen. Andererseits, wenn er aus der Stadt geht, dann kann ich auch heute schon einen Haken dran machen, aus den Augen aus dem Sinn. Dann kann ich jetzt auch vom Leder ziehen und alles loswerden, was ich loswerden will, nach mir die Sintflut! Oder will ich die Büchse der Pandora öffnen und ihm anbieten, dass wir drüber quatschen können, wenn er das möchte? Und dann gucken, wohin die Reise im Gespräch geht und ob ICH irgendwie auch ein Thema dabei bin?
Ich glaube, dass immer noch diese unterdrückte Wut in Dir schlummert, von der ich neulich schon mal schrieb.
Du möchtest einerseits akzeptieren können, dass er sein Leben ohne Dich weiter lebt, und andererseits fühlst Du Dich ungerecht behandelt,
weil er Dich hier einfach so übergeht.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es tatsächlich einen Knoten bei Dir zum Platzen bringen würde, wenn Du mal Klartext mit ihm reden würdest.
Sein aktueller Veränderungswunsch wäre hierbei nur der Auslöser, denke ich, die Ursache liegt eigentlich immer noch in diesem unausgesprochenen seelischen Ballast, den Du seit Monaten mit Dir herumschleppst.
Ob ich persönlich das ansprechen würde, wenn ich an Deiner Stelle wäre, weiß ich tatsächlich nicht.
Ich glaube, ich würde es nicht tun, weil es nach seiner Äußerung (er überlegt, die Stadt zu verlassen) imgrunde klar für mich wäre,
dass ich zukünftig nicht den Platz bei ihm haben werde, den ich mir eigentlich wünsche. Mehr müsste ich eigentlich gar nicht wissen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich will ihm nicht "helfen" im Sinne von Mutter Theresa. Das ist nicht mein Bier und ich will mich um mich kümmern, nicht um ihn. Ich hätte da im Moment auch überhaupt keine Kraft zu und ich will keine Mutti sein. Was wäre da schon zu viel? Eine andere meiner ersten Reaktionen war "ich hab keinen Bock mehr auf deine Midlife Crisis. Meld dich gern wenn's vorbei ist, ansonsten lass es bleiben!" oder "meld dich erst wieder bei mir, wenn du weißt, was du willst, bis dahin lass mich in Ruhe!". Das ist glaube ich wieder ziemlich verlustängstig von mir und Angst vor Kontrollverlust (obwohl ich schon lange nix mehr kontrolliere).
Das ist ja schon mal eine gesunde und von Selbstwert geprägte Einstellung. Sich abgrenzen können von den Problemen anderer.
Gerade für HSP eine schwierige Gratwanderung.
Spielen sich Deine Reaktionen nur gedanklich ab, oder überlegst Du tatsächlich, ihm das genauso zu sagen?
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ach ich weiß doch nicht... ich weiß, dass ich nix machen kann (und will), um ihn da aus seiner Depriphase rauszuholen. Das muss er selber machen ggf. mit Hilfe. Aber jetzt zu sagen "okay, das war es dann. Alles Gute und tschüss", das möchte ich auch nicht. Ich will auch keine Entertainerin sein, die ihn bloß von sich selbst ablenkt (und sich darüber selbst vergisst). Er hat Probleme mit sich, daran kann ich nichts ändern. Aber wie gehe ich damit um?
Imgrunde bleiben Dir ja nur zwei Alternativen:
1. Du „schluckst wieder alles runter“ und lässt ihn seine Pläne schmieden und ihn letztendlich auch im Endeffekt "gehen".
2. Du redest mal Klartext mit ihm, so dass die unterdrückte Wut endlich mal aus Dir raus kommt.
Das Fazit bleibt (zumindest auf ihn bezogen) identisch. Er geht oder er geht nicht, je nach Jobangebot, wobei aber seine Entscheidung letztendlich nichts mit Deiner Person zu tun hat.
Für Dich persönlich würde es dagegen in jedem Fall einen Unterschied machen in Bezug auf Deine persönliche Verarbeitung und „Psychohygiene“.
Könntest Du wirklich abschließen, wenn er definitiv weg wäre und Du den ganzen unausgesprochenen Mist weiter mit Dir herumschleppst?
Dann hättest Du wieder alles heruntergeschluckt. Wie damals. Nur keine Gefühle zeigen.
Auch wenn ich es persönlich wahrscheinlich nicht tun würde, für Dich könnte ich es mir tatsächlich ein Stückweit heilsam vorstellen.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich glaube ich würde so etwas schreiben wie "Das macht mich ein bisschen sprachlos. Reden wir da mal drüber?"
Was genau würdest Du damit erreichen wollen?
Nicht falsch verstehen, Du sollst genau so handeln, wie es sich für Dich richtig anfühlt.
Wie ich vorhin schon mal sagte, imgrunde ist es eigentlich egal, wie Du Dich ihm gegenüber verhältst bzw., was Du sagst, weil es m.M.n. schon längst nicht mehr um ein „Ex-Back“ geht, bei dem man ständig jedes Wort auf die Goldwaage legt und eine gewisse „Strategie“ verfolgt.
Es gibt hier m.M.n. kein "richtig" oder "falsch". Solange es DIR damit gut geht und einen positiven Nutzen für Dich hat, ist imgrunde jede Option gut und richtig.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Huch, jetzt hab ich mich in Rage geschrieben :geek: Wat nu?
Soll ich Dir mal eben meine berühmt-berüchtige Anti-Aggressions-Tüte reichen :mrgreen: ?
Hier bitte: "Einatmen...ausatmen...einatmen...ausatmen..." :P
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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von neele31 » Di 5. Apr 2016, 16:46

