Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Es hat zwischen Euch "gefunkt", doch er meldet sich nicht mehr. Es ging aus Deiner Sicht alles in Richtung Beziehung, aber plötzlich distanziert er sich. Dieses Forum ist der richtige Ort, wenn es noch keine "richtig feste Beziehung" war.
Sunny3982
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sunny3982 » Mo 3. Aug 2015, 19:15

Liebe Ladys,

mir kamen die wirklich die Tränen als ich den Beitrag von dir Sonnenblume gelesen habe, du hast eine harte Zeit hinter dir und du scheinst ein sehr reflektierender Mensch zu sein. Denn du hast seit dem wahnsinnig viel aufgearbeitet. Darauf kannst du verdammt Stolz sein und ich wünsche dir wirklich nur das Beste in deinem Lebe.

Auch du Suhalley; es imponiert mir wie offen ihr damit umgehen könnt und wie toll Ihr schreibt ich habe noch nie in ein Forum geschrieben und ich bin auch gar kein Typ dafür meine Gefühle so öffentlich zu stellen, deshalb verzeiht Rechtschreibfehler, ich habe Probleme meine eigenen Texte nochmal zu lesen. Aber ich merke, dass Ihr mir wirklich gut tut DANKE dafür.

Ich weiss nicht wie es euch geht aber leider entdecke ich immer mehr einen roten Faden in meinem Leben. Mein Ex Freund ist schwerer Alkoholiker hat eine gestörte Beziehung zu seinen Eltern und Geschwistern und zu all seinen Kindern. Er zieht sogar 600 Kilometer weit weg ohne mit der wimper zu zucken. Er war 11 Jahre älter als ich und eigentlich war das von meiner Seite immer nur eine vernunft Beziehung ohne Gefühle.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Aber hast Du Dich schon mal gefragt, wie er mit Dir umgeht?
Er sagt Dir einfach so ins Gesicht, meine Freunde lernst Du nicht kennen, weil Du Dir dann Hoffnungen machst, die nicht wahr werden!
Er schreibt belangloses Zeugs und wirft Dir wieder mal einen Köder hin, ohne sich auf irgend etwas festzulegen.
Fragt er nach Treffen? Offenbar nicht!
Spricht er von Gefühlen für Dich, ohne dass Du nachfragst? Offenbar nicht!
Bindet er Dich in sein Leben ein? Fehlanzeige, denn Du bist und bleibst draußen.
Ja das tue ich wenn ich ehrlich bin seit dem ersten Treffen. Denn er hat mich noch nicht einmal gefragt ob wir uns treffen, heisst alle aber auch wirklich ausnahmslos alle Treffen (ok es waren nur sieben) haben stattgefunden weil ich ihn gefragt habe. Trotzdem er hat immer ja Gesagt und wenn er nicht konnte einen anderen Tag vorgeschlagen. Naja wenn ich jetzt nochmal ehrlich bin dann habe ich Ihn nie an normalen Tagen getroffen. Das heisst nur Donnerstags oder Sonntags andere Tage waren für andere Menschen. Ich weine: es tut gerade so dermassen weh all das aufzuschreiben, es ziegt mir nur das ich ihn gehen lassen muss. Obwohl es das letzte ist was ich will. Was ist wenn ich mich irre und er doch einfach nur länger braucht um in Bezihungen zu gehen? Wie kann ich rausfinden ob es stimmt mit der Bindungsphobie. Ok ich weiss ich suche Srohhälme, eigentlich bin ich mir sicher. Ich habe eine kleine Tochte rSie ist drei Jahre alt und er sagt er will sic nicht kennenlenen weil ihm das zu viel verantwortung ist. NAgut er hat es eher so gesagt: Seine Freunde würden einfach Bindungen mit Frauen mit Kidnern eingehen und sich gar nicht darüber bewusst sein, was das für eine Verantwortung wäre. Ich verstehe einfach nicht was so falsch an uns ist. Gut ich hab enicht mein wahres Gesicht gezeigt habe mich immer zurückgehalten, ihn gehen lassen soweit er wollte und ihm noch viel Spass gewünschte. Er sagt er kannte das vorher nicht so eien Frau wie mich. Aber bei jedem treffen hat er auch betont das wenn ihn eine Frau unter druck setzt er sich nicht mehr meldet. er sagt er braucht ewig um sich für eine Beziehung zu entscheiden aber wenn er ja sagt dann wäre auch richtig da und nicht nur halb. Allerdings hat er auch gesagt bei seiner Ex hat er sich nach sechs Monaten enstchieden mit Ihr zusammenzusein, weil die hätte es ihm auch wirklich angetan.
Als ich ihm ein Timout setzte, vor ein paar Wochen (Ich habe ihm gesagt: das er mein Leben nicht bereichert und andere Menschen mir viel mehr geben als er und ich keine Zeit zu verschenken habe und somit ein Pause von ihm brauche). Da hat er gesagt das er jede MInute mit mir geniesst und ich einen wunderschönen Charakter habe. Ich muss dazu sagen seine Ex hat ihn kurz vor der Hochzeit bertogen und ihn dann noch ca ein halbes Jahr verarscht. Er vertseht nicht warum aber ich jetzt schon. er hatte nur drei Beziehungen in seinem Leben und alle drei Frauen haben ihn bertogen.Ich habe mich von Anfang an gefragt warum aber er konnte da schon keine Nähe zulassen. Ich miene das mit den Katzen war zu der selben Zeit. Nein er spricht nicht von Gefühlen zu mir Ohne das ich Ihn ansprehce, er betont dann immer nur das er Zeit braucht sich zu entscheiden.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Wenn Du glaubst, die paar Gefühle die er hat, reichen für Dich, dann sieh zu, dass Ihr eine Beziehung führt. Wie die aussehen soll, wenn er nicht mal Sex will, frage ich mich allerdings schon.
Falls Du ihn zu einer Beziehung "überreden" kannst, dann mache Dich auf was gefasst! Das wird kein Spaziergang bei Sonnenschein und es wird keine Beziehung, die Dir das Herz wärmt. Es wird allenfalls höchst stressig, wird Dir viele Tränen bescheren (schon während der Beziehung) und Du wirst das Gefühl haben, dass Du ein Hindernisläufer bist, der immer noch eine Runde läuft, stolpert, hinfällt, wieder aufsteht und weiter läuft.
Neeeeiiiinnn man Sie reichen nicht :-( und genau das ist doch das Problem. Aber ich glaube echt ich bin selber gestört. Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht ob wir nicht alle irgendwas gemeinsam haben? Warum können uns so Menschen so festhalten? Gut wir haben es begriffen aber wieviele gibt es die es nicht begreifen und ewig darin Leben? Und jetzt Ihr Lieben im ernst wie oft seit Ihr von Wolke 586 ungebremst mit der Schnauze auf den Asphalt geknallt? Denn jedes mal wenn ich von ihm nach Hause gefahern bin habe ich mich schiesse gefühlt und zwar richtig scheisse. Genau so völlig nackt hilflos und verletzt obwohl wir uns gut verstanden habe.

Ich habe meinen VAter nie kennegerlernt und den habe ich schon idealisiert und zwar ohne Rücksicht auf die Realität. Mein Stiefvater ist abgehauen udn im Handumdrehen war er der Beste vater auf der Welt. Natürlich nur in meiner Fantasie. Jetzt bin ich wieder auf dem Weg meine eigen eRealität zu stricken. Mit dem kleinen Unetrschied, dass ich es merke und ungebremst und mit offenen Augen darain rase ohne die Notbremse zu finden. Wir waren doch noch nichtmal verliebt und haben rosa brillen angehabt er hat sich von Anfang an so verhalten und hat das damit begründet: Dadurch das er immer investiert hat un dalle Frauen ihm Frendgegangen sind will er nicht mehr investeiren. Also entweder investiere ich und kämpfe um Ihn oder ich lasse es eben. Sind das nicht total verkehrte Rollen??
Suhalley hat geschrieben:Plötzlich änderte sich unser Verhältnis; erst schleichend, indem er begann an meinem Aussehen rumzumäkeln, obwohl ich wirklich nen guten Schlag bei den jungen Männern hatte; er begann Dinge zu kritisieren, die ich eigentlich sehr an mir mochte und wenn ich ihn den Spiegel sah begann ich tatsächlich ob seiner Worte zu zweifeln.
Oh men Gott ich finde das so mega krass. Wenn man gar nicht weiss was los ist. Ich meine mein Slebstwertgefühl ist seit dem ich Ihn kenne schon um mindestens 70 Prozent gesunken, dass ich mir selber mühsam wieder aufgebaut habe nacht 10 Jahren Beziehung mit einem Alki ist auf gut deutsch im A....! Aber im ernst wenn man nicht weiss warum das so ist und der Partner plötzlich die Fehler bei einem selber sucht was macht man dann??? Mein erster Freund hat immer zu mir gesagt: du kriegst eh keine bessseren als mich, kein anderer will dich und ich habe das irgendwann geglaubt. Leider dann kam die Bezihung aus vernunft gespickt vom Alkohol.

