Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

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Kuschelsocke
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Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von Kuschelsocke » Mi 27. Nov 2013, 22:31

Hallo zusammen, dies ist mein erster Beitrag,
ich versuche es kurz zu machen.

Wir waren in einer On-Off-Beziehung im Zeitraum von 1 1/2 Jahren.
Wir beide hatten schon immer, unser ganzes Leben lang, stürmische Beziehungen.

Unsere Probleme hatten - so weit ich weiß - nichts mit Untreue zu tun, meinerseits auf jeden Fall nicht.
Wir harmonieren einfach nicht. Es gibt immer wieder Missverständnisse oder eher: destruktive Dynamiken und plötzlich sind wir wieder am Ende.

Ich habe des öfteren eine Paartherapie vorgeschlagen, er hatte kein Interesse.
Überhaupt bin ich - wie noch nie zuvor in meinem Leben - in unserer Beziehung immer die treibende Kraft gewesen. Ich weiß und wusste, dass das nicht gut ist. Dass man mal ruhig den Kerl machen lassen soll.
Ich wusste aber nie, was seinerseits Arschlochverhalten, Depression oder Folge eines tatsächlichen Fehlverhaltens von mir ist (?).
Wir sind beide nicht dumm, aber hatten offensichtlich immer Kommunikationsprobleme.

Vor 2 1/2 Wochen haben wir - so ziemlich - in beidseitigem Einvernehmen Schluss gemacht. Erst dachte ich, wir bringen das sauber über die Bühne, dann sind aber alle Emotionen aus mir rausgebrochen und ich habe ihm SMS über SMS geschickt, was ich alles über uns denke und wie ich -negativ- über ihn denke.

Ich merke nun, wie ich mich entliebe, weil auch davor schon öfters Schluss war und ich nun WIRKLICH keine Kraft mehr habe.
Weil ich weiß, dass ich ihn nicht ändern kann.

Ich habe die Kontaktsperre 1 Woche durchgehalten. Ihm heute geschrieben: Wie geht's dir?
Ihr hat geantwortet, dass er sich oft überlegt habe, mich nach meinem Befinden zu fragen, aber sich mit der Arbeit abgelenkt hat. Dass er alles vermissen würde und es abends ganz schön still sei. Wir haben dann noch ein paar SMS ausgetauscht und uns einander darüber ausgefragt, was wir so machen, wie es uns geht. Ich habe möglichst unbeschwert und keck geklungen und nicht erwidert, dass ich ihn auch vermisse, aber, dass ich mich jetzt einfach melden musste.

Was soll ich davon halten, wenn er damit rausplatzt, dass er alles vermisst?

Wie denkt ihr, soll ich die zukünftige Kommunikation angehen?

Es macht mich wirklich traurig, mit ihm in Kontakt zu sein, andererseits habe ich es jetzt mal wieder gemerkt: ich halte höchstens eine Woche ohne ihn aus.

Ich habe bereits versucht, mit anderen Typen zu flirten und sogar Verabredungen getroffen, aber ich fühle mich nur noch leerer dabei.

Ich weiß, ich kann die Beziehung nicht alleine retten und gerade das macht mich völlig fertig. Ich brauche seine Hilfe. Aber er vermisst mich nur passiv, lenkt sich ab und "guckt mal, was draus wird" (sein O-Ton zu einem früheren Zeitpunkt in der Beziehung).

Ich habe wirklich Angst - nein, weiß ziemlich sicher - dass ich durch meine Kindheit auf Männer gepolt bin, die mir wenig Bestätigung geben.

Aber ich habe ihn sehr geliebt und vermisse ihn und will eigentlich nicht ohne ihn leben. Ich versuche, Hobbies zu kultivieren und manchmal gelingt mir das. Aber eigentlich vermisse ich ihn immer noch jede Stunde, wache mit Gedanken an ihn auf, träume von ihm, kann schlecht einschlafen... In den Monaten vor der jetzigen Trennung hatten wir bereits Kontaktabbrüche und da ging es mir viel schlechter als jetzt. Irgendwie hilft es mir, zu wissen, dass ich in keiner Beziehung mehr mit ihm bin, dass ich mich nicht mehr anstrengen muss.

Aber ich wünschte eigentlich nur, dass nicht nur ich die ganze Arbeit machen muss.
Ich wünsche mir, dass er sich mir wieder annähert und wir in Paartherapie gehen.

