Moin, ich stelle mich erst einmal vor. Ich bin Andreas, 54 Jahre alt. Mit meiner Ex war ich knapp zwei Jahre zusammen.
Meine Ex- Freundin ist vor zwei Wochen ausgezogen. Seit Anfang November sind wir getrennt. Zusammen gewohnt haben wir nur ca. 8 Montate. In den letzten drei Monaten lief es schlecht, weil ich viel auf Montage war und sie sich in meinem kleinen Dorf mangels Kontakten sehr einsam gefühlt hat. Jedes Wochenende, wenn ich nach Hause kam, sah ich, dass sie immer trauriger wurde. Leider haben wir es versäumt, uns den Problemen zu widmen und haben uns bis zur Trennung darauf konzentriert, nur noch schöne Dinge miteinander zu unternehmen und die knappe Zeit gemeinsam zu genießen. Unsere Versuche, die vorhandenen Probleme anzusprechen scheiterten leider immer und wir trösteten uns dann immer mit "unserem Herzkontakt-Ritual", wobei wir uns dann viele Minuten lang in den Arm nehmen, tief duchatmen und den Anderen ganz intensiv fühlen können. Oh, wie ich das vermisse! Leider habe ich dann Anfang November die Alles oder Nichts Frage gestellt und die falsche Antwort bekommen. Meine Lehre aus der Geschichte: "Stelle miemals eine Frage, wenn du nicht sicher bist, dass du jede Anwort verkraften kannst"!
Alle Fehler die man machen kann, habe ich in der ersten Woche gemacht. Ist also schon einige Wochen her. Nachdem ich die ersten Ratgeber gelesen hatte, habe ich mich aber dann entsprechend verhalten. Ich habe ihr sehr früh mitgeteilt, dass ich ihre Entscheidung akzeptiere und respektiere und habe mich in den letzten gemeinsamen Wochen sehr rar gemacht. Vielleicht zwei oder dreimal hat sie versucht, das Gespräch mit mir zu suchen. Wir scheiterten dann aber immer an dem Punkt, dass ich ja schließlich eine Antwort wollte und wenn sie nicht Ja sagen könne, sie nur mit Nein antworten könne. Weitere Gesprächsversuche habe ich dann immer geblockt.
Da es ihr zwischenzeitlich häufig sehr schlecht mit der Entscheidung ging, sie mir gegenüber aber versuchte, dieses zu verstecken, habe ihr dann auch mal mitgeteilt, dass sie es mir durch ihre Standhaftigkeit eigentlich sehr leicht gemacht hat, ihre Entscheidung zu akzeptieren. Ich war in dieser Zeit sehr selten zuhause und habe mir nicht anmerken lassen, wie schwer es mir tatsächlich fiel, die Entscheidung zu akzeptieren. Mir war aber auch klar, dass wir da im Moment so festgefahren waren, dass es richtig war, dass sie auszieht. Da sie von Anfang an begonnen hatte, ihre Sachen zu packen, habe ich das dann forciert und mit ihr vereinbart, so schnell wie möglich auszuziehen. Ursprünglich wollten wir es bis Ende Februar ruhig auslaufen lassen.
Ein weiteres Problem ist, dass sie sehr stark unter Bindungsängsten leidet und bisher aus jeder Beziehung früher oder später weggelaufen ist. Sie ist auch noch mit einigen ihrer Ex- Freunde gut befreundet, was sie offensichtlich auch mit mir erreichen wollte. Jeglichen Versuch in diese Richtung habe ich aber unterbunden.
Wir hatten dann einen sehr emotionalen Abschied und konnten uns bestimmt eine halbe Stunde lang nicht loslassen. Sie teite mir unter anderem mit, wie sehr sie mich in den Wochen der Trennung vermisst hätte und auch, weil sie es unbedingt loswerden musste "nichts in Stein gemeißelt sei". Ich weiß, wie sehr sie mich liebt, in ihrem "Weglaufprogramm" aber keine Umkehr programmiert ist.
