gescheiterte Kennenlernphase

Es hat zwischen Euch "gefunkt", doch er meldet sich nicht mehr. Es ging aus Deiner Sicht alles in Richtung Beziehung, aber plötzlich distanziert er sich. Dieses Forum ist der richtige Ort, wenn es noch keine "richtig feste Beziehung" war.
MM178
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von MM178 » Fr 23. Sep 2016, 07:43

Ich mag diesen thread bald mehr als meinen :D
Alleine weil man hier ordentlich und sachlich diskutieren kann.

Wollte ich nur mal so sagen ;)

schiffchen92
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von schiffchen92 » Di 27. Sep 2016, 20:06

Da melde ich mich dann auch noch einmal...
Tolast23 hat geschrieben:Sie braucht einfach noch Zeit. Sie wird ihren(!) Weg gehen. Ich trau ihr das zu.
Ich glaube - und das hat neele ja auch schon gesagt - ist hier niemand, der sie auf einen Weg drängen möchte, sondern lediglich Möglichkeiten aufzeigt.
Und ich z.B. habe nur durch dieses Forum folgende Einstellung ändern können:
Tolast23 hat geschrieben:ICH BIN SELBST SCHULD. MICH KANN MAN EINFACH NICHT LIEBEN. EGAL, WAS ICH MACHE. Sogar hier. Hier in diesem Forum kriege ich nur Ärger....
Genau so habe ich auch gedacht und habe mich anfangs auch sehr in lillys Posts wiedergefunden.
Hätten aber simplethings und sonnenblume mir nicht regelmäßig und ordentlich den Kopf gewaschen, dann hätte ich das Problem gar nicht erkannt und wäre damit wahrscheinlich noch die nächsten 20 Jahre rumgelaufen und würde es fleißig neu in jede Beziehung stecken.

Ich glaube, dass gerade weil diejenigen, die hier schreiben, schon in Kontakt mit Therapie waren und sich gut in Lillys Position hineinversetzen so deutlich ihre Meinung formulieren.

Es kann sein, dass jetzt noch nicht die richtige Zeit bei Lilly ist, aber ich denke auch, dass es gerade diese Diskussionen und Posts sind, die einen ordentlich weiterbringen und einen aus der brühmten "comfort zone" herausholen.

Schiffchen
1989

MM178
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von MM178 » Di 27. Sep 2016, 20:35

Buenos noches Schiffchen,

also bevor mein alter Post Missverstanden wird:

Ich bin Pro Kopfwaschen hier für lillytaube, genauso auch für diese Ratschläge die sie bekommt.
Wenn hier was wäre, wo ich gar nicht zustimmen würde, würde ich das genauso sagen :mrgreen:

Ich kenne nur auch die Seite, wie jemand anfängt zu "Mauern" wenn er sich Missverstanden fühlt.
Und diesen Eindruck habe ich hier bei Lilly manchmal.

Ich war selbst noch nicht in Therapie wie erwähnt, aber ich weiß auch was eine "Depressive-Phase" ist.
Die durchlebt glaube ich jeder Mensch mind. 1x in seinem Leben.
Ich hatte diese Phase auch mal und ich bin da (zum Glück) alleine rausgekommen.

Aber ich gebe dir & den anderen auch vollkommen recht, dass die Posts hier wirklich wichtig sind um etwas zu verändern, egal auf welchem Weg.

Gut Nächtle :)

Tolast23
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von Tolast23 » Di 27. Sep 2016, 22:36

Wer hätte je gedacht, dass ich mit einem Mal als "Lillyretter" dastehe....

Therapie bedeutet keinesfalls "den Kopf gewaschen" zu bekommen. Da findet man, wenn es gut läuft, irgendwann ganz alleine den Weg aus dem Dilemma, sonst wäre es nämlich keine Therapie, sondern ich ersetze dann einen Glaubenssatz (von Eltern, früherem Leben) durch einen des Therapeuten. Das wäre verheerend und schädlich für die weitere Entwicklung.

Hier gibt es Ratschläge, die manchmal als wonnevolle, watteweiche, rosa Einhornpupsis daher kommen und manchmal als knallharte Bootcampansage. Beides hat seine Berechtigung. Aber ist KEIN therapeutisches Setting. Und auch Ratschläge bleiben Schläge.

ich weiß nur eins: Wenn jemand an mir zieht, dann folge ich nicht. Schließlich habe ich einen Grund da zu sein, wo ich bin. Da kenne ich mich aus. Da weiß ich, wo gut und böse ist. Da ist mein Platz. Und dann kommt einer und sagt mir: Da bist du falsch. Ich würde auf meinem Standpunkt beharren, schon aus Reflex...

