Hallo Ihr Lieben,
nach wochenlanger Abstinenz melde ich mich mal zurück. Mit neuem Problem. Es könnte alles so einfach sein, wäre da nicht der Kopf!
Entgegen meines Anfangsposts hat sich soweit Einiges zwischen uns entwickelt. Wir sehen uns jedes Wochenende, telefonieren und schreiben uns unter der Woche.
Er hat mich seiner Familie auf einem Fest vorgstellt und bezeichnet mich auch als seine neue Freundin. Vor seinen Kumpels schwärmt er und findet alles ganz toll.
Meine Familie hat er noch nicht kennengelernt. Ich merke, dass er nicht wirklich scharf darauf ist, das zu ändern. Einerseits stört es mich ein wenig, weil es mir den Eindruck vermittelt, dass er kein wirkliches Interesse an mir hat, andererseits habe ich es damit auch überhaupt nicht eilig. Es kommt mir sogar ganz Recht. Ich möchte ihn ungern zu mir einladen, um dann ein paar Wochen später meiner Familie verkünden zu müssen, dass es auch mit ihm nicht geklappt hat. Man wird vorsichtiger...
Wenn wir uns sehen, landen wir relativ schnell im Bett und kommen am nächsten Tag erst relativ spät wieder raus. Der Sex ist super...
Nicht, dass wir nicht auch miteinander reden könnten. Es ist immer eine wunderschöne Zeit, wenn wir zuammen sind und ich fühle mich auch unheimlich wohl bei ihm.
Wenn ich aber wieder allein bin, kommen gewisse Zweifel in mir auf.
Als wir uns kürzlich gesehen haben, merkte er von sich aus an, dass er mich sehr gerne habe und stolz sei, dass ich seine Freundin bin. Aber er selbst wisse nicht, was das genau sei zwischen uns im Moment. Es fiel auch das Wort F***beziehung. Es sei ja normal, dass man anfänglich viel Zeit im Bett verbringe, aber er wolle mich auch außerhalb besser kennen lernen.
Ich habe mir selbst darüber schon Gedanken gemacht, es aber nicht angesprochen. Ich halte mich, was diese Beziehungsthemen angeht, seit meiner letzten Trennung ziemlich bedeckt.
Ich habe momentan das Gefühl, beziehungsunfähig zu sein oder so. Ich kann mich nich richtig auf ihn einlassen, obwohl er sich mit lieben Gesten, Nachrichten etc wirklich viel Mühe gibt. Er meldet sich jeden Tag als Erster und ich antworte teilweise total zeitversetzt oder auch mal gar nicht, was er mir dann auch beim nächsten Wiedersehen immer aufs Brot schmiert. Zu Recht! Ich komme mir neben ihm vor wie ein kalter Stein und kann nicht locker lassen.
Liebe Worte direkt auszusprechen, geht überhaupt nicht. Wenn ich ihm auf eine sms antworte, dann quetsche ich mir jede Liebenswürdigkeit gerdazu heraus. Ich möchte mir nichts vergeben. Total lächerlich, aber es fällt mir schon schwer, nur ein Küsschen zu senden.
Erschwerend kommt hinzu, dass er in der Vergangenheit kein Kind von Traurigkeit war und sehr gut aussieht. Vor ein paar Wochen war er alleine mit seinen Freunden unterwegs und erzählte mir am nächsten Tag, dass eine Bekannte von ihm, mit der er wohl auch mal was hatte, ihn auf der Party ziemlich derb und widerlich aufdringlich angemacht habe. Einerseits fand ich die Geschichte recht amüsant. Andererseits führte das dazu, dass ich mich wieder ein stückweit distanziert habe.
Ich bin im Moment am überlegen, die Beziehung zu beenden. Denn mir fehlt die notwendige Leichtigkeit dabei. Andererseits habe ich ihn lieb gewonnen, und möchte schauen, was da noch kommt. Dennoch habe ich unheimlich Angst, abermals verlassen zu werden und dann wieder wochenlang das letzte Häufchen Elend zu sein.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass das Problem bei mir liegt. Und es tut mir ihm gegenüber sehr leid, dass ich teilweise so unterkühlt reagiere. Ich hab ihn wirklich gern.
Bin für jeden Rat dankbar.