Ich habe Angst´vor dem was noch kommt. Fragt Ihr euch auch manchmal ob es unsere Aufgabe ist dem anderen Part das mitzuteilen? Ist es meine Verantwortung ihn darauf Aufmerksam zu machen??? Was ist euer eMeinung dazu?

Schokoladenreiche Träume und Grüsse
Danke das Ihr einer wildfremden soviel halt geben könnt, unglaublich <3

shalin1968
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von shalin1968 » Mo 3. Aug 2015, 23:41

Hallo liebe sunny,
erst einmal lieben Dank für die lieben Worte von sonnenblume und das Kompliment .
Ja sunny wie schaffe ich das von Ihm loszukommen.....ehrlich ? Mal mehr mal weniger gut . Letztes Wochenende musste ich sehr oft an ihn denken . Er ist immer noch in mir. Am Sonntag war es besonders schlimm und ich war schon fast wieder soweit Kontakt mit ihm aufzunehmen . Ich rief dann aber zu zum Glück lieber eine Freundin an und klagte ihr mein Leid. Danach ging es mir etwas besser. Es ist aber jeden Tag noch ein Kampf.... Sonnenblume hat aber Recht mit dem was sie sagt, es ist reine Kopfsache. Es sind unsere Erwartungen, Sehnsüchte und Hoffnungen die unerfüllt blieben und die wir jetzt endgültig begraben müssen. Denn mal ehrlich, war deiner in Situationen wo Du ihn gebraucht oder gerne bei Dir gehabt hättest für dich da? Meiner hato mich sogar an meinem Geburtstag im Stich gelassen und hat mir erst abends um 22 Uhr per sms gratuliert, damit er ja nicht noch von mir zu hören bekommt er soll doch vorbei kommen . Nein wirklich, er hat mir die ganzen Monate nicht einmal das Gefühl gegeben ich sei etwas Besonderes für ihn gebraucht...eine begehrenswerte Frau. wir sollten uns aber auf keinen Fall mit weniger zufrieden geben. Ich möchte für den Mann den ich liebe eas Besonderes sein und dies sollte er mir auch vermittelt. Wir haben es nicht nötig Bittsteller zu sein .....doch genauso habe ich mich die letzten Monate gefühlt .
Klar war es schön wenn wir zusammen waren und wir haben uns auch super verstanden und viel gelacht ....aber das tue ich mit Freundinnen und kumpels auch super. Von dem Mann meines Herzens erwarte ich aber einfach mehr...und da kam leider nichts ......
Das sollten wir uns immer vor Augen halten. Manchmal muss man den Falschen erst los lassen, damit man den Richtigen finden kann .....
Ich weiß absolut wie Du dich fühlst ....es ist schwer aber wir schaffen das ! Ich habe alle Nachrichten und Fotos von ihm gelöscht und er lässt mich nach der Ansage die ich ihm gemacht habe auch in Ruhe. Ich weiß aber der Tag wird kommen wo ich ihn wieder sehe nd das wird schwer....er wird dann wieder Kontakt aufnehmen, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich bin mir aber auch sicher das es sich nie àndern wird, egal was er mir verspricht. Schütze dich selber , sonst gehst Du daran kaputt. Diese Männer sind, bei allem Mitleid was ich für sie habe, auch ganz große Egoisten, die ihre Defizite auf unsere Kosten ausleben. So schmerzhaft das auch im Moment für uns ist, es ist kein Vergleich zu dem wenn Du immer wartest und das Gefühl hast
Zuletzt geändert von shalin1968 am Di 4. Aug 2015, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.

shalin1968
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von shalin1968 » Di 4. Aug 2015, 07:41

Sorry sunny, irgendwie hat es meinen Beitrag abgebrochen. mein pc ist defekt und ich tippe das hier zu nachtschlafender Zeit auf meinem Handy. Deine Geschichte wühlt mich sehr auf, den sie ähnelt meiner doch sehr. Ich wollte das auch monatelang nicht wahrhaben und habe mir das immer schön geredet . Selbst nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, welches ihn ganz klar als BP outet , habe ich mir immer noch gedacht und wenn Du dich doch irrst....Nein wir reden uns das nur ein. Neben dem Mitleid was ich teilweise für ihn empfinde, darf ich nicht vergessen, das er auch in mit seinem Defizit sehr egoistische ist und keinen Moment an meine Gefühle gedacht hat . Er hat sich gefühlsmäßig an mir bedient wie in einem Selbstbediehnungsladen, der 24 stunden für ihn geöffnet hat . Du fragst wie ich gegen meine Gefühle handeln kann ...... Wer sagt das ich das tue ? Ich handel gegen das Verliebtsein und die Verblendung die ich monatelang hatte, aber ich handle für mich und meine Gefühle und die kommen bei mir an erster Stelle ! Ich tue das für mich und nicht für ihn. Er hat doch auch die ganze Zeit nichts für mich getan. Du solltest es Dir wert sein, mehr zu erwarten und auch zu bekommen. Lass ihn los und Du wirst sehen es geht Dir bald besser. Ich jedenfalls fühle mich neben den schwachen Momenten jedenfalls besser. Wir sind keine puppen die man ab und an mal zum spielen raus holt und wenn man genug hat wieder für Wochen achtlos in die Ecke setzt. Du solltest Dir einfach mehr Wert sein
....Wenn Du das erkennst tut es auch nicht mehr so weh. Kopf hoch ....ich denke an dich .. LG shalin
Achso und Nein es ist nicht dein Part ihn auf sein Defizit aufmerksam zu machen. Meiner hat schon abgeblockt und dicht gemacht als ich ihn von meinen Gefühlen berichtet habe......von seinen will er noch weniger hören. Wenn er sich mit seiner Gefühlslage auseinandersetzen würde, gäbe es ja die ganzen Probleme nicht . Mein Tipp....spar Dir den Aufwand.

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 4. Aug 2015, 11:01

Liebe Sunny,

Du bist offenbar auch eine von der Sorte, die selbst Bindungsängste hat, denn Du suchst genau dort nach Liebe, wo Du sie viel zu wenig findest bzw. gar nicht. Denn er lebt sein Leben weiter, unbeschwert und denkt nicht viel an Dich. Denn wenn er es täte, würde er sich melden.
Und Du verzehrst Dich nach ihm und nach einer Beziehung, die nicht zustande kommt und Dein Unterbewusstsein weiß ganz genau, dass es eh nichts wird und lässt Dich machen. Denn es hat die Gewissheit, es wird eh nichts, ich bin sicher.

Schau Dir Deine Biografie an - vom leiblichen und vom Stiefvater verlassen. Auch diese Männer waren irgendwie unerreichbar und unberechenbar und machten sich vom Acker. Für Dich blieben die Träume von einem tollen Vater, der sich Deiner annimmt.
Bei mir war es ähnlich, aber längst nicht so krass. Mein Vater ging immer seinen Weg und meine Mutter hechelte ihm hinterher. Das war schon von Anbeginn der Ehe so. Sie sah, wie er war, wie er sein Ding durchzog und blieb leidend auf der Strecke. Sie rannte auch ihrem Traum hinterher, von einer Familie mit Kindern und ganz viel Glück und Liebe mit dem Mann, den SIE sich ausgewählt hatte. SIE hatte nicht locker gelassen und lief ihm vier Jahre hinterher. Dann bekam sie ihn. Im Mai 1961 fand die glückliche Hochzeit statt, im Mai 1962 wurde ich geboren. Das Wunschkind, das ja auch ganz was Besonderes sein musste, das so sein sollte, wie sie es sich vorstellte.
Was ich von meiner frühen Kindheit behalten habe, ist einesteils ein gutes Zuhause, Menschen, die sich warmherzig um mich kümmerten und denen ich nicht egal war. Was ich auch behalten habe, ist viel Angst. Angst, den an mich gestellten Ansprüchen nicht zu genügen. Angst, nicht gut genug zu sein. Und genau das war ich ja auch immer wieder. Ich war eben nicht gut genug, ich hätte viel besser sein können und sollen. Und ich hatte Angst vor den Launen meiner Mutter, die mal fröhlich und zufrieden mit sich war, den anderen Tag gereizt und launisch und mit sich uneins.
Wer kümmerte sich um mich? Hauptsächlich meine Mutter, d.h. ich war ihren Stimmungen hilflos ausgesetzt und ihre Erziehungsmethoden waren nach heutigen Begriffen sicher nicht in Ordnung. Es gab Ohrfeigen und es gab das Knien auf einem Holzkochlöffel. Dann gab es wieder Lob und Anerkennung. Es war ein Wechselbad.
Mein Vater war arbeiten und bekam von den meisten Dingen nichts mit. Er war so unerreichbar wie die Männer, die ich mir später suchte. Aber ich idealisierte ihn, das tue ich noch heute. Er ist auf seine Weise ein prima Mann und dafür bin ich dankbar, aber meine Mutter wurde - so denke ich - nicht ganz glücklich in der Ehe. Meine Mutter starb ziemlich früh, schon vor 20 Jahren an einer Autoimmunerkrankung. Das passte zu ihr, die innere Kampfkonstellation hatte sich auch körperlich manifestiert.