:|

:shock:

:?

Ach Kinnas echt mal...wir 3, Hoppel, Muffin und ich, könnten auch ´ne eigene Selbsthilfegruppe aufmachen... :?

Mir geht das grade echt nahe...ich find´s schlimm, dass wir das alle 3 so gut kennen. Und ich find´s traurig, dass unsere Eltern das alle nicht gebacken bekommen haben! Ich hab gestern schon mal eure Posts überflogen und merkte, dass ich da wieder in meine "Aggrorolle gegen die Eltern" gerutscht bin...da musste ich mich dann selber erstmal raus nehmen, denn das will ich nicht!

Das Problem ist einfach, es bringt nix für die eigene Heilung! Es bringt nichts wütend auf die Eltern zu sein, denn es ändert nichts daran, was geschehen ist und man behält sich weiter in der Opferrolle. Meiner Erfahrung nach bringt es auch nichts, es den Eltern zu sagen - denn sie verstehen es einfach nicht! Oder si "tun so", aber es ändet sich trotzdem nix.

Meinem Papa könnte ich ständig Dinge sagen, der rallt es einfach nicht! Da kommt vielleicht ganz kurz so ein Moment, wo man denkt "oh, angekommen" - aber die Hoffnung ist genauso blöd und wird genau so sicher enttäuscht wie bei vielen Exkerlen hier... Mein Papa ist einfach nicht selbstreflektiert und mit Feinfühligkeit ist da auch nix...der macht sich heute noch, immer wieder darüber lustig, dass er im Urlaub mal ´nen Spielkontakt für mich herstellen musste, weil ich zu schüchtern war - damals trug ich noch Schwimmflügel, kann man sich als ungefähr ausrechnen, wie alt ich wohl war -.- Auf der anderen Seite hat er mich schon auch lieb und ihm tut vergangenes auch leid...und ich denke auch nicht (da haben wir sie wieder die Vernunft), dass er das alles extra gemacht hat oder macht, er kann einfach nicht anders, weil er es nicht wirklich rallt, die Zusammenhänge...und weil er eben seine eigenen Kindheitswunden nie geheilt hat... (AH. und jetzt grade könnte ich ihn wieder zum Mond schießen!)

