Ach, Mondphase, wenn Du wüsstest, wie gut ich das alles verstehen kann. Deine Einsamkeit, Deine Verbitterung, Deine grenzenlose Wut - auf ihn, auf Dich und die enttäuschte Hoffnung, er könne sich ändern. Es ist alles umsonst, er kann sich nicht ändern und Du kannst ihn nicht heilen, denn jeder muss seine Verletzungen selbst heilen. Man kann sich Unterstützung holen, wenn man das Bedürfnis danach hat, aber das müsste ein Therapeut sein, der keinerlei emotionale Bindung zu ihm hat. Ein Partner kann niemals Therapeut sein, weil der Blick durch die Emotionen verstellt und einseitig ist.
Damals, als ich ratlos und immer trauriger vor seinen Distanzmanövern stand, da wusste ich nicht mehr weiter. Es war so schön gewesen, wir waren ein Herz und eine Seele, vier Monate lang. Wir verstanden uns blind und ohne viele Worte. Auch die Beziehung hatte sich so leicht eingependelt. Alles war einfach und mühelos gegangen. Und dann - auf einmal - peng! Ich fühlte, ich wurde auf Abstand gehalten und sofort stellte sich Verzweiflung ein. Schon damals wusste ich, es wird auch dieses Mal nicht halten. Er wird eines Tages gehen.
Alles wiederholt sich (ich wurde bereits zweimal verlassen)-
Irgendwann kapierte ich intuitiv, dass er mit Bindungen Probleme hatte und googelte. Ich rieb mir die Augen. Da gab es ja ganze Bücher drüber! Unglaublich. Ich besorgte mir einige und was ich da zu lesen bekam, war eins zu eins unsere Beziehung.
Ich kapierte, dass die Probleme nicht einzigartig waren, sondern banal und alltäglich. Nur - der Rat, der dort gegeben wurde, war etwas dürftig. Z.B. werden Sie unabhängiger.
Hahaha, ja wie denn, wenn sich doch nur alles um ihn drehte. Er hatte so sehr von mir Besitz ergriffen, dass ich praktisch permanent mit ihm befasst war- und zwar in Gedanken. Die Gedanken kreisten nur noch um ihn und ich merkte nicht mal, dass mein Leben auf einmal völlig eindimensional geworden war. Das fiel mir erst später auf, als es vorbei war.
Dennoch, ich hatte den festen Vorsatz: wir haben ein Problem, das wir lösen werden. ICH werde ihn heilen, ganz sicher. Und dann, ja dann, dann endlich ...
Er las die Bücher sogar auch, er erkannte sich wieder, wollte sich eine Zeitlang tatsächlich ändern. Aber es war ein Fehlversuch, denn Mühe kannte mein BP nicht. Er gab auf und fiel sofort wieder ins alte Fahrwasser zurück. Das innere Programm war stärker als er und sein Wille. Und ich war so weit wie zuvor. Das hätte noch ewig so weitergehen können, über Jahre, aber irgendwann wäre ich nervlich drauf gegangen. Wie gut, dass er es beendet hatte, denn dann kam es nicht so weit. Keine Ahnung, wie es ihm jetzt geht, ich habe keinen Kontakt mehr. Ich laufe ihm im Abstand von Monaten über den Weg und mittlerweile will ich auch keinen Kontakt mehr. Er interessiert mich nicht mehr, ich will seine Unehrlichkeiten und Verschleierungen nicht mehr hören, ich will nicht wissen, wen er mittlerweile verschlissen hat, ob er allein ist oder nicht. Es wäre mir viel zu anstrengend, auch nur eine Stunde im Cafe mit ihm zu sitzen und Allgemeinplätze auszutauschen. Ich will das nicht mehr, es ist vorbei.
Mir fällt bei Dir auf, dass Du in sein Leben kamst, als es ihm nicht gut ging. Du hast ihn damals aufgefangen und er hat das auch honoriert - eine Zeitlang. Dann wurde es alltäglich dass Du die Hauptlast der traurigen Beziehung trugst. Er hat Dich damals unbewusst auch benützt, von Dir profitiert, Deine Energie absorbiert. Und auch Du hast davon profitiert, denn Du standst ihm zur Seite. Ein wohliges Gefühl macht sich breit. Ich kann helfen und ich kriege was dafür. Ich bin wichtig und von Bedeutung. Eine Zeitlang.