Dazu ist meine Frage: Meint ihr, ich versuche ihn zu ändern und zu etwas zu machen, das er nicht ist?
Das kann natürlich keiner genau wissen, weil uns keiner kennt, aber vielleicht ist hier auch jemand in einer ähnlichen Situation oder jemand, Männer oder Frauen, ganz egal, können mir Input dazu geben. Habt ihr sowas schon erlebt?

Wie soll ich weitermachen?

Mich auf mich konzentrieren und ihn kommen lassen. - sagt mir mein Gefühl.

Aber wie halte ich das durch?
Jetzt erstmal wieder keinen Kontakt, bis er sich meldet, und dann "gucke ich mal", was er so leistet?

Das ist überhaupt nicht meine Art. Ich weiß aber, dass ich mich ändern muss, um diese Dynamiken in meinem Leben und vielleicht auch der Beziehung zu ändern.

Wenn ich mich beim Flirten mit anderen Männern kurzfristig besser und langfristig leerer fühle (weil ich sie eigentlich nicht will), soll ich es dann lassen? Soll ich versuchen, von ihm wegzukommen oder soll ich mich frei halten?

Ich hab einfach nur noch Salat im Kopf. Mir ist außerdem alles egal. Ich habe wirklich einen Burnout, glaube ich.

Kuschelsocke
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Re: Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von Kuschelsocke » Do 28. Nov 2013, 00:21

ja, also ich denke, ich werde mich jetzt wieder auf mich konzentrieren und diesmal versuchen 2 Wochen durchzuhalten.

:P

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bluevamp
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Re: Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von bluevamp » Do 28. Nov 2013, 08:47

Hi :)
ich fühle mit dir! Erstmal: Alles wird gut, egal ob mit oder ohne ihn!
Ich an deiner Stelle würde einfach abwarten. Diesmal vielleicht länger durchhalten wie eine Woche und einfach mal schauen, was so kommt. DU willst ja nicht am Ende sagen, du hättest ihn zu eurer Beziehung überredet? Geh raus, lenk dich ab und sag dir immer wieder, dass du auch ohne ihn glücklich wirst! Das hört sich im ersten Moment vielleicht hämisch an, aber irgendwann wirst du das verinnerlichen. Mach dir Listen, die dich an ihm stören und immer wenn dich die Sehnsucht überkommt, dann schau sie dir an. Ich hab mir ein Buch zugelegt, in das ich immer reinschreibe, wenn es mir gerade wieder zu viel wird. Z.B. eine Liste mit Sachen, die ich mache anstatt mich bei ihm zu melden und eine Liste von Sachen, die ich unbedingt in den nächsten 2 Sachen machen muss. Leg dir Rituale zu, die dich beruhigen. Vielleicht auch einen Ort, wo du immer hingehst, wenn es dir ganz schlecht geht. (Bei mir ist es der teuerste Italiener der Stadt. Da war ich in den letzten 3 Tagen 3 mal... ;) ) Das hilft!
Wenn du trotzdem mal wieder Gefahr läufst, ihm zu schreiben, dann schreib mir, ich mach grad die gleiche Sch**** durch. ;)

Also: Wir schaffen das und alles hat seinen Sinn!

Kuschelsocke
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Re: Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von Kuschelsocke » Do 28. Nov 2013, 11:28

Hallo Bluevamp, Hallo Niyju

Bluevamp: ja, das sind alles gute Tipps, danke :-) ... ich denke, mit Listen ist es halt irgendwie so: wenn mich die eine Sache an ihm stört oder wenn mich ein paar Sachen an ihm stören --- dann ist das ja eigentlich mein Problem, oder? :-D ich meine: er hat ja auch die guten Seiten, die ich so an ihm geschätzt habe, weil er eben das ganze Paket ist. ich würde ja auch wollen, dass er mich mit samt meinen Fehlern und "Fehlern" akzeptiert und wir einen Mittelweg finden. diese Listen mit Dingen, die ich an ihm schrecklich finde, die hab ich schon zu Hauf gemacht, wirklich, aber ich denke, auch das erschöpft sich irgendwann, sofern man jemanden mal wirklich in sein Herz geschlossen hatte. das Positive, das man mal gefühlt hat, das bleibt ja irgendwie immer. das kann ich nicht relativieren durch Negativ-Argumente A B C ... das hilft mir, wenn ich entscheiden will, in welches Land ich nächstes Jahr vielleicht reisen will. da helfen mir dann Pro- und Kontralisten. aber bei Menschen?

