Ich weiß nicht. Ich finde ja irgendwie nicht, dass man erst ausziehen muss, um zu erkennen, was man an dem anderen hatte. Ja, wir wohnen trotz der Trennung vor 7 Wochen immernoch offiziell in einer Wohnung. Aber wann sehen wir uns schon? Wenn er da ist, bin ich nicht da. Er weiß weder, wo ich hingehe, noch wann und ob ich wiederkomme. Natürlich geht es mir mit ihm genauso. Aber deswegen belager ich ihn ja nicht, schaue wo er ist und was er tut. Ich will nicht sagen, dass es mir egal ist, wo er schläft, aber ich habe keinen Einfluss darauf, daher ist es mir 'egal'.
Würden wir in unterschiedliche Wohnungen ziehen, wieder zusammen kommen, etc. Welche Probleme wären da gelöst? Genau so viele. Ich habe meine Probleme für mich gelöst. Mehr zählt nicht.
Dass ich ohne ihn kann, weiß ich und weiß er. Ob ich mich an meine Vorsätze halte, hat damit auch nichts zu tun.
Es ist eben nicht so, dass einer in der Wohnung bleibt. Weder kann ich das allein, noch er. Wir müssen uns dann beide jeweils eine winzige eigene Wohnung suchen. Damit ist das Thema zusammen wohnen für die nächsten 5 Jahre vom Tisch. Ganz klasse.
Ich bin bereits verschuldet dank meinem Studium. Das raubt mir bereits den Nerv. Jetzt verschulde ich mich weiter mit einem Umzug, auf den ich finanziell und psychisch nicht vorbereitet bin. Ich kenne nur meine Leute. Alles arme Studentennerds. Der einzige Freund, der Sachen auseinander- und zusammenbauen kann, der Umzüge für Freunde organisiert und mir in solchen Situationen immer eine Stütze war. Dieser Freund wohnt jetzt 500 km entfernt und kann dank eigener finanzieller Probleme nicht einfach herkommen. Die Freunde von meinem Ex waren vielleicht nicht die sympathischsten, aber sie haben angepackt.
Mir steigen die Tränen in die Augen, wenn ich nur über den Umzug nachdenke, weil ich mich so hilflos fühle. Seit der Trennung ist das erst das zweite mal, dass ich weinen muss.
Das ist mein Traum, den er mir kaputt macht und ich empfinde einfach nur Wut ihm gegenüber.
Klar ist eine neue Wohnung etwas tolles. Aber es ist ja nicht so, dass ich meine 3 Kisten packe, sie unter meinen Arm klemme und in eine tolle neue Wohnung maschiere. Ich gebe Privilegien auf (und wenn es nur das Privileg ist, Bett und Sofa nicht im selben Raum zu haben). Nur wegen einem Menschen, der mir noch vor gar nicht allzu langer Zeit sagte, was wir an der Wohnung alles noch machen wollen. Ich bin wütend und enttäuscht und kann vor lauter Tränen kaum noch etwas sehen.
Ich war hier sehr glücklich. Alles, was ihn immer gestört hat, hat sich mittlerweile geändert.
Ich bin einfach verzweifelt. Für mich bedeutet ausziehen erst einmal auch aufgeben. Auch wenn das natürlich nicht stimmt.
Aber fange ich nicht wieder bei null an, wenn ich ausziehe? All die Dinge, die ich mir in den letzten 7 Wochen hart (

) erarbeitet habe, wirken so unnütz. Schließlich habe ich es nicht geschafft. Natürlich waren die auch für mich und ich möchte nie wieder sein, wer ich vor 6 Wochen noch war. Aber es gab doch Erfolge, es ging doch bergauf...
Und nein. Das Gefühl, jeden Tag neben jemandem einzuschlafen und immer wen zu haben, der dich in allem -auch in Wohnungsangelegenheiten- unterstützt, wirkt für mich besser als das 'er kommt mich einmal wöchentlich für einen abend besuchen' <- so war es nämlich vorher.
Ich ertrage es langsam einfach nicht mehr. Erst stirbt meine Maus, die mir wie ein Kind war (um die ich auch so getrauert habe), dann verlässt er mich und nun steh ich noch vor der Trümmern des Zusammenlebens, soll mich um Verträge kümmern, eine Wohnung suchen, alles allein organisieren und möglichst nochmal einen Kredit aufnehmen, um die Kaution zahlen zu können..? Mal davon abgesehen, dass ich auch allein renovieren darf. Ich gebe Dinge auf, die mir viel bedeuteten, Dinge die selbstverständlich waren. Zeitgleich muss ich Prüfungen schreiben und arbeiten und soll möglichst noch viel gutes für mich tun.
Ich weiß, dass ich nichts rückgängig machen kann und ihn nicht umsteuern kann.
Mein Traum wäre es, umzuziehen. Mit ihm. In eine neue Wohnung. Neu anzufangen.
.: I lay my memories and dreams upon those wings. Leave them now and see what tomorrow brings :.
Das Päckchen wird kommen!