Mir scheint, Du bist eine Kümmerin, eine, die gerne die Probleme anderer Leute beiseite räumt oder zumindest lindert. Eine die gerne hilft und zur Seite steht. Bei Problemen braucht man nur zu Mondphase gehen. Und auch er brauchte eine, die sich seiner annahm. Und so kamt ihr zusammen und alles war wunderbar - wie immer nur eine Zeitlang.
Da kommen zwei Menschen zusammen und eigentlich leben sie ihre Bedürftigkeit aneinander aus. Er nimmt Deine Energie, Deine Zuwendung, Deine Wärme und Dein Verständnis und auch Du hast Vorteile daraus. Ein Helfer hilft nie umsonst, er will was dafür.
Ich meine das nicht abwertend, gar nicht, aber es sind normale menschliche Mechanismen, die da wirken, ohne dass man es merkt.
Mondphase hat geschrieben:Ich denke das Verhältnis zu seinem Vater hat das alles ausgelöst. Er wurde immer klein gemacht. Auch heute noch und das nicht nur von ihm. Auch sein Umfeld ist da sehr robust. Er bekommt von allen Seiten Erniedrigungen und kann und will sich nicht wehren. Ich bin da das ganze Gegenteil und will ihn so gerne beschützen aber das ist nicht mehr meine Aufgabe...
Es tut mir leid, dass er so viel hinnehmen muss, aber er trägt seine Probleme ungebremst in die Beziehung. Und Du willst ihn beschützen, wo er sich selbst nicht helfen kann. Mondphase, er ist nicht Dein Kind und war es noch nie, auch wenn Du ihn ein wenig dazu gemacht hast. Ach, ich kümmere mich nach Kräften um meinen kleinen Krisenpatienten, das kriegen wir schon hin und dann wird alles gut. ich darf nur ja nicht nachlassen, muss wachsam sein und sofort zur Stelle sein, wenn er mich braucht.
Denn dass er mich braucht, das ist sicher.
Mondphase hat geschrieben:Aus dieser Lebenskrise - dies nahm ihn wahnsinnig mit - half ich ihn heraus als wir uns kennenlernten.
Die Retterin kam. Bei mir auch. Er würde jetzt mein trauriges Herz heilen. Und was tat ich blöde Kuh: ich legte es ihm zu Füßen. Hier, hast Du es, bitte nimm mein Herz und mach es endlich gesund und dann gib es mir heil wieder.
Das waren meine Ansprüche an ihn und das konnte ich mir lange nicht verzeihen. Monate nach der Trennung erkannte ich, wie gierig und bedürftig auch ich in die Beziehung ging. Ja, er hatte Probleme, aber mit mir an der Seite da würde alles anders werden. Und dann kommt meine Zeit.
Ich war gar nicht so uneigennützig, wie ich geglaubt hatte, sondern sehr egoistisch. Er wollte mein Herz nicht und man darf sein Herz nicht verschenken. Denn jedem gehört sein Herz. Man kann zusammen durchs Leben gehen, aber jeder muss sich um sein Herz selbst kümmern.
Mondphase hat geschrieben:Und man fühlt sich selbst irgendwann verbohrt weil man ja eigentlich gar nicht streiten möchte...und mit der Zeit verfliegt die Wut und man denkt selbst von sich, man übertreibt und lässt es gut sein - das Leben ist zu kurz um zu streiten...
Genau das kenne ich auch. Ach, jetzt mach ich mir wegen der Lappalie doch nicht das Leben schwer. Und wahrscheinlich war ich sogar selbst dran schuld. Ich hatte irgendwann tatsächlich die Orientierung verloren, weil alles so schwierig war, dass ich nicht mehr durchblickte.
War er schuld, war ich schuld - ich konnte es nicht mehr beurteilen und im Zweifelsfall suchte ich den Fehler bei mir. Ich müsste so und so sein, es ist alles meine Schuld, dann würde er ...