Am Freitag habe ich mit einigen Freunden ein obligatorisches Treffen gefeiert und sie wusste davon. Am nächsten Vormittag hat sie sich dann bei einer gemeinsamen Freundin (meine beste Freundin) gemeldet und unter einem Vorwand versucht, Informationen darüber zu bekommen. Da hat sie dann aber nur allgemeine Informationen erhalten.
Meine Trauer habe ich mittlerweile gut im Griff und laufe keine Gefahr- auch nicht in der Wehnachtszeit- unüberlegt vorzupreschen. Momentan befindet sie sich in ca. 250 km Entfernung, muss aber am 15. Januar hier ganz in der Nähe zu einem Termin. Meine Frage lautet daher, soll ich die Kontaktsperre bis dahin durchziehen, oder bereits einige Tage vorher anfangen, diese zu lockern. Es würde mich allerdings auch nicht wundern, wenn sie sich zwischenzeitlich auch von alleine meldet.
Ich würde mich sehr freuen, von euch hilfreiche Unterstützung zu bekommen, die mich vor Fehlern bewahren.
Frohe und gechillte Weihnachten!
LG Andreas
Seit 10 Tagen Kontaktsperre
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Re: Seit 10 Tagen Kontaktsperre
Hallo und guten Abend,
ich muss jetzt hier noch mal etwas loswerden. Von wegen ich habe mich gut unter Kontrolle und laufe keine Gefahr, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Vorgestern ging es mir richtig schlecht und ich habe beschlossen, sie doch anzuschreiben (Whatsapp) weil ich für mich Gewissheit brauchte um endlich ganz loslassen zu können. Folgendes habe ich ihr geschrieben:
Hallo ......, mir geht es zwischenzeitlich echt gut und ich habe die Trennung schon einigermaßen verarbeitet. Mit dir wäre es allerdings viel schöner.
Was mich noch daran hindert ganz loslassen zu können, sind deine Aussagen wie: ich habe dich in den letzten Wochen so vermisst, nichts ist in Stein gemeißelt, keiner weiß, was in einem Jahr ist oder dass das Universum nicht immer den direkten Weg gehen würde.
Für mich fühlt es sich leider so an, dass du diese Aussagen nicht wirklich so meinst, sondern damit versuchst dein Harmoniebedürfnis zu befriedigen, um den Abschied für dich damit leichter zu machen. Bei mir bewirkt es leider genau das Gegenteil.
Sollten es nicht nur leere Floskeln sein, würde ich gern von dir wissen, wie überhaupt du dir eine mögliche gemeinsame Zukunft vorstellen kannst. Lg ....
Ich habe nicht mit einer positiven Antwort gerechnet, sondern wollte endlich Klarheit. Die hat sie mir dann auch gegeben, soweit es ihr als harmoniebedürftiger Mensch möglich war.
Lieber ...., ich freue mich, dass es dir gut geht.
Es tut mir leid, wenn meine Aussagen dich belasten.
Ich bin gegangen, weil ich mir jetzt so wie es ist keine Zukunft vorstellen kann.Ich gehe meinen Weg.
Mehr tue ich gerade nicht. Mehr kann ich mir im Moment nicht vorstellen.
Liebe grüße .....
Daraufhin schrieb ich ihr:
So, alle Fotos und Telefonnummer gelöscht. Als letztes lösche ich gleich unseren gesamten Chat. Hast du dich eigentlich schon umgemeldet? Wenn nicht, bitte ich dich darum, das schnellstmöglich zu tun. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für dein weiteres Leben. Vergessen habe ich dich noch nicht, aber ich will dich irgendwann verlieren.....