Was wurde aus mir? Eine Frau, die ihren Weg geht, gut im Beruf ist (ich wurde ja auf Leistung getrimmt), aber die immer Problme mit dem Selbstwertgefühl hatte. Das Erbe aus meiner Kindheit quälte mich. Ich bin nicht gut genug, alle anderen sind besser als ich. Ich müsste so und so sein, dann ... Haargenau, was meine Mutter mir unbewusst beigebracht hatte.
Ich habe feine Antennen für andere Menschen. Ich kann sie oft sehr gut einschätzen. Das ist kein Wunder, denn wer von Kindesbeinen auf lernt, die Stimmungen der Mutter auszuloten und sich je nachdem zu verhalten, der hat diese Fähigkeit auch gegenüber anderen Menschen.

Und dann die Männer: immer die, die ich schwer oder gar nicht erreichen konnte, hatten es mir besonders angetan. Nach denen konnte ich mich verzehren, stundenlang nachdenken und interpretieren (er hat dies und jenes gesagt, was meinte er damit? Usw. usw.) Und war ich auch gut genug für sie (kleines Selbstwertgefühl, das ich seit der Kindheit mit mir rumschleppe)? War ich attraktiv genug? Vielleicht sollte ich aber lieber ganz anders sein, denn dann würde er ... ?
Die Männer waren in meiner Fantasie meist toll, denn ich idealisiserte sie wie ich meinen Vater idealisierte. Aber sie hielten der Realität logischerweise nicht Stand. Irgendwie lief ich ihnen hinterher, wie ich meinem Vater hinterher lief. Der war zwar da, blieb aber doch immer irgendwo unerreichbar und unverständlich für mich.

Ich trug alles, was ich in meiner Kindheit erfahren, erlernt und abgeschaut habe, in mein Erwachsenenleben. Meine gesammelten Defizite lebte ich aus. Suchte nach Männern, die ich nicht bekam oder die mich enttäuschten, wenn ich sie bekommen hatte. Die anderen, die mir hinterher liefen, vor denen flüchtete ich.
Das tue ich noch heute. Ich habe eine Beziehung, die ich einigermaßen aushalten kann, weil sie mir nicht zu viel abverlangt. Ich mache viele Dinge allein, ich unternehme dies und jenes und informiere meinen Partner, der meine Interessen nicht teilt. Ich bin viel unterwegs, auch allein, das mag ich.
Ich würde mir oft mehr Nähe und Vertrauen wünschen, mehr Leidenschaft, aber ich weiß auch, dass ich das auch wieder vermeiden würde. Ich lebe auch in einem Zwiespalt und bin selber ein bindungsproblematischer Mensch. Und da ich das weiß, lebe ich danach.

Mein Bindungsphobiker war was Besonderes. Nie voher habe ich mich einem Menschen so zu Füßen gelegt, nie vorher hatte ich solch intensive Gefühle. Das glaube ich zumindest. Und heute noch, wenn ich ihn im Abstand von Monaten sehe, reizt er mich immer noch. Ich würde mir ein wenig Aufmerksamkeit wünschen, die ich nicht bekomme. Ein lächelndes Hallo, das ist alles, was übrig blieb.
Ich bin immer noch nicht "clean", denn dieser Mann hat Suchtpotential. Und daher halte ich Abstand, kein Kontakt. Gegen Sucht hilft nur eines: Abstinenz und zwar konsequent.

Er hat mich sehr enttäuscht, war immer nur auf sein Wohl und Wehe bedacht. Wie es mir damit ging, war ihm ziemlich egal. Das ist eine bemerkenswerte Eigenschaft von Bindungsphobikern: sie sind gnadenlos egoistisch (ich neige oft selbst dazu, aber ich merke es zumindest) und sie schauen, dass es ihnen gut geht. Dass der Partner traurig ist, im Geheimen weint, kümmert sie wenig. Empathie ist schlecht ausgeprägt.
Bindungsphobiker sind der Mittelpunkt ihres Universums, das Zentralgestirn. Andere Menschen sind wie Planeten, die um sie kreisen, aber in gehörigem Abstand.
Sie bauen sich oft ihre "Burg", psychisch und emotional. Da tauchen sie dann ab und sind nicht mehr erreichbar.
Andere Menschen wie ich (Bindungsschwache Menschen, die gerne den passiven Part einnehmen) schleichen um die Burg und suchen eine Tür, aber die ist zu und bleibt verschlossen. Enttäuscht resignieren sie und ziehen sich wieder zurück.
Dann kommt der aktive Part wieder und unternimmt einen Vorstoss. Er hat seine Burg verlassen. Freude strahlend bin ich selbstverständlich und sofort wieder für ihn da und gebe ihm die Wärme und Liebe, für die er gerade empfänglich ist.
Doch regelmäßig kommt der Rückzug. Ein Schritt vor, zwei zurück ... und dann wieder von vorne!

Ich erlebte in dieser Beziehung sämtliche aus der Kindheit übernommenen Defizite und konnte sie nachleben. Mangelnde Nähe, überhöhte Ansprüche, die ich an mich selbst stellte, Selbstzweifel, das Bewusstsein, nicht gut genug zu sein, große Traurigkeit, Einsamkeit und sehr viel Angst. Angst vor Zurückweisung, Angst vor Verlust und um das zu vermeiden, den Klammerreflex. Alles, nur keine Trennung und das obwohl ich Angst vor Verletzung durch ihn hatte.

Es gab Wochenenden, da kam ich heim in mein Heim, meine Stadt. Ich kann mich gut erinnern. Er hatte mich zum Bahnhof gebracht und das WE mit ihm hatte mir wieder mal gezeigt, wie wenig ich ihn doch bekam. Wir sprachen über Urlaub, aber kein Wort davon, ob wir ihn zusammen verbringen würden. Natürlich wünschte ich mir nichts stärker als das, aber ich fühlte auch, dass es nicht gut wäre, davon anzufangen. Er würde sich nur wieder in uneindeutige und verschleierte Aussagen flüchten.
Kurz vor Einfahrt des Zuges wurde mir meine verzweifelte Lage bewusst und ich begann zu heulen. Ich konnte nicht mehr aufhören, als die Schleusen mal geöffnet waren. Und was tat er? Stand daneben und tat nichts, gar nichts! Er fragte nur, was ich hätte und ich redete mich darauf heraus, dass ich traurig wäre, dass ich nun fahren müsste. Dabei weinte ich über die völlig verfahrene Beziehung, meine enttäuschten Hoffnungen, das Glück, das ich nach den ersten drei/vier Monaten schon wieder verloren hatte. Und er sagte nur: da kann ich jetzt auch nichts machen!

Ich heulte noch eine halbe Stunde im Zug. Ich fand Gott sei Dank einen Platz, wo ich ohne Nachbarn sitzen konnte. Ich weinte, als der Schaffner kam und peinlich berührt meine Fahrkarte kontrollierte. Ich stieg dann um und dann kam die Wut. Eine grenzenlose Wut auf ihn, auf diesen emotionalen Versager, der mich immer wieder auflaufen ließ! Der die Macht hatte und für mich blieb nur die Ohnmacht!
Und als ich in meiner Stadt ankam, kehrte ich den Schnee von meinem Auto und auf einmal kam eine Erleichterung. Gott sei Dank, ich hatte noch ein anderes Leben, einen Beruf, eine Wohnung. Ich musste nicht im Schmerz leben.
Keine Frage, zwei Wochen später fuhr ich wieder zu ihm, wieder auf der Suche nach dem Glück. Dieses WE könnte es ja sein, dass er durchgängig liebevoll und zugänglich ist, dann wäre ich glücklich. Und genau das hielt mich bei der Stange. Die Chance auf das Glück, das dieses Mal kommen könnte und dann doch wieder ausblieb. Aber vielleicht das nächste Mal, wenn ich ihn sehen würde ...

Es ist nicht gut, in solch einem Stress zu leben.Es ist nicht gut, sich von der Zuneigung anderer abhängig zu machen und es ist nicht gut, das eigene Wohlbefinden auf das Verhalten eines Mannes zu projizieren. War er mal nett und lieb, blühte ich auf. War er abweisend und kalt, stürzte ich ab in Einsamkeit und Angst.Er war wie eine Droge. Man weiß, dass sie schädlich ist, aber man nimmt sie doch.

Und die Gründe dafür liegen in einem selbst. Man muss sich selbst anschauen, nachdenken über das, was war und dann findet man viele Parallelen zur erlebten Kindheit. Man lebt dann in einem anderen Bewusstsein und wird nicht mehr so viel von unbewussten Mechanismen gesteuert. Man kapiert, warum man dies und jenes tat oder tut. Und dadurch kann man sich selbst ein wenig an die Hand nehmen, die Defizite aushalten, sich aber nicht mehr so von ihnen quälen lassen.
Ich stehe heute anders da als vor fünf Jahren. Ich komme besser mit mir klar und ich lasse mir mein Selbstwertgefühl nicht mehr von anderen kaputt machen.
Ich bin wer, ich habe Rechte und auch ein Recht auf Glück. Aber ich laufe ihm nicht mehr hinterher, wo ich es nicht finden werde.