Mondphase hat geschrieben:Wut über mich und Wut, dass er sich das Recht herausnimmt anzunehmen, dass alles wieder so ist wie vorher, dass wir da weitermachen wo wir vor vielen Wochen aufhörten - wo er aufhörte….
Das ist es, was diese Menschen perfekt drauf haben. Sie übernehmen keine Verantwortung, ja sie können das auch nicht. Sie machen es sich einfach, docken wieder an. Ach, da werfe ich ihr ein paar Brocken hin, einen Weihnachtsmarktbesuch, einen schönen Nachmittag und dann ist alles wieder gut und Mondphase ist wieder glücklich.
Er ist wie ein Kind. Jetzt bin ich wieder lieb und dann hat mich Mami auch wieder lieb. Alles ganz einfach, aber nichts wird hinterfragt, nichts analysiert, nichts besprochen. Er macht weiter, als ob nie was gewesen wäre.
Und Du wirst wütend, weil Du nicht ernst genommen wirst!
Mondphase hat geschrieben: Das schockierte ihn irgendwie und es kam nur – „du willst gar nicht mit mir zusammen sein“ .
Jetzt ist er zutiefst verletzt und er versteht es nicht. Und dann fällt er ins Extrem: Du willst mich nicht mehr.
Es gibt keine Grautöne, es gibt schwarz oder weiß, aber nichts dazwischen. Diese Menschen sind unfähig, Zwischentöne zu erkennen. Erst war ich die weiße Fee, die jetzt alles für ihn sein würde. Dann wurde ich lästig, dann überflüssig und danach war die schwarze Fee. Er drehte in seiner Welt alles so hin, dass ich die Böse war. Ich war schuld daran, dass er sich trennen musste.
Wir haben nie darüber gesprochen, aber ich merkte es an seinem Verhalten. Er hatte mich völlig negativ besetzt und die eigene Schuld auf mich projiziert. Der Vorteil ist, dass seine Weste dabei rein bleibt. Sie war selbst schuld, dass ich Konsequenzen ziehen musste.
Mondphase hat geschrieben: ich denke er hat mich einfach nie wirklich gern gehabt. Zumindest nicht so wie er es immer versucht hat zu vermitteln.
Doch, das hat er. Aber er kann nicht in dem Maße lieben, wie Du es kannst. Schau Dir doch seine traurige Biografie an. Wieviel Gemeinheit, wieviel an schlechten Worten, wie viel Geringschätzung seiner Person er ertragen musste und noch muss.
Da ist keine Liebe spürbar. Er hat zu wenig davon bekommen und daher kann er auch nicht mehr geben. Er ist nicht schuld daran, er macht es nicht absichtlich, aber er kann es einfach nicht besser. Bitte kein Mitleid mit ihm, das hilft Dir nicht weiter! Er ist unschuldig, aber das hilft Dir auch nichts.
Du kannst nicht das nachholen, was seit Jahrzehnten schief läuft!
Mondphase hat geschrieben: Nun ja, da spaziert er wohl wieder mit einer anderen über den Weihnachtsmarkt. Meine Intuition lügt nie. Er hatte sein Telefon auch aus, als wir unterwegs waren. Das hatte ich nur durch Zufall mitbekommen. Da hatte wohl jemand Angst, dass in meinem Beisein jemand anruft.
Oh Gott nein! Entsetzlich, ich kriege schon wieder Magendrücken, wenn ich das lese. Sofort kommen meine uralten Gefühle wieder hoch. Wie bei mir, wie bei mir.
Er hatte damals, als die Beziehung auf dem Höchstpunkt der Spielchen aus Nähe und Distanz war, mit einer anderen angebandelt. Falsch, sie bandelte mit ihm an, aber er ging allzu willig darauf ein. Er hatte Lunte gerochen und da die olle Sonnenblume eh schon lange überfällig war (die ist sperrig und schwierig und will immer an der Beziehung arbeiten, gähn!), war er hocherfreut, als eine Andere ihm Avancen machte.
