Ich habe David Deida - Der Weg des wahren Mannes - gelesen. Er sagt, das alles habe mit femininer und maskuliner Energie zu tun. Wenn der Mann die Frau mehr will als die Frau den Mann, kommt der Mann dadurch zu stark ins Feminine und dadurch MUSS die Frau ins Maskuline gehen.
Indiana hat geschrieben:Wenn man zu wahrer Liebe fähig ist, ist diese bedingungslos. Genau das aber kannte sie scheinbar nicht und kam laufend mit Bedingungen an.
Ich glaube, hier war schon mein erster Fehler! Dies waren die Tests meiner Ex. Es ging ihr gar nicht darum, mir irgendeine Bedingung aufzuerlegen, sondern sie wollte mich damit testen.
Indiana hat geschrieben:Da ich mit ihr sein wollte, bemühte ich mich, ihr zu entsprechen. Doch gerade das, so schien es, wollte sie nicht.
Der Test meiner Ex zielte darauf ab, meine masuline Art zu testen. Ich aber hab das nicht kapiert. Anstatt sie also mit meiner Liebe zu umarmen, ins Kissen zu drücken und sie mit Humor zu küssen, habe ich ihre "Bedingungen" wörtlich genommen. Ich hätte ihr Getue mit meiner maskuliner Energie beantworten sollen, nicht aber mit femininer. Dadurch habe ich sie in die maskuline Energie gedrängt und sie zog sich folge richtig zurück.
Indiana hat geschrieben:Also zog sie sich zurück
Ich ließ also zu, dass ich, durch meinen Mangel an Liebesfähigkeit, an maskuliner Liebesfähigkeit und Humor, ihren Test als Wahrheit einstufte.
Und durchfiel!!!
Indiana hat geschrieben: und ich landete im Mangel.
Weil ich mich in die feminine Energie begab, freiwillig! Ich habe mich irgendwann selbst verlassen, der Frau zuliebe. Das hätte ich niemals tun dürfen!
Ich habe ihre Tests ernst genommen, sie beim Wort genommen. Wie das Ergebnis zeigt, sind gerade die Reaktionen deutlicher Hinweis dafür, dass es nur ein Test meiner war, ob ich noch der starke, selbstsichere Mann war, den sie einst kennen gelernt hatte, der seine eigenen Ziele höher setzte, als die der Gemeinsamkeit mit der Frau. Sie wollte einfach nur mal testen, ob ich noch der beseelte Mann war, der sein Leben, seine Visionen und sein eigenes Gottgefühl als Mitte seines Lebens betrachtete, anstatt sie als Göttin seines Lebens einzustufen.
Dadurch bekam sie die Macht, die sie nicht wollte. Diese Macht inne zu haben, trieb sie in die Flucht.
Indiana hat geschrieben:Da ich aber immer noch starke Liebe zu ihr empfand (und das sicher jetzt auch nicht einfach so hupp di wupp weg ist), holte ich mir meine Botenstoffe zum Glücklichsein nirgends anders (was sicher ein großer Fehler war) und damit landete ich in der Abhängigkeit.
Wäre ich vollends in meiner Mitte gewesen und eins mit meinen Visionen und Zielen, dann wäre ich nicht abhängig von ihr gewesen, denn im Verwirklichen meiner Ziele erlebe ich mich als liebe gebendes Wesen, der Frau und der Welt gegenüber, das gleichzeitig durch diese schöpferische Erfüllung anerkennung und Liebe zurück bekommt. Meine Seele würde hierdurch nicht nur erfüllt, sondern auch gehört und die Botenstoffe zum Glücklichsein würden nur so in michhinein strömen. Bedingungslos lieben (nicht abhängig) und dennoch voll maskulin.
Dahin gegen hatte mich schon so verdreht, dass meine Mitte eher in ihr war. Diese Symbiose, die ich hier veranstaltete, war natürlich zum Scheitern verurteilt.
Durch diese Symbiose war ich nicht mehr der maskuline Mann, sondern der feminine Teil hatte in mir die Überhand genommen. Und damit zwang ich meine Ex die maskuline Rolle zu übernehmen, die sie immer mit Distanz, eigenen Plänen und eigenen Zielen anging (eben ganz die maskulinen Teile)- all die Werte, die ich für mein Leben hätte haben müssen.
Im Grunde war es ein Rollentausch.
Deida sagt, diese Tests hören nie auf. Wenn man sich einbildet, man hätte diesen einen Test geschafft und könnte sich danach einfach wieder nur glücklich zurücklehnen, dann habe man sich geirrt. Denn irgendwann, meist dann, wenn man denke, alles sei bestens, gehen ihre Tests wieder los.
Dass ich diese Tests von einer Metaebene hätte betrachten müssen, das habe ich nie verstanden. Zu sehr war ich mit ihr verbandelt. Zu eng war meine Sicht auf sie. Zu sehr war ich mitten in der Symbiose. Ich habe sie also immer wörtlich genommen. Und war dann schockiert über ihre Reaktion, die so gar nichts mit der Situation zu tun haben schien. Es war einfach unlogisch für mich. Aber von der maskulinen / femininen Seite her betrachtet, erscheint mir nun alles sehr verständlich und klar.
Auf deutsch: Ich habe mich einfach zu sehr zum Weichei machen lassen, habe sie mehr geliebt als sie mich, habe sie zur Nummer eins in meinem Leben, zu meinem Lebensmittelpunkt gemacht, der darüber entscheidet, wann ich wie viel Liebe bekommen werde. Wahrscheinlich habe ich sie sogar mehr geliebt als Gott.