Wenn ich aber meinen Platz ändern will, meinen Standpunkt verändere, dann mache ich das, weil ich es will und nicht, weil irgendjemand mir den "Kopf wäscht". Manchmal muss ich dafür mir viele Gründe geben, sogar Leid erleben, hundertfach mir selbst das gleiche antun, bis ich mich entschließe: Ich will hier weg.

Hilfreich ist aber immer, wie sehen die Dinge von einer anderen Sicht aus.

Und klar muss sein: Die Anderen müssen damit weiterleben können, was wir schreiben. Die Ratgeber gehen einfach offline. Bloß am Schluss sagen zu können, aber alle mir das doch geraten, kann furchtbar einsam machen.

Wir haben es mit Menschen zu tun. Auf beiden Seiten.

Ich bin jetzt mal erst wieder raus. Mal sehen, ob Lilly überhaupt noch da ist. :lol:
ICH SO: OCH, BITTE!
UND DANN MEIN LEBEN SO:
NÖ.

lillytaube
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von lillytaube » Fr 30. Sep 2016, 11:50

Hallo ihr,

mich gibt es noch, lese still mit und verfolge alles. Ist ja einiges los hier!

Nach einem Gespräch bin ich nun auch der Meinung, dass ich zu lieb war, ihn als Nr. 1 in meinem Leben erhoben habe. Nein, ich bin nicht hinterhergerannt, habe nicht immer ja und Amen gesagt - sowas ist ja schrecklich - aber in manchen Situationen hätte ich es wohl nicht sein sollen - lieb, aufmerksam, verständnisvoll und was noch nicht alles. Das wurde mir wohl zum Verhängnis. :lol: Und weiß der Geier was ihn noch so gestört hat. Nach direkter Frage, wurde ich ja wieder mit einem "An dir liegt es nicht." und einer Ex-Geschichte abgetan. Ich weiß ja nicht, was an der Wahrheit immer so schlimm ist. Aber die ganze Lügerei hab ich langsam echt satt.

Ich hasse mein Leben. Bamms. Ich hoffe, es wird besser. Ich hänge zu sehr an Menschen, die mir lieb sind. Aber ich mag mir trotzdem keine Hilfe holen, denn in meinen Augen brauche ich sie nicht (mehr). Außerdem war ich kurz nach der Trennung von meinem Ex bei einem Therapeuten, der wollte mich aber nicht nehmen, da mir gesagt wurde: "Liebeskummer ist keine Krankheit". Mir wurde eine bestimmte Anzahl an Gesprächen angeboten, aber die Psychofragen haben mich dann noch aggressiver gemacht, von daher habe ich es gelassen.

Mein Ex ist auch wieder in meinem Kopf. Nichts mit endlich abgeschlossen. Er war immer nur aus dem Kopf, wenn es gut lief.

Besagter Schwarm hat sich von alleine gemeldet - bin quasi fast vom Stuhl gefallen, denn daran hätte ich nie geglaubt. Nach kurzer Unterhaltung - er hat mehr geschrieben als sonst, das war so ein "woah"-Effekt - habe ich den Kontakt wieder abgebrochen. Hat mich einfach wahnsinnig genervt, dass er immer so langsam geantwortet hat (wenn auch viel) und den Stress wollte ich mir nicht antun. Er kann natürlich nichts dafür, dass mich das so genervt hat - ich hab mich halt noch zu sehr über seine Nachrichten gefreut und war traurig, wenn Stunden später erst was kam. Die Hoffnung ist leider noch da. Das schlimmse Übel überhaupt.

Außerdem sind mir jetzt noch viele Dinge aufgefallen, bei denen er gelogen hat, obwohl wir ausgemacht hatten, ehrlich und direkt zueinander zu sein. Hat ja... hervorragend geklappt...

Mal schauen. Ich hoffe, mir wird alles egal. Das wäre das Beste. :lol:

Da die meisten ja immer dabei sind zu sagen "Mach was für dich, tu dir was Gutes" und so weiter und sofort: Bin dabei und habe noch viel vor. :D

Sonnenblume10
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 30. Sep 2016, 14:07

lillytaube hat geschrieben:Und weiß der Geier was ihn noch so gestört hat. Nach direkter Frage, wurde ich ja wieder mit einem "An dir liegt es nicht." und einer Ex-Geschichte abgetan. Ich weiß ja nicht, was an der Wahrheit immer so schlimm ist. Aber die ganze Lügerei hab ich langsam echt satt.
Es sind keine Lügen und es liegt nicht daran, dass Du hier und dort falsch reagiert hast oder mal was Falsches gesagt hast oder daran, dass Dein Hintern zu groß oder zu klein ist.
Nein, es liegt an ihm. Und daher ist es auch richtig von ihm zu sagen, es liegt nicht an Dir.
Seine Gefühle haben sich geändert, also hat sich in ihm etwas geändert. Natürlich hat das alles auch mit Dir etwas zu tun, aber grundsätzlich ist seine Aussage, die Du als Lüge oder Abwehr empfindest richtig.