Ich bekam es mit, da ich seine Mail checkte, als ich bei ihm war. Der Dödel hatte damals seinen PC an und die Mailbox war offen, als er Semmeln holte. Ich hatte es gespürt, wie Du! Ich hatte es intuitiv gefühlt, da war GEfahr im Verzug und mein Instinkt trog nicht. Es war noch nicht zu einem Treffen gekommen, aber man war fleißig am Termin suchen, denn sie wohnte in einer anderen Stadt. Nicht weit weg, aber so einfach war es nicht. Oder aber beide wollten sich interessant machen, da keiner zu dem Zeitpunkt Zeit hatte, wenn der andere ihn vorschlug.
Jedenfalls war unverbindlich von einem Treffen an Ostern die Rede. Es war das WE vor Ostern, als ich das las! Panik stieg auf, Herzklopfen, Magendrücken stellten sich ein. Ratlosigkeit und Angst, Angst, Angst bei mir! Was sollte ich tun?
Gestehen, dass ich rumgestörbert hatte? Niemals, er hätte das sofort gegen mich verwendet. Und ich hätte allenfalls eine verschleierte Erklärung bekommen: Wieso , ist doch nichts dabei. Eine Bekannte, nichts weiter!
Da war mehr dahinter, ich fühlte es. Die blöde Kuh hatte ihm bereits himmelblaue Grüße geschickt! Rosarote wären treffender gewesen, aber für den Anfang taten es auch himmelblaue.
Ich tat erst Mal gar nichts und später fing ich an zu reden. Ohne Vorwürfe, aber über meine Gefühle und sein Leben. Und ich traf seinen Nerv. Er begann wenigstens einmal zu überlegen. Seine Erklärungen waren dürftig, aber ich fühlte, ich hatte ihn erreicht.
Am nächsten Tag nach einer furchtbaren Nacht wachte ich wie gerädert auf. Oh Gott, bitte nimm den Kummer weg! Wir redeten noch ein wenig weiter und ich packte zusammen, wollte heimfahren, weg von hier. Denn wer wollte mich denn hier noch?
Seltsamerweise wurde er auf einmal lammfromm. Bitte bleib doch noch bis zum Abend, bitte fahr noch nicht!
Ich blieb, weich wie Butter und aufgelöst in Tränen und Herzschmerz, aber auch in tiefer Zuneigung. Abends fuhr ich heim, fast fröhlich. Ich hatte was gewonnen, es war nicht umsonst gewesen.Vielleicht würde doch alles gut.
Am Osterwochenende trafen wir uns, für einen Tag an einem Ort zwischen unseren Wohnorten. Ich fuhr fast glücklich hin, hoffnungsvoll, denn wir sahen uns wieder, trotz der Probleme. Ich sank in seine Arme. Und doch, er blieb irgendwie distanziert. Er wollte in den Zoo. Oh ja, gerne. Hätte er ein Casino vorgeschlagen, wäre ich auch dorthin mitgegangen mit ihm. Der Zoobesuch war nett, aber dennoch, es war einfach nur furchtbar. Denn immer wieder checkte er sein Handy. Er wartete wohl auf eine Mitteilung von dieser himmelblauen Susanne, die nicht kam. Es war ja Ostern und sie hatten Ostern anvisiert. Aber sie hatte sich wohl auch zurückgezogen, weil so wenig von ihm kam
Sicher war sie sehr verletzt, wollte ihm aber nicht noch mehr nachlaufen. Dann ging er aufs Clo und ich wartete lange auf ihn. Was hat er dort so lange getan? Ich weiß es ncht, aber vlt. schrieb er ihr. Keine Ahnung, ich fragte nicht, aber ich fühlte mich wieder mal bescheiden und aufgelaufen. Er hatte die Macht, immer!
Oh ja, es wurde alles gut danach, für einige Wochen. Ich fühlte mich prächtig, denn auch ich konnte was bewegen. Es hielt nicht lange vor, denn in mir regierten auch Misstrauen und noch mehr Angst ihn zu verlieren. Wann würde die Nächste kommen?
Er hat mich verraten, denn als ich einige Wochen später in den Urlaub fuhr (logischerweise ohne ihn), hat er ihr geschrieben. Es muss eine lange Mail gewesen sein die ich nicht mehr lesen konnte. Sie antwortete lapidar, bedankte sich, fragte nicht nach einem Treffen. Sie war sicher sauer, weil er sich damals wortlos vom Acker gemacht hatte. Und er schrieb ihr noch: Ich hoffe, Du verstehst jetzt, dass ich mich nicht melden konnte. Die Beziehung läuft jetzt besser und ich bin dankbar dafür, obwohl ich weiß dass es nicht von Dauer sein wird.