Anstatt sich Gedanken über ihn zu machen (wie bekomme ich ihn dazu, dass er eine Beziehung eingeht? Was meinte er, als er sagte ...? Was ist nur mit ihm los und wie kann ich ihm helfen?) befasse Dich lieber mit Dir selbst. Das ist nicht schön, aber lehrreich. Du hast schon angefangen damit. Du musst nur die Parallelen Deines Erwachsenenlebens mit Deiner Kindheit finden. Dann wird Dir vieles klar. Vieles, was Dich sehr traurig machen wird. All die verlorenen Jahre, die verlorenen Beziehungen, die Beziehung mit einem unpassenden Mann ... Aber Du findest Dich selbst und das bewahrst Du dann wie in einem Schmuckkästchen.
Der Typ da, der will nicht mal Deine Tochter kennenlernen, denn er hat kein Interesse daran. Das Kind könnte ja auch eine Bindung aufbauen zu ihm und dann wäre er in der Pflicht, als Ersatzpapi oder guter Onkel dafür da zu sein. Oh Gott, viel zu viel Verantwortung! Kinder sind ja noch schwieriger als Erwachsene, denn erwachsene kann man quälen, links liegen lassen, aber ein Kind! Das merkt sogar er, dass das eine andere Hausnummer ist.
Er ist nicht sonderlich nett zu Dir, er bemüht sich Null komma Nichts um Dich, er verharrt. So wie es meiner tat. Alles ging immer von mir aus. Ich ging auf ihn zu, fragte nach einem Kaffee, ich sorgte dafür, dass eine Beziehung zustande kam und als ich sie hatte, bemühte ich mich, dass sie nicht schon vorher zu Bruch ging. Ich wurde wie ein Hindernisläufer im wahrsten Sinn des Wortes.
Ich begriff was ihm fehlte, aber dass mir auch etwas fehlte, merkte ich erst allmählich und viel später. Ich wollte ihn therapieren, ihm helfen, aber natürlich nur, dass ich bekam, was ich wollte. Aber ich bekam es nicht, denn er entzog sich. Und damit hatte er Recht. Was ich getan hatte, war sträflich. Ich ahmte meine Mutter nach: sei so wie ich Dich haben will, damit ich endlich glücklich werde!

So was holt einen ein und diese Haltung bestraft das Leben, denn dahinter steckt nur Egoismus. Lass ihn ziehen. Er hat ein Recht auf ein Leben seiner Wahl und wenn er sich in seiner Isolation wohl fühlt, dann lass ihn dort. Und Du suchst lieber später mal woanders. Aber zuerst solltest Du Dich auf den Weg zu Dir selbst machen. Menschen wie er haben eine wichtige Funktion, denn sie zeigen uns, wo unsere Defizite und unerfüllten Sehnsüchte sind.

LG
Sonnenblume

Sunny3982
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sunny3982 » Di 4. Aug 2015, 20:11

Liebe Sonnenblume
liebe Shalin

eure Geschichten rühren mich sehr und ich merke das es euch immer noch nach so langer Zeit betrifft. Da s heisst ich kann eigentlich froh sein das es noch nicht richtig angefangen hat und ich Ihn so wenig gesehen habe, denn sonst würde das ganze nämlich schon ganz anders aussehen. Und das ist mir dank euch bewusst geworden. Ich finde es wahnsinnig traurig das menschen so eine Hölle auf Erden erleben müssen. Immer das Gefühl ihm nicht zu genügen und nicht richtig an Ihn ran zu kommen, ergo unerfüllte Sehensucht, ist eine grausame Seelenqual. Vielleciht entscheidet man sich aber uach ein wenig selber, dass man es nicht verdient hat Glücklich zu sein.
shalin1968 hat geschrieben:Er ist immer noch in mir. Am Sonntag war es besonders schlimm und ich war schon fast wieder soweit Kontakt mit ihm aufzunehmen .
Ich kenne dich zwar nicht aber ich fühle sowas von mit dir. In Schwachen Momenten und tiefen Löchern leide ich auch Höllenqualen. Heute war so ein Loch. Ich habe auf der Arbeit ein paar Tränen fliessen lassen, natürlich hat keiner was mitbekommen. Ich habe das Gefühl ich renne mit offenen Augen in meinen Untergang. Ich weiss was richtig ist. Ich kenne die strategie nach der ich handeln muss um mich und meinen Tochter zu schützen auch weiss ich es ist nicht real ich Träume von etwas was es nicht gibt und ich bin mir der Situation volkommen bewusst. Aber ich finde das so gemein, so eine Menschen zu treffen und nichts tun zu können, ich bekomme mein Hirn einfach nicht ausgeschaltet.
Du sagst er ist in dir und das ist doch genau das PRoblem. Weil wir Sie vielleicht nie richtig haben konnten bleiben Sie in uns. Diverse Strategien habe ich shcon probiert aber bis jetzt hat nichts dauerhaft funktioniert. Aber ich suche und kämpfe weiter.

shalin1968 hat geschrieben:Ich weiß absolut wie Du dich fühlst ....es ist schwer aber wir schaffen das ! Ich habe alle Nachrichten und Fotos von ihm gelöscht und er lässt mich nach der Ansage die ich ihm gemacht habe auch in Ruhe. Ich weiß aber der Tag wird kommen wo ich ihn wieder sehe nd das wird schwer....er wird dann wieder Kontakt aufnehmen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Ja wir schaffen das, denn im Grunde sind wir alle verdammt Starke Frauen. Schaut was Ihr schon alles geschafft habe, das ist wirklich grosse Klasse!!! Ich habe mal gelesen mal soll sich, in schwachen Momenten vor Augen führen was man schon geschafft hat zum einen Kleinigkeiten am Tag, bei der Arbeit oder so und zum anderen grosse Sachen wie Uni, Ausbildung, Abi, Job irgendwas halt. So das einem bewusst wird wie toll man eingentlich wirklich ist. Schliesslich sind wir unsere Besten Freunde und wir stehen uns selbst am nächsten. Somit können iwr uns auch selbst beistehen und uns halt geben.

Warum zum Henker bin ich mir auch so sicher das er sich melden wird. Jetzt mal Hand aufs Herz, was hast du ihm gesagt und wie hast du es verkraftet ihm zu sagen das er sich nicht mehr melden soll. Also Telefon oder SMS oder persönlich? Wobei ich persönlich ausschliesse, dann schaffe ich das nicht. Aber ich weiss wenn ich nichts sage steht er irgendwann wieder auf der Matte und ich werde schwach, dass muss ich doch irgendwie verhindern könne.
shalin1968 hat geschrieben:Er hat sich gefühlsmäßig an mir bedient wie in einem Selbstbediehnungsladen, der 24 stunden für ihn geöffnet hat
JA das Gefühl habe ich auch von Anfang an gehabt, wie ein energie vampir. Er hat tausende Freunde aber er sagt selber er redet nie mit denen über sich selber. er erklärt das so das er eher der ruhige Typ ist. Aber bei mir ist er ganz anders er redet und redet und redet und dann bähhhhmmm zwei Minuten später blockt er voll ab. er wechselt von Nähe zu Distanz innerhalb von Minuten und das öfter in einem Treffe, wenn nicht sogar ziemlich oft. Aber er weiss gar nicht wie es mir geht. Ich habe in dem letzten hlaben Jahr zwei kleinere Op´s gehabt. er weiss das noch nichtmal. Eigetlich dreht sich alles nur um Ihn... Ich hoffe es ist ihm nicht zu viel. Also rede ich nicht über mich. in 5 Mails wisst Ihr mehr über mich als er in 7 Monaten. Traurig oder nicht?

Liebe Sonnenblume, deine Geschichte berührt mich wirklich sehr und ich kann nur nochmal sagen, wie Stark und toll du rüberkommst, allein durch geschriebene Worte. Ich bewundere dich und deine innere Stärke, die du dir zweifelsohne selbsterarbeitet hast.