Zwei Minuten später klingelte das Telefon und sie rief mich an. Ich habe mich- na klar!- entgegen jeder Strategieempfehlung auf ein 45- minütiges Telefonat eingelassen, indem wir auch intensiv über die Gründe der Trennung sprachen. Sie hat mir die Gründe erläutert, die für mich auch größtenteils bekannt und nachvollziehbar sind. Da ich es nicht gewohnt bin, eine Beziehung kampflos aufzugeben, fiel/fällt es mir sehr schwer, das so zu akzeptieren. Mich stört einfach, dass wir unsere Probleme in den letzten Monaten nicht geklärt haben, sondern unsere Beziehung nur auf die schönen Gemeinsamkeiten reduziert haben. Die Nachricht bzw. das Gespräch ließen aber auch keinen Zweifel daran, dass so wie es jetzt ist, keine Umkehr möglich ist. Wir haben uns beide sehr freundlich und rücksichtsvoll verhalten und ich habe es wenigstens hinbekommen, das Gespräch zu beenden (Wow, was bin ich ein Held).
In dem Gespräch erzählte sie dann auch- mit dem Hinweis mir damit keine Hoffnung machen zu wollen- dass sie, wenn sie mit ihren Freundinnen spricht, immer betont, dass sie mich noch liebt. Na toll! Und dann erzählt mir unsere gemeinsame Freundin auch noch, dass sie in den ersten beiden Wochen der Trennung, als sie noch hier wohnte, auch drüber nachgedacht hätte, umzukehren. Das hätte sie bei noch keiner ihrer vorangegangen Beziehungen jemals in Erwägung gezogen.
Wir sind beide sehr emotionale und empathische Menschen und wollen niemals irgendjemanden absichtlich einen Schaden zufügen. Sie ist ist in weiten Lebensbereichen sehr reflektiert, aber hat bis zur "Erleuchtung" wohl doch noch einiges zu überwinden. Unsere gemeinsame Freundin muss mich dann auch immer wieder darauf hinweisen, dass ich oftmals in meinen Äußerungen gern auch meinen Anteil an der Geschichte ignorieren würde. Hat sie ausnahmslos Recht. Ich bin lange nicht so in Selbstreflexion geübt, wie meine Ex.
Wir kommen beide aus völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen. So habe ich erst 4 Beziehungen gehabt, wobei die erste 25 Jahre, die zweite nur ein halbes Jahr, die dritte 7 Jahre und jetzt eben knapp 2 Jahre gehalten haben. Da hat man dann auch alle möglichen Konfliktsituationen durchlebt und auch oftmals überstanden. Ich war bei ihr die Nummer 12, sie war nie verheiratet und ich war erst der zweite Mann, mit dem sie überhaupt zusammengewohnt hat. Da haben wir immerhin einen neuen Rekord aufgestellt, 9 Monate! Es war mir auch nicht unbekannt, dass sie, wenn es sich nicht mehr gut anfühlte, die Beziehung beendete, bzw. teiweise auch er mit ihr Schluss gemacht hatte. Ich bin erst viermal in meinem Leben umgezogen, sie bestimmt schon 15- mal. Insofern sagte sie gestern auch, dass sie noch nicht wüßte, wo sie als nächstes ihre "Würzelchen" eingraben werde.
Mir ist klar, dass dass sie in meine derzeitge Lebenssituation nicht zurückkehren kann. Das wäre zum Scheitern verurteilt. Nun habe ich mich aber im Sommer entschieden, meine derzeitige Situation (nicht für sie) sondern aus der Erkenntnis heraus, dass es so nicht weitergehen kann, vor, mein Leben radikal zu ändern. Ich werde meinen gesamten Besitz verkaufen (zwei Resthöfe), die mich körperlich, finanziell und mental auffressen und es ist mir sogar fast egal, wieviel Geld dabei herauskommt. Hauptsache ich kann meine Schulden bezahlen. Alle Motorräder, Kutschen usw., alles weg. Ich werde nur meine drei Pferde behalten, da ich dafür ganz bewusst ein lebenslange Verantwortung übernommen habe. Vielleicht habe ich dann auch irgendwann wieder Spaß an den Pferden und sehe sie nicht mehr nur als Last.
