Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ich weiß auch nicht, ob ich das jetzt "schlimm von mir" finde, mit ihm essen zu gehen - immerhin war das ja mein Wunsch als Deal dafür, dass ich ihm sein Nintendo wiedergebe.
„Schlimm“ finde ich das auch nicht. Ich frage mich nur immer, was das Ganze zwischen Euch nun eigentlich ist und wo Du damit letztendlich hin willst. Du lässt das Ganze nun einfach weiter laufen. Reicht Dir das denn auf Dauer?
Er lässt Dich so lange an der langen Leine, wie Du es mit Dir machen lässt. Lieber von Zeit zu Zeit ein paar sporadische Leckerlis als gar nichts.
Ich glaube auch nicht, dass er das Ganze mit einer böswilligen Absicht betreibt. Es ist lediglich bequem für ihn, weil Du weiterhin auf Abruf für ihn bereit stehst.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Das "Allesentscheidende", nämlich ihm die Türe zuzumachen, kann ich nicht. Was bleibt mir und ihr denn dann noch groß an Alternativen übrig? Und "hinnehmen" ist schon mal gefühlt besser für mich, als Erwartungen zu haben.
Wenn ich versuche, Dir gute Ratschläge zu geben, dann tue ich das aus einer ganz anderen Perspektive als noch vor einem Jahr.
Deswegen mag ich mir auch nicht anmaßen zu sagen: „Los, nun zieh endlich das verdammte Pflaster ab!“
Das konnte ich zum damaligen Zeitpukt nämlich auch nicht. Hat immer schön geziept beim Abziehen, ca. ein Jahr lang.
Irgendwann war dann aber der Punkt da. Den letzten Rest hab' ich dann mit einem kräftigen Ruck angezogen, zumindest tat es ziemlich weh.
Das lästige Rumgeziepe hätte ich mir aus heutiger Sicht aber gern erspart
Aber wie ich bereits mehrfach sagte: Jeder hat sein eigenes Tempo. Und das ist auch gut so, weil in diesem Zeitraum letztendlich wichtige Lernprozesse und somit Entwicklungsschritte stattfinden.
Da nützt es auch nichts, wenn alle daneben stehen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und Dich warnen, damit Du nicht sehenden Auges mitten in die Kreissäge rennst. Es muss halt erst, wie Neele ganz richtig sagte, „Klick“ machen.
Wie beim Abnehmen oder mit dem Rauchen aufhören. Vorher funktioniert das eben nicht.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Zum HSP: ich möchte das nicht. Ich hab bei mir das Gefühl, dass die Dinge, die mich verletzen, überwiegen. Ich weiß, dass ich dafür auch aus den kleinsten Kleinigkeiten große Freude ziehen kann. Aber zumindest in der Vergangenheit hat die Waage doch deutlich Richtung Verletztheit ausgeschlagen. Vllt ändert sich das ja nun, dann kann ich das möglicherweise auch besser akzeptieren. Akzeptieren muss (und tue) ich es ja eh. Trotzdem wäre es mir lieber ich sei eine "emotionslose Dummbratze" (überspitzt gesagt).
Da hab' ich gleich wieder lustige Bildchen vor meinem geistigen Auge. Wie so ein kleines, trotziges Rumpelstilzchen, das um's Feuer hüpft und kreischt: „Ich WILL aber nicht so sein
!!“
Geht's Dir denn wirklich nur um die Verletzungen? Die empfinden Menschen ohne HSP doch auch. Vielleicht nicht in dem Ausmaß, aber grundsätzlich ist das doch ein völlig normales und vor allem menschliches Gefühl.
Und ganz ehrlich? Bezogen auf die Dinge, die Dein Ex mit Dir abgezogen hat, muss man schon ein totes Stück Hackfleisch sein, um da keine Verletzung zu empfinden
Ich denke aber, dass jede HSP solche Phasen hat. Ich hab' die auch noch ab und an. Aber dann sehe ich wieder so eine „emotionslose Dummbratze“, überlege 2-3 Sekunden (maximal
) und denk mir so: „Oooch nööööö...
“
Hoppelipoppeli hat geschrieben:Ansonsten geht es meinem Hasenweibchen leider sehr schlecht, Krebs im Endstadium und bei meinem Besuch vor einer Woche beim TA hat er ihr noch zwei Wochen gegeben, bis ich sie einschläfern lassen muss. Das bedrückt mich gerade sehr, weil ich nicht weiß, wie ich das fertigbringen soll.
Das ist sehr schlimm, ja. Ich denke, wir Menschen tragen hier auch eine Verantwortung für die Tiere, die unserer Obhut sind, dass sie nicht unnötig leiden müssen. Den „richtigen“ Zeitpunkt (gibt’s den überhaupt?) zu finden, ist wohl so ziemlich das Schwierigste überhaupt.
Habe dasselbe mit meinem Hund durchgemacht. Er hatte auch Krebs und ist in meinen Armen gestorben.
Ich denke, Du wirst es spüren, wenn der „richtige“ Zeitpunkt da ist.
Hoppelipoppeli hat geschrieben:... das ist so ein typisches Beispiel, wo ich mich a) unverstanden und b) nicht akzeptiert fühle.
Ich werde auch beim nächsten Mal gleich wieder den TA/Hufmenschen rufen. Mir egal, wie das andere machen. Mein Pferd, mein Geld. Vllt werde ich da mit der Zeit entspannter, aber momentan handhabe ich das eben so. Wenn ich dann aber höre, dass hinter meinem Rücken (wie immer) über mich geredet wird, bedrückt mich das. Die Leute da werde ich aber nie ändern und selbst wenn ich den Stall wechsle (was ich ja langfristig vorhabe), wird es immer Leute geben, denen ich nicht passe. Das ist grundsätzlich auch absolut okay für mich, aber ich hasse es, dass sie über mich reden.
Ein schönes Beispiel für dieses „Prinzipien"-Thema von neulich. Solange Du für Dich das Gefühl hast, richtig zu handeln und dies aus einer inneren Überzeugung heraus tust, ist alles andere zweitrangig. Da muss man dann einfach lernen, darüber zu stehen.
Mal angenommen, Du hättest von der „stallüblichen“ Vorgehensweise gewusst und aus diesem „Gruppenzwang“ heraus gegen Deine eigentliche Überzeugung gehandelt. Hätte sich das für Dich besser angefühlt? Ich denke nicht. Da wäre immer ein fader Beigeschmack dabei.
Du würdest Dich zwar akzeptiert und zur Gruppe gehörig fühlen, aber „schuldig“ Deinem Pferd gegenüber, weil Du ihm nicht die Deiner Meinung nach beste Behandlung hättest zukommen lassen. Was wäre für Dich jetzt das kleinere Übel?
Wenn das nächste Mal eine von den Lästerschwestern vom Pferd knallt und mit schmerzhaften Verstauchungen und Prellungen über den Hof humpelt, kannst Du ihr ja sagen, sie soll mal nicht so übertreiben und ihr ganz großzügig 'ne Familienpackung Paracetamol spendieren, damit sie nicht gleich unnötig zum Orthopäden rennen muss