Ich möchte gerne deine innere Reife haben und deine Stärke ein wenig flammt dernEid in mir auf... Nicht negativ gemeint :-)
Sonnenblume10 hat geschrieben:Was wurde aus mir? Eine Frau, die ihren Weg geht, gut im Beruf ist (ich wurde ja auf Leistung getrimmt), aber die immer Problme mit dem Selbstwertgefühl hatte.
Ich bin sehr emotional, denn ich habe das Gefühl du redest von mir...
Sonnenblume10 hat geschrieben:Ich lebe auch in einem Zwiespalt und bin selber ein bindungsproblematischer Mensch. Und da ich das weiß, lebe ich danach.
Wie machst du das, ich meine danahc Leben. HAst du dich enstchieden dich mit deinen Defizieten zu akzeptieren oder hast du aufgegeben es ändern zu wollen? Sorry...
Sonnenblume10 hat geschrieben:Mein Bindungsphobiker war was Besonderes. Nie voher habe ich mich einem Menschen so zu Füßen gelegt, nie vorher hatte ich solch intensive Gefühle. Das glaube ich zumindest. Und heute noch, wenn ich ihn im Abstand von Monaten sehe, reizt er mich immer noch. Ich würde mir ein wenig Aufmerksamkeit wünschen, die ich nicht bekomme. Ein lächelndes Hallo, das ist alles, was übrig blieb.
Ich bin immer noch nicht "clean", denn dieser Mann hat Suchtpotential. Und daher halte ich Abstand, kein Kontakt. Gegen Sucht hilft nur eines: Abstinenz und zwar konsequent.
Wieviele Jahre ist das jetzt bei dir her? und wie lange bist du in der neuen Beziehung. Ich glaube du findest die Richtigen Worte. Die sind wie Drogen. Wer einmal Blut geleckt hat, hat es wirklich sehr schwer. Ich glaube ich habe echt ncoh Glück im unglück gehabt wenn ich das so lese. Wie lebst du mit der gewissheit, dass wenn er vor deiner Tür stehen würde, du wieder zurück gehen könntest und alles
Sonnenblume10 hat geschrieben:Kurz vor Einfahrt des Zuges wurde mir meine verzweifelte Lage bewusst und ich begann zu heulen. Ich konnte nicht mehr aufhören, als die Schleusen mal geöffnet waren. Und was tat er? Stand daneben und tat nichts, gar nichts! Er fragte nur, was ich hätte und ich redete mich darauf heraus, dass ich traurig wäre, dass ich nun fahren müsste. Dabei weinte ich über die völlig verfahrene Beziehung, meine enttäuschten Hoffnungen, das Glück, das ich nach den ersten drei/vier Monaten schon wieder verloren hatte. Und er sagte nur: da kann ich jetzt auch nichts machen!

Ich heulte noch eine halbe Stunde im Zug. Ich fand Gott sei Dank einen Platz, wo ich ohne Nachbarn sitzen konnte. Ich weinte, als der Schaffner kam und peinlich berührt meine Fahrkarte kontrollierte. Ich stieg dann um und dann kam die Wut. Eine grenzenlose Wut auf ihn, auf diesen emotionalen Versager, der mich immer wieder auflaufen ließ! Der die Macht hatte und für mich blieb nur die Ohnmacht!
wieder von vorne los geht?

die Stelle geht mir am nächsten, denn mir wird gerade eins bewusst die ohnmacht nichts tun zu können aber alles tun zu wollen, Ist doch das schlimmste. Man reisst sich ein Bein aus zeigt sich permanent von seiner etsen Seite. Schreibt keine SMS obwohl man vor Gefühl platzen könnten, weil man die guten Herren nicht unterdruck setzten will. Mein ganzes handeln war eine einzige zurückhaltung damit er das hat was er will. Das Gefühl nichts was in unserer Macht steht tun zu können, dass ist doch auch das was Liebeskummer so schlecht zu ertragen sein lässt. Weil du kannst nichts tun kannst. Es hilft keine Piulle kein rauch keine ablenkung die Gedanken kommen einfach wieder.

Ich suche den Weg für mich und meine kleine Tochter. Ich bin froh das ich die Gefühle zu Ihr wieder spüren kann. Ich habe mich das letzte halbe Jahr so tot gefühlt und dieses Wochenende war sie bei Ihrem Vater un dich habe sie so sehr vermisst wie ich es noch nie gespürt habe.

Ich kämpfe und WIR SCHAFFEN ALLES WAS WIR WOLLE!
LG
Sunny

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 5. Aug 2015, 12:58

Du hast Recht! wir schaffen es und vor allem Du schaffst es, ihn zu überwinden! Er ist nur ein Traum von Dir und Du glaubtest, er könnte Dir das geben, was Dir fehlt.
Wenn Du es schaffen willst, dann suche in Dir. Werde zufrieden mit Dir, akzeptiere Dich mit allem was dazu gehört und Du brauchst solche Männer nicht mehr, die Dir nur weh tun würden.
Er zeigt Dir, was bei Dir im Argen liegt, was Du daraus machst, ist Deine Sache. Durchschaue das falsche Spiel, das er treibt, aber durchschaue auch Dich. Du bist süchtig, Du erwartest Dinge, die er Dir niemals geben könnte.

Wenn er sich wieder meldet, dann tue doch einfach gar nichts. Er wirft Dir einen Köder hin und schaut, ob Du ihn frisst. Eine Antwort zeigt ihm, dass Du ihn gefressen hast. Und allein das reicht ihm, mehr will er nicht von Dir. Er will sich nur beweisen, dass die gute, alte Sunny weiterhin auf ihn reagiert.

Es liegt oft eine große Genugtuung darin, dem anderen diesen Gefallen nicht zu tun. Sich zu sagen: ich melde mich nicht, denn ich will mich eigentlich nicht melden. Und ich will auch nicht antworten, denn jede Antwort zeigt ihm, dass er weiterhin Macht über mich hat.
Vielleicht solltest Du Dir das einfach gönnen. Denn damit wiederum beweist Du Dir selbst, dass Du stark sein kannst.

Ich habe Dir außerdem eine lange PN geschrieben, in der Du alles erfährst, was Du vielleicht wissen willst.

LG
Sonnenblume

shalin1968
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von shalin1968 » Mi 5. Aug 2015, 14:27

Hallo sunny,
ich kann Sonnenblume nur beipflichten. Reagiere auf keinen Fall wenn er wieder Kontakt zu Dir sucht. Ich weiß, einfach gesagt, aber nur so bekommst Du ihn aus Deinem Kopf. Meiner hat mir auch immer so einen beliebigen Köder hingeworfen....so in der Art: "na wie kommst Du mit der Hitze klar, sitze gerade auf meiner Terrasse und warte auf Abkühlung....." Ganz belangloses Zeug, nur um sich wieder ins Spiel zu bringen. Ich bin dann jedesmal darauf eingegangen und habe mich schon über so einen belanglosen Mist gefreut, als hätte er mir seine Liebe gestanden. Schon verrückt, wie man handelt.Also völlige Kontaktsperre ist der einzige Weg um ihn zu vergessen.
Tue Dir was Gutes und lenk Dich ab. Ich unternehme viel mit Freundinnen und wenn es mal ganz schlimm ist, lenke ich mich mit Sport ab oder telefoniere mit Menschen, den ich wichtig bin und die nicht müde werden, mir immer wieder zuzuhören.

Weißt Du, wenn ich Deine GEschichte so höre, könnte man glatt meinen, unsere Kandidaten hätten sich abgesprochen. Auch meiner erzählte mir diese Geschichte, dass seine Exfrau ihn bereits ein halbes Jahr vor der Ehe betrogen hätte mit einem verheirateten Mann und ihn dann aber trotzdem unbedingt heiraten wollte. Er hätte sie dann geheiratet und die Sache kurz nach der Eheschließung rausbekommen. Er war natürlich sowas von dieser Frau getäuscht worden und entsprechend verletzt. Seine Ex freundin hat ihn natürlich auch nur verletzt und alle anderen Frauen auch. Seine einzige Erfüllung findet er noch beim extremen Fahrradfahren und an der Arbeit. Alles typisch für BP´s. Also hab bloß kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber und auch kein Mitleid. Wir sind hier diejenigen, die erheblich verletzt worden sind. Je mehr Abstand ich von ihm gewinne, umso mehr Wut bekomme ich auch auf ihn.
Ich habe mir auch mal Gedanken gemacht, was uns (sunny, Sonnenblume, mich usw.) hier verbinden könnte und ich denke, wir haben alle ein Liebes- und Aufmerksamkeitsdefizit in der Kindheit von unseren Vätern erhalten. Kann mich auch irren, aber ich glaube damit hängt viel zusammen. Ich bin mein ganzes Leben lang der Liebe meines Vaters hinterher gelaufen - umsonst -! Derzeit habe ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich fühle mich von ihm bevormundet und ungeliebt. Er hat mich immer beherrscht und ist cholerisch. Das erklärt wohl auch, warum ich mir immer sehr tonangebende Männer gesucht habe. Die lieben, einfühlsamen Männer, haben mich nicht interessiert. Ich wollte es immer schwer haben und um den Mann kämpfen. Männer die sich für mich ins Zeug gelegt haben, waren mir ziemlich egal. Ja, ich glaube auch, dass ich in gewisser Weise beziehungsgestört bin. Die Ehe mit meinem Exmann hielt nur so lange, weil er mich die ganze Zeit schlecht behandelt hat und mich so immer am "Laufen" gehalten hat. Er war ein absoluter Egoist und hat während der ganzen Ehe seine Egoschiene gefahren. Er war so gut wie nie zu Hause, hat sich weder um mich noch um die Kinder gekümmert und sein Leben gelebt, ohne Rücksicht auf Verluste. Ich denke, es musste so kommen...ich hatte mich noch nicht gefunden und bin auch jetzt noch ziemlich am arbeiten, was mich betrifft, um mich endlich kennenzulernen. Es passiert nichts ohne Grund und vielleicht sollten wir diese Männer alle kennenlernen, um am Ende uns selbst zu finden.