Jetzt kommt aber mein Hauptproblem: als ich mich vor zehn Jahren von meiner Frau trennte, habe ich mir vorgenommen, mich endlich einmal auszutoben und habe mich dann sehr schnell bei einer Singlebörse angemeldet. So dann auch bei den beiden nachfolgenden Beziehungen. Als Resultat kam raus, dass ich immer innerhalb kürzester Zeit wieder in einer festen Beziehung landete. Seit ich 17 bin, war ich wohl nicht länger als drei Monate ohne Beziehung. Ich habe mich auch jetzt wieder angemeldet um Frauen zum "endlich austoben" kennenzulernen. Singleseiten, die nur auf sexuelle Bekanntschaften asugelegt sind, ekeln mich aber geradezu an. Letzte Woche habe ich mich bereits mit einer Frau getroffen um den Ratgebern zu folgen und mich abzulenken. Wir sind vier Stunden über den Weihnachtsmarkt gelaufen und haben uns wunderbar unterhalten und viel Spaß gehabt. Puhh, glücklicherweise ist bei uns kein Funke übergesprungen und es war eine wirklich schöne Abwechslung zu der sonst vorherrschenden Trauer. Ich habe dabei nicht einmal an sie denken müssen. Wir haben uns sogar gemeinsam zu einer Singleveranstaltung im Januar angemeldet. Jetzt stecke ich in dem Konflikt, dass ich keine Lust auf eine reine F....bekanntschaft habe, mich andererseits aber auch nicht in jemanden verlieben möchte, damit ich ihr womöglich in einem Jahr sehr wehtun müsste. Das bin ich nicht und das kann ich nicht und ausserdem will ich erst mein Leben auf die Reihe kriegen, bevor ich eine neue oder vielleicht sogar alte Beziehung eingehe.
Eigentlich wollte ich mit meiner letzten Nachricht wirklich Klarheit und einen Abschluss nach dem Motto- scheiß auf Strategie, das bin sowieso nicht ich, finden- und endlich loslassen. Dass sie daraufhin anruft, hätte ich jedenfalls niemals erwartet.
Ich habe übrigens in der Trennungsphase und auch jetzt, niemals Wut auf sie gehabt. Sie ist tatsächlich der beste Mensch, der mir jemals begegnet ist.
Warum ich Euch das alles erzähle? Weil ich Fragen habe, die nur unbeteiligte Außenstehende beantworten können und ich endlich wieder anfangen muss zu essen. Ich habe bereits 10 Kilo in den letzten acht Wochen abgenommen. So wenig habe ich vielleicht zuletzt mir 14 gewogen.
Lg Goodspirit
ich muss jetzt hier noch mal etwas loswerden. Von wegen ich habe mich gut unter Kontrolle und laufe keine Gefahr, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Vorgestern ging es mir richtig schlecht und ich habe beschlossen, sie doch anzuschreiben (Whatsapp) weil ich für mich Gewissheit brauchte um endlich ganz loslassen zu können. Folgendes habe ich ihr geschrieben:
Hallo ......, mir geht es zwischenzeitlich echt gut und ich habe die Trennung schon einigermaßen verarbeitet. Mit dir wäre es allerdings viel schöner.
Was mich noch daran hindert ganz loslassen zu können, sind deine Aussagen wie: ich habe dich in den letzten Wochen so vermisst, nichts ist in Stein gemeißelt, keiner weiß, was in einem Jahr ist oder dass das Universum nicht immer den direkten Weg gehen würde.
Für mich fühlt es sich leider so an, dass du diese Aussagen nicht wirklich so meinst, sondern damit versuchst dein Harmoniebedürfnis zu befriedigen, um den Abschied für dich damit leichter zu machen. Bei mir bewirkt es leider genau das Gegenteil.
Sollten es nicht nur leere Floskeln sein, würde ich gern von dir wissen, wie überhaupt du dir eine mögliche gemeinsame Zukunft vorstellen kannst. Lg ....
