Liebe Forumsmitglieder !
Meine Geschichte ist sehr lang und durch zogen von den selben dummen Fehlern.
Wir kennen uns seit etwa 13 Jahren. Ich bin Ende 20, er ist Anfang 30.
Obwohl er nie ein Kind wollte und das auch immer sagte, wurde ich dennoch nach fünfjähriger Bekanntschaft schwanger. Bis dahin waren wir nie fest liiert gewesen, aber er suchte regelmäßig den Kontakt- vermutlich einfach, weil ich verliebt war und mit dem Sex etwas erreichen wollte von dem ich heute weiß das es unmöglich zu erreichen war.
Als er von meiner Schwangerschaft erfuhr, brach er den Kontakt ab.
Unsere Tochter sah er erst als sie 7 Monate alt war. Wir versuchten den Kontakt aufrecht zu erhalten, aber weil wir zwischen menschlich nicht harmonierten, zerstritten wir uns bald und der Kontakt brach für fast drei Jahre vollständig ab. Ich muss zugeben das ich oft unehrlich war und aufgrund meiner Unsicherheit sehr kühl ihm gegenüber blieb. Ich habe ebenso dazu beigetragen das wir uns stritten, wie auch er. Es waren Missverständnisse und Situationen die aufgrund von Überforderung und Vorwürfen eskalierten. Wir sind vom Grunde her, auch was Perspektiven, Ziele und Lebensweisen betrifft, durchaus kompatibel.
Im letzten Jahr dann, kam der Kontakt wegen des Kindes wieder zustande. Er wirkte wesentlich reifer und zugänglicher. Er hatte sich offensichtlich verändert und sagte, er wolle das Beste aus der Situation machen.
Und obwohl ich wusste das wir durch den Sex niemals zueinander finden würden, konnte ich nicht widerstehen. Er hatte seine Beziehung mit mir betrogen, mich mit anzüglichen Nachrichten und Bildern bombadiert, um Treffen gebeten usw. Er hatte 11 Monate eifrig geworben und als es vor knapp drei Wochen zum Sex kam, tja... da war ich wieder Luft.
Er weiß nicht das ich ihn liebe, aber ich denke, selbst wenn er es wüsste würde es nichts ändern. Er sagt von sich selbst das er ein schlechter Mensch sei und ich besseres verdient habe. Da hat er Recht- aber mein Herz hat das noch nicht akzeptiert.
Obwohl wir uns seit wir uns kennen immer wieder weh taten und für lange Zeit auseinander gingen, kamen wir wie Freunde aufeinander zu. Wir hatten regelmäßig Kontakt, halfen uns finanziell aus, konnten über alles reden ( ich konnte mich auch immer an ihn wenden ) und sobald wir Sex hatten : War er weg bzw. nicht mehr wirklich zugänglich und sehr distanziert.
Nach einer telefonischen Aussprache haben wir beschlossen das wir die Affäre beenden. Des Kindes wegen wollen wir eine Familientherapie machen. Aber ob er sich daran hält weiß ich nicht.
Er sagt, die ungewollte Schwangerschaft sei immer in seinem Hinterkopf und er bemühe sich für das Kind da zu sein, sei aber immer ambivalent und merke das er das nicht wirklich schafft. Dazu sei gesagt, dass meine Tochter erkrankt ist und es zu weilen anstrengend und Nerven aufreibend mit ihr ist.
Nun fühle ich mich sehr, sehr verunsichert.
Sollte er die Therapie mit mir machen, möchte ich es anders machen und versuchen daraus eine Beziehung wachsen zu lassen.
Sollte er aber einen Rückzieher machen, breche ich alles ab und werde den Kontakt endgültig beenden. Dann muss unsere Tochter ihn später einmal selbst kontaktieren wenn sie es wünscht.
Nichts desto trotz, habt ihr meistens immer gute Ideen und Gedanken... Was sind eure in Bezug auf meine Geschichte ?
Vielen lieben Dank
Affäre mit Kindsvater
Re: Affäre mit Kindsvater
Deine Geschichte macht zutiefst betroffen!
Es gibt eine Paarebene und eine Elternebene.
Auf der Paarebene entnehme ich, dass Du bereits Dein halbes Leben versuchst diesen Mann in eine Beziehung zu *zwingen*, was dieser noch nie wollte. Und noch kannst Du nicht aufhören. Was ist in Deinem Leben passiert, dass Du unbedingt diesen Mann auf Entfernung lieben musst, der Dich gar nicht will und Dich nicht einer neuen Bekanntschaft zuwenden kannst, die Interesse zeigt? Meist stimmt hier leider der Grobschuss von einer eigenen Kindheit mit wenig Liebe, wenig Bestätigung und viel Ablehnung. Wenn Du meinst, dass da etwas dran sein könnte, versuche das bitte zu ergründen, damit Du eine Chance bekommst ihn los zu lassen und ein etwas anderes Liebesleben zu führen. Eine Therapie ist hier oft hilfreich.
Elternebene:
Du wurdest schwanger. Klingt in meinen Ohren nicht nach Unfall?