Du liebe Sunny wolltest wissen, was ich zu ihm gesagt habe. Ich sagte zu ihm bei unserem letzten Zusammentreffen, ich wolle es bei einer Freundschaft lassen, ich denke dies wäre auch in seinem Interesse. Da meinte er nur: "....das würde ich so nicht sagen..." (also mal wieder JEIN). Ich teilte ihm mit, dass ich noch nie so ohne jegliche Leidenschaft geküsst wurde, wie von ihm und dass ich dabei das Gefühl gehabt hätte, er würde das gar nicht wollen. Er guckte dann nur zu Boden und zuckte hilflos mit den Schultern. Ich sagte ihm dann noch, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm wünsche und wir uns lediglich kurz grüßen, wenn wir uns durch Zufalls sehen und fertig. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und das ist auch gut so. Ich werde ihn aber aller Voraussicht Ende des Monats wieder sehen, weil wir immer einmal im Monat zu so einer Ü30 Party gehen und er auch immer dort ist. Im übrigen habe ich meinen auch in einer Disko kennengelernt. Er stand dort immer ganz hinten, wo ihn fast keiner sehen konnte. Er ist mit meinem Arbeitskollegen befreundet und daher habe ich ihn kennengelernt. Schon verrückt wie sich unsere Geschichten gleichen. Man könnte fast denken, es ist der gleiche Typ. Ich schätze diese BP´s haben alle das gleiche Muster. Das wird ja auch in diesem Buch "JEiN" ganz gut beschrieben. Meiner ist definitv der Typ "Maurer" und ich habe mich dort auch etwas erkannt in dem Typ "Prinzessin". Jedenfalls nette, ehrliche Typen werden von mir ganz schnell wieder abserviert, wenn die erste Verliebtheitsphase vorbei ist. Nur die schwierigen, unerreichbaren Typen können mich am "Laufen" halten. Das erklärt wohl auch, warum ich auf diesen Typ Mann so stehe und darauf immer wieder hereinfalle. Ich werde wohl erst an mir arbeiten müssen, damit ich eine intakte Beziehung jemals führen kann.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Selbsterkenntnis.

LG shalin

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 6. Aug 2015, 12:21

shalin1968 hat geschrieben: Ich habe mir auch mal Gedanken gemacht, was uns (sunny, Sonnenblume, mich usw.) hier verbinden könnte und ich denke, wir haben alle ein Liebes- und Aufmerksamkeitsdefizit in der Kindheit von unseren Vätern erhalten. Kann mich auch irren, aber ich glaube damit hängt viel zusammen. Ich bin mein ganzes Leben lang der Liebe meines Vaters hinterher gelaufen - umsonst -!
Ja, ich denke, damit hast Du absolut recht! Ein Aufmerksamkeistdefizit steckt auf jeden Fall dahinter. Ich hechelte auch immer meinem Vater hinterher, tat alles, damit ich gelobt wurde und glaubte, hinter Lob steckt Liebe. Natürlich hat er mich geliebt und tut es noch, aber auch ich stelle rückblickend fest, ich fühlte mich dennoch oft von ihm allein gelassen.
Und genau deswegen suchte ich mir systematisch Männer, denen auch ich hinterher laufen musste. Genau wie bei Dir, Shalin, interessierten mich diejenigen, die mir hinterher liefen, kein Bisschen. Im Gegenteil, je mehr einer klammerte, je mehr von seiner Liebe er mir zeigte, desto "eingefrorener" wurde ich.
Mein allererster Freund (ich war damals 19, also für heutige Begriffe spät) war so einer, der eigentlich seine Mutter suchte. Er war 10 Jahre älter als ich und träumte von Happy Family. Er hätte mich sofort geheiratet und ich wusste nie, warum er von mir so begeistert war. Vermutlich lebte er sein Mutterdefizit an mir aus. Er brachte ständig Geschenke, rief an, schenkte meiner Mutter Blumen (die darüber ganz begeistert war) usw. Und ich wurde stiller und stiller und zurückgezogener. Bis ich es nicht mehr aushielt. Er hatte damals schon viel Kontakt mit einer Freundin von mir, in deren Beisein ich ihn auch kennengelernt hatte. Und dort würde er auch gleich Familienanschluss finden, denn deren Familie war immer sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig. Also schickte ich ihn kurzerhand immer wieder zu Klaudia, wo er dann liebevolle Aufnahme fand. Sie war zwar nicht in ihn verliebt, aber ich denke, es ging ihm nicht so schlecht, wenn er dort war.
Es verlief sich dann und ich weiß noch, wie erleichtert ich war, als ich ihn weg hatte. Dabei war er ein netter einfühlsamer Mann, aber irgendwo auch ein großes Kind geblieben. Ich habe ihn Jahrzehnte nicht mehr gesehen. Letzthin schaute ich mal im Telefonbuch, denn er hat einen seltenen Namen , aber ich habe ihn nicht gefunden. Vielleicht ist er jetzt ganz woanders.

Ich war nach der Trennung von meinem BP mal bei einem Therapeuten, weil ich aus der ständigen Mühle der Wut (die Heulphase war schon ziemlich vorbei) nicht mehr rauskam. Und der Typ war wirklich gut. Ich wollte über IHN reden, wie schlecht er mich behandelt hatte usw., aber stattdessen fing ich von mir an. Das fand ich dann doch bemerkenswert. Ich erzählte ihm meine Biografie, dass ich immer wieder an die falschen Männer geriet und wir deckten bei dem Gespräch so einiges auf. Ich lebte schlichtweg meine Kindheitsdefizite in Beziehungen nach. Er fragte auch nach meiner Mutter, die als Kind heimatvertrieben hier strandete, mit ihrer Mutter und einer Cousine. Der Vater war noch in russischer Kriegsgefangenschaft und der Bruder in Rumänien gefallen. Und dann noch der Heimatverlust, der sehr gewaltsam verlieft.
Ich verstand auf einmal, dass auch meine Mutter eine von Millionen traumatisierten Kriegskindern war und woher oft ihre Wut kam. Ich bemerkte ihre Unzufriedenheit und eine innere Kampfkonstellation. Sie hatte die gewaltsamen Erlebnisse nie aufgelöst, sondern fand nach Süddeutschland, wo sie dann aufwuchs und sich unglaublich anpasste. Sie lernte den hiesigen Dialekt und auch sonst verhielt sie sich so, dass es keinerlei Anlass für Gerede bei ihr gab. Ihre Schwester (10 Jahre älter) hatte ein uneheliches Kind von einem verheirateten Familienvater und dieses Kind war ein Dauerbrennerthema. Niemals ein uneheliches Kind! Das ist Schande usw. Als ob das ihrer Schwester geholfen hätte, die es nicht leicht mit ihrem Sohn hatte (der Vater fehlte ja).
Sie war oft auch selbstgerecht und musste sich gegenüber der Schwester als hochanständige Frau darstellen, was mich oft geärgert hat.
Es ist erstaunlich, was man als Kind alles aufnimmt!

Der Therapeut erläuterte dann noch die Zusammenhänge:
Jeder von uns trägt Defizite in sich, hatte Erlebnisse, die nie richtig verarbeitet wurden und die schiebt das Kind dann ins Unterbewusstsein. also von der bewussten Ebene weg und da bleibt das dann liegen. Aber gerade das Unbewusste lenkt uns viel mehr als wir glauben.
Unsere Seele kommt mit dem ganzen Müll oft nicht zurecht, sie leidet, aber sie kann sich nicht aus sich heraus heilen. Sie braucht dazu uns, also die bewusste Ebene.
Und daher erleben wir oft systematisch immer wieder die gleichen Krisen. Wir suchen die falschen Männer, von denen wir glauben, sie könnten unsere Defizite beseitigten. Dabei suchen wir nur weiterhin erfolglos nach der Liebe und Aufmerksamkeit von Papa.
Das ist ganz schön blöd, denn was haben wir davon? Nicht viel vordergründig außer Frust, Kummer, Trauer und Leid. Und doch ist es für unsere Seele die einzige Chance sich zu heilen, denn sie zeigt uns: Schau doch endlich mal her, kümmere Dich darum, da liegt was im Argen!
Wir können unsere Traumen (hochtrabendes Wort, aber die Messlatte dessen, was für einen Menschen traumatisch ist, ist sehr verschieden, sagte der Therapeut) nur heilen, wenn wir uns kennen. Also unsere Defizite auf die bewusste Ebene holen und erst dann können wir anders damit umgehen. Wir sind nicht mehr der Spielball unseres Unbewusste, sondern erkennen, wenn wir wieder mal Gefahr laufen, uns in alte Muster zu verirren.

Ich rede dann oft mit mir und sage mir: Na, wieder mal ein Rückfall in die alten Muster? Das hatten wir doch schon alles! Also, überleg mal, das sind doch nur die alten Probleme mit dem Selbstwertgefühl, mit unerfüllter Liebe, die Du wieder mal an einem Kandidaten ausleben wolltest.
Und wenn man sich selbst besser durchschaut, dann fällt man zumindest nicht mehr so leicht auf die falschen Kandidaten herein und sucht nicht da nach Zuneigung, wo sie nicht zu finden ist.
Das Leben wird tatsächlich etwas leichter und die sinnlose Quälerei kann man vermeiden, indem man die Einsicht zu Hilfe nimmt und auch zu Wort kommen lässt.