Ich habe nicht mit einer positiven Antwort gerechnet, sondern wollte endlich Klarheit. Die hat sie mir dann auch gegeben, soweit es ihr als harmoniebedürftiger Mensch möglich war.
Lieber ...., ich freue mich, dass es dir gut geht.
Es tut mir leid, wenn meine Aussagen dich belasten.
Ich bin gegangen, weil ich mir jetzt so wie es ist keine Zukunft vorstellen kann.Ich gehe meinen Weg.
Mehr tue ich gerade nicht. Mehr kann ich mir im Moment nicht vorstellen.
Liebe grüße .....
Daraufhin schrieb ich ihr:
So, alle Fotos und Telefonnummer gelöscht. Als letztes lösche ich gleich unseren gesamten Chat. Hast du dich eigentlich schon umgemeldet? Wenn nicht, bitte ich dich darum, das schnellstmöglich zu tun. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für dein weiteres Leben. Vergessen habe ich dich noch nicht, aber ich will dich irgendwann verlieren.....
Zwei Minuten später klingelte das Telefon und sie rief mich an. Ich habe mich- na klar!- entgegen jeder Strategieempfehlung auf ein 45- minütiges Telefonat eingelassen, indem wir auch intensiv über die Gründe der Trennung sprachen. Sie hat mir die Gründe erläutert, die für mich auch größtenteils bekannt und nachvollziehbar sind. Da ich es nicht gewohnt bin, eine Beziehung kampflos aufzugeben, fiel/fällt es mir sehr schwer, das so zu akzeptieren. Mich stört einfach, dass wir unsere Probleme in den letzten Monaten nicht geklärt haben, sondern unsere Beziehung nur auf die schönen Gemeinsamkeiten reduziert haben. Die Nachricht bzw. das Gespräch ließen aber auch keinen Zweifel daran, dass so wie es jetzt ist, keine Umkehr möglich ist. Wir haben uns beide sehr freundlich und rücksichtsvoll verhalten und ich habe es wenigstens hinbekommen, das Gespräch zu beenden (Wow, was bin ich ein Held).
In dem Gespräch erzählte sie dann auch- mit dem Hinweis mir damit keine Hoffnung machen zu wollen- dass sie, wenn sie mit ihren Freundinnen spricht, immer betont, dass sie mich noch liebt. Na toll! Und dann erzählt mir unsere gemeinsame Freundin auch noch, dass sie in den ersten beiden Wochen der Trennung, als sie noch hier wohnte, auch drüber nachgedacht hätte, umzukehren. Das hätte sie bei noch keiner ihrer vorangegangen Beziehungen jemals in Erwägung gezogen.
Wir sind beide sehr emotionale und empathische Menschen und wollen niemals irgendjemanden absichtlich einen Schaden zufügen. Sie ist ist in weiten Lebensbereichen sehr reflektiert, aber hat bis zur "Erleuchtung" wohl doch noch einiges zu überwinden. Unsere gemeinsame Freundin muss mich dann auch immer wieder darauf hinweisen, dass ich oftmals in meinen Äußerungen gern auch meinen Anteil an der Geschichte ignorieren würde. Hat sie ausnahmslos Recht. Ich bin lange nicht so in Selbstreflexion geübt, wie meine Ex.
Wir kommen beide aus völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen. So habe ich erst 4 Beziehungen gehabt, wobei die erste 25 Jahre, die zweite nur ein halbes Jahr, die dritte 7 Jahre und jetzt eben knapp 2 Jahre gehalten haben. Da hat man dann auch alle möglichen Konfliktsituationen durchlebt und auch oftmals überstanden. Ich war bei ihr die Nummer 12, sie war nie verheiratet und ich war erst der zweite Mann, mit dem sie überhaupt zusammengewohnt hat. Da haben wir immerhin einen neuen Rekord aufgestellt, 9 Monate! Es war mir auch nicht unbekannt, dass sie, wenn es sich nicht mehr gut anfühlte, die Beziehung beendete, bzw. teiweise auch er mit ihr Schluss gemacht hatte. Ich bin erst viermal in meinem Leben umgezogen, sie bestimmt schon 15- mal. Insofern sagte sie gestern auch, dass sie noch nicht wüßte, wo sie als nächstes ihre "Würzelchen" eingraben werde.