Mit der Entscheidung für ein Kind trägst Du eine sehr hohe Verantwortung. Dies nicht nur im materiellen Rahmen (Kleidung, Essen, Ausbildung), sondern vor allem im seelischen Bereich. Hier sind die Schäden oft irreparabel. Deine Tochter braucht auch ihren Vater! Nun stellt sich natürlich die Frage, inwiefern sie erkrankt ist. Sollte sie in der Lage sein, ein geistig *normales* Leben zu führen, so hat sie erlebt, dass Ihr Vater mal kurz da ist, aber meistens eben nicht. Sie ist also seiner Liebe nicht wert. Grob dürfte das dazu führen, dass sie Dein Leben mal nachmachen wird.
Für meine Begriffe hast Du die Beziehungsebene immer über die Elternebene gestellt. Du schuldest aber dem Kind den Vater, sofern das irgend machbar ist. Deine Tochter ist kein Werkzeug, um ihn zu halten oder zu bekommen. Wenn Du endlich aufhören könntest an ihm zu graben, wird er vielleicht auch lockererer Vater sein können. Ich halte es für eine gute Idee diese Familíentherapie zu machen und hoffe, dass er das auch tun wird.
Als Mutter solltest Du aus meiner Sicht den Kontakt auf keinen Fall abbrechen, aber Du wirst dann schon wieder als Frau betroffen sein, die ihre erneute Planung auf Beziehung torpediert sieht.
Ich hoffe, ich habe Deinen Fall überhaupt richtig erfasst. Es ist manchmal nicht so einfach mit dem Geschreibsel, was ja auch immer nur einige Aspekte enthalten kann.
Sollte ich halbwegs auf dem richtigen Dampfer sein, brauchst Du erstmal viel Kraft für Dich, um Dein Inneres zu ordnen. Du tust, was Dein Herz Dir vorgibt, deshalb ist das auch nicht verwerflich, wäre aber ein Holzweg. Du kannst in erster Linie nur Dich lenken, nur schwer einen anderen, das ist der Weg wieder Sicherheit in Dein Leben zu bringen.
Von Herzen alles Gute für Dich und Deine Tochter!
Gwen
Es gibt eine Paarebene und eine Elternebene.
Auf der Paarebene entnehme ich, dass Du bereits Dein halbes Leben versuchst diesen Mann in eine Beziehung zu *zwingen*, was dieser noch nie wollte. Und noch kannst Du nicht aufhören. Was ist in Deinem Leben passiert, dass Du unbedingt diesen Mann auf Entfernung lieben musst, der Dich gar nicht will und Dich nicht einer neuen Bekanntschaft zuwenden kannst, die Interesse zeigt? Meist stimmt hier leider der Grobschuss von einer eigenen Kindheit mit wenig Liebe, wenig Bestätigung und viel Ablehnung. Wenn Du meinst, dass da etwas dran sein könnte, versuche das bitte zu ergründen, damit Du eine Chance bekommst ihn los zu lassen und ein etwas anderes Liebesleben zu führen. Eine Therapie ist hier oft hilfreich.
Elternebene:
Du wurdest schwanger. Klingt in meinen Ohren nicht nach Unfall?
Mit der Entscheidung für ein Kind trägst Du eine sehr hohe Verantwortung. Dies nicht nur im materiellen Rahmen (Kleidung, Essen, Ausbildung), sondern vor allem im seelischen Bereich. Hier sind die Schäden oft irreparabel. Deine Tochter braucht auch ihren Vater! Nun stellt sich natürlich die Frage, inwiefern sie erkrankt ist. Sollte sie in der Lage sein, ein geistig *normales* Leben zu führen, so hat sie erlebt, dass Ihr Vater mal kurz da ist, aber meistens eben nicht. Sie ist also seiner Liebe nicht wert. Grob dürfte das dazu führen, dass sie Dein Leben mal nachmachen wird.
Für meine Begriffe hast Du die Beziehungsebene immer über die Elternebene gestellt. Du schuldest aber dem Kind den Vater, sofern das irgend machbar ist. Deine Tochter ist kein Werkzeug, um ihn zu halten oder zu bekommen. Wenn Du endlich aufhören könntest an ihm zu graben, wird er vielleicht auch lockererer Vater sein können. Ich halte es für eine gute Idee diese Familíentherapie zu machen und hoffe, dass er das auch tun wird.
Als Mutter solltest Du aus meiner Sicht den Kontakt auf keinen Fall abbrechen, aber Du wirst dann schon wieder als Frau betroffen sein, die ihre erneute Planung auf Beziehung torpediert sieht.
Ich hoffe, ich habe Deinen Fall überhaupt richtig erfasst. Es ist manchmal nicht so einfach mit dem Geschreibsel, was ja auch immer nur einige Aspekte enthalten kann.
Sollte ich halbwegs auf dem richtigen Dampfer sein, brauchst Du erstmal viel Kraft für Dich, um Dein Inneres zu ordnen. Du tust, was Dein Herz Dir vorgibt, deshalb ist das auch nicht verwerflich, wäre aber ein Holzweg. Du kannst in erster Linie nur Dich lenken, nur schwer einen anderen, das ist der Weg wieder Sicherheit in Dein Leben zu bringen.