Ich habe meinen Ex. auch öfters gefragt: Warum bist Du so, warum gehst Du so mit mir um, warum fühle ich mich an Deiner Seite unwichtig und klein?
Und auch er sagte: es liegt nicht an Dir.
Heute weiß ich, dass es stimmte. Es liegt nicht an guten oder schlechten Eigenschaften von mir, es lag daran, dass auch bei ihm die Gefühle nachließen und sich veränderten.
Ich aber habe immer alles auf mich bezogen. Anstatt damit leben zu können, dass er immer wieder seinen Abstand brauchte, dass er mich in sein tolles Leben nicht oder zu wenig einbezog, anstatt ihn also in seiner Gesamtheit zu akzeptieren, hinterfragte ich mich und mein Wesen und wünschte mir , dass er anders wäre.

Heute weiß ich, dass genau diese Gedanken hausgemacht sind. Ich hätte mich weniger einsam mit ihm gefühlt, wenn er anders gewesen wäre. ich hätte mich aber auch weniger einsam mit ihm gefühlt, wenn ich mehr in mir zu Hause gewesen wäre anstatt immer nur auf das zu horchen und zu schauen, was von ihm wieder kam.
Sein Verhalten war der Schlüssel zu meinem Wohlbefinden. Das hatte ich unbewusst zugelassen, anstatt zu erkennen, dass ein Bindungsphobiker (als den ich ihn diagnostiziert hatte) nun mal zu einer Beziehung, von der ich träumte, nicht in der Lage ist.

Als er sich trennte, gab es auch keine Gründe, die unmittelbar mit mir zu tun hatten. ER selbst hielt es nicht mehr aus, eine Beziehung zu haben, er wollte die Erwartungen und Ansprüche, die ich an ihn hatte, nicht mehr spüren.
Ich verstehe das heute. Anstatt für mich zu sorgen, anstatt darauf zu schauen, dass es mir gut geht und anstatt mir zu sagen, wenn ich mit ihm so nicht leben kann, dann muss ich gehen, missbrauchte ich ihn als Adressaten für meine Selbstzweifel und mein mangelndes Selbstwertgefühl. Ich übte unbemerkt und unbewusst einen enormen Druck aus, weil er spürte, dass ich von ihm abhängig war.
Hätte ich damals besser für mich gesorgt, hätte ich nicht alle Worte auf die Goldwaage gelegt, hätte ich nicht mein Heil bei ihm sondern in mir gesucht, hätte es vielleicht anders funktionieren können.

Ihn stört nicht, dass Du Dich damals beklagt hast über dies und jenes, dass Du mal krätzig warst und aggressiv, mal weinerlich und verzagt. Aber die Gesamtheit der Beziehung gefiel ihm nicht mehr, er fühlte sich nicht mehr wohl und dann geht er. Auch Du hättest das getan, wenn Du in einer Beziehung gewesen wärst, die Du als Belastung empfunden hättest.
Die Aussage " es liegt nicht an dir" wird vom Verlassenen immer als unvollständige Aussage oder gar als Lüge, die einen schützen soll, interpretiert. Jeder Verlassene will Worte hören wie "Du hast dies und jenes falsch gemacht" und damit begreifen, warum es kam wie es kam. Das ist aber nicht möglich, denn der Verlassene ist verletzt und kann nicht relativieren und die Situation nicht objektiv beurteilen.
Würde er konkret sagen können, was ihn gestört hat, würde der Verlassene wahrscheiniich eines tun: er würde verhandeln.
Da können wir doch drüber reden, ich werde mir ab jetzt mehr Mühe geben und nicht mehr ...
Was ändert es? Nichts, denn er mag dennoch nicht mehr, eben weil es weniger an Dir als an ihm selbst liegt.
Daher ist seine Aussage, es hätte nichts mit Dir zu tun, eigentlich sehr wahr und ehrlich.

Sonnenblume

lillytaube
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Re: gescheiterte Kennenlernphase

Beitrag von lillytaube » Do 10. Nov 2016, 21:52

Hallo zusammen,

wollte euch noch ein kurzer Update geben. Er meinte ja damals, dass er keinen freien Kopf hat wegen seiner Ex, richtig? Wir stehen wieder in Kontakt und die Ex ist schon ein Weilchen abgeschlossen. Aha. Da haben wir es doch. Es war gelogen. :D Wie vermutet. Er hat tatsächlich rausgehauen "Man verliebt sich halt manchmal nicht." So ähnlich. Jajaja, auch sein damaliges 'bin schon irgendwo verliebt' war gelogen, um weiterhin das zu bekommen, was er wollte: Good company und kostenlosen Sex.

Schon irgendwie lustig, wie Männer so sind. Sind doch alle die gleichen Idioten. :lol:

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