Sunny, Du rennst auch nur Deinem Vater hinterher. Du suchst eigentlich keinen Partner, sondern ein Ebenbild Deiner Väter. Den einen kanntest Du gar nicht (warum eigentlich?) und der andere hat Dich sitzen gelassen. Den Mann, den Du auserkoren hast, passt haargenau ins Bild. Du kannst hier die unerfüllte Liebe zu Papa nachleben bzw. der Mann ist und bleibt für Dich so unerreichbar und unberechenbar wie Dein Stiefvater. Die nächste Katastrophe wäre, wenn Du bei dem zum Zug gekommen wärst, vorprogrammiert gewesen.

Deswegen rate ich jedem: Fangt bei Euch an! Was liegt da im Argen und welche Muster im Leben wiederholen sich. Das kommt nicht einfach zufällig, sondern es hat System. Unser Unterbewusstsein schickt uns wieder mal auf die Reise, weil es bei jeder erneuten Krise hofft, dass wir es nun endlich einsehen.
Es genügt daher nicht zu warten, bis es nicht mehr weh tut. Dann schiebt man diese Arbeit nur auf.
Ich habe Jahrzehnte gebraucht, bis ich es erkannt habe. Beim letzten wurde mir klar, dass es auch etwas mit mir zu tun hat und ich wollte aus dieser Trennung unbedingt auch für mich etwas gewinnen. Es hat sich tatsächlich einiges in mir verändert und verbessert.
Ich stelle mich weniger in Zweifel und wenn die alten Dämonen wieder mal hämisch sagen; Siehst Du, ich habe es Dir doch immer gesagt, alle anderen sind besser als Du und Du müsstest auch hier und dort besser sein, aber Du schaffst es ja eh nicht, ätsch!
Dann rede ich auch im Stillen mit denen und sage: Ihr Halunken habt mich schon genug gequält! Es reicht für heute.

Damit kann man sich selbst dann helfen und sich sozusagen ein wenig an die Hand nehmen. Die Baustellen werden weniger. Natürlich bin ich deswegen jetzt nicht "geheilt", aber ich bin wenigstens nicht stehen geblieben und habe nicht nur gewartet, bis es nicht mehr weh tat. Die bequeme Lösung wäre gewesen, dass ich allein ihm die Schuld zuschiebe, aber damit wäre ich auch ewig in der Rolle des Opfers gewesen. Auch die Opferrolle ist sehr bequem, denn sie verlangt ja nichts außer zu leiden. Ach, ich Arme, wie schlecht wurde ich nur behandelt! Dabei war es auch hausgemacht, denn ich hätte ja schon viel früher gehen können. Da ich aber so verfangen war in diesem Wust aus unerfüllten Träumen, Sehnsüchten, vermeintlicher Liebe, hätte ich das eh nie geschafft. Außerdem war er einer, der immer die Kontrolle haben wollte. Wenn Jemand Schluss macht, dann bin ich es!

Es gibt sogar Menschen, die eine gescheiterte Beziehung wieder aufleben lassen, nur damit sie dann wenn die alten Probleme wieder hochkochen, selbst Schluss machen können. Das hätte ich sogar meinem zugetraut.
Ich war mal nahe dran zu gehen und da hielt er mich zurück und BAT mich zu bleiben. Er BAT mich! Nicht zu glauben, klar, schmolz ich schnell wieder dahin. Ein paar Wochen hat er mich dann abserviert. Die Macht war wieder bei ihm. Er hatte sie aber nicht mehr so wie in den Monaten zuvor, denn ich hatte gemerkt, dass auch ich etwas bewegen konnte. Ich war nicht so machtlos wie ich immer geglaubt hatte und daher fühlte ich mich schlagartig besser in der Beziehung. Ich wurde mutiger in meinen Ansprüchen, ich ließ mich nicht mehr so leicht unterbuttern und bildete mir ein, ab jetzt geht es definitiv aufwärts mit uns.

Das war ein riesiger Trugschluss, denn ein BP hält eine halbwegs gleichberechtigte Beziehung auf Augenhöhe viel schlechter aus als ein mit Über- und Unterordnung. Und da ich nun zu sehr "aufgestanden" war, fühlte er zunehmend wieder den Druck von meiner Seite. Quasi von heute auf morgen absentierte er sich. Er stellte sich am WE tot, war nicht erreichbar. Weder über Festnetz noch über Handy noch über den PC. Er antwortete einfach nicht und ich machte mir am Sonntag abend ernsthafte Sorgen. Irgendwie fühlte ich auch, dass etwas im Busch war. Bis ich am folgenden Tag dann seine Abschieds-Mail las, abgeschickt nachts um 0.30 Uhr.
Er könne es einfach nicht mehr, es täte ihm leid und es täte ihm leid, dass er ausgerechnet mir so weh tun müsse. Und er weiß nicht , was mit ihm los ist. Ich müsste es doch können, aber ich kann es nicht! Es ist, als würde ich mich selbst verlieren. Ich fühle mich nicht mehr richtig und daher muss ich gehen.

Tja, ich heulte, was sonst! Und wie, eimerweise. Und gleichzeitig begriff ich es auch. Er konnte nicht viel dafür, dass er so deformiert war. Andere hatten das an ihm verbrochen. Er fühlte die Beziehung als ernsthafte Bedrohung und das äußerte sich mittlerweile auch körperlich. Ich fühlte seinen Panikzustand aufgrund der Mail förmlich nach. Der Text erinnerte mich an einen kleine Jungen, den man festhalten will, der aber verzweifelt um sich schlägt und schreit: Ich will nicht, ich will nicht!

Schade, dass ich seine Mutter nicht fragen kann. Da käme vielleicht einiges zum Vorschein. Er spulte bilderbuchmäßig alle Verhaltensweisen eines aktiven BPs an mir ab bis zum Anbandeln mit einer anderen Frau. Es war fast schon zum Lachen, da es so gewöhnlich war. Er war nicht einzigartig und auch die Probleme in der Beziehung waren nicht einzigartig. Sie folgten einem richtigen Programm und das ist lächerlich und gewöhnlich.
Dennoch, das habe ich ihm nie richtig verziehen, denn er war auch ein Drecksack. Meine Ängste um ihn, mein Misstrauen waren leider allzu berechtigt. Und das tat mir weh, auch wenn das mit dieser anderen Interessentin (sie hatte ihm "himmelblaue" Grüße von Borkum geschickt, dabei kannte sie ihn doch kaum!!!!) dann im Sande verlief.

Das Leben ist tatsächlich eine spannende Angelegenheit. Viele "Fehler" liegen aber meist weniger beim Anderen, sondern in einem selbst. Daher interessiert er mich auch nicht mehr sonderlich. Hat er meine Nachfolgerin geheiratet? Er trug mal so was wie einen Ehering, goldfarben am rechten Ringfinger. Als ich das aus der Ferne sah, musste ich mich echt zusammenreißen um nicht zu lachen. ER und heiraten, haha!
Aber wie gesagt,ich weiß es nicht. Vielleicht ist er auch wieder geschieden, vielleicht hatte der Ring andere Gründe. Derzeit trägt er ihn jedenfalls nicht mehr, dafür einen silbernen an der linken Hand.
Vielleicht lebt er solo, vielleicht hat er mittlerweile noch ein paar dumme Frauen wie mich veschlissen. Das Gute daran ist, ich muss es nicht wissen. Ich habe genug mit mir selbst zu tun, das ist wichtiger.

LG
Sonnenblume

Sunny3982
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sunny3982 » Fr 7. Aug 2015, 20:30

Hallo ihr Liebe

ich denke das Ihr recht habt, in unseren Vätern liegt ein Teil der ANtwort. Ich habe mich bevor ich den Mister vom Dienst getroffen habe, viel mit Bindungspsychologie auseinander gesetzt und in selben Atemzug auch viele Beziehngsratgeber und so gelesen. Das ganze hat mich so faszieiert das ichglaube ich fast irgendwie süchtig geworden bin nach der Ideologie. Im Grunde war das ganze aber für eins wirklich gut. Mein BP hat nie eine bdürftige Sunny kenngelernt sonder ich habe immer bestimmt wann wir uns treffen, klar hab eich Treffen nur rausgeschobenn , weil von ihm eh nichts gekommen wäre aber zum Glück weiss er das ja nicht.