wie gesagt (Niyju - danke) ich möchte ihn nicht zu etwas überreden oder ihn zu etwas anderem machen als er ist, aber - um den ersten Absatz weiterzuführen - welche negativen Dinge soll man einfach akzeptieren und an welchen soll man zusammen arbeiten? inwiefern akzeptiere ich einen Menschen so, wie er ist, und wo denke ich mir: nein, das ist nicht das, was ich brauche, das erfüllt meine Ansprüche nicht, da muss ich weiterziehen, loslassen, ihn vergessen, weil er ja meinen Gesamtwunschvorstellungen nicht entspricht.

aber ich verstehe das so langsam: Paartherapie - der Zug ist abgefahren. der Zug war eigentlich nie da, weil er nie Interesse daran geäußert hat. eigentlich ist jeder Zug abgefahren, weil es ihm einfach nicht so wichtig war wie mir.

damit umzugehen muss ich noch lernen.

dass ich das einfach respektieren muss, das ist mir auch alles klar, ich werde nur traurig, wenn ich mir überlege, dass wir einander eigentlich vermissen, aber ich die einzige bin, die trotz allem noch an der Beziehung arbeiten würde.

je weniger ich denke und je mehr ich mich körperlich bewege, desto besser geht es mir aber, desto zentrierter werde ich, also ich denke, ich bleibe einfach auf dem Zug und lenke mich, wie er, mit Arbeit ab --- obwohl ich schon sagen muss, dass ich das bescheuert finde. es ist wie ein Wegrennen vor Problemen oder ein Aufgeben, wenn das Haus brennt - man versucht nicht mal es zu löschen. und so bin ich einfach nicht, und darum hab ich lang gekämpft im Sinne von auf ihn zugehen, Gefühle und Anstrengungen und Zeit investiert, darum wollte ich Paartherapie.

und ich wollte außerdem Paartherapie, weil immer klar war, dass wir uns sehr mochten ("liebten" will ich schon gar nicht mehr schreiben, weil ich dabei bin, mich zu entlieben, auch aus Selbstschutz, ich merke das selber, denn die letzten 3 Monate waren einfach zu krass für mich) aber das immer wieder durch destruktive Dynamiken, die wirklich schon Automatismen waren, kaputt gemacht wurde, durch uns beide.

darum Paartherapie. ganz ehrlich glaube ich, dass wir beide Therapie brauchen, dass eine Paartherapie aber auch nicht verkehrt wäre.

wir haben uns jetzt -fast- in beidseitigem Einverständnis getrennt, weil er zu keiner Änderung bereit ist und weil wir beide wissen, dass wir erstmal allein gesund und glücklich sein müssen. aber dass ich das alles (das Aus) ganz toll finde, kann ich nicht behaupten, denn wir haben einander auch Kraft gegeben. es war halt 50:50 Positiv:Negativ und intensiv. Und daher... ja... ich kann mich nur wiederholen.

Aber: Respekt als Argument gefällt mir ganz gut.

Wenn er einfach so ist, dass er nichts dafür tun will, dann will ich das respektieren.
Zuletzt geändert von Kuschelsocke am Do 28. Nov 2013, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.

Kuschelsocke
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Re: Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von Kuschelsocke » Do 28. Nov 2013, 11:46

Ich werde jetzt 2 Wochen Kontaktsperre durchhalten, heute ist der erste Tag, bislang gut.

:!:

Kuschelsocke
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Re: Burnout - er vermisst mich, tut aber nichts

Beitrag von Kuschelsocke » Fr 29. Nov 2013, 22:40

Ich gebe ihn auf.

Auf ihn ist einfach kein Verlass.

Ich bin mir für diese scheiß Behandlung zu schade.

Er ist einfach eine Lusche. Das brauche ich nicht. Das finde ich auch nicht sexy.

Er verspricht was - er hält es nicht. Er ist einfach so.

Er ist eine Lusche.

Ich will ihn nie wieder sehen und ich will auch wirklich keinen Kontakt mehr.

Ich werde dann in Zukunft in "Ex loslassen" schreiben, wenn überhaupt.

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