Ach ja, gestern übrigens: ich zu Papa "Peppa ist tot!" (Hund meiner Tante, von ´ner Toerrettung aus Griechenland, letzten Herbst erst neu, ich hab´s bei fb gelesen, da schon geheult, war echt noch lange fertig). Papa zwar erstaunt aber erstmal so "Wer??? Ach so...echt, wieso? Hm, ja, stimmt, die war Ostern auch krank...na da wird Petra sich da ja bestimmt ´n Neuen holen..." :shock:

Tja und meine Mama...sie hat damals meine Hündin hinter meinem Rücken weggegeben...beim ersten Versuch hat es nicht geklappt, die Interessenten sind abgesprungen...da erzählt sie mir das, dass sie das vorhatte...ich war einfach nur geschockt und hab ihr gesagt, wenn sie das getan hätte, hätte ich nie wieder ein Wort mit ihr gewechselt! Was ist? Sie hat es trotzdem nochmal genauso gemacht! :evil:

Machen wir uns nichts vor, unsere Eltern haben als Eltern mal total verkackt und wir dürfen den Scheiß auslöffeln :evil: nur weiß ich auch, dass sie in genau der gleichen beschissenen Situation waren...also meine jetzt. Sie haben es halt einfach nicht gebacken bekommen, sich selbst zu heilen - darum ist es so wichtig, dass uns das gelingt!
Ich bin wie gesagt keine Psychologin, ich glaube aber, dass bei der Entwicklung der „weiblichen Identität“ der eigene Vater eine ganz zentrale Schlüsselrolle hat. Wenn das „Vater-Tochter-Verhältnis“ völlig verkorkst ist (wie bei mir) oder sogar wie bei Dir gänzlich fehlt, hat das m.M.n. eine unmitelbare Auswirkung auf die Entwicklung einer gesunden „Geschlechterrolle“ als Frau.
Und da spielt so viel mit rein, was Du angesprochen hast, vor allem dieses sich „weiblich und sexy fühlen“.
Es fehlt halt diese gefühlte „Polarität“ zwischen Mann und Frau. Diese „Anziehung“ habe ich auch zwischen meinen Eltern nie gesehen oder gespürt. Wie soll man die denn auch bitte fühlen geschweige denn lernen, wenn sie einem nicht vorgelebt wurde? (Muffin)
Das ist ein ziemlich guter Punkt! Wow, da fällt mir gerade wirklich ein Groschen, ich hab das nie verstanden, wenn man irgendwie von Vaterrolle usw. gesprochen hat. Aber das, was du schreibst, ergibt für mich Sinn, absolut. Klar, wie soll man was können, was einem nicht beigebracht wird. Und wenn ich jetzt noch erzählen würde, dass meine Mutter, als ich Teenie war, ihre Affären (sie war u. a. die Affäre eines verheirateten Mannes, der ihr klar gemacht hat, sich nie für sie zu trennen) ganz unverhohlen vor mir ausgelebt hat (bei uns Zuhause weil bei ihm ging ja nicht) - dann ist das Bild wohl komplett. Ob's noch Hoffnung für uns gibt? Was meinst du?(Hoppel)
Diesen Punkt sehe ich etwas anders als Muffin...ich glaube nicht, dass das Fehlen der weiblichen Identität mit dem Vater zusammenhängt, sondern mit der Mutter! Bzw. halt eben darin, wie man die Eltern als Paar erlebt und da schreibt Muffin ja auch, dass sie die Anziehung von ihren Eltern einfach nicht vorgelebt bekommen hat. Ich denke, dass Hoppel dazu gleich die Affäre ihrer Mutter einfällt, spricht auch Bände!