Sinnig wäre es, wenn ich mich nicht hätte zum Weichei machen lassen, wenn ich meine eigenen Ziele unabhängig von ihr verfolgt hätte. Dadurch wäre auch das Nein in mein Leben gekommen, ich hätte meine eigenen Dingen lieber verfolgt, als mit ihr ins Kino zu gehen und all meines hinten an zu stellen.
Dadurch, dass ich meine eigenen, von ihr unabhängigen Ziele verfolgt hätte, sie dadurch nicht meiner Liebe erdrückt hätte, und sie nicht mehr als Mittelpunkt meines Seins betrachtet hätte, wäre ich weiter in der (gesunden) Distanz geblieben. Und sie hätte ihre feminine Rolle ausleben können.
Wenn ich also durch und durch Schöpfer gewesen wäre, dann hätte ich ihre Tests mit Bravour bestanden.
Deida sagt, Frauen wollen nicht die Nummer 1 im Leben des Mannes sein. Sie wünschen sich einen Mann, der sein Leben verfolgt und dies als Nummer 1 sieht. Sie wollen die einzige sein, aber das ist ein himmelweiter Unterschied. Dadurch können sie in der femininen Rolle bleiben und müssen nicht ins maskuline wechseln. Denn dort können sie loslassen und vertrauen.
Wenn ich hier immer wieder lese, dass der VA-ler jedoch genau in diese feminine Rolle fällt, ist es klar, dass der BA-ler seine maskulinen Energien aktiviert und sich dann "logisch" verhält. Gegenpoliges Verhalten eben.
Ich weiß, dass dies nicht generell betrachtet werden kann, nur glaube ich, dass es in meinem Fall so ist. Meine Symbiose mit meiner Ex hatte immer nur sie als Ziel. Wenn es mir gut ging, was ich in der Symbiose. Und damit ging es UNS schlecht. Es dauerte dann auch nicht lange, bis sie kund tat, dass sie sich unrund fühlte (was wiederum ein Zeichen von innerer Gesundheit ist, denn sie mochte sich nicht in eine Symbiose ziehen). Warum ich Symbiosen in meinem Leben veranstaltete, liegt in meiner Vergangenheit begraben. Im Heute darf ich der Mann werden, der ich sein will, unabhängig, selbstsicher und die eigenen Ziele verfolgend (was ich ja auch tue, wenn ich von ihr getrennt bin). Einen Mann darstellen, der aus reiner Liebe besteht und diese Liebe einfach nur verschenkt, der keine Bedingungen oder Erwartungen daran knüpft, weil er einfach erfüllt von seiner Liebe ist.
So habe ich meine Ex ja auch kennen gelernt. Ich war damals nicht fertig, nur weil ich wusste, ich sehe sie nun zwei Wochen nicht.
Ich konnte ruhig uns selbstsicher an meine Arbeit gehen und habe mich nicht in endlosen Tränen ergossen, nur weil ich nicht jede Sekunde eins mit ihr war. Damals wusste ich immer, dass ich eins mit ihr war, auch wenn ich weit weg war. Komisch...
Wann also begann der Punkt, dass ich mich in der Beziehung verloren habe? Wann habe ich den ersten Test nicht bestanden? Wann war das?
Denn der erste nicht bestandene Test katapultierte mich in die Symbiose, dessen bin ich mir sicher. "Alles wird gut, alles ist gut" sagt mir meine innere Stimme. Und genau das wäre immer gut gewesen, wenn ich nicht mich verlassen hätte und in ihres eingetaucht wäre, sondern weiter meine Ziele verfolgt hätte.
Interessanterweise sehe ich jetzt, dass diese Frau nicht die erste ist, für die ich mein Leben hergegeben habe. Ich hatte die Leere in mir nicht als Chance des Mannes erkannt, als selbstverständlich für Männer, sondern als Leere der Liebe. Dass es für Männer immer wieder diese innere Leere gibt, dass sie meist vor Veränderungen auftaucht, das war mir nicht bewusst. Ich hatte keinen Vergleich. Ich ging nicht davon aus, dass dies ein normaler Prozess bei Männer sei.
Der Klick, den ich beim letzten Treffen mit meiner Ex hatte, kam eben genau daher, dass ich etwas verstand. Dass ich spürte: "Hey, das ist gar nicht so, wie ich es aus dieser einen trennenden Situation heraus empfand." Deida schreibt, dass das feminine laufend wechselt, ein einziges Chaos ist und nicht wie das maskuline zielgerichtet auf eine einzige Sache. So sieht er auch die einstige Botschaft ihrerseits als längst vergessen und daher ist es selbstverständlich, dass sie sich vorige Woche eine Umarmung abgeholt hat. Nur war ich noch nicht bei mir, um das a) geben zu können und b) einsehen zu können.
Wenn ich es schaffe, mein eigenes Leben als einzig wichtiges in meinem Dasein zu betrachten, wenn ich ihre Liebe nicht mehr brauche, sondern meine eigene Liebe und die göttliche Liebe als allgegenwärtig erkennen und somit wiederentdecken kann, dann werde ich für sie und alle anderen Frauen ein akzeptables Gegenüber sein. Dieser Fels war ich bisher jedoch nicht, obwohl ich ständig davon träumte. Durch meine Symbiose sagte ich ihr: "Nein, es ist mir noch zu schwer." Und legte mich in ihren Schoss. Dass sie kein weiteres Baby wollte, ignorierte ich und damit kam dann irgendwann der Rauswurf.
Ich bin gespannt, wann ich diesen Sprung in mein Selbst umsetzen kann.
Am liebsten gleich!