Nein, ich habe nicht viel Vertrauen, fast keins.Du bist noch sehr verletzt und ich glaube du hast auch nicht viel Vertrauen.
Es nutzt mir jetzt aber nichts das Vertrauen zu haben oder haben zu wollen (können),
wenn wir wieder zusammen wären, statt wenn ich ja eh nicht dort bin.
Das wäre der falsche Anfang.
Trotzdem, es ist noch etwas da was mich bindet, und ich hoffe das bei ihr noch was da ist was sie bindet.
Ja das versuche ich jeden Tag, oft denke ich mir selbst, dass ich jeden Tag die Fähigkeit habeDu mußt unbedingt an dich denken und jetzt alle dir zur Verfügung stehenden Wege gehen um selbst wieder geheilt zu werden!!!
aus dem Tag und mir was zu machen. Früher verfloss die Zeit sinnlos.
Auf einen Therapieplatz warte ich noch immer.
Apropo Therapieplatz: Vor einigen Monaten meinte sie zu mir am Tel.: "...ja mit deiner Therapie gehts ja auch nicht weiter,
da passiert ja auch nichts..."!
Es ist aber wirklich so das man viele Monate warten muss bis man an der Reihe ist.
Es gibt zu wenig Praxen.
Und die Therapie dauert ja dann auch wieder ca. 1 Jahr.
Zur Zeit, und ich hoffe das geht noch lange so weiter nehme ich Psychopharmaka.
Die mir erst mal ein "normales" leben und ein anderes Gedankengerüst ermöglichen.
Ich bin froh das ich die Tabletten habe.
Sie können nicht alles umkrempeln, aber sie halten mich auf einem konstruktiven Level, den es früher nie gab.
Die Lebensumstände, eine Therapie und die Medikamente, all das zusammen brauche ich um die Zukunft besser zu gestalten.
Mit meiner Oma hatte ich ja schon geschrieben das ich hier bleibe.
Es wäre unfair von mir zu gehen und es gäbe keinen Sinn.
Ich lebe zwar hier wie in einem Museum, weil alles aus den 60er,70er und 80er Jahren stammt.
Aber es ist ja trotzdem nicht schlecht, halt eben nur alt.
Ich manage hier alles, von Apotheke über Tabletten richten, Krankenkasse, Kosten, Ärzte,
Rechnungen, Bank sachen , die ganze Post usw.
Habe jetzt einen Antrag gestellt für Pflegestufe.
Meine Oma habe ich die längste Zeit gehabt. Sie ist 93.
Sie hat mir geholfen, in einer Zeit in der es mir sehr schlecht ging.
In letzter Zeit hab ich mir Gedanken gemacht, mal meinen Kleiderbestand aufzurüsten.
Klammotten Shoppen. Nicht nur für Frauen. Macht auch Spass.
Werde mir jetzt mal einen Kleiderschrank zulegen.
Genauso denke ich auch. Die Kontaktsperre ist eigentlich garnicht mal das schwere.Und solltet ihr wieder zusammen kommen, MÜSST ihr ja auch erstmal garnicht zusammen ziehen. Manchmal ist die räumliche Distanz sehr heilsam und ein langsames Zusammenkommen und Vortasten sehr viel besser. Dann ist die Gefahr nicht so groß, in alte Muster zu verfallen.
Nach der Sperre, die ersten Kontakte, und all das was dann kommt soll ja anders sein als vorher.
Da beginnt ja die eigentliche Entwicklungsarbeit.
Seit meinem Aufenthalt in der Klinik und seit der Einnahme des Medikaments ist mir vieles klarer.
Ich kann mehr für mich nutzen. Was meine Gefühle zu meiner Frau und das verletzt sein angeht... ich kann nicht erwarten das es "zündet" , denn das muss es. Es muss dann unbedingt so sein. Ich will das dann spüren, sonst isses nix.
Es mag ja sein das ich kühl und pragmatisch rüber komme.Bei aller Kühle, die ich manchmal bei deinen Worten empfinde, ist es doch eigentlich nur ein Panzer, der dich selbst schützt, oder?
In mir sieht es anders aus.
Ich habe mich in dem langen Verlauf vieler Jahre dazu entwickelt.
Immer irgendwie nach Lösungen zu suchen. In jungen Jahren machte ich das unbewusst.
Als Kind ist es mir garnicht so aufgefallen, alles lief schwer und ich dachte immer "das ist halt so".
Mir blieb als Kind nichts anderes übrig als mich damit abzufinden.
Ich konnte an dem System nichts ändern.
Übrignes das gilt auch heute noch, und auch eigentlich für jeden. "Man kann an dem System nichts ändern"!
Mit System ist der Alltag, Konflikte,Probleme, auch Krankheiten, Dinge die passieren und an 1000 anderen Sachen eben.
Nur wunderte ich mich früher immer warum es andere leichter haben als ich.
Habe gelernt selbst alles zu lösen. Alles selbst lösen zu wollen ist auch quälerei.
Weil niemand zeigte wie es besser und einfacher geht.
Es macht mir nichts aus.
Deswegen kann ich auch ganz gut alleine.
Ich bin in vielem abgehärtet.
Aber trotzdem ist etwas in mir das sagt "ich will so nicht sein"...
Sehr wahrscheinlich kommt das jetzt etwas arrogant oder so rüber (soll es aber nicht sein),
aber in den letzten Monaten kommt von mir öfter der Satz:
"Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen!" Irgendwie ist es sowas wie ein Schutz. Ich weiss es nicht genau.
Wenn ich so zurückblicke bis in meine Kindheit, stellt sich mir die Frage (die Frage an sich hat sich schon immer gestellt)
wie überlebt man (wie überlebe ich) in einem unsicheren System ?
Trotzdem habe ich ein gutes Herz.
Manchmal habe ich u.a. einen unermüdlichen Wissensdurst.
Ich muss immer was verbessern und austüfteln, ich muss mir immer selbst was beweisen.
Eine extreme Ausdauer und eine diamantharte Geduld.
Jetzt könnte man ja sagen, klar du bist ja auch Sternzeichen Skorpion. Naja, trifft schon einiges zu...
Doch ich habe so geantwortet. Wird mir nie wieder passieren.Du hast nicht allen Ernstes geantwortet "Wäre ich sonst noch hier?"
Es blieb so ziemlich alles auf der Strecke, all das was mit Zuneigung zu tun hat.
Es sind Themen die ich nicht lösen oder verarbeiten kann.Probleme die du nicht lösen kannst oder nicht lösen willst? Oder sind es ausschließlich Dinge, die überhaupt nicht mit dir zusammen hängen?
Ich kann nichts dran ändern wenn eine Kollegin zum 100000 mal irgendwas nicht gemacht hat oder irgendjemand zum xten male irgendwas wieder falsch gemacht hat. Ich kanns auch nicht ändern das ihr Bruder zu ihr so ist wie er ist.
Oder das die beste Freundin mal wieder zum 1000x aus der Rolle fällt.
Immer das selbe im Kreis gejammer.
Für mich war das damals ein Schlag ins Gesicht. Eiskalte Ablehnung.Das wäre der Moment, wo du hättest sagen sollen "Ich will DICH!"
Es sind auch Stiche ins Herz die ich auch nicht vergesse. Es bringt mir aber auch nichts das ich ihr das wieder aufs Brot schmiere.
Gruß
Skorpi