ich möchte mich hier über ein Problem mit meinem Freund austauschen. Ich würde gerne Meinungen hören... oder einfach einen Austausch haben, ob andere eine ähnliche Situation erlebt haben... oder wie ihr meine Situation bewertet...
Mein Freund und ich sind vor 7 Monaten nach einer längeren Pause wieder zusammengekommen. Unsere Geschichte ist ziemlich verzwickt, wir waren vor unserer ersten Beziehung einige Jahre eng befreundet, hatten dann eine Affäre, sind irgendwann zusammengekommen... nach 1 Jahr haben wir uns aus diversen Gründen getrennt und haben uns dann nach einer sehr wichtigen Pause wieder gefunden... alles gut

Ich bin mit ihm sehr glücklich, denke auch an eine gemeinsame Zukunft, und fühle mich mit ihm sehr sehr wohl. Bis auf ein paar Aspekte...
Irgendwie ist es so, dass er mir immer wieder das Gefühl gibt, dass ich ihn belaste oder ihn verändern will und auf Dauer nicht glücklich mache. In unserer ersten Beziehung war es zum Teil wirklich so, doch mittlerweile habe ich mich selbst sehr verändert und unsere Partnerschaft hat eine ganz neue, frische Basis bekommen. Wir haben ausgemacht, die Vergangenheit hinter uns zu lassen, doch ich habe den Eindruck, dass er es nicht kann. Er lebt irgendwie noch mit alten Mustern, obwohl ich ihm in diesen Monaten immer wieder gezeigt habe, dass jetzt alles anders ist. Wir waren damals beide in einer sehr schweren Zeit, weswegen es zwischen uns nicht mehr geklappt hat. Es macht mich sehr traurig, denn vor diesem Gefühl bin ich ohnmächtig und kann nicht einfach positiv weitermachen.
Er ist momentan sehr gestresst, ist sehr unausgeglichen, wir streiten oft, weil er wegen Kleinigkeiten total nervös und gereizt ist, und er gibt mir ständig das Gefühl, dass ich an allem Schuld bin. Der kleinste Satz, der ihm nicht passt, löst heftige Reaktionen hervor: er wirft mir uralte Dinge vor, die längst geklärt sind, interpretiert Sachen völlig falsch, obwohl ich mich bemühe, ihm zu erklären, wie diese gemeint sind, und behauptet, ich würde die schönsten Situationen einfach "verkacken". Unter diesen Umständen ist es nicht wirklich leicht, ihn zu unterstützen... wenn er zumindest zugeben würde, dass er aus seinen persönlichen Gründen gestresst ist, könnte ich ihm problemlos zuhören und Lösungen finden. Aber jedes Mal muss ich alles ausbaden, und irgendwie habe ich den Eindruck, dass er das macht, weil er Angst vor Veränderungen hat, die ihn ihm selbst stattfinden...
Ich hatte auch Phasen, wo es mir nicht gut ging und ich krass reagiert habe. Das hat mir auch immer sehr leid getan und er wusste wenigstens, dass er nichts dafür kann. Er gibt mir jetzt aber noch nach Monaten das Gefühl, schlecht zu ihm gewesen zu sein, ich kriege mittlerweile schnell ein schlechtes Gewissen, und wenn es mir mal passiert, dass ich ein paar Tränen bekomme, weil ich es einfach traurig finde, heißt es, ich würde nur "rumheulen", weil ich nicht das bekomme, was ich will?!
Dazu muss trotz allem gesagt werden, dass er ein sehr lieber Kerl ist, der schon wirklich alles für mich gemacht hat und der auch meistens Fehler eingestehen kann und sich verbessert. Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass mich ein Mann wirklich mag. Trotzdem ist dieses Grundgefühl immer wieder da und sorgt bei mir für große Unruhe.
Es ist auch so, dass es seit einiger Zeit mit ihm im Bett nicht mehr gut klappt. Es muss gesagt werden: in der Zeit unserer Affäre war der Sex zwischen uns wirklich der Hammer... ich hatte noch nie so guten und für ihn war es wohl das gleiche. In unserer ersten Beziehung war es meistens auch gut, aber irgendwann hatten wir beide sehr viel um die Ohren, sodass es nicht mehr so spannend war. Kurz vor unserer zweiten Beziehung und am Anfang dieser war es dann wieder ganz toll...
Seit einigen Monaten ist es so, dass er einfach innerhalb von wenigen Minuten kommt und ihn das total belastet, da sich inzwischen ein Teufelskreis eingeschlichen hat, der einfach nicht zu durchbrechen ist... ich habe sehr viel geduld, für mich ist Sex nicht so wichtig, als dass eine Beziehung aus diesem Grund scheitern würde. Wir haben offen darüber gesprochen, machen wir ohnehin immer. Er hat immer gesehen, dass ich da total tolerant und respektvoll war. Leider ist es in letzter Zeit schlimmer geworden, da er sich irgendwo als "Versager" bezeichnet und deswegen kaum noch mit mir schlafen will. In den letzten Monaten musste ich immer diejenige sein, die die Initiative ergreift, und wenn er es mal getan hat und ich gerade keine Lust hatte, hat er plötzlich wochenlang nichts mehr gemacht

Also Leute wie ihr merkt, ist die Lage momentan etwas kompliziert... ich bin ein optimistischer Mensch, möchte nicht verzweifeln... trotz allem würde ich mich freuen, ein paar gute und ernste Meinungen zu hören...irgendwie fühlt man sich dann nicht so alleine...
Danke danke!
Eure Ina