vor etwa 4 Wochen hat sich meine Freundin nach fast 4 Jahren Beziehung von mir getrennt. Wir hatten zum Schluss sehr viel gestritten und die Leichtigkeit war weg. Das ganze begann von einem 3/4 Jahr damit, dass wir eigentlich geplant hatten zusammen zu ziehen ich hatte als Student jedoch wenig Geld und habe immer wieder Gründe gefunden nicht arbeiten zu gehen. Sie hingegen ist in der Ausbildung und hat gute Perspektiven auf eine Führungsposition nach der Ausbildung. Sie ist also schon wesentlich weiter als ich. Was noch schwerer wiegt da ich mit 23 Jahren etwas über zwei Jahre älter bin als sie (21). SIe hat jedenfall die Reißleine gezogen.
Zuerst war ich total geschockt und es war mir alles zu viel. Wir haben den ganzen Abend (über 4 Stunden) geredet und hin und her geschwankt zwischen Trauer, Annäherung und Wut. Danach haben wir am Ostersonntag geschrieben, weil sie mir frohe Ostern gewünscht hatte und es war echt schön, aber natürlich belastet durch die Trennung. Am Tag danach habe ich um ein Treffen gebeten und sie willigte ein. Wir haben über sehr viel geredet und am Ende uns entschieden eine Kontaktsperre von ca. 3 Wochen geeinigt, um danach uns zu treffen und zu gucken wie es danach läuft.
Nach etwas über 3 Wochen habe ich dann wieder Kontakt aufgenommen. Zuerst war es gut, aber dann kamen wir darauf zu sprechen, dass ich mich noch nicht auf den ersten richtigen Job beworben habe, obwohl mein Studium durch ist (ich warte jedoch immer noch auf das Zeugnis) und dann, dass ich mich nicht am Wochenende gemeldet habe, wie abgesprochen. Ich wollte ihr das ganze am Telefon erklären und wir haben telefoniert. Da sie am Wochenende keine Zeit hatte für ein Treffen, haben wir uns sofort auf etwas zu trinken (nicht alkoholisch) getroffen und geredet. Man konnte sehen, dass sie das noch nicht alles verarbeitet hat. Sie sagte, dass sie kaum raus gekommen ist wegen Arbeit und weil sie alleine wohnt kaum Ablenkung hatte. Dabei hätte sie fast geweint und ich nahm ihre Hand und habe gut zugeredet. Wir haben dann ganz viel geredet über die Fehler und sind danach spazieren gegangen. Dabei hat sie mir gesagt, dass sie jetzt keine Beziehung will, weil sie Zeit für sich braucht und ihre eigene Entwicklung vorantreiben will. SIe fährt auch im Juli alleine nach Amsterdam in den Urlaub was mich ziemlich beeindruckt hat. Für sie hat halt eine Bezieung jetzt keinen Sinn, weil sie gerade erleichtert ist, weil die Last der ganzen Streits abgefallen ist und sie sich jetzt nicht alleine auf mich sondern auch mal auf sich konzentrieren kann.
Ich habe ihr dann gesagt, dass ich das verstehen kann und auch, dass ich die Trennung sinnvoll fand, da wir uns sonst weiter im Kreis gedreht hätten. Das hat sie beeindruckt und sie wahr froh darüber. Ich habe ihr dann vorgeschlagen (wobei das eigentlich dassele war, was wir vor der Kontaktsperre besprochen haben), dass wir einfach lose Kontakt haben und uns zwanglos ab und mal treffen. Dann werden wir ja merken wie es läuft, ob alte Probleme auftreten, wie man sich entwickelt und wie die Chemie zwischen einem ist. Ob es dann eine Freundschaft wird, eine Beziehung oder gar Kontaktabbruch zeigt sich ja dann. So zumindest unsere Idee. Darüber hinaus haben wir uns für den folgenden Freitag auf einen Kaffee verabredet, wobei ich den Verdacht hatte, dass sie das känzelt, weil sie wirklich viel zu tun hatte. Das war heute. Sie hat aber zu meiner Überraschung sich die Zeit genommen und wir haben uns getroffen. Zuerst haben wir gequatscht über alles mögliche, bisschen Smalltalk halt. War auch echt gut und man hat gemerkt, dass wir uns auch noch einiges zu erzählen haben und dem anderen gerne zuhören. Dann kamen wir darauf zu sprechen, dass ich mir wohl einen Job in der Nähe suchen werde und nicht weiter weg. Das hat sie ziemlich irritiert und ein bisschen verletzt, da ich in der Beziehung immer gesagt habe, dass ich mir nicht vorstellen kann für immer hier zu bleiben und wahrscheinlich keinen Job finde und deshalb weg müsste und dann ne Fernbeziehung nötig würde (was sie sich nie vorstellen konnte). Darauf hin hab ich ihr erklärt, dass es nicht so war, sondern ich einfach zu unreif war, um genügend darüber nachzudenken was ich will. Ich habe ihr auch gesagt, dass es der größte Fehler meines Lebens war so stur und uneinsichtig zu sein.
Dann haben wir wieder viel über uns geredet und über den losen Kontakt den wir uns vorgenommen haben. Sie sagte dann, dass sie nicht will, dass ich mich zu sehr auf eine neue Beziehung versteife, da es in ihren Augen keinen Sinn hätte. Sie könne sich eher vorstellen, dass wir Freunde werden oder der Kontakt völlig abbricht, als dass wir wieder zusammen kommen. Ich meinte daraufhin, dass man es ja nie ausschließen könne und wir einfach sehen sollen, was die Zeit so bringt. Wie wir miteinander klar kommen. Ich sagte auch, dass mir klar ist, dass es nicht in 1-2 Monaten dazu kommen wird und auch dass ich das verstehe, dass sie Zeit für sich braucht und mal zuerst an sich denken muss. Ich glaube ihr war schon klar, dass ich noch nicht ganz aufgegeben habe zumal sie auch meinte, dass ihre Gefühle weniger stark seien als meine, weil nei ihr der "Entliebungsprozess" schon vor der Trennung begonnen hat. Geendet sind wir dann jedenfalls darauf, dass wir einfach ab und zu Kontakt haben, wenn einer (oder beide) gerade Lust darauf haben und uns auch ab und zu treffen können, aber dann erstmal nur Kaffe trinken oder spazieren und dann mal schauen ob auch mal einen Film gucken oder Kino etc. drin ist.
Für mich stellt sich jetzt die Frage bzw. Fragen: 1. Ist dieser lose Kontakt sinnvoll? Kann man das quasi als Phase nach der Kontaktsperre bezeichnen in der man eien gute Zeit hat und keinen Druck aufbaut? (wie in vielen Ratgebern beschrieben) Oder ist das eher ein Kontakt aufrecht erhalten und es bringt in euren Augen nichts?
Und 2. wie sollte ich mich bei Kontakt und evtl Treffen verhalten verhalten? Es wird ja immer gesagt, für Spaß sorgen und nicht alte Probleme etc ansprechen, was heute nur teilweise geklappt hat.
Vielen Dank an euch im voraus
