Ich war mit meiner Freundin über 7 Jahre lang zusammen und wir haben bis jetzt so manches Problem gemeistert, unter anderem über 3 Jahre Fernbeziehung, dabei einen halbjährigen Auslandsaufenthalt von ihr 2011/2012. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und Interessen, gemeinsame Ansichten bezüglich der Zukunft und verstanden uns prächtig. Sie studiert ca. 200 km weit weg, ich bin arbeitstätig. Daher sahen wir uns recht unregelmäßig, v.a. in den Ferien und hin und wieder am WE. Bis Weihnachten haben wir dann Pläne geschmiedet, dass wir eventuell zusammen eine Wohnung nehmen und ich jedes WE zu ihr fahre, bis sie mit dem Studium fertig ist. Nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase von 1-2 Tagen hatten wir auch nach längeren Trennungsphasen eine super Zeit.
Bis Weihnachten machte sie keine Andeutungen, dass sie mit der Situation so unzufrieden und Trennung für sie mittlerwiele eine Option ist. Im Gegenteil, um Weihnachten machten wir noch mit Freunden gemeinsame Urlaubspläne für den Sommer, auch ihre Familie sah keine Anzeichen.
Dann hat sie sich heute vor 4 Wochen von mir getrennt. Hauptgründe: sie hat das Gefühl, etwas im Studium zu verpassen, wenn sie sich nach mir richtigen müsse; sie sei jetzt in einem Alter, wo sie im Studium mehr erleben möchte (ich intepretiere das als "Hörner abstoßen" - ich bin ihre erste Beziehung gewesen); außerdem würde sie die Fernbeziehung zu sehr belasten, in unserer gemeinsamen Zeit würde sie sich nicht mehr so wohl fühlen wie früher und wir hätten uns ohnehin auseinandergelebt. Ich war verständnisvoll und kann es auch irgendwo nachvollziehen, dass sie Fernbeziehung eine große Belastung für sie ist. In der Woche der Trennung ist sie noch zu mir gefahren, weil wir beide der Meinung waren, dass es richtig sei, sich wenigstens nochmal zu sehen. Sie meinte dann, sie sei sich ihrer Sache sehr sicher, da sie sich seit der Trennung befreit fühle und auch andere ihr diese Rückmeldung geben würden. Sie warf jedoch ein, dass sie sich nach wie vor mit mir eine Zukunft vorstellen könne und es nicht ausschließe, dass wir wieder zusammenfinden würden, aber das würde im Moment so nicht gehen.
Alles blieb in einem emotionalen, aber dennoch "vernünftigen" Rahmen. Ich machte ihr eigentlich keine Vorwürfe, sondern versuchte ihr nochmal klarzumachen, was sie nach 7 Jahren aufgibt - wir haben trotz Fernbeziehung unglaublich viel miteinander erlebt - und welche Optionen ich für mehr Nähe sehe. Ich wäre dafür auch durchaus bereit, etwas aufzugeben - das habe ich ihr auch gesagt.
Danach gab es nur einen minimalistischen Mailkontakt bezüglich einer Sache, die sie noch von mir hat, ansonsten haben wir seit 3 Wochen eine Kontaktsperre.
Meine persönlichen Fehler meine ich erkannt zu haben:
Grundsätzlich sah ich die Beziehung als "gegeben" an und arbeitete nicht sonderlich daran - Romantik spielte praktisch keine Rolle mehr.
Zudem kann ich ein rechter Griesgram sein (--> an einer positiveren Einstellung arbeiten - sie ist ein sehr lebensfroher Mensch) und konnte ihr damit durchaus die Stimmung vermiesen - bei seltenen Treffgelegenheiten durchaus S*****;
Rumnörgeln, wenn sie wegen ihres Studiums wenig Zeit hat;
Vorschläge von ihr habe ich häufig nicht vorbehaltslos angenommen - ich brauche hin und wieder einen Arschtritt;
nicht schnelleres Reagieren bei dem Plan, eine gemeinsame Wohnung zu nehmen;
nicht mehr WE freigehalten.
Kurz: zu wenig gemeinsame Zeit und diese immer häufiger mit mieser Laune gewürzt.
Das sind Dinge, die sich v.a. im letzten Jahr eingeschlichen haben und die ich ändern kann, ohne mich "zu verbiegen".
Es klingt hier nun wirklich "schlimm", aber sie gab mir hier eigentlich nie eine eindeutige Rückmeldung - zumindest während dieser Zeit. Mittlerweile erkenne ich jedoch die Winks mit dem Zaunpfahl in den letzten Monaten unserer Beziehung.
Ich weiß auch, dass von ihr auch nicht alles perfekt war - z.B. hat die Kommunikation seit Juli oder August gekränkelt - dennoch muss ich mich bei vielem schon an der eigenen Nase packen.
Auf der anderen Seite habe ich auch immer wieder versucht, Ausgleiche zu schaffen (z.B. ein gemeinsames WE im Hotel), aber die kleinen Dinge im "Alltag" haben aus meiner Sicht ihr am Ende wohl so die Stimmung verhagelt, dass sie nicht mehr wollte - sie hätte sich nicht mehr auf gemeinsame Wochenenden freuen können.
Ich habe bereits in meinem Leben einige Dinge geändert (wieder Sport, lerne gerade Kochen

Ich habe guten Kontakt zu einer ihr nahestehenden Person und sie meinte, dass sie am WE nach unserem Treffen völlig fertig gewesen sei, jedoch einen recht überzeugten Eindruck machte. Von ihr weiß ich auch, dass sich meine Ex mir momentan nicht aufdrängen will und daher von mir auf ein Kontaktzeichen wartet. Heißt: hier muss wieder der erste Schritt von mir kommen. Wie sie ganz aktuell dazu steht, weiß ich jedoch nicht.
Puh, ein wahrer Roman...
Die Trennung kommt mir einem Weltzusammenbruch gleich. Ich liebe sie nach wie vor, würde alles in meinen Möglichkeiten stehende für sie tun und will unbedingt nochmal einen Annäherungsversuch starten. Seht ihr generell noch eine Chance oder kann ich das Ganze schon wegen der Fernbeziehung vergessen? Wenn ja: Wie könnte ich das Ganze angehen?
Ihre Semesterferien beginnen jetzt, d.h. sie müsste jetzt wieder mehr Zeit haben - ein Treffen wäre also irgendwann möglich, auch wenn ich weiß, dass sie jetzt erst mal unterwegs ist. Mein Ziel ist, ihr wieder ein gutes Gefühl in meiner Umgebung zu geben, ohne ihr jedoch aufzudrängen, dass ich sie unbedingt zurückhaben will.