Hallo liebes Forum

ich wünsche Euch einen schönen 2. Advent.
Am Freitag hatte ich ein Treffen mit meinem Ex - wegen der Wohnsituation.. Es hat tatsächlich irgendwie geklappt "mitfühlend und sachlich" miteinander zu reden. Es sind auch auf beiden Seiten Tränen geflossen, aber es waren meiner Meinung nach ehrliche Tränen.
Tja, wie ist das Résumé zu diesem Abend? Beziehungsweise worauf haben wir uns geeinigt? Also, eine wirkliche Einigung gab es nicht. Aber ich hatte das Gefühl, dass wir Ohren für einander hatten und das wirklich Ernst genommen wurde, was der andere gesagt hat..
Ich habe ihm klar gemacht, dass ich ihn nicht aus meinem Leben verlieren möchte. Aber dass ich sehr verletzt bin wegen der Trennung und das es mir unmöglich erscheint, über ihn hinweg zu kommen, wenn er hier weiterhin auftaucht (mittlerweile kommt er kaum noch vorbei). Aber ich möchte auch nicht, dass er auf der Straße landet.
Und das sagt er ganz oft.. Als wir zusammen gekommen sind, war er in einer ähnlichen Situation. Die Mitbewohnerin hat die Wohnung gekündigt und auch er musste raus. Und da haben wir beschlossen (schon nach ganz kurzer Zeit), dass er zu mir zieht. Also, er tut sich unglaublich schwer mit der Wohnungssuche.. Hinzukommt, dass er kein festes Einkommen hat gerade. Und wohl auch eine negative Schufa. Das einzige was ihm gerade eigentlich realistisch möglich ist, ist ein WG-Zimmer. Ab Januar hat er wohl einen neuen Job, bei dem er von zu Hause aus arbeiten könnte. Dazu braucht er aber ein Zimmer und er müsste sich wohl auch einen PC kaufen..
Er hat mir ein Wohnungsangebot gezeigt, dass er sich am Samstag angeschaut hat und am Montag zum Jobcenter geht, um dort evtl. Unterstützung zu erhalten. Es ging ihm nicht gut. Er sagte auch, dass er Selbstmordgedanken hätte. Ich habe ihm gesagt, dass ich sowas nicht hören möchte und dass das doch alles nicht so schlimm sei. Und er habe ja auch eine neue Liebe und überhaupt.. Er kann seine Sachen hier lassen bis er eine neue Wohnung gefunden hat. Er müsste auch keine Miete bezahlen.
Wir sind jetzt so verblieben, dass ich mir das überlege, ob er so lange hier wohnen bleiben kann, bis er ein neues Zimmer gefunden hat. Er würde trotzdem so wenig wie möglich hier sein. Evtl. würde er nur zum Arbeiten hierher kommen und dann wäre ich nicht da. Dann würde er auch wieder Miete zahlen.
Ich habe meinen Standpunkt aber auch klar gemacht.. Für mich ist es schwierig ihn zu sehen. Es ging zwar am Freitag Abend. Aber es sind ja auch Tränen geflossen.. und ja, ich empfinde noch etwas für ihn und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das hat er auch mitbekommen und gesagt, dass es vielleicht doch besser wäre, sich ein anderes Zimmer zu suchen.. So, das Résumé: wir konnten beide unseren Zustand dem anderen mitteilen und es wurde gehört und ernst genommen. Die Vorwürfe und das Angiften waren weg.
Aber ich bin innerlich trotzdem unruhig. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll. Das einfachste wäre wirklich, wenn er auszieht - ganz und gar. Aber wenn das nicht geht.. Dann vielleicht mit Kompromissen? Ich glaube, dass er mich hasst, wenn ich ihn vor die Tür setze. Das bringe ich nicht übers Herz. Und dann diese Äußerungen mit der Obdachlosigkeit und den Selbstmordgedanken.. Weiß er da, welche Knöpfe er bei mir drücken muss? Keine Ahnung.. Ich möchte nicht schuld sein, wenn er sich etwas antut.
Ich könnte auch ein WG-Zimmer für ihn suchen bzw. ihm bei der Suche unterstützen. Was meint ihr? Wie soll ich weiter machen.. Ich schaffe es, glaube ich nicht, ihn vor die Tür zu setzen.. Könnte es funktionieren, wenn er hier wohnen bleibt, aber mit ganz klaren Regeln?