Mir zog es den Boden unter den Füßen weg. Er blieb mit mir zusammen, obwohl er wusste, dass es bald vorbei sein würde. Natürlich steckte ich auch das weg! Ich war ein Müllschlucker, der einfach alles herunter würgte.
Ein schreckliches Gefühl, wenn man ahnt, er wildert schon woanders rum, hält die Augen auf und sondiert verfügbare Frauen. Und Du sitzt da und bist allein und es schmerzt alles so unendlich.
Mondphase hat geschrieben: Wenn ich nur endlich hinter seine Maske gucken könnte, dann könnte ich viel besser damit umgehen.
Glaub mir, das geht nicht. Du wirst ihn nie verstehen können, weil er anders ist als Du. Er hat andere Werte, andere Gesetze und wird dirrigiert von Antrieben aus dem Unterbewusstsein. Da ist nicht viel Reflexiion da. Er hinterfragt nicht und will auch nichts wissen. Er lehnt die Auseinandersetzung mit sich ab und Du stehst im Regen - wieder mal. Denn Du bist anders, viel mehr bei Dir. Du willst verstehen, analysieren. Darauf kannst Du bei ihm lange warten, er wird es nie tun. Und wenn Du nicht mehr zur Verfügung stehst, wirst Du ersetzt. Schneller, als Du glaubst.
Glaub mir, es gibt nichts zu verstehen. Es ist wie es ist und damit basta. Du kannst mit ihm nicht glücklich werden, denn da wird immer ein Unsicherheitsfaktor sein. Du spürst, dass das Kartenhaus auf wackligen Beinen steht, dass es jederzeit zusammen fällt, wenn Du es nicht mühsam hältst. Das wird Dir zu schwer, Du kannst das nicht alleine tun, wenn er nicht mithilft und helfen will. Du hast Angst, denn Du hast immer im Hinterkopf, es wird zu Ende sein, eines Tages. Jetzt ist es zu Ende. Das ist gut so, lass es dabei. Alles andere täte Dir nicht gut.
Durch die Trauer musst Du nun gehen, da hilft nichts. Und mit der Wut bist Du allein. Nicht ganz, es gibt das Forum und vielleicht auch die ein oder andere Freundin. Aber durchstehen musst Du es dennoch selbst.
Mondphase hat geschrieben:Ich werde morgen meine geplante WhatsApp-Pause bis nächstes Jahr durchziehen. Eine Geburtstagsnachricht wird er übermorgen dann auch nicht von mir erhalten.
Noch kreist Du um ihn. Du überlegst, was Du tun sollst. Dies oder jenes. Das wird nachlassen, eines Tages, aber es wird noch dauern. So schnell lässt man nicht los.
Löse Dich von ihm, befreie Dich von ihm. Erst dann wird es Dir besser gehen.
Eine Kontaktsperre und keine Geburtstagsnachricht sind ein erster Schritt.
Noch siehst Du die Kontaktspeerre als begrenzt an dann spielst Du eine neue Runde mit ihm. Bist Du es einsiehst, dass für Dich nur der Schmerz ist, während er locker flockig weiter lebt. Er trauert nicht viel, denn die Trauer die hast ja Du. Den Schmerz auch. Die Enttäuschung auch. Und die Angst um ihn, die war auch für Dich.
Wäre es nicht an der Zeit, sich von diesen gräßlichen Gefühlen zu verabschieden und sich selbst eine neue Chance zu geben? Ein Leben, in dem er nicht mehr vorkommt.
Denn eines ist gewiss: Angst, Traurer und SChmerz sind nur für Dich, er bedauert vielleicht ein wenig, aber das war es dann auch. Die Hauptlast hast immer Du getragen und wenn Du weiterhin mit ihm zusammen bist, wirst Du sie weiterhin tragen müssen.
Du bist ja auch ein gutes Lasttier, unverdrossen, ausdauernd, eine Kümmerin, aber eben auch eine dumme Eselin!
LG
Sonnenblume