Es ist doch eigentlich so: im Grunde braucht jedes Kind BEIDE Elternteile. Einen Vater, der gesund in seiner Mannesrolle ist. Eine Mutter, die gesund in ihrer Frauenrolle ist. Und Eltern, die gesund in ihrer PAARrolle sind. Ich hoffe, dass das bald wieder kommt...erschreckender Weise kenne ich in der Generation meiner Eltern NIEMANDEN, bei denen das zutreffen würde! :?

Mehr später...

PS: Ich muss das vielleicht nochmal revidieren, dass der Vater nix mit der weiblichen Identität zu tun hat...es heißt ja, der Vater sei die erste Liebe im Leben einer Frau, dass sie sich ihre Männer später nach seinem Ideal sucht...in so fern, ist er schon wichtig dafür! Denn wenn der verkorkst ist, dann wird das später schwierig...ich glaube aber, dass das dann eben halt Einfluss auf das Beziehungsbewusstsein des Mädchens hat...wie sie sich als Frau sieht, da schaut sie nach der Mutter. Kommt nicht von ungefähr, dass die meisten auf keinen Fall wie ihre Mütter werden wollen! :?
Umgekehrt ist es bei den Männern so, dass die Mutter das Beziehungsbewusstsein des Jungen beeinflusst, der Vater die Männeridentität.

Hach, ich geh mal Magnolienblütenschauen zum Runterkommen... :D

Edit: Ganz vergessen...klar gibt es Hoffnung für uns Hoppel! :D Wir machen uns das ganze bewusst, das ist schon mal der erste Schritt! Ich glaube fest daran, dass es geht und möglich ist und auch, dass wir as schaffen!
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Muffintopdeluxe » Di 5. Apr 2016, 18:00

neele31 hat geschrieben:Ach Kinnas echt mal...wir 3, Hoppel, Muffin und ich, könnten auch ´ne eigene Selbsthilfegruppe aufmachen... :?

Sehr gute Idee. Ich bring auf jeden Fall 'nen Boxsack und 'nen Jahresvorrat Kleenex mit :mrgreen:
neele31 hat geschrieben:Das Problem ist einfach, es bringt nix für die eigene Heilung! Es bringt nichts wütend auf die Eltern zu sein, denn es ändert nichts daran, was geschehen ist und man behält sich weiter in der Opferrolle.
Imgrunde gebe ich Dir hier Recht, würde aber doch nochmal ein wenig differenzieren.
Wütend auf die Eltern zu sein, bringt nichts, da gebe ich Dir Recht. Aber wütend darüber zu sein, dass man als Kind nicht das bekommen hat,
was man so dringend gebraucht hätte, kann durchaus heilsam sein.
Vor allem dann, wenn man wie Hoppel sein Leben lang alles herunterschlucken musste.
Gerade, sich diese Wut zu erlauben (ohne dass sie sich direkt gegen die Eltern richtet), kann für den Heilungsprozess durchaus förderlich sein.
Kann ich zumindest aus eigener Erfahrung bestätigen und ausdrücklich empfehlen.
neele31 hat geschrieben:...und ich denke auch nicht (da haben wir sie wieder die Vernunft), dass er das alles extra gemacht hat oder macht, er kann einfach nicht anders, weil er es nicht wirklich rallt, die Zusammenhänge...und weil er eben seine eigenen Kindheitswunden nie geheilt hat...
Nein, dass das mit Vorsatz geschehen ist, glaube ich auch nicht. Obwohl es natürlich auch oft genug solche Fälle gibt, in denen Eltern ganz bewusst die Dinge weitergeben, die sie selbst erdulden mussten. Das wäre sozusagen der "worst case".
neele31 hat geschrieben:Es ist doch eigentlich so: im Grunde braucht jedes Kind BEIDE Elternteile. Einen Vater, der gesund in seiner Mannesrolle ist. Eine Mutter, die gesund in ihrer Frauenrolle ist. Und Eltern, die gesund in ihrer PAARrolle sind.

