Ich möchte jetzt gar nicht meine ganze Geschichte schreiben. Nur so viel: ich habe alles falsch gemacht, was man überhaupt falsch machen kann. Mein Freund hatte 2012 aus heiterem Himmel den Kontakt zu mir abgebrochen, weil er noch gebunden war. Eine gemeinsame Aussprache über die Gründe zu seinem Entschluss hätte unsere tiefgründige Beziehung meiner Meinung nach gewürdigt, sie fand jedoch nie statt.
So konnte ich nur spekulieren, was mir allerdings zu schaffen machte, da ich zeitgleich eine schwere Erkrankung bekam, was mich zusätzlich niederschmetterte. Ich war mit der Gesamtsituation einfach nicht fertig geworden und habe ihn immer wieder regelmäßig, im Schnitt vierteljährlich, per Mail kontaktiert. Nicht, dass ich unbedingt um die Liebe kämpfen wollte, man kann schließlich nichts erzwingen, was nicht möglich ist. Aber ich hätte gerne den Kontakt aufrecht erhalten.
Von der Bitte um Aussprache bis zu freundschaftlich gehaltenen Mails über mein derzeitiges Leben war alles dabei. Ich wollte einfach präsent bleiben.
So erfuhr er auch von meiner Krankheit, die er aber ignorierte.
Nachdem ich nun wieder geheilt bin, habe ich ihm vor ein paar Wochen via Skype eine liebe Nachricht geschrieben, aber auch anklingen lassen, dass es mich irritiert hat, dass er mich nie gefragt hat, wie es mir geht.
Er warf mir daraufhin in einer sehr beleidigenden Mail vor, dass ich wie seine Mutter sei und immer alles deuten wolle, bis ein Übel bestehen bleibt. Hmmm. Der Mann ist 60.
Ganz egal scheint ihm meine Skype-Nachricht allerdings nicht gewesen zu sein, denn er war nächtelang online, was er sonst nie ist (er hat einen anstrengenden Job tagsüber).
Ich habe mir meine Verärgerung daraufhin nicht anmerken lassen, sondern habe ihm ganz freundlich zurück geschrieben, dass wir wohl beide unsere Biographie und unsere wunden Punkte haben und uns dadurch anscheinend emotional verheddern.
Ich bin jetzt einfach verunsichert, ob hier noch etwas zu retten ist. Eigentlich ist ER derjenige, der alles umdeutet, denn meine Nachricht war absolut freundlich und wertschätzend.
Glaubt Ihr, es könnte auch nach zwei Jahren noch etwas bewirken, wenn er ab jetzt absolut nichts mehr von mir hört?
Meint Ihr, dass er nie richtig die Gelegenheit bekam, mich zu vermissen bzw. über die Möglichkeit, etwas zwischen uns aufrecht zu erhalten, nachzudenken, weil ich ihn immer wieder an meinem gegenwärtigen Leben teilhaben ließ?
Oh Mann, was war ich blöd und ungeschickt, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen.
Ich grüße Euch und freue mich auf Euere Meinungen.