Mir ist klar, dass dass sie in meine derzeitge Lebenssituation nicht zurückkehren kann. Das wäre zum Scheitern verurteilt. Nun habe ich mich aber im Sommer entschieden, meine derzeitige Situation (nicht für sie) sondern aus der Erkenntnis heraus, dass es so nicht weitergehen kann, vor, mein Leben radikal zu ändern. Ich werde meinen gesamten Besitz verkaufen (zwei Resthöfe), die mich körperlich, finanziell und mental auffressen und es ist mir sogar fast egal, wieviel Geld dabei herauskommt. Hauptsache ich kann meine Schulden bezahlen. Alle Motorräder, Kutschen usw., alles weg. Ich werde nur meine drei Pferde behalten, da ich dafür ganz bewusst ein lebenslange Verantwortung übernommen habe. Vielleicht habe ich dann auch irgendwann wieder Spaß an den Pferden und sehe sie nicht mehr nur als Last.
Jetzt kommt aber mein Hauptproblem: als ich mich vor zehn Jahren von meiner Frau trennte, habe ich mir vorgenommen, mich endlich einmal auszutoben und habe mich dann sehr schnell bei einer Singlebörse angemeldet. So dann auch bei den beiden nachfolgenden Beziehungen. Als Resultat kam raus, dass ich immer innerhalb kürzester Zeit wieder in einer festen Beziehung landete. Seit ich 17 bin, war ich wohl nicht länger als drei Monate ohne Beziehung. Ich habe mich auch jetzt wieder angemeldet um Frauen zum "endlich austoben" kennenzulernen. Singleseiten, die nur auf sexuelle Bekanntschaften asugelegt sind, ekeln mich aber geradezu an. Letzte Woche habe ich mich bereits mit einer Frau getroffen um den Ratgebern zu folgen und mich abzulenken. Wir sind vier Stunden über den Weihnachtsmarkt gelaufen und haben uns wunderbar unterhalten und viel Spaß gehabt. Puhh, glücklicherweise ist bei uns kein Funke übergesprungen und es war eine wirklich schöne Abwechslung zu der sonst vorherrschenden Trauer. Ich habe dabei nicht einmal an sie denken müssen. Wir haben uns sogar gemeinsam zu einer Singleveranstaltung im Januar angemeldet. Jetzt stecke ich in dem Konflikt, dass ich keine Lust auf eine reine F....bekanntschaft habe, mich andererseits aber auch nicht in jemanden verlieben möchte, damit ich ihr womöglich in einem Jahr sehr wehtun müsste. Das bin ich nicht und das kann ich nicht und ausserdem will ich erst mein Leben auf die Reihe kriegen, bevor ich eine neue oder vielleicht sogar alte Beziehung eingehe.
Eigentlich wollte ich mit meiner letzten Nachricht wirklich Klarheit und einen Abschluss nach dem Motto- scheiß auf Strategie, das bin sowieso nicht ich, finden- und endlich loslassen. Dass sie daraufhin anruft, hätte ich jedenfalls niemals erwartet.
Ich habe übrigens in der Trennungsphase und auch jetzt, niemals Wut auf sie gehabt. Sie ist tatsächlich der beste Mensch, der mir jemals begegnet ist.
Warum ich Euch das alles erzähle? Weil ich Fragen habe, die nur unbeteiligte Außenstehende beantworten können und ich endlich wieder anfangen muss zu essen. Ich habe bereits 10 Kilo in den letzten acht Wochen abgenommen. So wenig habe ich vielleicht zuletzt mir 14 gewogen.
Lg Goodspirit
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