Hier gebe ich Dir auf jeden Fall Recht. Dennoch würde ich hier (wahrscheinlich auch aus meiner persönlichen Erfahrung heraus) in Bezug auf die weibliche Identitätsbildung (wenn es um die spätere Interaktion zwischen Mann und Frau geht) den Fokus auf die Vater-Tochter-Beziehung legen, weil hier eben schon diese gewisse „Polarität“ gegeben ist.
neele31 hat geschrieben:...es heißt ja, der Vater sei die erste Liebe im Leben einer Frau, dass sie sich ihre Männer später nach seinem Ideal sucht...in so fern, ist er schon wichtig dafür!
Ja, das sehe ich ganz genauso. Als Frau verhält man sich deswegen m.M.n. im späteren Leben Männern gegenüber oft so, wie man es dem eigenen Vater gegenüber getan hat bzw. man versucht, hier irgendetwas aufzuarbeiten oder strebt nach ähnlichen bekannten Mustern.
Dass die Mutter als Modell für die weibliche Identität steht, kann ich ebenfalls unterschreiben.
Ich denke, gerade bei Hoppel prallen beide Extreme aufeinander. Verkorkste Mutter, fehlender Vater bzw. Vaterfigur.
Bei mir war es „nur“ der Vater. Natürlich habe ich auch viel von meiner Mutter übernommen, aber ich glaube (zumindest in meinem Fall),
dass sich gerade dieses „nicht weiblich fühlen" etc. hauptsächlich aus der fehlenden Bestätigung durch meinen Vater entwickelt hat.
Ich denke aber, das verhält sich auch in jeder Familienkonstellation absolut individuell.
neele31 hat geschrieben:Tja und meine Mama...sie hat damals meine Hündin hinter meinem Rücken weggegeben...beim ersten Versuch hat es nicht geklappt, die Interessenten sind abgesprungen...da erzählt sie mir das, dass sie das vorhatte...ich war einfach nur geschockt und hab ihr gesagt, wenn sie das getan hätte, hätte ich nie wieder ein Wort mit ihr gewechselt! Was ist? Sie hat es trotzdem nochmal genauso gemacht! :evil:
Ohne Worte :shock: :| :roll:
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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von neele31 » Di 5. Apr 2016, 22:58

Kleenex bitte!!! Passt grade irgendwie...
Imgrunde gebe ich Dir hier Recht, würde aber doch nochmal ein wenig differenzieren.
Wütend auf die Eltern zu sein, bringt nichts, da gebe ich Dir Recht. Aber wütend darüber zu sein, dass man als Kind nicht das bekommen hat,
was man so dringend gebraucht hätte, kann durchaus heilsam sein.
Vor allem dann, wenn man wie Hoppel sein Leben lang alles herunterschlucken musste.
Gerade, sich diese Wut zu erlauben (ohne dass sie sich direkt gegen die Eltern richtet), kann für den Heilungsprozess durchaus förderlich sein.
Kann ich zumindest aus eigener Erfahrung bestätigen und ausdrücklich empfehlen.
Unterschreibe ich zu 100%! Wegen dem Runterschlucken habe ich heutzutage noch oft Probleme zwischen Wut und Trauer zu differnzieren...mhhhhhm, da ommt mir doch glatt grade eine Idee :D muss ich mal austesten ;)
Nein, dass das mit Vorsatz geschehen ist, glaube ich auch nicht. Obwohl es natürlich auch oft genug solche Fälle gibt, in denen Eltern ganz bewusst die Dinge weitergeben, die sie selbst erdulden mussten. Das wäre sozusagen der "worst case".
Ja, die gibt es leider auch...wobei ich mich da schon fast wieder denke...für das (innere) Kind absolut worst case, für den Erwachsenen aber vielleicht sogar besser darüber hinwegzukommen, als über die unbewussten Eltern... Meiner Meinung nach ist es leicht, Arschlöcher hinter sich zu lassen als "Zucker-Brot-und-Peitsche-Systeme"...aber das ist dann eben auch individuell, er eine kommt so besser klar, der andere so...und ganz sicher will ich keinen "wer wäre da ärmer dran"-Wettstreit draus machen (will keiner von uns dreien, bin ich mir sicher-sag das nur falls es so klingt)...halt alles scheiße!