Habt Ihr denn eigentlich auch Tage wie ich, in denen es super geht und man kaum an diesen Menschen denkt und Tag in denen euch das auch immer noch alles einholt. Ich habe zwar die Starke gespielt, allerdings habe ich eine Maske angehabt die grösser war als der Eifelturm. Es wird besser.
Aber heute habe ich unglaublich schlechte Laune gehabt. Ich habe die ganze Zeit auf ein Lebenszeichen von ihm gehofft. Total Krank habe ich den Online Status bei W-APP angeschaut und einerseits gehoffet er meldet sich und anderseits gehofft er kommt online und meldet sich nicht, damit ich sehe das er anderen schreibt nur mir nicht... Das ist doch total Krank. Ich meine ich habe sowas in meinem Leben noch nie gemacht und eigentlich Interessiert es mich auch gar nicht, wann irgendwer online ist. Und wisst Ihr was auch krank ist? Seit dem ich über ihn schreibe fliegen meine finger wieder über die Tasten. wie zehn (naja wohl eher sechs Irre :-)). Ich habe mich in einer Phase geistiger Umnachtung in einer bescheuerten Partnerbörse angemeldet. Nur um zu merken, dass was ich eh schon hätte wissen sollen, dass ich verdammt nochmal gar kein Typ für sowas bin und ich genauso offen für einen anderen Mann bin, wie die Tür vom Safe der Nationalennoten Bank. Naja gut 3 Grüne Scheine ärmer und 10 bescheuerte Anfragen weiter, in denen keiner richtig deutsch konnte später, viel es mir dann auch wieder ein.

Ich hoffe ich kriege mein Gehirn zurück.

Ich bin als ich geboren wurde, Nein anders meine Erzeugerin ahtte viele wechslende Männerbekanttschaften, vorzugsweise mit Italienischen Gastareitern. Aus diesen doch sehr einschlägigen Bekanntschaften sind fünf Kinderer entstanden. Wie sollte man es auch ander vermuten von natürlich fünf verscheidenen Vätern. Ich war das dritte ungewollte unglückskind. Nach dem die LAdy Ihren ersten Sohn mit genau 5 Jahren alleine in der OWhnung zurückliess und einfach Abhautemusste der Varter ihn mit der Polizeri aus der total verdreckten und zugeschlossenen wohnung befreien. Meine Ältere schwester hat Sie dann dann nach sieben Jahren (in denen Sie es Grüdndlich geschafft hat ihr einen asboluten psychischen Schaden zuzufügen) freiwillig dem Vater mitgegeben. Vielleicht sollte man das als Fortschritt erkenne. und evtl hat meine Erzeugerin doch was gelernt in der Zeit. wenn nochmal ein Kind dann hauen wir doch einfach direkt nahc der Geburt aus dem Krankenhaus ab vielleicht merkt keiner das es meins ist. Naja der arme UWrm war also ich. MAn muss sich das ehct mal vorstellen Si ebekommt ein Kind und hat schon während der Schwangerschaft die Adotion geregelt. Aus irgendeinem Grund hat sie wohl gefunden, das sie es nicht in meiner Nähe aushält und dann ist sie durhc die hintertür abgehauen. Leider hat Sie vergessen das man im Karnkenhaus seine Personalien angeben muss. Da ich zu dem zeitpunkt aber in eine bestehend (aber nicht mehr existierende) Ehe hienengeoren wurde. bezeichente man den Vater meiner Schwester als den meinigen. Welches er lautstark und gerichtlich unterstrichen abgestritten hat. Ob meine Erzeugerin jetzt nicht weiss wer mein Vater ist oder ob Sie sich an mir rächt wiel ich so gemein war geboren zu werden, weiss ich nicht. Ist mir auch egal, FAkt ist allerdings das Sie mit dem Namen nicht rausrückt bzw. einen Herrn nennt der bereits seit 1984 verstorben ist, es also in keiner weiuse nahcweisen lässt ob SIe lügt oder nicht.

Sorry Ihr lieben diese Geschichte geht nur mit etwas sarkasmus und ironie. Ich habe das soweit es mir geht verarbeitet leider sind durch zwei Meiner schwestern die sachendauernd noch Präsent. Die kleinste lebt bei meiner Erzeugerin und hasst mich (weil ich angeblich an einem Herzinfakt dieser Frau schuld sein soll) und die andere die mit dem Schaden. MAg ich sehr gerne und wir versuchen wenigstens kontakt zu halten auch wenn es wenig ist.

So Ihr Lieben ich muss schlafen ... Haha.. ich wollt eeuch noch was fragen. Darf ich mich melden wenn der Herr versucht mich zu kontaktieren und ich unterstürzung brauche? Ihr dürft euch natürlich auch jederzeit in schwachen moment melden.
Gemeinsam sind wir Stark :-)

Gruss und Kuss

Sunny

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst und Verunsicherung. Hilfffeee

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 10. Aug 2015, 11:41

Sunny3982 hat geschrieben: Darf ich mich melden wenn der Herr versucht mich zu kontaktieren und ich unterstürzung brauche? Ihr dürft euch natürlich auch jederzeit in schwachen moment melden.
Na, klar doch! Dafür ist das Forum auch da. Es bietet Unterstützung in"schwachen" Momenten. Und ehe Du ihm wieder schreibst, schreib lieber hier. Dann vergeht der Anfall auch wieder und hinterher bist Du froh, dass Du IHM nicht geantwortet hast. Er lässt Dich ja auch auflaufen, also besteht keinerlei Verpflichtung, auf jeden blöden Kontaktversuch, der ihm nur zeigt, dass Du weiterhin zur Verfügung stehst, einzugehen.

Shalin, diese tollen Köder, die er Dir hingeworfen hat! Sehr geschickt, denn sofort meldet sich wieder Prinzip Hoffnung. Er sitzt auf seiner Terrasse und Du überlegst sofort, ob das evt. auch heißen könnte, dass er vlt. lieber zu zweit mit Dir dort sitzen würde. Und schon stellst Du Dir vor, wie schön es doch wäre, auf der Terrasse mit ihm zu sitzen, ein kühles Getränk in der Hand und eine gute, einvernehmliche Stimmung, aus der dann mehr entstehen könntest. Selbstverständlich hättest Du Dein schönstes Sommerkleid und Sandaletten an und Deine schicke Sonnenbrille auf und würdest Dich fühlen wie eine Prinzessin.

Diese elenden Schaumschläger, die sich nur wieder bemerkbar machen wollen und auf das Echo warten, denn eine Antwort ist ein Echo. Und damit sind sie wieder hochzufrieden. Es gibt sie noch für mich, alles in Ordnung. Mehr brauche ich nicht zu tun.
Denn natürlich lässt eine Antwort von Dir nicht lange auf sich warten, denn im Hinterkopf lauert die Hoffnung. Also flugs geantwortet, dass Du gerade am See bist, wo es natürlich wunderbar sonnig ist. Sprich, Du machst gleich wieder Mal Eigenwerbung. Ätsch, ich habe auch etwas vor und sitze nicht auf meinem Balkon rum und natürlich bist Du wunderbar eins mit Dir - mit Dir und der Welt einverstanden.

All das kann man dem Anderen dadurch suggerieren, mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass er den Weiher so attraktiv findet und auch kommt.
Das war es dann aber schon. Seine Welt ist in Ordnung, sein Bedürfnis nach Nähe ist wieder gestillt und er kann so weiter leben wie bisher.

Er ist zufrieden damit, es genügt ihm, aber in Dir sieht es anders aus. Denn wieder antwortet er nicht, es geschieht nichts, aber vlt. in einer halben Stunde oder Stunde? Vlt. schreibt er dann zurück: Du, wo finde ich Dich denn an dem Weiher. Denn diese Abkühlung wäre genau nach meinem Geschmack!
Aber leidet, die Zeit vergeht und es passiert nichts. Du schwimmst noch eine Runde und noch eine, checkst das Handy. Umsonst, what else?
Nichts kam von ihm.
Aber dann kommt doch wieder die Hoffnung auf. Ich könnte ihm doch heute abend noch mal kurz schreiben, dass es wunderbar war und Du jetzt wieder zu Hause bist.
Vielleicht schreibt er ja, dass Ihr morgen gemeinsam zum See fahren könntet. Oder er könnte schreiben: ich habe mir eine schöne Flasche Rosé kalt gestellt, magst Du nicht auf ein Glas vorbei kommen? Oder Ihr könntet gemeinsam was Essen gehen. Das Leben könnte so einfach sein ... und ich glücklich, zumindest für diesen Abend.
Das kommt davon, wenn man sich den falschen Kandidaten aussucht, der morgen lieber alleine Rad fährt und der keinen weiteren Gedanken an Dich verschwendet. Danach duscht er sich und sieht fern. Was Du machst, interessiert ihn einfach nicht.

Das ist es, das Ausleben des Aufmerksamkeitsdefizites! Zoll mir Aufmerksamkeit, merke, dass ich da bin und zeige mir, dass ich begehrenswert bin und es wert bin, dass Du gerne Zeit mit mir verbringst.
Darüber muss man eines Tages hinweg kommen. Sich nicht mehr abhängig machen von der Zuwendung eines Menschen, selbstbestimmt und im Einklang mit sich zu sein, auch wenn der Eine kein Interesse hat.
Je mehr man das übt, desto besser gelingt es - reine Kopfsache! Er giert nicht nach Kontakt, nur unsereins! Und gerade weil wir das nicht bekommen, wollen wir es haben.

LG
Sonnenblume

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