Von Herzen alles Gute für Dich und Deine Tochter!
Gwen
Manchmal muss man einfach springen und sich auf dem Weg nach unten Flügel wachsen lassen.
Re: Affäre mit Kindsvater
Liebe Gwen,
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Es ist natürlich schwer bis unmöglich, über sich selbst eine objektive Beschreibung abzugeben. Ich möchte behaupten, dass ich ihn nie in etwas zwingen wollte. Beziehungsweise : Ich habe noch nie angesprochen das ich mir eine Beziehung mit ihm wünsche oder das ich ihn liebe.
Das ich mich über meine Tochter stellte und mir durch sie auch einen besseren Draht zum Vater erhoffte, ja... das gebe ich zu.
Seit Jahren aber ist mir bewusst das es weder richtig, gesund noch Erfolgsversprechend ist.
Der Kindsvater hatte einmal darüber gesprochen das er mich heiraten möchte. Ob er es ernst meinte sei dahin gestellt, aber ich habe darauf hin begonnen extrem zu klammern und zu kontrollieren. Natürlich musste er dann einen Cut setzen.
Nachdem ich dann merkte das ich, obgleich er jemals wollte oder nicht, gar nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen. Dennoch ließ ich ihn "laufen". Ich halte mich daran das ich die Distanz wahre wenn er ebenfalls auf Abstand geht. Ich lasse ihn in Ruhe wenn man so will.
Die Familientherapie ist vor allen Dingen angedacht, um die angeknackste Vater-Tochter Beziehung zu fokussieren. Es soll hauptsächlich um unsere Tochter gehen und den möglichen Weg der es uns allen erleichtert aufeinander zu und miteinander umzugehen.
Meinen Beziehungswunsch und meine sonstigen Probleme sollen dann separat besprochen werden.
Drück mir die Daumen das er sich auf die Therapie einlässt... Ich sehe sonst keinen anderen Weg für uns.
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Es ist natürlich schwer bis unmöglich, über sich selbst eine objektive Beschreibung abzugeben. Ich möchte behaupten, dass ich ihn nie in etwas zwingen wollte. Beziehungsweise : Ich habe noch nie angesprochen das ich mir eine Beziehung mit ihm wünsche oder das ich ihn liebe.
Das ich mich über meine Tochter stellte und mir durch sie auch einen besseren Draht zum Vater erhoffte, ja... das gebe ich zu.
Seit Jahren aber ist mir bewusst das es weder richtig, gesund noch Erfolgsversprechend ist.
Der Kindsvater hatte einmal darüber gesprochen das er mich heiraten möchte. Ob er es ernst meinte sei dahin gestellt, aber ich habe darauf hin begonnen extrem zu klammern und zu kontrollieren. Natürlich musste er dann einen Cut setzen.
Nachdem ich dann merkte das ich, obgleich er jemals wollte oder nicht, gar nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen. Dennoch ließ ich ihn "laufen". Ich halte mich daran das ich die Distanz wahre wenn er ebenfalls auf Abstand geht. Ich lasse ihn in Ruhe wenn man so will.
Die Familientherapie ist vor allen Dingen angedacht, um die angeknackste Vater-Tochter Beziehung zu fokussieren. Es soll hauptsächlich um unsere Tochter gehen und den möglichen Weg der es uns allen erleichtert aufeinander zu und miteinander umzugehen.
Meinen Beziehungswunsch und meine sonstigen Probleme sollen dann separat besprochen werden.
Drück mir die Daumen das er sich auf die Therapie einlässt... Ich sehe sonst keinen anderen Weg für uns.
Re: Affäre mit Kindsvater
Hallöle,
ja, ich drücke Euch fest die Daumen, dass ihr einen Weg findet im Sinne des Kindes. Ein Nähe-Distanz-Problem habt ihr im Zweifel dann ja beide, man kann aber lernen damit umzugehen.
Ich hoffe, dass Du Deine Probs auch bearbeiten kannst, ohne dass er etwas davon mitbekommt. Die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit ist im Grunde das Wichtigste, was wir im Leben für uns tun können und Du bist da auf einem sehr guten Weg!
Ich würde mich freuen zu hören, wie es weiter ging bzw. melde Dich gern, wenn Du Hilfe brauchst
Gwen
ja, ich drücke Euch fest die Daumen, dass ihr einen Weg findet im Sinne des Kindes. Ein Nähe-Distanz-Problem habt ihr im Zweifel dann ja beide, man kann aber lernen damit umzugehen.
Ich hoffe, dass Du Deine Probs auch bearbeiten kannst, ohne dass er etwas davon mitbekommt. Die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit ist im Grunde das Wichtigste, was wir im Leben für uns tun können und Du bist da auf einem sehr guten Weg!
Ich würde mich freuen zu hören, wie es weiter ging bzw. melde Dich gern, wenn Du Hilfe brauchst
Gwen
Manchmal muss man einfach springen und sich auf dem Weg nach unten Flügel wachsen lassen.
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