Mhm...ich hab beide Seiten verkorkst... :roll: wird irgendwie auch nicht besser je mehr ich von meinen beiden Familieseiten erfahre...und trotzdem habe ich das Gefühl, dass es für mich irgendwie stimmiger wird, weiß auch nicht...hach, gut, dass ich grade gar nicht emotional bin :lol:

Übrigens Muffin, tolle Beiträge bei den Männern, ganz großes Kino!
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

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Re: noch ein email vor Kontaktsperre?

Beitrag von Sole13 » Di 5. Apr 2016, 23:16

Muffintopdeluxe hat geschrieben:
neele31 hat geschrieben:...es heißt ja, der Vater sei die erste Liebe im Leben einer Frau, dass sie sich ihre Männer später nach seinem Ideal sucht...in so fern, ist er schon wichtig dafür!
Ja, das sehe ich ganz genauso. Als Frau verhält man sich deswegen m.M.n. im späteren Leben Männern gegenüber oft so, wie man es dem eigenen Vater gegenüber getan hat bzw. man versucht, hier irgendetwas aufzuarbeiten oder strebt nach ähnlichen bekannten Mustern.
Ich - als ansonsten eher stille Mitleserin - möchte zu diesem Punkt auf Grund meiner Erfahrung auch noch was loswerden, aber zuerst einmal...

Ihr Drei seid wundervolle Menschen! ... umso mehr erschüttert es mich, was ihr in der Vergangenheit erlebt habt und wie schwer es dadurch fällt, eure Zukunft zu gestalten. Aber ihr meistert das grandios! Weiter so!!!

Und nun zu meinem persönlichen Eindruck zur Vaterrolle. Ich hatte ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater - er stand immer hinter mir, hat mir gesagt, wenn ich hübsch ausgesehen hab, war in vielen Bereichen stolz auf mich und hat mich das auch spüren lassen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich wurde nicht "überbevatert", er war nämlich auch sehr kritisch und konnte genauso gut sehr deutlich sagen, wenn ihm was nicht gefallen hat. Aber ich glaube, die Kombination aus beidem ist generell sehr wichtig. Bei mir war es dann aber NICHT so, dass ich mir Partner gesucht hab, die ihm sehr ähnlich sind. Im Gegenteil, mir hat es nichts ausgemacht, nicht ständig Komplimente von meinem Freund zu hören, weil ich durch das Verhalten von meinem Papa sehr gestärkt war und ich dadurch nie davon abhängig war, übermäßige Bestätigung seitens meiner Partner zu bekommen. Das hat die Beziehungen wirklich sehr erleichtert, weil ich durch den Halt von zuhause einfach sehr mit mir selbst im Reinen war. Mein Papa ist dann vor 4 Jahren plötzlich gestorben. Natürlich war ich da grundsätzlich erstmal in einem Loch! Rückblickend hab ich aber festgestellt, dass ich im Laufe der Jahre gegenüber meinem jetzigen Ex-Freund andere Ansprüche in Sachen Bestätigung und Rückhalt hatte. Das hat es uns wohl auch mit sehr schwierig gemacht, war das in den ersten 1 1/2 Jahren doch nie von großer Bedeutung für mich. Aber von jetzt auf nachher fällt einem das ja auch nicht auf - es war ein schleichender Prozess und im Nachhinein halt nur durch eine intensive Reflexion erkennbar.
Was ich damit sagen möchte... Man sucht sich den Partner unter umständen doch nicht nur nach dem Vorbild des Vaters aus.
Zumindest nicht, so lange dieser noch im eigenen Leben präsent ist. Danach dann vermutlich schon eher.
So ist zumindest mein Eindruck, vielleicht bringt euch irgendwas davon weiter.

Fühlt euch gedrückt,
Sole

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